Frage zum Vorschuljahr in der Kita

  • Hallo Ihr Lieben,


    ich würde gerne wissen, wie Eure Erfahrungen im letzten Kita-Jahr waren.


    Hat eure Kita Listen erstellt, um den Stand der Kinder zu dokumentieren? Wurden Empfehlungen zur Frühförderung ausgesprochen?


    Ich habe gerade das Gefühl, dass meine Kita am 'Battle der Superkindergärten' teilnimmt und sich unbedingt unter den ersten drei sehen will. Alle zwei Monate gibt es Beurteilungen und Gespräche bzgl. dessen, was das Kind alles noch nicht kann, was unbedingt noch getan werden muss etc. pp. Mein Sohn hat einen Ganztagsplatz und ich hatte im letzten Jahr schon oft das Gefühl, dass er dort Stresssymptome zeigt. Er will nicht hingehen, ist dort antriebslos und unmotiviert und erfindet Geschichten, wie zum Beispiel, dass er Bauchweh hat oder krank ist.


    Zu Hause ist er wie ausgewechselt und ich frage mich, ob es generell am Leistungsdruck in der Kita liegt und wie eure Erfahrungen damit sind.


    Danke vorab und liebe Grüße
    Yvonne

  • Nö, meine sind aktuell Vorschulkinder und mir fällt kein Unterschied zu sonst auf. Sie machen zwar ein Vorschulprogramm mit den Kindern, aber es hält sich in Grenzen. Es gibt ein paar Kinder mit Förderbedarf und für die kommt eine Frau in den Kindergarten, die mit ihnen arbeitet. Auf mich ist bisher noch niemand zugekommen, also geh ich von aus, dass alles passt. Es gab einen Elternabend zum Thema Einschulung und es wurden Zettel ausgegeben mit Dingen drauf, die Kinder können sollten und falls nicht, man es noch üben sollte. Es waren aber ganz normale Sachen, die man mit den Kindern so im Alltag macht und ich hab nix gefunden, was meine noch nicht machen würden.


    Hast Du mal mit anderen Eltern gesprochen, wie sie es empfinden?

  • Aus der ferne schwer zu sagen.
    Im letzten Kiga Jahren waren unsere ABC-Kinder - die haben sich selbst auf Projektlisten eingetragen und sich mind. 1 Tag in der Woche Vormittags getroffen.
    Viele Ausflüge gemacht, Schuele, Stadt usw. Bus, Bahn, Krankenhaus, Feuerwehr. Den Schulweg geübt. Auf Sprache und Konzentration wurde geachtet - Bögen gefüllt.
    Ein Ordner angelegt usw.


    Als Streß haben wir das nicht empfunden - eher aufregend - es wurde auch nie Druck aufgebaut - sondern Tipps gegeben, worauf man achten kann.


    Wenn du und das Kind sich unwohl fühlen, solltest du das offen ansprechen. Wenn dir das Thema selbst zu heikel ist, vielleicht einen Elternbeirat als
    Vermittler einschalten ?

  • Was hast du denn für Rückmeldungen erhalten?
    Bei uns war es so, dass sich Kind im Vorschuljahr nicht mehr so wohl gefühlt hat, weil ein Erzieher- und Gruppenwechsel stattgefunden hatte.
    Es gab das sprachstandtagebuch und Gespräche, das fand ich aber gut.

    Liebe Grüße
    Die Elefantendame


    Umwege erweitern die Ortskenntnis

  • Hi,
    meine Tochter hat sich Anfangs gefreut, dann geheult, Bauschmerzen bekommen etc...
    Mein Kind konnte die vielen Veränderungen innerhalb der Gruppe nicht aushalten und hat dann auch deutlichst das gezeigt.
    Auf Grund dieser Auffälligkeiten uvm. habe ich Wege angeleiert und Schritte gemacht, um dem Kind zu helfen.
    Dabei sind wir Heut immer noch.
    Ein Vorschulkind sollte seine Reife unter Beweis stellen, indem es an versch. Übungen, Angeoten etc. teilnimmt und sich gut dafür interressiert.
    Ich würd das mal gut beobachten und die Meinungen der Erzieher etc.. nicht unter bewerten.
    Man bedenke, es geht hier ums eigene Kind

  • Meine ist auch ein vorschulkind. Elterngespräch haben wir 1-2x im kigajahr. Im kiga bieten sie viele tolle Projekte für die Vorschulkinder an, sowie Ausflüge usw


    Sonst ist bei uns nichts anders als die letzten Jahre.


