Totale lose-lose-Situation mit dem KV

  • Hallo!
    Wie in meiner kurzen Vorstellung angekündigt: Hier ist "unser Problem".
    Ich versuche mal die Vorgeschichte auf das Nötigste zu beschränken:
    Wir sind Mädchen, 8 3/4, und ich, w und 43.


    Mit dem KV war ich nie richtig zusammen, wir waren uns mit einem Wunschkind aber sehr sicher. Klingt schräg, war es irgendwie auch. Ist ja im Grunde auch egal. Der KV wohnt schon immer 250 km entfernt, das war uns klar. Abgemacht waren aufgrund seiner (angeblichen) knappen finanziellen Situation: Keine Eintragung in die Geburtsurkunde, keine Unterhaltszahlungen, aber er dürfe seine Tochter besuchen, sie dürfen einander kennenlernen usw.
    Finanziell stehe ich gut dar. Ich bin gleich nach dem Mutterschutz wieder arbeiten gegangen. Das war wirklich hart, aber es ging, ich habe hier auch Verwandte vorort, die mir immer halfen und helfen.


    Das Verhältnis zum KV war nett, das änderte sich aber recht flott nach der Geburt. Er hat mich regelrecht bedrängt, belangert über sämtliche Medien. Seine Ankündigungen zu kommen waren immer hoppladihopp, ganz kurzfristig, aber besten gleich jetzt.
    Ganz schnell seine Forderung: Wir sollen ihn besuchen, irgendwann hatte er kein Auto mehr. Ich habe das immer abgewimmelt. Irgendwo ist auch mal gut: Mein Alltag war hart und teuer genug. Es gibt ja auch öffentliche Verkehrmittel. Und ich fand immer: Irgendetwas muss er auch leisten.
    Nach 1,5 Jahren dann der richtig fette Streit über Mail: Er wollte sich 5 Tage vor Weihnachten einladen bei uns. Ich wollte das nicht, hatte schon genug Verabredungen mit meiner Familie. Da polterte er los, wie unmöglich ich sei, ich würde ihm das Kind vorenthalten. So ganz plötzlich. Ich dachte nur "die Maske fällt".
    Am Ende schrieb er sinngemäß, wenn es jetzt nicht so liefe, wie er das wolle, dann müsse er sich um ein neues Kind bemühen.
    Dieser Satz verletzt mich immer noch.
    Ich habe ihn zusammengestaucht und danach hatten wir feste Besuchstermine übers ganze Jahr. Er kam im Schnitt bis 2011 vielleicht 4x im Jahr zu uns, blieb maximal 2-3 Stunden und spielte hier mit seiner Tochter. Immer alles leicht anstrengend, aber okay. Zwischendurch hatte er sich angewöhnt, sich gar nicht mehr zu melden oder nach ihr zu erkunden. Kurze Mail oder SMS "ich fahre los" und das wars.


    Für meinen Geschmack ließ das Interesse von seiner Seite aber spätestens seit 2012 nach, Tochter war da 6. Tja, halt nicht mehr nur niedlich.
    Und 3 Stunden auf dem Fußboden mit Stofftieren spielen wollte sie halt auch nicht mehr. Ich regte Besuche auf dem Spielplatz an, das wurde mal für 30 min. angenommen. Außerhalb und ohne mich waren die nur einmal im Indoorspielplatz, da hatte er sich aber lieber seine erwachsene Cousine mitgenommen.
    Er meldete sich von sich aus kaum noch, wollte auch keine festen Termine mehr, er könne das angeblich nicht mehr (was ich für ganz großen Blödsinn halte, er arbeitet in einer christlichen Einrichtung, deren fixe Termine immer früh feststehen).
    Tochter muss immer nachhaken, wann er mal wieder käme, mal fragten wir per SMS, mal per Telefon. Mir tat das echt leid.


