Kind lernt nicht aus Fehlern und Konsequenzen, weder in der Schule, noch zu Hause

  • Mein Sohn ist jetzt 12 Jahre und besucht die 5.Klasse an einer weiterführende Schule.


    Vor den Ferien bekam mein Sohn einen schriftlichen Schulverweis. Er hat sich mehrfach und trotz Ermahnungen nicht an die Unterrichts Regeln gehalten.
    An dieser Schule ist es so, dass wenn sich Schüler Fehlverhalten (egal welcher Art), in einen so genannten "Trainingsraum" verwiesen werden.
    In diesem Raum können sie, gegebenenfalls zur Ruhe kommen, sollen aber in erster Linie ihr Verhalten reflektieren, sich Gedanken dazu machen und Lösungen finden damit es keine Wiederholungen gibt.
    Begleitet wird dieses durch eine (es gibt zwei) Klassenlehrerin.
    Am Ende wird eine Vereinbarung zwischen Schüler und Klassenlehrer schriftlich festgehalten und von beiden Unterschrieben.
    Eine Kopie wird dem Schüler ausgehändigt, diese dient als Erinnerung und gleichzeitig als Info für die Eltern. Ich muss es also auch gegen zeichnen.


    Wird ein Schüler zum dritten mal in den Trainingsraum verwiesen, ist also zum dritten mal Auffällig geworden, gibt es einen schriftlichen Verweis.


    Diesen hat mein Sohn nun von der Schule vor den Ferien erhalten.
    Zu diesem gehört ein Elterngespräch, ich habe natürlich Teilgenommen.
    In diesem Gespräch wurde mir noch einmal erklärt wie es zu diesem Verweis kam.
    Und mir wurde gesagt das es, falls sich sein Verhalten nicht bessern würde, auch zu anderen Konsequenzen kommen kann.
    Angefangen vom Ausschluss bei einzelnen Unterrichtsstunden, Versetzung in eine Parallelklasse etc.


    Der Schultag nach dem Elterngespräch, endete für meinen Sohn mit einem erneuten Eintrag im Logbuch...
    Gerade frisch, nach eintreffen des Verweises mit der Post mit ihm gesprochen und ausdiskutiert.
    Ermahne ihn nochmals zur Besserung nach dem Elterngespräch vom Vortag und er macht, nicht mal 24h später so weiter.
    Dazwischen kamen jetzt die Ferien. Letzte Woche gab es nur zwei Tage Schule, Donnerstag und Freitag.
    Am Freitag, zack der nächste Eintrag...


    Warum ich es hier so schreibe?
    Weil es alles andere auch betrifft.
    Mein Sohn macht nicht nur einmal Fehler, zieht sich dadurch Konsequenzen und Ärger ran, nein er macht diese Fehler noch 100.000 mal.
    Ich verstehe es (einfach) nicht.
    Kein Mensch fasst zwei mal auf eine heiße Herdplatte sollte man meinen oder?
    Doch! Mein Sohn macht das.
    Fragt man ihn, "warum?"
    Kommt als Antwort, "ich denke immer, beim nächsten mal klappt das"


    :ohnmacht:



    Ich brauch mal Anregungen wie man ihm Beibringen kann, dass manche Dinge einfach so nicht gehen und das es IMMER negative Konsequenzen geben wird wenn man sich nicht an Regeln hält,
    oder in seinem Verhalten daneben liegt, egal in welche Richtung.


    "Denken ist wie GOOGLEN,...nur krasser!!"

    3 Mal editiert, zuletzt von Paradoxx ()

  • Beim Psychologen sind wir seit knapp zwei Jahren.
    Da ist jedoch noch nicht alles abgeschlossen an "Diagnostik"
    Sie, die Psychologin kann ihn nicht wirklich Einordnen.
    Das heißt er zeigt zum Beispiel, viele Auffälligkeiten die in Diagnose x gehen, dann aber genauso viele die Diagnose x nicht bestätigen können.


    Ich habe morgen wieder einen Termin bei ihr, zum Elterngespräch.
    Da sich über die Feiertage vieles angesammelt hat, wird es erneut recht knapp werden alles in dieser einen Stunde zu besprechen.
    Mein Sohn ist auch im Sozialbereich sehr Auffällig.(nicht Aggressiv)


    "Denken ist wie GOOGLEN,...nur krasser!!"

