Kind in Trotzphase

  • Hallo!
    Mein Sohn ist 2 Jahre und 8 Monate alt. Ich habe da mehrere Baustellen mit ihm. Er ist stark in der Trotzphase und macht nicht das, was ich möchte. Er will sich nie die Zähne putzen. Wenn ich es ihn alleine machen lasse, schleckt er oft nur die Zahnpasta ab. Überredungskünste nützen nichts. Ich kann ihn nur mit Gewalt festhalten und dann die Zähne putzen. Dann weint er und tut so, als wenn ich ihm total weh getan hätte. Ich habe auch Probleme damit, mich durchzusetzen. Der Kleine hört nicht.
    Morgens beim Anziehen ist es auch schwierig. Er will sich nicht anziehen lassen. Und dann ist er sehr wählerisch, welche Hose er anziehen will etc. Er lässt sich nicht einfach was anziehen. Das würde er wieder ausziehen. Das ist jeden Morgen ein Kampf. Wer hat da ein paar Tipps? Ich lasse ihn jetzt auch fernsehen, bereue das aber schon. Wie kann ich die TV-Zeit wieder reduzieren? Mein Sohn macht immer ein Mega-Theater, wenn ich ihm nicht den Willen erfülle. Manchmal gebe ich schon nach und lasse ihn länger fernsehen. Ich weiß, dass zu viel TV nicht gut ist. Oft sind mir diese Machtkämpfe auch zu anstrengend. Muss ich zugeben. Mein Kind schreit halt solange rum, bis er mich rumkriegt. Ich muss da halt mal stur bleiben. Ist mir oft zu anstrengend. Muss ich schon zugeben.


    Gruß


    Yolanda

    Respekt vor anderen Menschen ist eine Voraussetzung für friedliches Miteinander.

  • Diese Phase ist anstrengend, aber Du musst Dich durchsetzen,sonst tanzt Dir Dein kleiner Mann nur noch auf der Nase herum.


    Zum Zähneputzen- am besten putzt Du mit ihm gleichzeitig, dann unbedingt noch mal bei ihm nachputzen,loben,wie toll er geputzt hat.


    Fernsehen muss er noch gar nicht,max. Sandmännchen ( z. Bsp., wenn das Zähneputzen vorher gut geklappt hat )


    Beim Anziehen kannst Du ihn evtl. mit einbeziehen,indem er aussuchen darf,welchen Pullover,oder welche Hose es sein soll .

    Auch aus Steinen,die Dir in den Weg gelegt werden,kannst Du etwas Schönes bauen. ( Erich Kästner)


    Wege entstehen dadurch,dass man sie geht. ( Franz Kafka)

  • Ich lasse meinen Sohn ja bei der Kleidung mitbestimmen, aber manchmal zeige ich ihm vier Hosen und keine davon gefällt ihm. Oder er will gerade die haben, die in der Wäsche ist.

    Respekt vor anderen Menschen ist eine Voraussetzung für friedliches Miteinander.

  • Die Hose aus der Wäsche ist eh tabu. Ansonsten 2 Hosen zur Auswahl und gut is.Alternative im Schlafanzug zum Kiga. Da wird er sich schon
    überlegen, ob das so toll ist.

    Auch aus Steinen,die Dir in den Weg gelegt werden,kannst Du etwas Schönes bauen. ( Erich Kästner)


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  • Ich habe ihn schonmal ohne Hose in die Krippe gebracht. Die Krippe ist gleich im Nachbarhaus. Aber die Erzieherin findet diese Methode nicht so toll wegen Erkältungsgefahr etc.

    Respekt vor anderen Menschen ist eine Voraussetzung für friedliches Miteinander.

