Das Rentensystem ist nach dem 2. Weltkrieg ein Subventionieren der damaligen Generationen gewesen, die die Politik bestimmt haben. Es konnte nur funktionieren wenn
* die Geburtenrate hoch ist
* die Einkommen im hohen einstelligen oder niedrigen zweistelligen Bereich steigen.
Beides war in der Zeit des Wirtschaftswunders eigentlich auch schon nicht der Fall. Aber hier haben einige Generationen - wo es beginnt, wo es aufhört ist schlecht auszumachen - deutlich auf Kosten der nachfolgenden Generationen gelebt. Das ist bei der Staatsverschuldung so - die Gelder sind von anderen verbraucht worden als denen, die sie jetzt abbezahlen müssen. Das ist bei der Rente so, wo viele Rentner - die Generation meiner Eltern zumindest - mehr Geld rausgezogen haben und rausziehen, als sie jemals erwirtschaftet haben.
Bei den jetzigen Einzahlern ist die Situatiion, dass sie heute ihre Vorgänger subventionieren müssen, gleichzeitig aber damit leben müssen, dass sie ihre Einzahlungen heute nicht in vollem Umfang zurück bekommen. Bei den jetzigen Einzahlern wird also an beiden Enden etwas weggenommen. Das hat eine hohe Brisanz und ist jetzt bereits offensichtlich. Merkbar wird das aber erst, wenn die Generation der Baby-Boomer tatsächlich in Rente geht. Wenn man in der Praxis in eine leere Geldbörse guckt. Dann ist es zu spät und von den dann Lebenden ist niemand "schuldig". Aber alle sind betroffen.
Wer jemals in Schottland war, kennt die geschichte. Das einstmals vollbewaldetete Land ist innerhalb von zwei bis drei Generationen völlig abgeholzt worden. Nichts wurde nachgepflanzt. Für die nachfolgenden Generationen blieb der karge Boden übrig, auf den beim besten Willen nicht einmal mehr Wald angepflanzt werden konnte: Zu groß war der Flurschaden. So wird es mit dem Solidarsystem laufen, ist zu befürchten.
Wer heute ein durchschnittliches Einkommen hat, könnte in Eigenverantwortung und bei konservativer Anlage/bei konservativem Wirtschaften aus seinem Bruttoeinkommen für die eigene Rente genug ersparen oder zurück legen (sei es, Wohnraum zu schaffen und später "ohne Miete" zu leben u.ä.). Aber diese Gelder werden jetzt ge- und verbraucht, um jetzt die Rentner zu finanzieren. Greift man da ein, haben die sofort weniger im Geldbeutel und werden bei der nächsten Wahl ...