    2013 hatte er mir dann endlich aus den Rippen geleiert, dass wir ihn mal besuchen. Unterwegs erfuhren wir, dass er auch seine Eltern eingeladen hätte. Diese Omaopa kannten wir bisher gar nicht. Ein ganz anstrengender Besuch, Kind hatte auch recht wenig davon, wie ich fand. Kaffeetafel mit den neuen Großeltern.
    Und er mittendrin wie Graf Koks. Ich war schon etwas erstaunt, dass er 3 Pferde hält, 2 Hunde und zudem Marmorbäder hat... nun ja.
    2014 noch mal drei Besuche, der letzte wieder oberpeinlich, weil er seine Eltern uneingeladen mitschleppte. Kaffeetrinken in der City. Kind weigerte sich, ohne mich mitzugehen. Er unterhielt sich mit seinen Eltern über seine neuen Fenster, ich versuchte das Töchterchen bei Laune zu halten.
    Als Töchterchen im Auto saß, rief sie noch "Wann kommst du wieder?" Er: "Ruf mich an!"


    Und nun geht's los: Töchterchen rief nicht an. Ich hatte sie ein paar mal dran erinnert, aber so richtig motiviert war sie nicht, irgendwie haben wir es vor uns her geschoben. Hier war auch viel los: Meine Mutter ist schwer erkrankt, wir haben ein Haustier (mehr), Töchterchen hat aus praktischen Gründen die Grundschule gewechselt. Hier steppt(e) echt der Bär seit Sommer.
    Und letztlich: Er meldet sich auch nicht.


    Dann eine Woche vor Weihnachten ein recht pappige und vorwurfsvolle Mail an meine Tochter (!) - natürlich an meine Adresse, meine Tochter liest und schreibt noch keine Mails, warum sie sich nicht melden würde. Ganz ekliger Ton.
    Ich habe ihm ganz freundlich geantwortet, sie ist erst 8, er solle sie einfach anrufen, sie würde sich sicher freuen.
    Und dann kam die Bombe zurück, anscheinend seit 7 Jahren aufgestaute Wut: Wir seien so unmöglich, weder Kind noch ich hätten Benehmen. Er will Geburtstagskarten, Kind hätte seinen Eltern nicht die Hand zum Abschied gegeben. usw. usw. (ich dachte nur, hallo? Was geht hier denn ab?). Und irgendwann würde er dem Kind unseren gesamten Mailverkehr "zukommen lassen" (ich kann mich glücklich schätzen: ich habe nie ein böse Wort geschrieben).
    Zum Schluss noch son Hammer: Wenn er der Vater meiner Tochter bleiben soll, dann müsse ich mich aber verändern! Er habe jetzt keine Lust mehr zu kommen, das Kind müsse jetzt zu ihm in den Ferien! Und ich (!) soll ihn jetzt mal in die Geburtsurkunde eintragen.
    Heiligabend kam dann auch noch ein Paket, drin ein bisschen Plünn von Omaopa und von ihm nur ein Zettel ans Kind, sinngemäß "mit seinen Besuchen sei jetzt Schluss, sie müsse jetzt kommen." Das war sein Geschenk.
    Ich hatte tagszuvor noch wirklich freundlich, trotz des ganzen Drecks, geantwortet, er könne gerne jetzt seine Vaterschaft anerkennen, dann hätte das aber finanzielle Konsequenzen (Unterhalt) und das Jugendamt würde uns vielleicht auch helfen, den Umgang zu regeln. Seitdem (23.12.) ist RUHE. Eine kurze Mail sechs Tage später, er würde später antworten, er sei krank.


