Eventueller Umzug zum KV...wie reagieren?

  • Hallo in die Runde,


    lange Zeit war Ruhe, doch jetzt stehe ich doch vor einem größerem "Problem" und weiß nicht recht wie ich reagieren soll....vielleicht hat Jemand einen Rat für mich?


    Kurz zu den "Eckdaten": Seit über 8 Jahren sind mein Ex-Mann und ich getrennt und auch geschieden, haben zwei Söhne, 10 und 14 Jahre. Es besteht gemeinsames Sorgerecht und es wurde vom KV bis aufs Nötigste soweit auch wahrgenommen, also alle 2 Wochen das Wochenende. Er lebt 20 km von uns entfernt. Umgang miteinander gestaltete sich zeitweise schwierig, da er die meiste Zeit auch keinen Unterhalt zahlen wollte, auch mit den üblichen Dingen (Zahnspange, Schullandheim, jahrelange Nachhilfekosten usw.) stand ich eigentlich immer alleine da...ihr versteht was ich meine, ich denke ich muß das nicht weiter ausführen..Unser ältester Sohn war auch schulisch gesehen immer etwas anspruchsvoller in der Betreuung, d.h. man musste ihm immer hinterher sein punkto Hausaufgaben, Erledigung seiner Pflichten und überhaupt, Leistungen waren immer auch eher Durchschnitt...Auch damit stand ich immer alleine auf weiter Flur, seitens des KV kam diesbezüglich nie etwas....nicht mal zu Elternabenden wollte er erscheinen, jedes Gespräch verlief im Sand...absolutes Desinteresse...


    Nun fing das Dilemma vor einigen Monaten (da war unser Großer noch 13) ganz schleichend an....Er zog sich immer mehr in sein Zimmer zurück, Computerspiele bzw. Zeichenprogramme waren für ihn das Hauptbeschäftigungsfeld, Schule interessiertte ihn immer weniger, die Noten wurden dementprechend, seine Launen waren teilweise echt übel..Gut, das ist eben die Pupertät, dachte ich mir....Spielt sicher auch viel mit rein...Wenn ich im sagte, er solle nicht soviel am Rechner sitzen und ihm Zeitlimits gab (zur Not schaltete ich auch Abends das Internet aus), war ich natürlich die Böse...Wenn ich ihm sagte, er müsse sich mehr anstrengen, die Zeugnisse sind wichtig für die Bewerbungen (er kommt jetzt in die 9.Klasse Realschule), war er genervt...Wenn ich ihn morgens weckte (am Wochenende/Ferien) und ihn nicht bis 12 im Bett lassen wollte wie es bei seinem Vater üblich war, war sowieso schon mal alles scheiße...Wir gehen jedes Jahr in den Sommerferien in den Urlaub (Spanien), ermöglichen den Kindern wenigstens ein paar Tage Sonne/Strand und Meer...dieses Jahr war alles kacke...an den Strand gehen jeden Tag war Mist, überhaupt ist der Urlaub langweilig und kein Internet haben ist ja sowieso schon mal der größte Horror überhaupt...Ich habe mir geschworen, nächstes Jahr bleibt er entweder zuhause oder sein Vater soll ihn bespaßen, denn er ist mit den Kindern noch nie im Urlaub gewesen....warum auch, dafür hat man ja kein Geld und keine Nerven....ich finde das einen Hammer, denn ich denke mal, es ist nicht selbstverständlich überhaupt in den Urlaub zu fahren...


    Jedenfalls bekam ich immer mehr mit, wie der KV unseren Großen in Beschlag nahm....jeden Abend Skype, ständige SMS, Telefonate....alles heimlich, aber nicht heimlich genug....tat immer mehr einen auf Kumpeltyp und jedes Wochenende wenn er von seinem Vater kam, war unser Großer launischer denn je....als wäre es das Schlimmste überhaupt, zu seiner Mutter zurück zu kommen...
    Nun war er wieder 1 Woche bei seinem Vater und ich bekam mit, das er von ihm einen Hausschlüssel bekommen hatte (unser Jüngster hat das mitbekommen und mir erzählt)...die Aussage seines Vater haben mich dann doch umgehauen: Hier hast Du einen Hausschlüssel, Du kannst jetzt jederzeit zu mir kommen, egal wann Du willst (konnte er vorher auch schon, verstehe ich nicht)...und....ich habe sowieso das Gefühl, das es Dir bei Deiner Mutter nicht gut geht und Du weißt ja, wenn Du willst, kannst Du jederzeit zu mir ziehen wenn Du willst!!!!
    Das hat mir echt den Boden unter den Füßen weggezogen!!! Ich meine, ich habe damit gerechnet das evtl. sowas kommen könnte...Mir ist auch bewusst, das unser Großer sich sicherlich auch bei seinem Vater ausheult wenn ihm was bei mir nicht passt, genauso wie er es natürlich bei mir tut (bei Papa kümmert sich keiner, der ist ja nie da wenn wir zu ihm kommen, die Wochenenden bei ihm sind langweilig usw.)...Aber das Kind hintenrum so mies zu bearbeiten zu ihm zu ziehen, weil es ja so schrecklich bei seiner Mutter ist....also das finde ich schon den Abschuß!! Ich habe meinem Sohn noch nie eingeredet das es schrecklich bei seinem Vater ist, weil er sich ja sowieso um nix kümmert, nicht zahlt und deswegen bräuchte er ihn ja auch gar nicht besuchen...das wäre mir niemals eingefallen!
    Aber das Kind jetzt so zu manipulieren und ihn zu beeinflussen...das finde ich schon ein starkes Stück!
    Ich meine, sich kein bißchen zu kümmern solange die Kinder klein und unbequem sind, höchstens das Nötigste zu tun und selbst das ist noch zuviel....das ist keine Kunst....und das macht noch lange keinen Vater aus. Und dann, wenn der Sohn sein Alter erreicht hat, wo man sich damit brüsten und ihn vorzeigen kann, er bequem und manipulierbar wird, plötzlich der besorgte Übervater sein zu wollen, der sich ja so sehr sorgt, kümmert und sowieso alles besser kann und weiß....sorry, da fehlen mir die Worte...