  • zwei Jahre finde ich für eine Diagnostik sehr lange... mein Sohn hat auch Probleme im Sozialverhalten und ist seit 1,5 Jahren in psychotherapeutischer Behandlung.. Diagnostik ging 4 Monate und "besser " wird es mit ihm seit ca. 1/2 Jahr...mit Höhen und Tiefen... also ich glaub ich würde auch evt. nach jdm. anderem schauen...

    Ein Licht das von innen her leuchtet, kann niemand löschen...

  • hast du mal drüber nachgedacht, eine zweite meinung einzuholen? 2 jahre sind bei kindern eine sehr lange zeit.


    Dazu würde ich auch tendieren. Ich bin zwar kein Psychologe, aber normalerweise sollten jedem Akademiker genug Rüstzeug mitgegeben werden auch außerhalb von Schema F Lösungsansätze zu finden. Wenigstens über den Zeitraum.
    Inwiefern ist er denn auffällig, wenn man fragen darf?

  • Mein Sohn macht nicht nur einmal Fehler, zieht sich dadurch Konsequenzen und Ärger ran, nein er macht diese Fehler noch 100.000 mal.


    Kein Mensch fasst zwei mal auf eine heiße Herdplatte sollte man meinen oder?


    naja-
    für mich persönlich liegen zwischen "Fehlverhalten" in der Schule, und "auf die Herdplatte packen" Welten :frag


    wenn Dein Sohn wirklich mehrmals auf die heisse Herdplatte gefasst hätte, würde ich mir echt Gedanken machen- bei dem "Fehlverhalten" in der Schule käme es für mich drauf an, warum 8-)


    Also mein Herr Sohn (er ist inzwischen 17, und immer noch auf der Schule, und macht nächstes Jahr Abi) ist es so, dass er in den 6,5 Jahren die er auf diese Schule geht- mindestens 8 (acht!!!) mal die Schulordnung abgeschrieben hat, weil er im Winter mit Schneebällen geworfen hat :tuedelue mindestens 3 mal, weil er sein Fahrrad nicht in den Fahrradkeller, oder einen entsprechenden Ständer gestellt hat...., hinzu kommen noch diverse andere "Vergehen", die mir jetzt grad aktuell nicht einfallen wollen (ich tippe auf mütterliche Blockade) :brille


    dennoch- als "Kind lernt nicht aus Fehlern oder Konsequenzen" würde ich das nun niemals beschreiben-


    die Frage ist für mich, ob es für Dein Kind vielleicht erst mal kein "erkennbarer", bzw. "steuerbarer" Fehler ist (also z.B. Stören im Unterricht ist wirklich schwer zu steuern bei Kindern, die ein grosses Mitteilungsbedürfnis haben :brille ) und ob diese "Konsequenz" irgendeinen Sinn und Zusammenhang mit der "Tat" hat- für mich liest sich das ein wenig nach "wegschliessen"... die kann bei Kindern durchaus auch Lernen in die Falsche Richtung ("....Hey, ich hab kein Bock auf Unterricht, dann darf ich alleine mit einer Lehrerin in einen Raum, und steh dort erst Recht im Mittelpunkt.... WOW ) bewirken-


    (mein Sohn fand es immer "toll", wenn er "zur Strafe" zum Direktor musste :ohnmacht: )


    Wo ich jetzt grad so tippsel fällt mir ein, dass Tochterkind "ich weiss nicht wie viele" Verweise und auch Schulordnung abschreiben hatte, wegen Zettelchenschreiben, und Handynutzung- es hat weder
    ihr, noch ihrem Abi geschadet :frag und war aus meiner Sicht ziemlich Lehrerabhängig :P



    Wobei ich auch finde, dass der Psychologe mit über 2 Jahren verdammt lange braucht :kopf
    gerade hier wäre er ja der Ansprechpartner, der Dir und Sohn helfen könnte, zu verstehen-


    Was meinen denn die Lehrer, was Deinem Sohn helfen könnte? also "in einen anderen Raum" scheint ja nicht die passende Lösung zu sein-
    vielleicht wäre es sinnvoller, statt Nachdenken schriftlich zu formulieren, oder in der Küche/Bibli zu helfen, oder oder
    (häufig ist es ja auch so, dass andere "anstacheln", und manche sich dadurch "aufputschen" lassen)

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Mein Sohn, auch 12 Jahre, ist in manchen Dingen ebenfalls begriffsstutzig. Das basiert aber eher auf den schulischen Erfolg (wenn ich 1 Tag Mathe lerne schreibe ich eine 4, mache ich mehr eine 3... oh, verdammt ich schreib morgen Mathe :rolleyes2:). Was sein (Sozial-)Verhalten angeht, kamen noch keine Beschwerden.
    Nur die Faulheit und Schlampigkeit wird bemängelt. Aber das fällt dann unter "Persönliches Pech".


