Auch ein Kriegsverbrechen

  • Die Medien schweigen weitgehend. Es hat ja nur Deutsche getroffen



    Hallo si_lence,


    der Link führt ins Leere.


    Es gibt noch einen Wiki Eintrag. Gustloff
    Da gibt es auch einen Absatz Völkerrechtliche Einordnung....


    Und du irrst, die Medien schweigen nicht mehr und nicht weniger, als zu anderen Geschehnissen der Zeit auch. Es gibt eine Doku die regelmäßig wiederholt wird.
    Der Satz: "Es hat ja nur Deutsche getroffen", lässt viel Raum für Interpretation .
    Vielleicht magst Du ihn überdenken oder Dich erklären.



    lg von overtherainbow :rainbow:

  • Ich glaube so gut wie jeder kennt die Geschichte der Wilhelm Gustloff.Der der den Film nicht kennt hat Angehörige verloren.Vergessen sind weder die Toten der Gustloff noch die vielen anderen Toten die im zweiten Weltkrieg an der Front gestorben sind.
    Mein Onkel zu Kriegsbeginn gerade einmal 18 Jahre alt hat 15 Jahre in einem Arbeitslager im Ural verbracht dafür das er den Nazis als Kanonenfutter gedient hat.

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.


    Reinhold Niebuhr




    "Je suis Charlie"

  • :hae: was ich nicht verstehe si_lence ist, dass wenn Dich doch die sachliche Auseinandersetzung und eigene Position und Aufarbeitung, so sehr betrifft und belastet, warum machst Du das dann?


    Du musst hier niemanden überzeugen und einer ganzen Generation ist es erlaubt worden (und ich finde das menschlich sehr nachvollziehbar) sich in ihrem Anteil am Weltbild so dar zu stellen wie sie es zum (über-)leben benötigt haben.
    Niemand zwingt Dich doch hier zu irgendetwas.... :frag




    lg von overtherainbow :rainbow:

  • Nur zur Info selbst in unserer Regionalzeitung wurde über die Wilhelm Gustloff berichtet und bei Tante Go...
    kannst Du deutlich erkennen, das die Medien sehr wohl berichten.Letztes oder Vorletztes Wochenende lief eine Doku auf Phoenix usw



    Aber darum geht es Dir im Grunde gar nicht, oder.


    Hast Du mal "Die Unfähigkeit zu trauern" von Mitscherlich gelesen ?



    Übrigens dieser Satz es hat ja nur Deutsche getroffen löst bei mir eine Gänsehaut aus, wie kann man überthaupt in irgendeiner Form Unterschiede zwischen Menschen machen :kopf .


    Liebe Grüße


    Ute

  • Jeer Mensch, der für irgendwelche Idealogien das Leben läßt ist zu viel.


    Zu viel Opfer gab und gibt es, weil Menschen nicht friedlich & vernünftig miteinander leben können / wollen / dürfen...


    neandertaler - homo sapiens


    ureinwohner - (europäische) "zivilisation


    dschigis khan - buren - inder - indianer....etc


    Es geht um MENSCHEN.


    Gräueltaten gibt es auf den meisten Seiten.


    Und wirklich beurteilen, was unsere Vorfahren in diesen Extremsituationen taten, können wir nicht und es steht UNS auch nicht zu.


    Meine Großonkel starben als Sanitäter in Stalingrad... Ich habe Respekt.


    Ich glaube Nicht ! das Sie starben, weil Sie Deutsche waren.


    Ich glaube, daß sie starben, weil sie zur falschen Zeit am falschen Ort waren, als Kanonenfutter geplante Opfer von Leuten,
    die obskure Idealogien verfolgten, was nichts mit dem normalen Volk zu tun hatte.


    Der normale Deutsche / Russe / Pole / Türke/Chinese etc... möchte doch nur in Frieden leben, Menschen töten gehört doch nicht zur normalen
    Gedankenwelt

    "all your lives a cosmic joke" lemmy
    2 Kids *2007 *2010

  • Im Krieg sterben Menschen.
    Deshalb versuchen aufgeklärte Menschen Kriege zu verhindern, weil sie um die Greueltaten wissen, die keine internationale Konventionen verhindern können.
    Egal woher jemand kommt, wie er aussieht.


    Mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen.

