Wie alle wissen, ist ja heute der 70 Jahrestag der Befreiung von Auschwitz.
Man kommt also überall mit diesem Thema in Berührung.
Und was ich heute sehr oft gelesen habe, waren Leser- bzw. Zuschauerkommentare, dass sie es leid sind, immer wieder darüber zu hören, denn die heutige Generation trägt keine Schuld für das was die Generation der Grosseltern angerichtet hat, und überhaupt, es sind so viele andere Kriegsverbrechen begangen worden, auch von anderen Ländern und überall auf der Welt, aber nur die Deutschen sind die "Bösen". :wow
Ich will jetzt keine Diskussion über den Holocaust lostreten, denn ich finde es sollte auch so jedem klar sein, dass die heutige Generation nicht persönlich schuld ist, aber die Verantwortung dafür trägt, dass so etwas nie wieder passiert, und das sind zwei verschiedene paar Schuhe.
Vielmehr hat es mich als nicht gebürtige Deutsche schon immer gewundert, warum so viele Deutsche es so empfinden. Ich finde nämlich dass diesen Stempel der "ewigen Schuld" sich viele Deutsche selbst aufgedrückt haben, denn niemand außer ihnen in der Welt redet davon. Auch nicht die Politiker, wenn man genau zuhört, denn sie sprechen immer von Verantwortung und damit ist die Verantwortung für die Zukunft gemeint. Außerdem hat jedes Land dunkle Kapiteln in der Geschichte und jedes Land muss nun mal seine eigene Geschichte aufarbeiten.
Über Holocaust wird nur so viel geredet, weil es erst 70 Jahre zurück liegt. Die damalige Generation lebt sogar noch. Und schon will man es nicht mehr hören?
Warum reagieren denn die heutigen Deutschen so empfindlich auf dieses Thema? Und warum empfinden viele es so, dass ihnen die Schuld aufgedrückt wird und dass die Deutschen immer noch die "Bösen" sind, wenn Deutschland doch eins der beliebtesten Länder auf der Welt ist, als sehr tolerant und weltoffen gilt und der erste Begriff, der laut Umfragen mit Deutschland assoziiert wird, "Autos" ist und nicht "Holocaust"? Das ist mir wirklich unbegreiflich. Vielleicht kann mich jemand aufklären.