    Leute, ich bin so sauer, auf ihn, auf mich. Ich habe ihm jahrelang ein Kind großgezogen (tolles, schlaues Mädchen), habe mich hier wirklich durchgekämpft, organisiert, IHM quasi alle Wünsche erfüllt (nur eben nicht regelmäßige Besuche bei ihm (meine Zeit und Finanzen sind halt auch begrenzt!)), er hätte jederzeit die Termine ausweiten können, er konnte sich immer aussuchen, wann er kam (außer direkt die Feier- oder Geburtstage, aber das hat er per Mail auch abgenickt, da er gerade an Feiertagen selbst arbeitet!). Ihm scheint es ja offentlich nicht wirklich schlecht zu gehen.
    Das Kind war hier enttäuscht (aber nicht so arg, zumindest nicht sichtbar) und ich bin sauer, dass ich hier jahrelang versuche, alles hinzukriegen und nun werde ich von ihm so zur Sau gemacht.
    Er stellt Bedingungen, will vor seinen Eltern mit seinem tollen Kind angeben, aber geleistet hat er in all den Jahren eigentlich fast nichts.


    Das Kind will absolut nicht zu ihm, es hatte richtig Angst, als es seinen Weihnachtszettel las, es will da nicht schlafen. Auf die Frage warum, sagte es nur "Er ist doch ein Halb-Fremder."


    Es ist so eine lose-lose-Situation! Wieso hätte es nicht einfach so weiterlaufen können? Er kommt alle paar Monate und das Kind freut sich. Vielleicht hätte es dann von selbst mal den Wunsch gehabt, dort in die Ferien zu fahren!
    So hat er jetzt alles zerdeppert.


    Innerlich lockt es mich, selbst zum JA zu gehen und ihn endlich in die Verantwortung zu nehmen, so ganz richtig und in echt.
    Andererseits: Einen erweiterten Umgang würde er auch nicht so schnell erreichen, dafür müsste den Kontakt ja erst mal sehr viel intensiver laufen. Und genau dazu hat er ja keinen Bock mehr.
    Und was für eine Rennerei! Und wenn er dann auf die blöde Idee mit dem gemeinsamen Sorgerecht käme, ich würde da so gegenan gehen...
    Und habe ich da als AE Lust, Kraft, Zeit und Geld zu? Nein!
    Eine juristische Beratung habe ich mir zwischen den Jahren schon geholt. Ich befinde mich auf der "sicheren Seite", habe nichts falsch gemacht, aber es könnte noch interessant werden.


    Und nun sitze ich hier seit 2 Wochen und warte, was der Herr anwortet, aber auf irgendeinen blöden Deal werde ich mich nicht einlassen...
    Und meinen ganzen Urlaub verdaddel ich mit Gedanken an ihn und welcher Teufel ihn reitet... :nawarte:


    Wie würdet ihr reagieren?
    Den Kontakt zum KV um jeden Preis aufrecht erhalten? (manchmal denke ich, lieber keinen Vater als so einen)
    Ihn in die Verantwortung nehmen (obwohl ich illegalerweise auf den Unterhalt verzichtet habe) und Umgang regeln und Unterhalt einfordern? Ich bin diese Schritte auch nie gegangen, weil ich es 1. versprochen habe und 2. weil ich dann befürchtete, er meldet sich dann gar nicht mehr.
    Auf irgendeinen Deal einlassen, wenn denn was käme? (Wie ich ihn einschätze: er zahlt 100 Euro und wir kommen ihn 2x im Jahr besuchen) Nur um des lieben Frieden willen, damit das Kind nicht den Kontakt verliert?
    Einfach hier alles aussitzen, wenn denn gar nichts kommt (letztlich kann meine Tochter auch in ein paar Jahren selbst den Kontakt aufnehmen, wenn sie unbedingt möchte).