  • Hallo,


    also ich denke mal, das Kind ist schon in den Brunnen gefallen. Normalerweise ist es hilfreich, einem zwei jährigen Kind nicht mehr als nötig die Entscheidung zu überlassen, was er z.B. anzieht. Abends legst du was raus, und das liegt dann morgens eben da und wird angezogen, Punkt. Versuche, mehr als ein Modell des Lieblingspullovers zu haben (gleicher Stoff, gleiche Farbe, gleiches Motiv)


    Fernsehen in dem Alter ist wirklich etwas übertrieben. Machst du das denn, um mal einen Moment Ruhe zu haben? Das ist verständlich, aber es sollten max. Sendungen wie das schon erwähnte Sandmännchen sein, und dann auch zusammen und im Anschluss wird dann aus gemacht und dann Zähne geputzt bzw. als Belohnungsmittel dann eben im Anschluss an das Zähne putzen.


    Ein zwei jähriges Kind kann und soll nicht so viel entscheiden müssen, du bist die die das Heft in der Hand hat. Wenn er bockt setzt dich daneben und biete ihm eine Umarmung an, wenn er sich denn mal wieder einkriegt. Aber biete ihm nicht auch noch die andere Wange an, wenn er ausflippt. Er hat dich ja jetzt schon da, wo er dich haben will. Wobei er es nicht böswillig macht, sondern er hat es einfach gelernt, seinen Willen mit Schreien durch zu setzten.


    Lass dich nicht fertig machen, Kinder schreien weil sie uns nicht sagen können, das sie dies oder jenes blöd finden. Ihnen ist danach und sie lassens raus. Durchatmen und konsequent bleiben.


    :pfeif

  • Womit sie ja recht hat , deshalb dem Kurzen vermitteln, entweder,er zieht die gewählte Hose an,oder geht im Schlafi zum Kindergarten.
    Möchte wetten,er nimmt die Hose.

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    Wege entstehen dadurch,dass man sie geht. ( Franz Kafka)

  • Naja, du hast es ja selbst auf den Punkt gebracht...du kannst nicht standhaft sein, knickst bei Gebrüll schnell ein...
    Ehrlich gesagt, kann ich dein Kind verstehen! Wenn ich so immer meinen Willen bekomme...prima! ;)
    Werde klarer in deinen Aussagen und steh auch dazu...er wird älter und dann wird es nicht leichter!


    Wie meine Vorredner schon schrieben. Kleine Auswahl an Klamotten und dann muss er sich entscheiden. Würde das auch zeitlich eingrenzen, ansonsten "überlegt" er den ganzen Morgen.
    Fernsehen? Ganz klar, du bist der Bestimmer!!


    Wovor hast du Angst? Dass er dich nicht mehr mag, wenn du Grenzen setzt?

  • Mein Kind schreit halt solange rum, bis er mich rumkriegt. Ich muss da halt mal stur bleiben. Ist mir oft zu anstrengend. Muss ich schon zugeben.


    Gruß


    Yolanda


    Es schreit deshalb rum, weil es weiß, dass es dich rumkriegt. Bleib ruhig, aber konsequent, dann wird das alles für ihn zur Gewohnheit.

  • Kinder sind keine Tyrannen, sie sind keine Hunde und es geht nicht um "Wer hat die Macht", wer gewinnt, wer setzt sich durch. Und dem Kind geht es auch nicht darum, dich rumzubekommen.


    Du sollst und musst dich nicht durchsetzen und er muss dir nicht gehorchen.


    Du und dein Kind, ihr seid eine Lebensgemeinschaft, in der jeder andere Bedürfnisse hat. Dein Kind kommt / ist in der Autonomiephase, die ist super wichtig. Er entdeckt sich als Person mit eigenen Bedürfnissen, die offenbar, wie er feststellen muss, mit deinen Bedürfnissen kollidieren.


    Hinzu kommt aber, dass dein Kind -im Gegensatz zu dir - noch keine Empathie, keine Impulskontrolle ausgebildet hat und es verfügt auch noch nicht über Perspektivwechsel. Er kann mit Frust also noch nicht umgehen.


    Das Kind hat exakt die gleichen Rechte auf Erfüllung seiner Bedürfnisse wie du. An der Strategie muss es noch arbeiten.


    Wen du jetzt deinen Willen durchsetz, den Willen des Kindes brichst, dass Kind zum Gehorchen zwingst, wird der Frust sich verstärken. Er wird sich zunehmend unzufrieden und vor allem , von dir nicht wertgeschätzt fühlen.