    OT:


    (mein Sohn fand es immer "toll", wenn er "zur Strafe" zum Direktor musste :ohnmacht: )


    Lol. Na, ich hoffe das baut er ab, bevor er ins Berufsleben einsteigt :-)

  • Na, ich hoffe das baut er ab, bevor er ins Berufsleben einsteigt


    der Direktor mag ihn :brille, und weiss viel mehr über Sohni, als über viele andere Schüler ;-)
    er hat ihn auch in tollen Projekten "untergebracht"
    von daher :frag vielleicht mag ihn sein Chef dann auch :daumen

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Nein, er lernt wirklich nicht aus den Fehlern.


    Es ist jedesmal ein Drama.
    Er ist betroffen, es waren stets die anderen die ihn dazu "verleitet" haben, er fürchtet Konsequenzen, man spricht darüber, erklärt, gibt ihm Tipps wie man es besser Lösen/Verhindern könnte, dann ist die Sache (für ihn) abgehakt und es geht weiter wie gehabt.
    Man kann ihn auch Vorwarnen, es bringt nur nicht viel, er geht bis ins letzte. Also auch Ermahnungen nutzen nichts.


    Es wurde bei ihm ADS diagnostiziert. So weit so gut. Die Lehrer wissen Bescheid, geben ihm sogar die Möglichkeit sich zu "begradigen" was seine Impulsivität angeht.
    Er handelt erst, bevor er denkt. Ganz großes Problem.


    Seine Lehrer geben ihm die Möglichkeit zu korrigieren, schreiten auch mal ein und sagen zum Beispiel "Ich kann mir gut vorstellen das du x viel zu erzählen hast.Aber meinst du nicht es wäre besser ihm das in der Pause zu erzählen? Da kann er dir besser Zuhören, und es werden die anderen Schüler nicht gestört. Hier muss er jetzt so wie du auch, mir zuhören."


    Kommt nicht an.


    Dann folgt "Ich habe dich eben schon gebeten die Gespräche mit x im Unterricht zu unterlassen"


    Kommt nicht an.


    "Letzte Ermahnung!"


    Kommt nicht an.


    Es folgt, ein Eintrag im Logbuch, eine runde Trainingsraum...
    Das kommt an. Es wird von mir gegengezeichnet, drüber gesprochen, Thema abgehakt.
    Nächsten, oder wenige Tage später, das ganze von vorne.... :kopf


    Ja, die Psychologin.
    Ich bin ganz ehrlich-ich vertraue ihr.
    Mit Sicherheit mag es einem lang vorkommen wenn man hört das man dort schon seit knapp zwei Jahren hingeht, ohne viel Erfolg zu haben.
    Ursprünglich gab es einen anderen Grund weshalb ich Kontakt aufgenommen habe.
    Dort ist dann nach etlichen Gesprächen zumindest ein Teil "erklärbar" Diagnostiziert worden. Nämlich ADS.
    Das erklärt seine Bereitschaft sich ablenken zu lassen(hat sich schon etwas gebessert), seine Unkonzentriertheit bei Themen die nicht seine sind, sein träumen, seine Zerstreutheit und sich nichts merken können.
    Auch das befolgen von Regeln ist da ja auch nicht immer einfach.


    Das andere ist sein Soziales Problem. Und genau dieses macht es sehr schwer.
    Weil es eben auch im schulischen Bereich Einfluss hat.