  • hallo Nordlicht,
    Deine Geschichte ähnelt in vielem der unseren in den ersten acht Jahren... unglaublich...
    Habe ich das richtig gelesen: er hat die Vaterschaft noch gar nicht anerkannt? Ich würde ihn unbedingt in die Pflicht nehmen: Vaterschaftsanerkennung (ohne diese hat dein Ex gar keine Rechte!), Unterhalt fordern (über Beistandschaft (kostenlos für Dich)), Umgangsangebote von Dir (zB. einmal im Monat in eurem Wohnort, schriftlich an ihn). Klappt der regelmäßige Umgang und der KV und eure Tochter wird 'warm' mit ihm, dann kann über weiteres nachgedacht werden (zB. Kind besucht KV bei seinem Wohnort). Die Umgänge solltest Du langfristig nicht mehr begleiten. Du könntest Dich auch an eine Beratungsstelle wenden (Jugendamt) und dem KV das Gespräch in Begleitung eines Dritten vorschlagen.

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    keks3


    life is a tale told by an idiot, full of sound and fury, signifying nothing (shakespeare)
    'Does anybody remember laughter?' (R.P.)

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  • Was steht denn in der <geburtsurkunde? Vater unbekannt? Dann hast du doch falschen Angaben bei der geburt gemacht, ist das nicht auch strafbar? :scared

  • Was steht denn in der <geburtsurkunde? Vater unbekannt? Dann hast du doch falschen Angaben bei der geburt gemacht, ist das nicht auch strafbar?


    da steht dann einfach nichts. Hat ein Vater die Vaterschaft nicht anerkannt, kann er da nicht drinstehen. und strafbar ist das nicht. Da gibts einen thread zu, mit viel Diskussion...

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    keks3


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  • hallo Nordlicht,
    Deine Geschichte ähnelt in vielem der unseren in den ersten acht Jahren... unglaublich...
    Habe ich das richtig gelesen: er hat die Vaterschaft noch gar nicht anerkannt? Ich würde ihn unbedingt in die Pflicht nehmen: Vaterschaftsanerkennung (ohne diese hat dein Ex gar keine Rechte!), Unterhalt fordern (über Beistandschaft (kostenlos für Dich)), Umgangsangebote von Dir (zB. einmal im Monat in eurem Wohnort, schriftlich an ihn). Klappt der regelmäßige Umgang und der KV und eure Tochter wird 'warm' mit ihm, dann kann über weiteres nachgedacht werden (zB. Kind besucht KV bei seinem Wohnort). Die Umgänge solltest Du langfristig nicht mehr begleiten. Du könntest Dich auch an eine Beratungsstelle wenden (Jugendamt) und dem KV das Gespräch in Begleitung eines Dritten vorschlagen.

    Moin keks3,
    all das ist mir vollkommen klar, die Frage ist: Bringt das was - außer mir Geld (vielleicht auch nichts oder nur ganz wenig, weil ich deutlich mehr als er verdiene) für's Kind, wenn er gar nicht mehr WILL? Wir alle wissen doch leider, wenn der Vater den Umgang vereitelt, dann "macht das nichts". Da kräht kein Hahn nach, weil es ja gegen das Kindeswohl verstieße, wenn er zum Umgang gezwungen wird. ER will nicht mehr kommen und basta (so sieht er das).

  • Oh Mann...Sachen gibt es....


    wie dem auch sei: Du hast im Prinzip 2 Möglichkeiten.


    a: Du ziehst den Schlussstrich und behandelst ihn als das was er im Moment rechtlich gesehen ist, als einen Fremden. Wenn er was möchte, dann muss er tätig werden.
    b: Du möchtest ihn als Vater für deine Tochter haben, dann aber mit allen rechtlichen Konsequenzen, sprich: Vaterschaftsanerkennung, Unterhaltszahlung.


    Blödsinn habt ihr die Letzten Jahre genug beide gemacht, auf den Rücken des Kindes. An das hat nämlich keiner von euch gedacht, als ihr euch das so ausgedacht habt. Aber das soll Vergangenheit sein. Also jetzt wird er entweder ganz Vater oder gar nicht.

    Nicht Fleisch und Blut,

    das Herz macht uns zu Vätern.


    Friedrich Schiller


  • da steht dann einfach nichts. Hat ein Vater die Vaterschaft nicht
    anerkannt, kann er da nicht drinstehen. und strafbar ist das nicht. Da
    gibts einen thread zu, mit viel Diskussion...