    Förderung gibt es, in welchem Umfang usw kann ich nicht sagen, da Mini davon nicht betroffen ist.

  • Mein Sohn ist jetzt auch Vorschulkind in der Kita. Ist aber recht entspannt, kein Leistungsdruck. Die Kinder haben eine Vorschulmappe, wo dann alle Blätter die sie bearbeitet haben rein kommen. Sie haben 1x pro Woche Zahlenschule und manchmal nen Stündchen Gedankenreisen. Mein Sohn findet es gut und ist immer stolz, wenn er mir seine Vorschulmappe zeigt (da sind sogar Blätter drin die mir irgendwie noch aus meiner Kindheit bekannt vorkommen :-)) Gespräch haben wir 1x pro Jahr, wenns jedoch Auffälligkeiten geben würde, sprechen die Erzieherinnen die Eltern glaub ich auch mal so zwischendurch an

  • Kenne das, man muß leider für die Schule hier ein Entwicklungsbericht vorweisen, sonst sieht es schlecht aus mit der Schulanmeldung. Leistungsdruck aber ist keineswegs ok.Ich würde mir auch sorgen machen wen Kind anfing gewisse Symthome zu zeigen.den wen er jetzt schon sich so verhält,wie ist es den erst in der Schule?Ich würde defintiv das Gespräch suchen

  • Bei uns war davon nichts zu merken... Außer der Bezeichnung "Vorschulkinder". Sie haben vielleicht ein oder zwei Projekte mehr gemacht als sonst, aber von Leistungsdruck kann da nicht die Rede sein. Vielleicht sprichst du mal mit deiner Erzieherin und machst sie aufmerksam auf das Verhalten deines Sohnes. Ich finde es immer wichtig, dass die Pädagogen wissen, was manche Dinge bei den Kids auslösen. Vielleicht reiten sie ja auch zu doll auf dem Thema Schule rum und schüren unterschwellig Angst. Ein klärendes Gespräch ist hier wohl angebracht.

