Was für einen egoistischen Sohn habe ich denn aufgezogen?

  • Was seine Art und Weise angeht, wie er unsere Beziehung manipuliert hat, bzw. hinter meinem Rücken über mich sprach, das ist einfach eine Frechheit!


    Warum hast Du zugelassen, Dich / Deine Beziehung manipulieren zu lassen? Dazu gehören immer zwei. Wer war bzw. ist denn bei Euch Chef im Haus? Du oder Dein Sohn / Deine Kinder?


    Um bei der Eingangsformulierung zu bleiben: hast Du Deinen Sohn großgezogen, oder ist er eher wie ein Unkraut gewachsen mangels adäquater Pflege (z. B. Setzen von Grenzen)?

  • Gehts Euch allen inzwischen etwas besser?


    Konntet Ihr nochmal in Ruhe miteinander reden, oder ist nun alles endgültig zerbrochen?


    Danke, dass Du nachfragtest! Wir haben inzwischen nochmals gesprochen. Mein Sohn zeigt sich nur wenig einsichtig und empfindet sein Verhalten keineswegs als respektlos und sieht sich voll und ganz im Recht! Was mich persönlich sehr traurig macht, ist dass er wirklich denkt, mit Gewalt kann er Probleme lösen, anstatt das Gespräch zu suchen. Mein noch immer getrennt lebender Partner, ist kein Brutalo der einfach so drauf klatscht! Im Gegenteil, wir beide sind eiserne Verfechter "gewaltfreier" Konfliktlösungen. Weshalb ihm da wirklich auch der Kragen geplatzt ist und er sich wehrte. Außerdem hat mein Sohn ihm wirklich die Lippe blutig gehauen, mit der Faust, was ich absolut nicht tolerieren kann.


    Außerdem hätte mein Sohn wissen müssen, wie sehr ich Gewalt verabscheue, da ich selbst in einem brutalen Elternhaus aufgewachsen bin!


    Was sein Geld angeht, so hat er das ja jetzt für sich alleine, wird es auch benötigen, weil er nicht mehr bei uns wohnen mag. Ist vielleicht auch besser so, weil er sich ja ständig über unsere Gespräche beklagte, oder unser Fernseh-Programm. Wir schauten zu laut Fern, wir hörten die falsche Musik, wir sprachen über die falschen Themen und außerdem haben wir wahrscheinlich sogar zu laut geatmet! Wir waren wohl der Stachel in seinem Fleisch und er nur zu bequem, sich eine eigene Wohnung zu suchen. Jetzt weiß er was das Leben kostet und jetzt weiß er, dass seine ganzen Extrawünsche sich nicht mit 100 Euro finanzieren lassen. Sind Erfahrungen, die er vielleicht machen musste.


    Ich bin nicht mehr böse oder nachtragend. Weihnachten werden alle wieder zusammen sitzen und Weihnachten ist auch die Zeit, in der Verfehlungen keine Rolle spielen. Wenn er etwas braucht, Hilfe, einen Rat oder sonst etwas - weiß er, dass er jederzeit kommen kann. Und wenn er irgendwann einmal einsieht, dass er sich falsch verhalten hat, dann kann er sich bei meinem Exfreund auch entschuldigen! Wobei ich wirklich ganz bei ihm bin, wenn er in Worte fasst, dass ihm manches nicht gefallen hat, aber eben mit Worten! Denn es darf jeder seine Meinung sagen!


    Exfreund deshalb noch, weil jeder für sich die schlimmen Dinge aus dem vergangenen Jahr hinter sich lassen muss. Dann und wann sprechen wir über manche Sachen ... aber wir versuchen eben auch Spaß zu haben und uns zu verzeihen. Bzw. vergeben haben wir uns, jetzt müssen wir das nur noch verblassen lassen! Es sind auf beiden Seiten tiefe Wunden entstanden, die eben etwas dauern, bis sie verschmerzt sind. Aber wir haben zwischenzeitlich Freude uns zu begegnen, gemeinsam Kaffee zu trinken oder auch mal nen Film zu schauen. Und das finde ich, ist ein guter Anfang! Wir sprechen in Ruhe und sachlich über Vergangenes und müssen uns nicht streiten. Und einiges, was vorher falsch verstanden oder gar nicht nachvollziehbar war an Reaktionen, konnten wir uns gegenseitig erklären und somit auch ein gewisses Maß an Verständnis für den anderen aufbringen.

    Sei Deinen Freunden nah und Deinen Feinden näher! :welcome

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