Aufgrund Krankheit gekündigt werden?

  • Also ganz so ist es nicht das der AG keine -handhabe
    oder Kündigungsmöglichkeit hst wenn ein MA erkrankt ist.


    1. bei Mehrfacherkrankten schaut man die letzten 3 Jahre an, ist der Durchschnitt hier größer als 30 Krankentage im Jahr wird ein Gespräch angestrebt , der medizinische Dienst der KK angefordert und ein BEM (Betriebliche Eingliederungsmaßnahme) durch den Betriebsarzt durchgeführt, nach diesen Maßnahmen kann es durchaus zu einer gerechtfertigten Kündigung OHNE Abfindung kommen.


    2. bei Langzeiterkrankten wird ebenso ein BEM angestrebt, eine Kündigung kann auch hier das Resultat sein, ebenso ein Aufhebungsvertrag
    das sogenannte Aussitzen nach der Verrentung kostet den AG ein müdes lächeln, warum sollte er Geld und Zeit investieen wenn sich die Angelegenheit durch die Zeit von allein regeln?

    Wenn ich in die Hölle komme, verlässt der Teufel seinen Thron und flüstert:


    "Willkommen zurück Meisterin!"


  • So kenne ich das auch. Ergänzung: Es muss auch noch eine Gesundheitsprognose gestellt werden.
    http://www.haufe.de/personal/a…e-vorliegt_76_180462.html
    http://www.haufe.de/personal/a…r-krankheit_76_68112.html


    D.h. wenn man einen komplizierten Bruch hat und ein Jahr krankgeschrieben ist, ist okay, hat man eine schleichende, chronische Krankheit wo keine Besserung zu erwarten ist, wird es schwierig. Dann hat der AG auch gute Chance eine Kündigung auszusprechen, v.a. wenn er keinen geeigneten Arbeitsplatz in petto hat oder Betriebsabläufe darunter leiden. Burn out würde ich mal zum ersteren zählen, denn das kann (und soll) sich ja bessern.


    Tatsache ist: Du bist nicht dafür verantwortlich eine Vertretung zu organisieren, dafür hat der AG Sorge zu tragen.
    Auf der anderen Seite werden viele AG einen Teufel tun, z.T. auch weil die Planungssicherheit fehlt (wann kommt der Kranke zurück?) und die Arbeit einfach umschichten.
    Bis der nächste schlappmacht. Es ist ein Teufelskreis.

    Einmal editiert, zuletzt von butterblum ()


  • Danke, in wenigen Sätzen den komplizierten Sachverhalt korrekt wiedergegeben. Und zwar fast komplett. Danke !


    Von mir noch die Ergänzung:
    Wenn Du privat versichert bist, verhält es sich mit dem Krankengeld anders. Das kommt auf den jeweiligen Vertrag an.


    Tipp:
    Gehe zum VDK und werde ggfs. Mitglied. Frag mal nach Aussichten auf Schwerbehinderung wegen Deinem Leiden. Hat sein Für und Wider.....


    Ich bin seit 1.Juli 2013 AU-geschrieben (bitte beachtet den Unterschied - es heißt bewußt n i c h t krankschreibung auf dem Formular)
    und da wird einfach ein neuer Job an anderer Stelle angeboten. Das geht bei großen AG - bei kleinen AG geht das nicht.....


    VDK hilft bei den Formularen und bei Reha und ggfs. Rentenanträgen (da machts Rathaus).

  • Danke, in wenigen Sätzen den komplizierten Sachverhalt korrekt wiedergegeben. Und zwar fast komplett. Danke


    :rotwerd Danke!
    So schwer zu erklären ist es irgendwann nicht mehr wenn man dieses Prozedere 2-3 Mal am Tag erklärt.
    Diese Fälle nehmen immer mehr zu, die Leute werden immer mehr verheizt leider :(

    Und unsere Ewigkeit ist nur ein Wimpernschlag, uns bleibt nicht ewig Zeit...

  • Ich bin mir ziemlich sicher, dass man nicht wegen Krankheit gekündigt werden kann. Aber, wenn ein Arbeitgeber einen los werden wollen, findet er schon einen Grund.


    Kommt generell erstmal auf die Betriebsgröße an, ansonsten warum soll ich als Arbeitgeber Mitarbeiter die ständig krank sind mitschleppen?


    Gerade in mittelständischen Unternehmen fehlt dann eine teure Arbeitskraft, die kein Geld einbringt und Abgaben kostet.

  • Unser Betrieb ist zum Glück riesig, aber ich denke, dass ich auch erst gekündigt werde, sobald ich meine Arbeit wieder aufnehmen wollen würde.. mein AG weißja noch nicht, dass ich definitiv nicht zurück gehen werde.


    Der Betrieb ist so groß, dass ich tatsächlich andere Tätigkeiten aufnehmen könnte, aber mein alter Arbeitsplatz ist nicht das Problem. Bei mir sind es der Chef persönlich und 3-4 enge Mitarbeiterinnen (unter denen die Freundin vom Chef), das Mobbing ist bei mir das Problem. Seelisch angeschlagen bin ich seit meiner Kindheit (dem Vater sei dank), aber so schlimm ausgebrochen ist es erst, seit das Mobbing Ende 2013 langsam los ging und 2014, nach der Mutter-Kind-Kur dann erst richtig los ging.

    LG, Mellie :strahlen


    Mein Baujahr: 09/1984
    Baujahr der Kinder: 2x 06/2008 &
    AE: 05/2011 :anbet

  • Ich möchte dazu ergänzen wie es bei mir gerade läuft.....


    Krank mit Diagnose " Burn out" seit Okt. 2013.....
    Antrag auf Reha im Jan. 2014 abgelehnt...... Widerspruch eingelegt, ebenfalls abgelehnt.
    Dann im Mai zur Therapie ( zahlt Krankenkasse) insgesamt 9 Wochen bis Ende Juli....
    Danach weiter arbeitsunfähig und im Nov. 2014 dann vom MDK ein Brief dass sie nun doch eine med. Reha befürworten.
    Da bin ich nun seit drei Wochen...
    mit dem Ziel einer beruflichen Reha......dieses wird hier nun auch unterstützt und auf den Weg gebracht.
    Im April werde ich dann ausgesteuert....dann greift entweder der Paragraph 145 SGB III oder eben die zeitlich begrenzte BU- Rente


    Burn out an sich wird von der Krankenkasse immer noch nicht als Krankheit anerkannt!!
    Aber es gibt ja in dem Zusammenhang weitere Diagnosen.

    Man kann das Leben nur rückwärts verstehen,
    aber man muss es vorwärts leben
    !!
    :rainbow:


    [size=8]30.Juli 2012....geschieden ist genauso wie getrennt.....nur ein bischen anders!