  • Danke für eure Antworten. Mein Sohn ist in einem Kindergarten mit offenem Konzept und seit er Ältester ist, gibt es schon einige Dinge, die für die Kinder verpflichtend sind, sei es Matratzendienst, Tischdeckdienst, Ältestenversammlung täglich, Projekte, die erfüllt werden müssen, z. B. Webrahmen, 1 Ausdrucks und Theatergruppe 1x wöchentlich, Bibelentdeckungsreise 1x wöchentlich. Ich weiß garnicht, ob ich jetzt schon alles aufgezählt habe.
    Generell, ich habe nichts gegen Aufgaben und Pflichten, daraus kann man nur lernen. Wobei ich finde, dass die oben aufgezählten Dinge schon ein ziemlich straffes Programm bedeuten.
    Ich habe auch nichts gegen Entwicklungsgespräche oder Hinweise der Erzieher, wo man vielleicht noch etwas nachhelfen sollte oder nicht.
    Was mir negativ aufstösst ist, dass ich meinen Sohn das ganze letzte Jahr zur Ergotherapie gescheucht habe, auf Drängen der Kita, dass die Therpeutin uns Ende November entlassen hat, weil sie sagte, sie wäre super zufrieden mit meinem Sohn, und zwei Monate später sitze ich dort und man fragt mich, wie ich denn auf die Idee käme die Ergo abzubrechen.
    Hintergrund war, dass er sich vom 8-stündigen Kita-Aufenthalt sehr gestresst zeigte, nicht fokussieren konnte und Probleme mit der Entspannung hatte. In Folge dessen schaukelte er sich immer wieder hoch, war übermäßig zappelig und konnte das allein nicht mehr regulieren. Die Ergotherapeutin hatte sich sogar mit der Kita in Verbindung gesetzt, das Problem besprochen und Tipps gegeben, wie man mit wenigen Dingen die Situation entspannen könnte. Diese Tipps wurden von der Kita nicht umgesetzt, Mein Sohn reagierte weiterhin mit 'sich Hochschaukeln', wenn er überfordert war. Das haben wir in der Ergotherapie behandelt, indem die Therapeutin ihm beigebracht hat, wie er sich entspannen und selbst regulieren kann.
    Der Entwicklungsbericht enthält auf drei Seiten alle Dinge, die mein Kind nicht kann, positive Dinge sind nicht aufgeführt, die wurden mir nur mündlich mitgeteilt. Unter anderem auch, dass mein Sohn sich des öfteren zurückziehen oder verstecken und dann träumen würde. Ich habe versucht, der Erzieherin zu erklären, dass er damit versucht, sich aus einer Situation, in der er sich gestresst fühlt, herauszuziehen und sich einen Rückzug gestattet, so wie er es in der Ergotherapie gelernt hat. Die Kita legt das allerdings anders aus und bemängelt seine soziale Kompetenz.
    Er sei in der Gruppe generell sehr ruhig und geht von selbst kaum auf andere zu. Das beobachte ich aber schon seit seiner Geburt, er ist halt eben keine Rampensau sondern eher introviertiert und schüchtern. Er fühlt sich in der großen Gruppe nicht wohl, hat zwei, drei Freunde, mit denen er sich intensiv auseinandersetzt, ist aber kein Herdentier.
    Das was mir aber am meisten zu schaffen macht war die Aussage, das wird schwer mit der Schulanmeldung für dieses Jahr. Gestützt wurde diese Aussage auf ein Gespräch der Kitaleitung mit einer Dame, die im Sekretariat der Grundschule arbeitet. Als wir zur Anmeldung dort waren, war mein Sohn hyperaufgeregt und ängstlich, weil er nicht wusste, was auf ihn zukommt. Er musste sich dann allein mit zwei Damen an einen Tisch setzen und Fragen beantworten. Er konnte vor Aufregung nicht still sitzen und hat die einfachsten Antworten vergessen. Aufgrund dieser vielleicht 5-10 Minuten, die die Dame meinen Sohn gesehen hat, basiert sich die Aussage, die ich eben geschrieben habe.
    Ich weiß, dass mein Sohn bestimmt noch Defizite hat, die es aufzuarbeiten gilt, aber ich war bis jetzt immer der Meinung, dass man so wenig wie möglich Druck auf die Kinder ausüben sollte, sondern eher den Spaß am Lernen spielerisch wecken. Und ich muss sagen, zu Hause klappt das auch wunderbar, mein Sohn schreibt Buchstaben ab wie ein Weltmeister, kennt alle Verkehrszeichen und fragt mir Löcher in den Bauch, in der Kita ist er antriebs- und lustlos, wie es da so schön steht. Er erzählt mir auch schon seit Monaten, dass er den Kindergarten nicht mag, warum ich nicht aufhören könnte zu arbeiten, damit er nicht mehr da hin gehen muss. Er weint auch abends manchmal, wenn es mal wieder Streit gab oder er dies oder jenes nicht konnte.
    Im Grundsatz der Kita steht, es gilt, Individuen hervorzubringen, Stärken hervorzuheben, um das Selbstbewusstsein zu stärken und Schwächen auszubügeln, ohne den Kindern den Stempel 'Das gibt eh nichts mit dir' aufzudrücken. Problematisch empfinde ich, dass das im letzten Jahr vor der Schule ganz und garnicht mehr gelebt wird. Der Druck, den ich garnicht erst aufzubauen versuche, wird mir alle zwei bis drei Monate mit geballter Faust um die Ohren gehauen wird und ich darf dann sehen, wie ich damit klar komme.
    Das ärgert mich ungemein, den das einzige, was ich will, ist ein glückliches Kind, das Spaß am Leben und am Lernen hat. In der Kita hat er das aber schon seit geraumer Zeit nicht mehr.