    Es gibt dann zwei Möglichkeiten:
    Er resigniert, dass Feuer ist zunächst gelöscht, bis es irgendwann heftig wieder hervorbricht, eventuell in der Pubertät.. Bis dahin freuen sich alle über dein vermeindlich braves, gehorsames Kind.


    Oder er zeigt dir es jetzt schon und provoziert dagegen mehr.


    Desweitern hat ein Kind für alles einen Grund: Mit fast 3 kann man auch schon anfangen , gemeinsame Lösungen zu finden.


    Wen du den Grund identifizierst und beseitigst, klappts auch:


    Bspw anziehen: Wie läuft der Morgen bei euch ab? Wann, warum will er sich nicht anziehen?


    Es gibt zwei Varianten, je nach Kinderart: Die eine ist die eher starre. da besorgst du farbige Sanduhren, malst einen tollen Plan, mit allem, was morgens gemacht werden muss, und nach jedem getanen Schritt, darf Sohnemann ein Kreuz machen auf dem Plan.


    Hat er Hosen, die er nicht mag? Es wird Zeit, mit ihm zusammen einzukaufen.


    Manche machen das so, dass sie im Schrank immer nur das haben, womit sie leben können und Kind holt es sich selber. Wenn er alles mag, wird das kein Problem sein.


    Mein Lütter ist ein flexibler: Bei uns läufts daher nach der 2. Variante: Jeder morgen Variabel. Manchmal zieh ich mich erst an, manchmal er, manchmal erst Frühstück etc. Das klappt hervorragend.


    Denn oft ist es nur der falsche Zeitpunkt: Ich sag, jetzt aber anziehen, er sagt "Nein"


    Statt erbost zu sein über verweigerten Gehorsam forsche ich nach. "Wann können wir denn anziehen"
    Antwort: " Ich muss noch kurz, dann komm ich...


    Kinder sind in ihren Aktionen gefangen. Ein abrupter Abbruch, ein rausholen, unmöglich.


    Du musst daher feststellen, zu welcher Sorte dein Kind gehört. Zur starr strukturellen, oder zur flexiblen. Die starre hätte bei uns zur Katastrophe gehört.


    Zähne putzen: Lass sie ihn doch erst ablutschen. und drauf rumkauen. Und wenn er fertig ist, bist du dran. Du kannst die Zahnpasta aufteilen, oder einmal mit und einmal ohne Flour nehmen, etc.


    Auch hier wieder: Was ist der Grund?


    Glaub mir: Wenn du in ihn hineinhorchst: ES gibt zu 98 % Lösungen , mit denen man beiden gerecht werden kann.


    Zahnputzspiele? Bei uns war eine Zeitlang beliebt, was ich alles noch entdecke: Krokodile, Gummibärchen etc.


    Grundsätzliches:


    Der Trick ist, sowenig Grenzen, Regeln wie möglich, soviele wie nötig und jedes "Nein" muss für das Kind nachvollziehbar begründet sein.


    Sowie mit dem Kind zu üben, dann aktzeptable Alternativen zu entwerfen.


    Du musst dir also überlegen, welche Dinge sind für dich unabdingbar: Da stellst du eine feste Regel auf.. Das sollten möglichst wenig sein. Bei uns zb : Vor dem Frühstück keine Süßigkeiten.


    Dann gibt es die Dinge, die verhandelbar sind, oft um die Regeln herum zu finden: Da sollte gelten, du ermöglichst ihm, was möglich ist. Bspw das Zähneputzen: Zähneputzen muss sein, aber das wie kann er gestalten:


    Bei uns wird zb überall geputzt, je nach Laune. er hat mehrere Zahnbürsten und er lutscht erst ab und dann putze ich.


    Ich hoffe, du verstehst, was ich meine.


    Komm wir jetzt zum nächsten Punkt: Konsequenz ( damit meine ich nicht Konsequenzen!!!!).


