1 Klasse....kreisch!!!

  • Meiner hatte auch Probleme. Man darf das nicht unterschätzen. Für uns ist es "nur" Rechnen und Schreiben, aber in Wirklichkeit sind das schon sehr abstrakte und komplexe Denkvorgänge, die dabei ablaufen. Es ist kein Zufall, dass Schrift erst sehr spät in der Evolution auftritt und machen Zahlen begleiten uns Menschen überhaupt erst seit wenigen hundert Jahren. So einfach ist es nicht!


    Es ist auch nicht schlimm, wenn dein Kind noch ein Jahr wartet (hat ihr Vorschule in eurem Bundesland). So viele drehen später im Gymnasium eine Extrarunde oder verbummeln ein Jahr im Studium. Das interessiert später niemand mehr.

  • Hi,


    zunächst möcht ich mal sagen, daß ich finde, wir Erwachsene können uns super schlecht vorstellen, wie schwer manche "Baby-eierleicht-Sachen" für Schulanfänger doch sein können!! Wir vergessen daß wir jahrelange Vorsprünge haben!


    Bevor die Schule los ging, waren wir auf einem Elternabend. Dort haben wir einen Zettel bekommen, auf dem hatte jeder Buchstabe einen Fantasie-Schnörkel.


    Dann sollten wir unseren Namen "schreiben" und dabei diese Schnörkel dafür benutzen.


    Man glaubt gar nicht, wie lang das gedauert hat. Diese Schnörkel waren uns fremd, waren lauter kleine komische Bildchen, die etwas bedeuten sollten.


    Genau so ist es für Kinder, die Buchstaben lernen. Ich fand das ein sehr anschauliches Experiment und man konnte sich gut in die Kinder versetzen.



    Ähnlich in Mathe... 3 x 5 können einige Kinder im Schlaf, 5er Schritte gehen einfach. Aber bei 5 x 3 kommen die interessantesten Ergebnisse raus. :lach


    Oder...jetzt fangen sie Schreibschrift an (3. Klasse), Ihr könnt Euch nicht vorstellen, was die Kinder am fluchen waren, es war so vielen Kindern sooo schwer, Schlaufen zu machen, den richtigen Schwung zu entwickeln, Rotz und Wasser haben Kinder von anderen Müttern geheult. Zwei Monate später geiern die Kinder nach den Schreiblernheften, weil sie den Füller-Führerschein haben wollen (Füller bzw. Gelschreiber gibt es erst, wenn die Schreibschrift beherrscht wird!)


    Ich persönlich habe sehr wenig Geduld für Hausaufgaben usw, ich habe auch Angst, daß mein Kind nicht mitkommt und rauf mir oft die Haare, weil es mir nich in den Kopf geht, warum die "einfachsten" Dinge so schwer sind.


    Aber eins hab ich mittlerweile begriffen: Druck erzeugt Gegendruck!!


    Und wenn mir das Verständnis für das Nichtkönnen meines Sohnes fehlt, versuche ich, an meine Mathenoten zu denken... :rotwerd:-D


    Bettina

  • Drei Monate in der ersten Klasse? Dann ist das doch völlig im Normbereich ;)
    Was die Laute angeht, habe ich die Kids nachsprechen und mit dem vergleichen lassen, was sie geschrieben haben. Das hat meist gut funkioniert.


    Und für Deine Seele: Versuch, einen Gang runter zu schalten. Kindchen muss ja nicht in der nächsten Woche eine fehlerfreie Magisterarbeit abliefern. Zum Lernen der Grundfertigkeiten hat sie vier lange Jahre Zeit. Und sie ist doch auf einem guten Weg :)


    Ich drück Euch die Daumen, dass es mit einem bisschen Geduld bald besser läuft :daumen

    § 1314 Abs. 2 Satz 1: "Eine Ehe kann [...] aufgehoben werden, wenn ein Ehegatte sich bei der Eheschließung im Zustand der Bewusslosigkeit [...] befand." :)


    Das Beste am absoluten Tiefpunkt ist, dass es nur noch in eine Richtung gehen kann: bergauf!