  • Er musste sich dann allein mit zwei Damen an einen Tisch setzen und Fragen beantworten. Er konnte vor Aufregung nicht still sitzen und hat die einfachsten Antworten vergessen. Aufgrund dieser vielleicht 5-10 Minuten, die die Dame meinen Sohn gesehen hat, basiert sich die Aussage, die ich eben geschrieben habe.


    Puhh, das ist nicht einfach - ich kann dich da schon verstehen.
    Diese "Damen" machen ja wahrscheinlich die Einschulungsuntersuchung für den Kreis - hier sind das mal schnell 500-1000 Kind und in der Regel haben die schon ein gutes Gespür wie "fit" ein Kind ist das vor ihnen sitzt.
    Der Schulalltag ist ganz anderes als der Kiga - der Schritt ist gewaltig. Bei uns hat es über ein halbes Jahr gedauert bis Ruhe einkehrte und das Kind seinen neuen Platz gefunden hat. Weil in der Schule ist alles noch lauter, noch viel mehr Kinder, noch weniger Räume um sich zurückziehen zu können - die muss man im Kiga ja meist schon suchen. Von daher wird es für dein Kind wahrscheinlich wirklich eine riesen Umstellung - die nicht zum Frust führen soll.


    Jetzt einen Weg zu finden ist nicht einfach. Irgendwie muss man eine Einschätzung finden zwischen Erziehern, den Damen vom Schulamt und dem Rektor/neuen Lehrer. Was kann man in diesem halben Jahr noch vorbereiten - vielleicht die Ergo wieder aufnehmen ?

  • Ich weiß, dass mein Sohn bestimmt noch Defizite hat, die es aufzuarbeiten gilt, aber ich war bis jetzt immer der Meinung, dass man so wenig wie möglich Druck auf die Kinder ausüben sollte, sondern eher den Spaß am Lernen spielerisch wecken.



    Dann solltest du diese Defizite schnellsmöglich angehen. Man muss sich ja nicht immer unter Druck gesetzt fühlen sondern kann ja auch versuchen sowas anzunehmen. Gibt es denn Empfehlungen? Meiner bekommt zum Beispiel Ergotherapie wo er lernt sich besser zu konzentrieren. Es ist schon viel besser und das läuft alles spielerisch ab. Ich hoffe aber das wir vor der Schule damit durch sind, viel zeit ist ja nichtmehr.

  • Hi,
    meine Tochter ist ja aufgrund ihrer Traumatisierung und daraus resultierten Alltagsveränderungen mehrfach aufgefallen.
    Sie bekam dann ja die Kinderpsychologin, da war sie 5 Jahre jung, Ergo und Frühförderung extra.
    Bei der Extrafrühförderung ging erst das Kind in die Räume der Förderlehrerin um ein Vertrauen aufzubauen.
    Dann ging die Förderlehrerin in die Kita um das Kind dort zu beobachten.
    Anschliessend durfte mein Kind aus ihrer Gruppe ein Kind auswählen , das mit zur Förderstunde kam.
    Bei der Förderung kam raus, dass mein Kind voll schulreif ist, aber vor jegl. Veränderung Panik hatte.


    Nachdem das endlich mal ausgesprochen war, wurde mit der KIta, mir und Förderstelle ein Plan erstellt, wer wie mit dem KInd in Situation xyz(Heulen, Mamaklammern, Zitteranfall, Erstarren etc...) umgeht um das Kind da aus der Situation zu holen.


    Ohne das Miteinander der versch. Parteien wäre ich Heut nicht da, wo ich mit ihr bin.


    Wichtig erscheint mir für Deine Konstellation, ein Sprachrohr, welches die Interessem Deines Kindes laut und nachhaltig anspricht.


    Wir waren da über die Frühförderstelle gut betreut und die haben wirklich vieles, vieles im Vorfeld ausprobiert und versucht.


    In der Schule muss Dein Kind ein Platz finden in einer Klassenstärke von bis zu 25 Kindern.