  • si_lence
    Es ist nicht falsch, daß über die "Gustloff" weniger berichtet wird; es ist nicht so ein "griffiges" Thema, und viele Deutsche (im Gegensatz zu anderen Ländern) tun sich mit der Vertreibungsgeschichte noch sehr schwer. Aber bereits 1959 wurde mit Nacht fiel über Gotenhafen ein sehr guter Film zu dem Thema gedreht.


    Zu meiner Zeit bezeichnete ein Ethik-Lehrer Terrorangriffe auf zivile Ziele noch als "notwendig". Erst jetzt, sozusagen in Phase 3, kann man die Luftangriffe sowohl auf Guernica und Coventry, als auch auf Dresden als unnötig und großes Leid darstellen; Gomorrha in Hamburg und Dresden werden nicht weniger schlimm, weil Guernica und Coventry waren, und umgekehrt. Das ist m.E. ein großer Fortschrit gegenüber "Phase 1" (komplette Verleugnung) und "Phase 2" (die richtiggehende Kollektivschuldbehauptung der 70er und 80er-Jahre).


    Was an Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Zweiten Weltkrieg begangen wurde, dürfte sich niemals wiederholen.. Dies schließt die Shoah, Porajmos, den Bombenkrieg, die Vertreibung und vieles andere ein. Auf das eine hinzuweisen, bedeutet nicht, das andere gutzuheißen.


    Im Moment ist der Jahrestag zur Befreiung von Auschwitz; man hört wie üblich passenderweise viele jüdische Stimmen, aber unpassenderweise wenig Stimmen von Vertretern ciganischer Völker.


    Auch über die Flucht und Vertreibung (die auch gegen Polen in den Gebieten zwischen der heutigen polnischen Ostgrenze und der Curzon-Linie stattfand) wird man reden, wenn sich dies bald auch jährt.


    Hast Du mal "Die Unfähigkeit zu trauern" von Mitscherlich gelesen ?



    Übrigens dieser Satz es hat ja nur Deutsche getroffen löst bei mir eine Gänsehaut aus, wie kann man überthaupt in irgendeiner Form Unterschiede zwischen Menschen machen :kopf .


    Das ist die Argumentation sogenannter "Antideutscher Antifanten", vorgeblich "Israelsolidarische" Chaoten, die zu den Jahrestagen von Dresden mit nackten ...Oberkörpern und "Bomber Harris, do it again!" durch Dresden flanieren. Es ist eine Minderheit von rassistischen, islamophoben und im Grunde auch antisemitischen Vollidioten, die - wie Du richtig schreibst - die Debatte nicht bestimmen.


    Ich kann aber verstehen, wenn man nur ihre "Aktionen" sieht und denen nicht durch "Licherketten" und Gegendemos widersprochen wird, daß man dann den Eindruck bekommen kann, das sei anders.


    Die Thesen von Margaret Mitscherlich halte ich für großen Mist, der mit irgendwelchen pseudowissenschaftlichen Konstrukten "Erklärungsversuche" über das sog. "Dritte Reich" und danach abgibt. Sie wurde von konservativen Kreisen einmal begeistert aufgenommen; ihre Thesen von der "Friedfertigen Frau" werden wohl nur noch von der Heinrich-Böll-Stiftung ernstgenommen, die richtige Antwort darauf lieferte Ljiljana Radonic: Die friedfertige Antisemitin? Kritische Theorie über Geschlechterverhältnis und Antisemitismus. Peter Lang, Frankfurt/Main 2004



    Ich denke also, in der 2. Jahreshälfte werden wir mehr über Vertreibung und die Gustloff hören.


    Gruß
    diadem

  • [quote='diadem','index.php?page=Thread&postID=1936308#post1936308']Die Thesen von Margaret Mitscherlich halte ich für großen Mist, der mit irgendwelchen pseudowissenschaftlichen Konstrukten[/quote



    "Die Unfähigkeit zu trauern" wurde von Alexander und Magarete Mitscherlich gemeinsam geschrieben(1967)
    Das von Dir erwähnte Buch "Die freidfertige Frau " wurde tatsächlich von Magarete Mitscherlich alleine geschrieben und erschien (1985).


    Fällt Dir was auf ;-)


    Liebe Grüße


    Ute