    Äh, ja genau, nichts steht da. Wenn ich irgendwo anders den Vater
    angeben muss, schreibe ich meist "Vater amtlich nicht bekannt". Klingt
    auch irgendwie cool.

  • Ach, Blödsinn ist relativ. Sooo blödsinnig finde ich den Plan gar nicht. Es gibt weitaus schlimmere Konstallationen. Ein Vater auf Entfernung, der interessiert ist und sich kümmert und präsent ist, ist doch eigentlich ganz nett. Dumm ist nur, wenn das nicht geklappt hat. Wenn es beim KV statt um ehrliches Interesse eher um Selbstdarstellung vor seiner Familie geht...
    Ich glaube, Kinder können super mit vielen Familienkonstallationen aufwachsen ohne dabei Schaden zu nehmen. Ob allein, zu zweit, homo oder hetero, gepatchworked. Nur es muss eben Liebe und Interesse da sein.


    Trotzdem natürlich danke, ich sehe das wie du mit a und b. Ich warte momentan nur ab, ob er irgendwie reagiert, das ist fast am nervigsten.

  • Alleine wegen dem Erbe würde ich ihn schleunigst eintragen lassen. Verstirbt er, dann bekommt Deine Tochter nix.
    Und er hat ja darum gebeten :-)
    Aus eigener Erfahrung kann ich berichten dass es weitaus schwieriger ist das Sorgerecht zu bekommen als immer geschildert wird.
    Ich habe es nicht, trotz jahrelangem regelmäßigen Umgang mit meiner Tochter.
    Geb ihn an, fordere über das Jugendamt den Unterhalt und vereinbare einen Termin beim Jugendamt um den Umgang moderiert zu klären.
    Das kann man langsam ausbauen, und er muss Regelmäßigkeit zeigen.

  • vielleicht auch nichts oder nur ganz wenig, weil ich deutlich mehr als er verdiene) für's Kind, wenn er gar nicht mehr WILL?


    woher weißt Du, wie viel er verdient? er ist zum Unterhalt verpflichtet.
    woher weißt Du, wie es weitergeht, was er machen wird? Momentan stellt er Forderungen (Kind soll zu ihm kommen). Hat er mal angedeutet, den Umgang gerichtlich einzuklagen?
    Ohne Vaterschaftsanerkennung hat er NULL Rechte. Wenn Du keinen Vater für das Kind willst, dann brauchst Du nicht weiter zu reagieren. Er kann dir gar nichts.
    Will er was, muss ER zuallererst die Vaterschaft anerkennen. Und dann sollte er auch die Pflichten wahrnehmen.
    Euer 'deal' war alles andere als gut für Kind.

    schreibe ich meist "Vater amtlich nicht bekannt".

    Das ist gut (lach), und nicht mal gelogen. Auf die Idee bin ich 13 Jahre nicht gekommen.

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    keks3


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    'Does anybody remember laughter?' (R.P.)

  • Alleine wegen dem Erbe würde ich ihn schleunigst eintragen lassen. Verstirbt er, dann bekommt Deine Tochter nix.
    Und er hat ja darum gebeten :-)
    Aus eigener Erfahrung kann ich berichten dass es weitaus schwieriger ist das Sorgerecht zu bekommen als immer geschildert wird.
    Ich habe es nicht, trotz jahrelangem regelmäßigen Umgang mit meiner Tochter.
    Geb ihn an, fordere über das Jugendamt den Unterhalt und vereinbare einen Termin beim Jugendamt um den Umgang moderiert zu klären.
    Das kann man langsam ausbauen, und er muss Regelmäßigkeit zeigen.

    Im Moment würde sie nur Schulden erben. :-D
    Das tut mir leid für dich, dass du dich bemühst und letztlich kein Sorgerecht kriegst.
    Ich warte jetzt noch ab, ob er antwortet, soviel Fairness muss sein, denke ich.