    Natürlich hat unser Sohn mir diesbezüglich noch keinen Ton gesagt, das erwarte ich auch nicht...Ich merke es nur an seinem Verhalten, jeden Tag mehr....Zu seinem kleinen Bruder hat er zwar gesagt, er würde nie zu seinem Vater ziehen, weil sich da ja keiner kümmert....aber ich weiß nicht so recht ob ich dem Glauben schenken soll....
    Ich denke, in dem Alter ist es für Kids natürlich sehr reizvoll wenn keine festen Regeln herrschen, man bis Nachts zocken kann, ausschlafen kann bis Mittags und überhaupt alles ein Spaß ist.....solange Ferien sind....
    Und natürlich würde ich meinen Sohn nicht halten....wenn er meint, er muß zu seinem Vater ziehen, dann bitte....auch wenn mir das Herz bluten würde....ich bin jetzt schon innerlich total am Ende...
    Aber wenn, dann möchte ich klare Worte....und nicht diese Heimlichtuerei......
    Allerdings weiß ich nicht wie ich jetzt reagieren soll....Soll ich ihn ansprechen? Und zumindest sagen, was ich denke? Gerade auch das Thema Schule....ich weiß genau was passiert....mein Ex kümmert sich da überhaupt nichtt drum...und für mein Kind wäre es der Untergang....
    Ich weiß einfach nicht was ich machen soll.....abwarten? Nichts tun?
    Sorry für den langen Text...vielleicht hat jemand einen Rat für mich....
    Vielen lieben Dank....


    Dori

  • Hey :)


    Bin mit meinem kleinen zwar noch nicht in dem Alter, aber ich gehe auch davon aus das er irgendwann dem Ruf der "Freiheit" folgen wird und mal zu seiner Mutter zieht.


    Wer Konsequenzen und Struktur lebt, dass die Kids ne faire Chance haben gute gesunde Erwachsene zu werden hat man einfach einen Nachteil gegenüber dem BET. Zumindest aus der Sicht der Kids/Teenies. Wenn der BET natürlich, das Feuer schürt, ok, nicht unbedingt fair... Ob ihr da als Eltern nen Weg habt zu kommunizieren weißt du am besten.


    Ich würde ihn damit in Ruhe lassen, bis er von sich aus was sagt oder eben auch nicht. Denke mal, wenn du ihn darauf ansprichst, wird es einfach noch ein Konflikt mehr sein, den ihr habt, und ihn noch mehr in Konflikte mit sich selbst treiben. Er wird sich seine Gedanken machen und die für ihn richtige Entscheidung treffen. Wie wir alle das versuchen jeden Tag. ;-) Mal sind es richtige, mal die falschen. Er wird daraus lernen und verstehen, egal wie sein Weg ist.


    Drück dir die Daumen mit deinem Teeniemonster ;-)

    Leben ist das was passiert und was ich daraus mache. :daumen

  • Dein Sohn ist 14, genauso alt wie mein Erster. Sprich mit ihm! Sag ihm das Du das Gefühl hast das er sich bei Dir nicht mehr wohlfühlt und frag ihn wie er sich denn vorstellen würde leben zu können das es für ihn wieder erträglich ist.


    Ich würde ihm auch vorschlagen für einige Monate zum Papa zu ziehen, wenn er das will. Das Du damit kein Problem damit hast, Dir aber wünscht das er nicht total abschmiert in der Schule.


    Ja wir BET-Eltern sind eh immer die die nur mit unseren armen Kindern meckern, so dreist sind zu fordern das sie die Schule schaffen und ihre Zimmer in Ordnung halten und wir sind auch die die eben täglich das "öde" Leben unserer Pubertisten "erhellen".


    Wenn die Kommunikation zu Deinem Ex einigermaßen ist, dann sprich auch mit ihm das er den Sohn für 3 Monate gerne nehmen darf.


    Junior klar sagen das die Tür zu Dir immer offen ist.


    Manchmal muss man das was man liebt loslassen, damit dieses wieder den Weg zu Dir findet.


    Ich würde meinen Sohn auch gehen lassen und ja ich würde allerdings nach dem Tür zu machen, mir die Augen ausheulen, da das eben nicht mal so einfach ist und ich mir unheimlich Sorgen machen würde, wie Junior wohl sich entwickeln würde.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

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