    Solange immer ein anderer schuld ist an dem, was einem selbst schief läuft, stimmt etwas im Leben nicht.

  • :thanks:
    Ich nehme es jetzt schon entspannter.Mit erzwingen schaffe ich ehe nix.Deutsch und Mathe läuft schon viel besser und ich muss beim Wunschzettel schon ein wenig schmunzeln.
    Ich wünsche mir ein:


    Radieo, Olaf als Ooseltoire (Kuscheltier) :lgh
    Ich hab so gelacht und mein Kind daraufhin geheult.Dann hab ich sie getröstet und gesagt,der Weinachtsmann kann jede Sprache lesen,auch deine. :D :lach

  • Also auch wenn man "Tolph" erstmal als "Tolf" liest, ist es gar nicht so verkehrt, wenn man von der Anlauttabelle aus denkt. T, L und P sind klar, O und U sind in der Aussprache sehr ähnlich in manchen Gegenden. Ein H ist als Laut ein unheimlich schwieriges, und für mich so gesprochen sehr unästhetisches, "hö" (O-Ton quasi aller Kinde würde ich behaupten). Ignorieren wir jetzt noch die Silbentrennung, die ich selber als Kind mit Klatschen nie assoziieren konnte, haben wir statt einer Tul-pe eine Tulp-e, was bei entsprechender Aussprache eine Tulp-hö wird und zack: Fertig ist die Tolph.


    Für Ooseltoire funktioniert das mit Kenntnis der dem Kind bekannten Artikulation vermutlich genau so :-D

  • Lysanne10, lass dich auch nicht von Außen verrückt machen, es ist halt manchmal so das wenn 10 Kinder auf einem Haufen sind dann haben 9 akkute Hochbegabung und nur das eigene ist dumm..... :muede




    Kindchen muss ja nicht in der nächsten Woche eine fehlerfreie Magisterarbeit abliefern.


    Würde ich so nicht sagen!
    Abitur schreiben einige der Kollegen von meinem kleinen (2 Jahre) in spätestens 4 Jahren dann ist der weg zum Dr. med. nicht weit :D

  • Bei uns wurde dringend abgeraten in der 1. Klasse mit den Kids zu üben


    a) wollte die Lehrerin wissen was die Kids verstanden haben und können, macht ja keinen Sinn wenn 20-25 Eltern zuhause ihre Arbeit nacharbeiten müssen
    b) haben Eltern manchmal falsche Herangehensweisen an das Thema und verwirren damit zusätzlich


    uns wurde geraten, Fragen kurz zu beantworten - auf die Sprünge zu helfen - aber keine Themen grundsätzlich zu behandeln, sondern dem Lehrer einen Hinweis zu geben.
    Meine Kleine (2. Klasse) udn ich kommen auch fast nie auf einen Nenner - und Frau Dings hat das anders erklärt. Deshalb lasse ich das ganze so laufen, gucke mir die Hausaufgaben an und bekomme innerlich die Krise


    - ziemlich flapsig geschrieben
    - immer nur das notwendigste


    aber dann erinnere ich mich an die eindringlichen Worte des Direktors am ersten Tag - die größe Aufgabe ist es, den Kindern die Freude am lernen nicht zu vermiesen - auch wenn es nicht immer nach den Standarts der Erwachsenen läuft


    Mini-Lük ist ein tolles Spiel (mit Lernfaktor)

  • Ich muss ehrlich sagen:Wir sind auch betroffen :-D Meine Kurze ist jetzt auch in der ersten Klasse.Mathe ist nicht so das Problem,aber Deutsch.Sie schreibt die Buchstaben extrem groß und breit und lässt sich auch nix sagen.Aber das schlimmste ist:sie ist eine absolute Trödeltante,die einfach nicht fertig wird,weder in der Schule,noch daheim...Was die Kinder in der Schule nicht schaffen,müssen sie zuhause machen.Dann kommt es schon mal vor,dass sie nicht nur zwei,sondern fünf oder sechs Blätter aufhat...Wenn ich nicht bei ihr im Raum bleibe,trödelt sie-bleibe ich da und schaue zu,bekomme ICH die Krise...Es ist manchmal sehr anstrengend,aber so gaanz langsam wird es... :tuedelue