    Wenn du etwas sagst, eine Regel fest steht, musst du dabei bleiben ( ausser, du merkst, dass deine Ansage jetzt irgendwie unsinnig, unfair war, oder da ein echtes Bedürfnis hinter steckt.)


    Wenn ich also sage: Du bekommst vor dem Frühstück keine Süssigkeiten, dann bekommt er auch keine. Und wenn er tobt und die Wohnung auseinandernimmt, provoziert. Sonst bist du nicht verlässlich. Das verunsichert.


    Dennoch kannst du empathisch reagieren: Ich verstehe, dass du jetzt wütend bist, , dass ist echt doof. Oder ich sehe ( wenn er provoziert, dass du sauer bist, dass wird meine Entscheidung nicht ändern. Auf keinen Fall solltest du ihn dafür noch zusätzlich bestrafen, oder ihn ignorieren oder ähnliches. Im Gegenteil, so langsam kommt er in ein Alter, wo du ihn anleiten kannst und musst, wie er seinen Frust verarbeiten kann, ohne andere zu verletzen.


    Und ganz viel mit Ich-Botschaften arbeiten:


    Also: Ich weiß, du möchtest jetzt soo gerne süßes, dass verstehe ich: ES ist auch in Ordnung, dass du wütend bist, aber ich werde meine Entscheidung nicht ändern. Ich mach mir wirklich Sorge, dass du Bauchweh bekommst.


    Vielleicht finden wir ja etwas anderes, was du gerne essen möchtest.


    Und das gilt leider auch beim Fernsehen: Dies ist ein Fall, gerade, wenn er mit ausmachen nicht umgehen kann, für eine klare Regel. Die kannst du dir überlegen: Die kann man entweder gemeinsam treffen ( den jede Regel, die das Kind mit entwirft, wird leichter eingehalten) oder, wenn das alterstechnisch nicht geht, alleine, und begründet.


    Ist es dann soweit, musst du dabei bleiben. Du kannst dann etwas später auch hier üben, gemeinsame Lösungen zu entwickeln.


    Meiner darf bspw jeden Tag 30 Min ( ist aber auch fast 4). Wen er dann nichts sagt, oder motzt, bleibt es dabei.


    Manchmal sagt er aber auch: Mama, ich würd so gern noch eine. Ich hab eine Idee: Wie wärs, wenn ich jetzt noch eine schau und dafür machen wir morgen Fernsehpause.


    am Anfang musst du sowas in die Wege leiten. Du wirst dann auch hier wieder sehen, welche Art Typ dein Kind ist. Manchen ist die Gleichmäßigkeit lieber.


    Dennoch darfst du auch hier wieder Empathie zeigen und ihm liebevoll helfen, seinen Frust zu verarbeiten.
    LG,


    Borte

  • Kinder brauchen Grenzen. Grad in dem Alter, wo sie sich als eigene Person entdecken stecken sie fest "hallo, ich bin ich, ich will alles alleine mache; ach nee, trau mich doch nicht, Mama muss helfen; Mist was mach ich denn jetzt..." - dann geht's Geschrei los.


    Du musst, so hart es auch klingt, konsequent sein. Konsequenz, Konsequenz, Konsequenz. Kannst nicht heute nachgeben wegen den Klamotten und morgen die "strenge" raushängen lassen - das verwirrt. Du kannst nicht heute TV erlauben und morgen wieder nicht. So lernt dein kleiner Mann gar nicht klar zu kommen und "dreht noch mehr am Rad".


    Rituale sind wichtig. Geregelter Ablauf. Das brauchen Kinder um sich zu orientieren. Zähneputzen: Immer zur gleichen Zeit. Immer gemeinsam. Er darf rumkauen, Döneken machen - du putzt deine und wenn du fertig bist putzt du seine nach. Oder er putzt dir deine und du seine - vielleicht macht ihm das Spaß? Wenn das so ist, dann macht das als Ritual.


    TV: Sandmann. Ende Aus. Zum Abschluss. Zum runterkommen. Die 10 Minuten zusammen schauen, danach Geschichte vorlesen (oder was auch immer das Ritual ist) und dann ins Bett.