    Mein Sohn hat keine Freunde. Nicht einen. Er bezeichnet seine Mitschüler als seine Freunde. Ich habe ihm den Unterschied erklären müssen.
    Er ist im Umgang mit Altersgenossen sehr oft Arrogant, Besserwisserisch, Rechthaberisch und Bestimmend. Das fällt ihm jedoch nicht auf. Den anderen schon, die reagieren entsprechend auf ihn.
    Mittlerweile wird er gemieden. Zum teil gehänselt, man macht sich lustig über ihn.
    Auf Kinder in seinem Alter geht er von sich aus nicht zu. Suchen andere zu ihm Kontakt, verhält er sich unsicher, oder gegenteilig sehr aufgedreht.
    Ist ein Kontakt doch mal entstanden, wird der nicht gepflegt.
    Mein Sohn hat ein sehr gutes Unrechtsbewusstsein. Sich selbst gegenüber. Anderen gegenüber jedoch nicht, oder sehr selten.


    Das heißt zum Beispiel, dass er andere ärgern darf, aber andere ihn nicht. Dann "flippt" er aus.
    Empathie?Bei anderen nicht, bei sich selbst schon.
    Er kann sich nur sehr, sehr schwer in die Empfindungen anderer Hineinversetzen.
    Manchmal erkennt er nicht einmal wenn man wütend, oder sauer ist.


    Er fragte mich vor einiger Zeit mal, ich war gerade sehr wütend auf ihn und schrie ihn an(ich weis ist nicht richtig), "Warum schreist du so?", ich fragte zurück "Ja was meinst du wohl?", er antwortete "Eine Angewohnheit von dir?"...
    Ihr dürft jetzt gerne lachen, ich fand es jedoch nicht lustig. Man könnte ja meinen, was für eine pfiffige Antwort von dem Kerlchen da. Nur ist mir hier erstmalig Bewusst geworden das er Gefühle/Emotionen anscheinend nicht wirklich zuordnen kann. Und das ich in diesem Moment sehr wütend auf ihn war, hat er nicht gemerkt. Nicht mal Ansatzweise.
    Dieses und andere(viele)Beispiele wie, kein Blickkontakt suchen, oder halten können während man mit ihm spricht, erzählte ich der Psychologin.
    Es gibt/gab einen Verdacht. Asperger.
    Nur dieser wird sich wohl, deswegen sage ich "gab", nicht bestätigen da er Verhaltensweisen/Gefühlsebenen zeigt, die nicht Asperger sein können.


    Also bin ich noch nicht "schlauer" und werde auch weiterhin, erst einmal nicht schlau aus meinem Sohn.
    Es ist zum :flenn Ich würde ihn so gerne auf die richtige Schiene stellen können.


    Andererseits ist er nämlich ein ganz toller Junge.
    Er zickt nicht rum beim helfen im Haushalt.
    Fragt jeden Tag! ob er was für uns einkaufen gehen soll, ob er noch was helfen kann.
    Kümmert sich um seine kleine Schwester, spielt mit ihr, holt sie von der Betreuung ab.
    usw.


    Nur Regeln und Aufgaben(die für sein weiteres Leben und Miteinander wichtig sind)will er nicht halten/erledigen...




    "Denken ist wie GOOGLEN,...nur krasser!!"

  • Ich denke,dass ein Kind niemals die Wahrheit sagen wird,warum man sowas macht.Wieviel Zeit verbringst du mit ihm?Kümmert sich der Papa,wie ist das Verhältnis zu ihm?
    Muss er sich viell. in der Schule so aufspielen,weil seine Kumpels ihn anstacheln oder er cool sein will?
    Machen manche Dinge einfach nur richtig Spass und es ist ihm wichtiger,als der Stress?
    Was sagen denn die Lehrer?
    Und,was auch wichtig ist...bekommt er von dir Konsequenzen oder "nur" in der Schule.Ich denke,in dem Alter kann man mit einem Verweis und deren Bedeutung noch nicht so viel anfangen (auch wenn er weiß,was es bedeutet).Wenn mein Kind nicht hört,dann fällt mal ganz schnell das Treffen mit ihren Freunden oder Schwimmnachmittag ets. aus und das zieht.
    Am Wochenende ist der Spielnachmittag mit ihrer Freundin aus Berlin ausgefallen,weil ihr Benehmen echt zum piepen war :cursing: .Am Sonntag ist ihre Freundin wieder gefahren und sie hatten nur 2 Stunden,um sich zu sehen.Tja....pech gehabt.Sicherlich tut mir es auch weh,aber ich hab ja auf lange Frist den Ärger zu Hause und in der Schule.
    Vorhin fiel das Gesellschaftsspiel ins Wasser,weil sie nur rumgeflapst hat und die Hausaufgaben nach Ewigkeiten noch nicht fertig waren. 8| war ihr Blick...meine Antwort "Viell. klappt es morgen besser,dann hol ich das Spiel gerne raus".