  • woher weißt Du, wie viel er verdient? er ist zum Unterhalt verpflichtet.
    woher weißt Du, wie es weitergeht, was er machen wird? Momentan stellt er Forderungen (Kind soll zu ihm kommen). Hat er mal angedeutet, den Umgang gerichtlich einzuklagen?
    Ohne Vaterschaftsanerkennung hat er NULL Rechte. Wenn Du keinen Vater für das Kind willst, dann brauchst Du nicht weiter zu reagieren. Er kann dir gar nichts.
    Will er was, muss ER zuallererst die Vaterschaft anerkennen. Und dann sollte er auch die Pflichten wahrnehmen.
    Euer 'deal' war alles andere als gut für Kind.

    Ich weiß, ich war in der Beziehung doof, blauäugig, vielleicht auch zu uninformiert vor 9 Jahren.
    Letzlich mag ich mich da aber nicht SOOO kritisieren lassen, weil ich so ein tolles Kind habe. Verstehst du?
    Wenn jemand sagt, "Was für eine blöde Idee ihr da hattet!", dann denke ich, ich habe gerade das Beste meines Lebens hier sitzen (bzw. gerade liegen).


    Ja, ich hätte natürlich gerne einen Vater für meine Tochter, aber so einen Idioten?
    Aber du hast schon recht: Wenn er was will, muss er "kommen".
    (Was er etwa verdient, kann ich ergooglen, ich kenne ja seine Berufsbezeichnung ;-))
    Angedeutet hat er gar nichts, ich glaube, er hat absolut keinerlei Ahnung.
    Seine Forderung: Trag mich in die Geburtsurkunde ein, das Kind soll ab sofort hälftig in den Ferien zu mir. Mehr nicht. ;-)


    Er denkt auch, er habe volle Rechte usw. Das ist schon originell. ICH weiß das alles. Eigentlich hoffe ich, dass er die Zeit nutzt und sich mal professionell beraten lässt (und darum vielleicht nicht reagiert), ich werde ihn jedenfalls nicht aufklären!

  • Ganz ehrlich, wenn deine Tochter ihn nicht vermisst, würde ich cool bleiben und ihm auf Nachfrage freundlich mitteilen, dass er sie gerne besuchen kann, wenn ihr einen Termin vorher vereinbart.
    Und wenn sie größer ist, kann sie ihn kennenlernen.

    Liebe Grüße
    Die Elefantendame


    Umwege erweitern die Ortskenntnis

  • Dass es Schulden sind vermutest Du.
    Pferde, Mamorbäder ? Irgendwoher muss da ja Kapital sein.
    Egal ob er sich kümmert oder nicht, Kind hat ein Recht drauf. Auch 100€ monatlich machen 1200€ im Jahr. Pack es auf ein Extrakonto wenn Du es nicht im Alltag benötigst.
    Du willst dass er Euch ernst nimmst oder ?
    Wieso nimmst Du ihn nicht ernst? Der Mann will eingetragen werden, also gebe ihn an, den Rest klärt das Amt.
    Umgang muss er sich bemühen, wie lange musste ich meine Tochter betreut sehen bis ich alleine durfte.
    Es wird wenn er denn klagt einen Verfahrensbeistand fürs Kind geben, da kann sie ganz genau sagen wie sie sich das wünscht.
    Und so wird es in der Regel auch angeordnet.
    Keine halben Ferien, keine ganzen Wochenenden. Das wird über Monate lediglich einzelne Tage sein stufenweise in den Stunden erhöht.
    Alles durch.
    Da brauchst Du absolut keine Sorgen haben.

  • Und so was wie gemeinsames sorgerecht und Umgang bei ihm und gegen den Wunsch des Kindes bekommt er vor Gericht nach der Vorgeschichte nicht. Egal was hier geschrieben wird, das geht alles nur mit deinem Einverständnis.