    Klamotten: Abends zusammen raussuchen was er am nächsten Morgen anziehen will. Keine 4 Hosen hinlegen, das überfordert. 2 Hosen, 2 Pullis und er darf entscheiden. Macht ihn mega stolz. Und das wird am nächsten Morgen auch angezogen.

    :thumbup: Always look on the bright side of life! 8)

  • eigentlich ist bereits alles gesagt ;-) ich habe auch einen kleinen wüterich zuhause, der mitlerweile aber gut zu händeln ist. ich habe mir in zeiten in denen es vor allen dingen auch für mich schwer zu ertragen war bücher über die trotzphase(n) in der bücherhalle ausgeliehen, es beruhigt ungemein zu lesen das es völlig normal ist wenn sich ein kind so verhält und das es eigentlich auch gut ist das es das tut. man darf sich auch von außen nicht ablenken lassen, ich hatte auch "schwache momente" in denen ich aus rücksicht auf andere inkonsequent war. dabei kann man meiner meinung nach "mitbürgern" auch mal ein 5 minuten schreiendes kind zumuten wenn der grund erziehungstechnisch vernünftig ist!


    fernsehen für den wüterich finde ich eher kontraproduktiv.


    (bei meinem kleinen hilft auch gut folgender weg : "aha, das und das macht dich jetzt also wütend, das verstehe ich aber es geht aus dem und dem grunde nicht". freundlich aber konsequent! )


    ich drück euch die daumen das es entspannter wird!

    Stell dir vor, du wärst verzaubert.

    How to be an Artist-SARK

  • aber manchmal zeige ich ihm vier Hosen und keine davon gefällt ihm.


    mmh, dann halte ihm einafch nur 2 Hosen hin, und er darf dann entscheiden, welche davon er am liebsten mag/ anziehen mag ;-) evtl. ist er überfordert mit der Auswahl von 4 Hosen oder mehr


    Was das Zähne putzen betrifft: ich habe noch nie gehört, dass das problemlos läuft..jedenfalls kenne ich kein Kind, das dann gerne macht oder machen lässt. Gewaltsam würde ICH das aber nicht durchsetzen. Das macht es meiner Erfahrung nach nur schlimmer, weil sie dann endgültig nur Negatives mit dem Zähne putzen verbinden. Ich sehe das lockerer mittlerweile und habe die Zeit gesteigert, d.h. am Anfang nur kurz drüber geputzt (solange es eben ohne Kampf ging, und wenn es nur 2 Sekunden waren ;-)) und mittlerweile schaffen wir es - meistens- alles zu putzen..oder fast alles ;-) ich habe z.b. auch zwei Zahnpasten zur Auswahl und frage ihn, welche er nehmen nöchte. Dann darf er sie auf die Zahnbürste machen und ich putze dann. So ist er ein wenig involviert in das Ganze und nicht komplett überrumpelt.



    Ansonsten habe ich nicht die Riesentipps zur Trotzphase. Bei meinem hält sich das momentan in Grenzen. Aber falls er austickt, halte ich mir vor Augen, dass gleich alles wieder gut ist und singe irgendein lustiges Lied vor mich hin z.b. "Guten Morgen Sonnenschein" von Nana Mouskouri oder irgend nen anderen Schlagerquatsch ;-) Humor hilft ja bekanntlich sehr


    Und ich plane morgens immer Puffer ein, falls es mit dem Anziehen etc. länger dauert. Mehr fällt mir gerade nicht ein.


    Ich fand übrigens die Bücher von Jan-Uwe-Rogge hilfreich ("Kinder brauchen Grenzen")

    Einmal editiert, zuletzt von Wudel Daddelda ()

  • Ich fand übrigens die Bücher von Jan-Uwe-Rogge hilfreich ("Kinder brauchen Grenzen")

    Alte Schule!!!