    Was ich allerdings nicht so verstehe ist,dass die Buchstaben vermischt in Schreib-oder Druckbuchstaben gelernt werden.Aber halt nicht gleichzeitig jeweils einer (z.B."L" in Schreib-UND Druckschrift) bzw.nach dem ABC,sondern mal das "M" in Druck-,das "A" in Schreibschrift usw.
    Und machmal sind die Aufgaben auf den Hausaufgabenblättern so formuliert,dass ich selber fast eine Übersetzung brauche,um zu wissen,was sie machen soll :kopf Muss das denn sein? Kann da nicht einfach sowas stehen wie "Kreise das Wort Lola ein" o.Ä?

  • Ja,bei uns heisst das Schreibschrift.Aber warum werden die Buchstaben so dermmaßen in Schreib-oder Druckbuchstaben vermischt gelernt?Nicht entweder Duckbuchstaben oder Schreibschrift. Oder jeder Buchsatbe für sich halt in beiden Varianten? Die Kurzen kommen da teilweise ziemlich durcheinander...

  • Ich bin erschrocken wie weit deine Maus schon ist. Bei uns wurden jetzt gerade die Zahlen gelernt, sprich seit heute weiß meiner erst wie die 10 geschrieben wird. Buchstaben ist auch noch nicht viel, jetzt kam gerade der erste lesezettel nach Hause und da wurde " Mama, ma , mi, mo, um, am" USW. Gelesen, an schreiben von Wörtern IST noch gar nicht zu denken.

  • Aber warum werden die Buchstaben so dermmaßen in Schreib-oder Druckbuchstaben vermischt gelernt?Nicht entweder Duckbuchstaben oder Schreibschrift. Oder jeder Buchsatbe für sich halt in beiden Varianten? Die Kurzen kommen da teilweise ziemlich durcheinander...


    weil auch kein Erwachsener so schreibt und Schreibschrift sehr anstrengend ist

  • Ich bin erschrocken wie weit deine Maus schon ist. Bei uns wurden jetzt gerade die Zahlen gelernt, sprich seit heute weiß meiner erst wie die 10 geschrieben wird. Buchstaben ist auch noch nicht viel, jetzt kam gerade der erste lesezettel nach Hause und da wurde " Mama, ma , mi, mo, um, am" USW. Gelesen, an schreiben von Wörtern IST noch gar nicht zu denken.


    Mein Sohn kann inzwischen A, E, I, O, U, M, S, T, R, W, L in Groß- und Kleinbuchstaben schreiben. Nächste Woche lernen sie das D. Ausserdem lernen sie direkt Wörter am Stück, die von den Buchstaben her noch nicht machbar wären. Bspw "sind" oder "ruft". Oder den Unterschied von "ist" zu "isst".
    Lesen kann er schon sehr viel mehr, das bringt der Alltag mit sich. Er ist halt sehr an Buchstaben interessiert.
    Im Zuge dessen ist mir dann erstmal aufgefallen, wieviel "Besonderheiten" wir beim lesen haben, wieviele Buchstaben wir anders lesen, als sie geschrieben sind.