  • Es bringt nichts.
    Weder Konsequenzen meinerseits, oder der Schule, noch von sonst wem.
    Ich habe bei ihm den Eindruck, sorry das ich das jetzt so krass sage, aber das trifft es sehr genau es geht ihm am Ar... vorbei!


    Und das glaube ich nicht wirklich, die Psychologin übrigens auch nicht.
    Es bewegt ihn schon, nur wo? Und das ist es ja. Man kommt nicht durch zu ihm. Er macht zu.
    Wenn man es wüsste, könnte man dort anknüpfen...


    Edit: Sein Vater und ich sind seit paar Jahren getrennt. Kontakt findet 10-14 Tägig per Telefon für knapp 5min. statt.
    Persönlicher Kontakt ca. alle halbe Jahre. Der KV sieht diese Problematik nicht, er erlebt sie ja nicht mit. Ergo, wird dazu auch nicht viel gesagt.
    Zeit würde ich gerne mehr mit meinem Sohn verbringen, nur will er nicht.
    Er ist am liebsten für sich...


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    Einmal editiert, zuletzt von Paradoxx ()

  • So war mein Sohn auch und als es hart auf hart kam, (er war damals 18Jahre) hat er auf Familie und Geschwister geschissen und gelogen und Falschaussagen getätigt.
    M.E. gibt es Kinder, die Dinge nicht unterscheiden können.
    Die verstehen nicht, warum der Bub nebenan, den man tgl. einmal begegnet, NICHT der beste Freund ist.
    Die verstehen nicht, warum sich nicht alles um sie dreht...


    Ich hab meinen mit 12 Jahren mal 4 Wochen vom KV betreuen lassen, weil das Kind sich überall beschwert hat, ich würde ihn zu sehr gängeln (mach bitte Deine HA, lies bitte noch die Buchseiten xyz, komm bitte zum Essen etc...)


    Wie ist er denn in der SChule?
    Meiner war unterfordert.

  • wenn die Diagnose ADS wirklich besteht, ist Bestrafung auch der falsche Weg ... positiv bestärken wäre ideal; soll heißen
    er wird für die Dinge, die gut laufen gelobt ... bekommt Vergünstigungen, Belohnungen ...


    diese langen Ansagen der Lehrer und Erklärungen bei Fehlverhalten können gar nicht abgespeichert werden ... kurze knappe
    Anweisungen sind zielführender "XY stell sofort das Quatschen ein "


    mach dich unbedingt mit dem Krankheitsbild vertraut, sprich die Psychologin auf Therapien an ...außerdem würde ich dir empfehlen,
    eine Elternschulung zum Thema zu belegen; da bekommst du Tipps und Verhaltensvorschläge an die Hand ... Selbsthilfegruppen
    sind auch super um sich mit anderen auszutauschen ...



    kommt mir schon etwas komisch vor, dass die Diagnose seit zwei Jahen im Raum steht, aber ihr anscheinend keine konkrete
    Hilfe bekommt ... wirklich gute Therapeuten gehen auch in die Schule und istruieren die Lehrer, wie sie sich verhalten sollen ...


    und selbst wenn ich jetzt sicherlich gesteinigt werde ... haben du und die Psychologin schon mal über Medikamente nachgedacht ?

    Hunger


    Pipi


    kalt !


    So sind Mädchen halt.

  • Hallo


    Alles, was Du beschreibst, klingt nach AD(H)S. Später bestätigst Du, die Diagnose ADS wäre gemacht worden. Wird das therapiert? Wirst Du geschult?


    Ansonsten wird Dir kaum jemand raten können, wenn die Psychologin schon scheitert. Mir wären aber zwei Jahre deutlich zu lang. Ohne Diagnose keine Therapie, keine Förderung, keine Maßnahmen. Da ist Scheitern im Alltag vorprogrammiert.