    Liebe Grüße
    Die Elefantendame


    Umwege erweitern die Ortskenntnis

  • Ganz ehrlich, wenn deine Tochter ihn nicht vermisst, würde ich cool bleiben und ihm auf Nachfrage freundlich mitteilen, dass er sie gerne besuchen kann, wenn ihr einen Termin vorher vereinbart.
    Und wenn sie größer ist, kann sie ihn kennenlernen.

    Danke für deine Einschätzung, deine und auch die anderen Meinungen hier bringen mich weiter, ich habe mich heute das erste mal in einem AE-Forum geoutet. Hätte ich vielleicht schon früher machen sollen. In meinem Bekanntenkreis gibt es nur wenige und deren Probleme liegen auch oft woanders.


    Ja, deinen Vorschlag favorisiere ich momentan auch, WENN er sich jetzt selbst ruhig verhält. Ich fänd's ganz gruselig, wenn meiner Tochter jetzt regelmäßiger Umgang aufgeschwatzt wird, den sie so gar nicht will (und kennt).
    Wir leben jetzt hier seit fast 9 Jahren so zusammen, haben unsere Rituale, unsere Wochenenden mit unseren Hobbys und Interessen, sie verabredet sich mehr und mehr, hat endlich auch Freunde um die Ecke (vorher wegen anderer Grundschule nicht), sie wird gerade so selbstständig. Ich fänd's wirklich seltsam, wenn es plötzlich "von oben" heißt: und am Wochenende machst du das und das.
    Sie hat es nie anders kennengelernt, ihr Vater hatte bisher eher die Rolle eines Patenonkels, der dann und wann vorbei kommt, vielleicht ein Geschenk mitbringt und mit ihr spielt. Wirklich vermissen tut sie ihn nicht. Und wer er ist und wo er wohnt, weiß sie ja.

  • Danke für dein Mutmachen!
    Ich kann ihn mit seinem Geburtsurkundeneintrag gerade nicht ganz ernst nehmen, weil er nicht wusste, was dann auf ihn zukommt. Ich habe ihm das kurz erklärt und gefragt, ob er das ernst meint, wenn ja, dann würde "ich ihn eintragen". Nun warte ich auf die Antwort. ;-)
    Aber eigentlich hätte ich so cool sein sollen und am 29.12. gleicht Nägel mit Köpfen machen sollen, stimmt schon.

  • Und so was wie gemeinsames sorgerecht und Umgang bei ihm und gegen den Wunsch des Kindes bekommt er vor Gericht nach der Vorgeschichte nicht. Egal was hier geschrieben wird, das geht alles nur mit deinem Einverständnis.

    Hoffentlich, wobei die Vaterrechte ja seit 2013 deutlich gestärkt wurden. Im Prinzip nicht falsch, aber wenn ich unseren Fall so abwäge, wäre das so grundfalsch, zumal es absolut nicht möglich ist, mit ihm etwas zu besprechen. Ich bitte ihn, seine Tochter einfach anzurufen, er pöbelt mich als Antwort nur an (ruft natürlich nicht an!) und "verbietet mir" so ein halbkluges Geschwätz. Zum Glück habe ich das alles hier schriftlich.
    Schrecklich.
    Und andererseits denke ich immer wieder: So ein tolles Kind! Zumindest der "Anfang" war nicht verkehrt. ;-)

  • Versteh mich nicht falsch: Mit dem "Blödsinn" meine ich nicht, das ihr ein Kind miteinander habt, sondern wie ihr es mit eurem Konstrukt rechtlich gestellt habt. Es geht ja nicht nur um Sorgerecht und Umgangsrecht für das Kind. Das geht viel weiter, wenn bestimmte Fälle, die man nicht vorhersehen kann, eintreten. Von Erbrecht über Versicherungsrecht bis zum Anspruch auf Waisenrente.

    Nicht Fleisch und Blut,

    das Herz macht uns zu Vätern.


    Friedrich Schiller