    Der hats noch raus gehabt. Nicht gehypt, nicht auf Verkaufszahlen aus, der hat noch aus Liebe zur Arbeit geschrieben. Kann ich nur bestätigen, gutes Buch, guter Autor, gute Zeit.. :thumbsup:

    Einmal editiert, zuletzt von Canchero ()

  • Mein Lütter trotzt auch gut vor sich hin, aber ich habe einige Erfahrungen mit ihm gemacht :


    Regeln per se sind nicht verkehrt, aber er möchte sie verstehen und aushandeln
    Wie haben jetzt ausgemacht: jeden Tag eine kurze Geschichte vorgelesen oder eine Folge Schlümpfe oder Benjamin Blümchen oder sowas und dann geht's ins Bett.
    Dafür am Freitag und Samstag jeweils einen längeren Film mit Mama zusammen. Kann ich ihm gut erklären, da das der Spielzeugtag in der Kita ist und danach die Tage, wo er lange schlafen darf.


    Süßes darf er täglich EINE Sache haben, wir haben uns darauf geeinigt, eine große Box Haribo zu haben und er darf einmal täglich reingreifen.


    Junior darf sich selbst Klamotten aussuchen, alles liegt im Schrank in Reichweite von ihm und ich habe ihm einen Zettel gemacht, was er holen muss (Socken, Schlüpfer, etc) und er fragt mich täglich, ob lange oder kurze Hose.


    Ansonsten sind bei uns gerne Auslöser: Zeit (gelöst durch Eieruhr und/ oder Kinderuhr), Verkehrsmittel (da sage ich ihm von vorne herein, dass wir den Bus nicht schaffen, wenn er bummeln und dann mit der Bahn fahren müssen), zu spätes abholen in der Kita (auch hier klare Erklärung: ich kann dich früher abholen, aber dann können wir dir nichts zu spielen kaufen, weil ich dann ja nicht arbeiten gehen kann und kein Geld dafür habe)


    Und wenn er sich doch mal in Rage heult, biete ich ihm ganz gezielt eine Umarmung an, die er irgendwann auch annimmt und dann fährt er runter. Ich frage immer wieder, ob er kuscheln möchte und nach dem xten mal kommt er dann auch
    Und nach einiger Zeit kuscheln entschuldigt er sich auch immer für sein Gebocke


    Eine Dozentin hat mir das mal ganz toll erklärt: das Kind merkt, dass Bocken nicht das ist, was es eigtl will, aber es auch keinen Weg findet, selbst aus der Situation zu kommen. Und dass es iwann auf das Angebot eingeht, weil wir ihm einen Ausweg aus der Situation liefern, den es selbst nicht findet.

  • @ Luchsie: Das war aber bei mir ein langer Weg, bis ich das a) begriffen habe und b) auch damit umgehen konnte.
    Aber ich bin immer noch total überrascht, dass er gegen die Regeln so gar nicht muckt, solange ich ihm ganz konsequent mitteile, dass "Widerstand zwecklos ist"


    Natürlich gibt es Ausnahmen, aber die werden sparsam und als solche kommuniziert eingesetzt. Als Junior mehrmals täglich inhalieren musste und panische Angst davor hatte, haben wir ein Spiel daraus gemacht, er durfte dabei jeweils eine zusätzliche Folge schauen und hat im Anschluss mit Mama zusammen Gummibärchen genascht, um den ekligen Geschmack aus dem Mund zu kriegen.


    Nachdem er nicht mehr inhalieren musste, hat et auch nicht mehr nach den Sonderwürstchen gefragt. Und da war er noch keine 4


    Vor allem die Geschichte mit dem Kuscheln hat uns beide sehr viel weiter gebracht, weil das eine akute Hilfe war.

  • Ich kenne diese Zeit nur zu gut.....


    Habe mal einen Familienteam-Kurs mitgemacht, der mir persönlich und unserem kompl. Familienleben sehr geholfen hat.


    Auch ich falle immer mal wieder in alte Verhaltensmuster zurück, aber besinne mich des öfteren wieder auf den Kurs....und was soll ich sagen....es funktioniert!


    Vielleicht wird so etwas auch bei Dir angeboten....wünsche Dir Kraft konsequent zu sein. Kinder brauchen Ihre Grenzen!!

    Wirklich reich ist, wer mehr Träume hat als die Realität zerstören kann :Flowers