    Allein das gesprochene "F" kann ja ein V, F oder PH sein.
    Mal ist das V wie ein F, dann wieder wie ein W (Vogel - David)
    Mal ST wie SCHT (Stuhl), dann wieder wie S T sprechen (methodistisch fällt mir spontan ein). Ähnlich SP - das wird auch SCHP (Specht) gesprochen
    Die ganzen Dehnungsbuchstaben, die verschluckt werden. IE und H
    NG ist auch schwer
    SCH und CH. Wobei CH ja mal wie ein CH (fachen) und mal wie K (Charakter) gesprochen wird.
    Oder CK
    EI wird eher wie AI gesprochen. Kein Mensch sagt "E-in Auto" - wir sprechen "Ain Auto"
    Doppelbuchstaben reihen sich in die Liste auch ein
    TZ ist auch dabei
    C - mal als K (Computer), dann wieder als Z (Cirkus wird manchmal so geschrieben) oder als S (Service)


    Für uns ist das alles völlig normal, aber für unsere Erstklässler nicht. Ich glaube, das müssen wir selbst ersteinmal verstehen.


    Für mich ist auch absolut logisch, dass 4+5 das gleiche ist wie 5+4. Für die Kinder ist das aber weder logisch noch normal, das muss sich ja erst verinnerlichen.


    Da hilft nur tägliches atmen und Geduld, Geduld, Geduld. Gerade an letzterem mangelt es mir gelegentlich :-(

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  • Bei uns hat sich viel getan.Meine kann jetzt schon lesen...zwar sehr,sehr langsam,aber sie kann es.Und es werden schon SÄTZE geschrieben.
    Bilder werden ausgeteilt,wo ein Baum abgebildet ist als Beispiel und diese Bilder werden kann beschriftet ( :blume =Blume).

  • Jetzt muss ich mal meinen Frust ablassen.Ich hab 4 Tage mit meinem Kind Diktat geübt.Alle Wörter,die dran kamen,haben wir vorher mitbekommen.Meine hat eine 4 gekriegt.Das "tolle" daran,sie konnte mir alle Wörter am Morgen buchstabieren.Die Wörter waren auch nicht das Problem,sondern die Kommas.In der ersten Klasse gibt es schon Kommas!Dann wurde das Datum ein wenig zu weit unten geschrieben...gleich ein Punkt abgezogen.Mathe läuft jetzt super und in Deutsch geht das heulen los.Dann träumt meine nur im Unterricht,anstatt ihre Aufgaben zu machen.Sie wurde jetzt weiter nach vorne geholt,nachdem ich das zum 8 oder 9 Mal gesagt habe.Zur Ergotherapie geht sie seit 4 Wochen.
    Kennt das jemand? :frag

  • Das "tolle" daran,sie konnte mir alle Wörter am Morgen buchstabieren.Die Wörter waren auch nicht das Problem,sondern die Kommas.In der ersten Klasse gibt es schon Kommas!Dann wurde das Datum ein wenig zu weit unten geschrieben...gleich ein Punkt abgezogen


    Finde ich auch sehr krass... bei uns war selbst die Rechtschreibung in der ersten Klasse kein Thema... O-Ton vom Lehrer, als meiner im Februar nach der Einschulung standhaft das Schreiben und Lesen verweigerte " Frau Lindsay, machen sie sich keine Sorgen, er hat halt gerade seine mathematische Phase"...

    Liebe Grüße
    Dani




    Gefühle brauchen keine Rechtfertigung - sondern Verständnis


  • Kennt das jemand?

    Ich kenne keine Noten in der ersten Klasse!!! Was für eine Schule besucht deine Tochter denn????? :wow :wow


    Bei uns werden Lehrstandserhebungen gemacht. D.h. die Kinder sitzen einzeln (nicht wie sonst an Gruppentischen) und es werden entsprechende Arbeitsblätter verteilt, die sie alleine in einer bestimmten Zeit machen müssen. Diese werden dann korrigiert und bewertet - aber NICHT benotet. Dadurch bekommen die Lehrer einen Überblick welches Kind noch etwas gefördert werden sollte und welches nicht.
    Diktate, Buchstabieren oder ähnliches ist bei uns noch gar nicht gefragt. Buchstaben können sie nun: a,e,i,o,u,L,M,R,T,W,S,Sch,N,D (Groß- und Kleinbuchstabe) und das kleine Schreibschrift m. Pro Woche ein neuer Buchstabe dazu. Und jetzt halt kombiniert Druck- und Schreibschrift.