    :troest


    Gruß

  • Ich hab meinen mit 12 Jahren mal 4 Wochen vom KV betreuen lassen, weil das Kind sich überall beschwert hat, ich würde ihn zu sehr gängeln (mach bitte Deine HA, lies bitte noch die Buchseiten xyz, komm bitte zum Essen etc...)


    Wie ist er denn in der SChule?

    Den Vorschlag habe ich meinem Sohn auch schon gemacht.
    Ich fragte ihn mal, ob er vielleicht gerne bei seinem Vater leben würde, da ich sehr oft den Eindruck habe er fühlt sich nicht wohl. Ob jetzt mit mir, im Allgemeinen oder sonst wie.
    Meine Vermutung war es zumindest. Auch das er sich vielleicht nicht traut mir das zu sagen.
    Aber er will nicht weg von mir, von seinem zu Hause. Er will definitiv nicht bei seinem Vater leben wollen.
    Erklärt hat er mir, das er nicht will das der Papa den ganzen Ärger mit ihm (auch) mitmachen muss.
    Ich darf das aber...
    Man sagte mir, es wäre eine Form von tiefen Vertrauen zu meiner Person, also mein Sohn vertraut mir. Mehr als ich so manchmal glaube...
    Tröstet ein (ganz kleines) bisschen.


    In der Schule ist er ein guter Schüler. Vorrangig zweien und dreien.
    Ich muss ihn jedoch "drücken", von allein macht er nichts. Erledigt keine HA, keine Langzeitprojekte, lernt nicht für Arbeiten.
    Habe ich jetzt aber eingestellt. Seine Sache von nun an.


    Plötzlich kommt die Bewegung. Heute hat er eine schriftliche Englisch Arbeit zurück bekommen.
    Volle Punktzahl, glatte eins.
    Die einzige übrigens in der Klasse.
    Er hatte für diese Arbeit diesmal/erstmalig von allein gelernt.


    Letzte Englisch Arbeit mündlich war eine drei, da hatte er nicht gelernt. Auch nicht wo ich ihm nahe legte zu lernen.


    Insgesamt ist er ein Schüler der es "leicht" hat zu lernen. Er bleibt jedoch sehr oft unter seinen Möglichkeiten weil er lieber etwas anderes machen will.
    Tja, dann stören wir eben den Unterricht^^, oder machen andere Sachen, nur die geforderten Aufgaben nicht, oder unvollständig.


    "Denken ist wie GOOGLEN,...nur krasser!!"

  • positiv bestärken wäre ideal; soll heißen
    er wird für die Dinge, die gut laufen gelobt ... bekommt Vergünstigungen, Belohnungen ...

    Gab es auch schon, hält nicht lange an.



    mokeline


    Die Diagnose steht erst seit dem letzten Schuljahr, also keine zwei Jahre ;-)
    Wir haben auch schon an Medikation gedacht ja, nur sollte das möglichst die "letzte" Therapiemaßnahme sein.
    Ob Ergo sinnvoll wäre?


    "Denken ist wie GOOGLEN,...nur krasser!!"

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  • (Okay, das mit der "Angewohnheit" fand ich jetzt trotzdem nicht unlustig :-))


    Ich hab mich auch mal mit Asperger beschäftigt, weil man Sohn auch so seine Probleme hatte mit Sozialkontakten. Er kann aber Freundschaften unterhalten.
    Das Vertrauen in eure Psychologin sei dir unbenommen, nur: es hilft ja nichts. Unter Umständen ist sie auch in dem Bereich der ihn betreffen könnte nicht ausreichend geschult. Kann ja vorkommen. Ich hab mit 2 Psychologen bzgl. meines Sohn gesprochen, und die waren ziemlich schlecht und wenig hilfreich.

    Soviel hab ich mitgenommen: Es ist besser sich an eins der Asperger-Diagnostik-Zentren zu wenden. Die Wartezeiten sind ohnehin lang, also, du machst einen Termin, gehst in gefühlt 10 Jahren hin und weißt dann ganz sicher: er hat es - oder hat es nicht. Unter Umständen können dir die "Spezialisten" dort, wenn es Aspie nicht ist, auch eher einen Hinweis geben um was es sich handelt. Ich gehe einfach davon aus, das die besser im Spektrum psychosozialer Störungen bei Kindern geschult sind, als ein Wald-und-Wiesen-Psycho.