Ich verstehe nichts mehr :-(

  • Mein Mann und ich haben vor knapp 2 Jahren geheiratet. Beide bringen wir Kinder mit in die Ehe, 2 davon wohnen außerhalb unseres Haushaltes, die anderen Kinder wohnen bei uns, 2 von mir, eins von ihm.


    Als ich meinen Mann kennenlernte war er teilweise recht depressiv und wenn er redete war er sehr weitschweifig, kam oft nicht zum Punkt, hatte merkwürdige Ansichten, aber alles noch im Rahmen und völlig ok für mich. Sein Kind ( damals fast 6) stellte er damals sozusagen auf einen Thron, an dem niemand wackeln durfte, das Kind wäre überintelligent, hätte die Reife eines Erwachsenen, wäre niemals in der Lage zu lügen und wäre sozial perfekt, kurz, ich würde das perfekte Kind bekommen.


    Als wir dann zusammen zogen stellte sich heraus, dass dieses Kind (welches ich sehr lieb gewonnen habe ) alles andere als perfekt ist, sondern stattdessen eine extreme Bindungsstörung hat, mit Lügen manipuliert und Schreiattacken bis spät in die Nacht hat. Monate später bekam ich raus, dass dieses schon immer der Fall war, sogar noch viel schlimmer war und mein Mann deshalb abends sehr viel Alkohol getrunken hat um das auszuhalten und nicht zu explodieren. Das Kind schlief in seinem Bett, da es sich weigerte alleine zu schlafen. Die Mutter des Kindes habe ich nur 2 mal kurz gesehen, sie kümmert sich kaum.


    Ich habe dann meinen Mann dazu bekommen, u.a. eine Erziehungsberatungsstelle aufzusuchen, diese verwiesen uns dann weiter an die Kinderpsychologie, wo dann raus kam, dass das Kind schwer gestört ist ( Bindungsstörung, starke Trennungsangst, Kontrollsucht etc. ) .


    Mein Mann gab sich anfangs sehr viel Mühe, mich sozusagen zu halten, hatte dauernd Angst mich zu verlieren, war eifersüchtig auf meine Freunde bis ich mich von allen zurück gezogen habe, da er deshalb ständig weinte ( ja, ich weiß, war ein Fehler von mir, im Nachhinein kann ich nur sagen, ich war ziemlich blöd) . Wir sind dann in einen anderen ort gezogen, wo ich dann keinen mehr hatte ( er auch nicht), ich bemühte mich da es ihm teils seelisch nicht gut ging, sein Leben zu erleichtern, nahm ihm vieles ab, weil er oft sagte, er schafft das nicht, er kann nicht mehr.


    Vor einigen Wochen dann der Umschwung, er lernte neue Leute kennen, wirft mir nun vor wegen mir unselbständig zu sein, er hätte mich nie geliebt ( nur am Anfang ein wenig - was ich ihm aber nicht glaube, momentan ist es aber so, dass jegliche Gefühle eingefroren sind bei ihm deshalb verletzt er sich oft auch selber ) , meine Kinder würden ihn nerven, er würde das Leben nur noch mit Alkohol ertragen ( ich habe ihn an kaum einem Abend ohne Alkohol erlebt seit wir uns kennen ) , und sein Kind hätte er gar nicht gewollt, er hätte es damals zur Adoption freigeben wollen, es wäre ihm angehängt worden von der Mutter, die dann dieses Kind auch nicht mehr wollte und bei ihm abgeladen hat.


    Dann wiederum zeigt er sich als guter Vater ( wenn das Kind sagt, es würde lieber zur Mutter ziehen wollen) und ist sehr lieb zu mir ( immer dann wenn ich auf Distanz gehe) , es ist ein ständiges Wechselbad. Das Kind will zwischendurch mit Papa wieder alleine wohnen, damit Papa nicht mehr weggehen kann ( macht er in letzter Zeit oft und ich bin dann mit allen Kindern zu Hause ), bricht aber im Satz schon fast zusammen, weil es dann ohne mich leben müßte und das könne es auch nicht, es ist ein hin und her. Ich muß ehrlich sagen, würde ich die beiden jetzt verlassen, wäre das für das Kind wohl das Aus, es würde im Heim enden. Dazu noch liebe ich meinen Mann doch noch irgendwie. Ich weiß aber nicht wie das möglich ist, er verletzt mich mit Worten, geht auf Distanz, gibt mir das Gefühl ein mieser Mensch zu sein und alles verkehrt gemacht zu haben ( vom Verstand ist mir klar, dass dem nicht so ist) , ich selber ziehe mich zurück, versuche mich darauf einzustellen das ganze zu beenden, gehe auf Distanz und er ist wieder bemüht und lieb.


    Hat das ganze denn noch irgendwo eine Chance? Ich möchte nicht aufgeben. Ich spüre zumindest zwischendurch schon noch, dass er mich liebt. Ich möchte aber gerne weiterkommen und nicht ständig in einer Ungewissheit leben. Das war er heute morgen sagt, ist nachmittags kaum noch von wert und am nächsten Tag weiß er davon nichts mehr. Man ist entweder Freund oder Feind, aber nichts dazwischen. Er kann nicht mit und nicht ohne. Anfangs hat er mich ( und das war mir sehr unangenehm) fast schon vergöttert, nun entwertet er mich dauernd ( bis ich mich zurückziehe, dann kommt wieder ein Lob ) .


    Ich würde gerne das ganze auf den Alkohol schieben, mein Bauchgefühl sagt mir aber, dass der Alkohol nicht die Ursache ist, sondern er durch die mir unbekannte Ursache an den Alkohol geraten ist. Ich bin wohl auch nicht die einzige mit der das so in etwa lief ( ich weiß da aber nur Bruchteile, es waren noch 2 andere Frauen, wovon zumindest die eine auch solche Erfahrungen mit ihm gemacht hat) . Er versucht auch ständig bei anderen Menschen gut anzukommen, sozusagen der Retter zu sein, zu dem alle aufblicken, den alle bewundern, ich selber bin aber nie dabei, weil er in meiner Gegenwart, so wie er sagt, nicht aus sich raus kommen könnte. Er erzählt mir dann nur hinterher, wie toll ihn alle finden, dass alle Frauen unheimlich auf ihn stehen würden und nur drauf aus wären, ihn ins Bett zu bekommen, aber so einer wäre er nicht, auch wäre er der Schwarm aller Homosexuellen.


    Nun habe ich vor einigen Monaten eine Krankheit bekommen, wodurch es mir eine ganze Zeit lang nicht gut ging, er selber sagt, ihm wäre es da gut gegangen, weil es mir schlecht ging und er derjenige war, der sich kümmern konnte, dann wäre es ihm aber zuviel geworden. Mir gehts zwar nun besser, aber er hält mir nun vor, er dachte, er hätte ne starke Frau geheiratet, aber doch nicht sowas.....



    Ich verstehe gar nichts mehr..... und es tut mir sehr sehr weh - er sieht aber nur sich

  • Wow.Erstmal tief durchatmen.Deine Geschichte ist echt übel,was er mit dir abzieht geht ja gar nicht!!!!!!!!!!!!


    So spontan würde ich sagen,pack deine Koffer,nimm deine Kinder und geh,alles andere ist,glaube ich,besser,als sich so fertig machen zu lassen.


    Nur,da ist ja noch seine Tochter um die du dich sorgst.Wenn du dich diesbezüglich mal beim Jugendamt beraten lässt?


    Weiß nicht,ob das was bringt,hab aber momentan keinen anderen Rat für dich.


    Wünsche dir ganz viel Kraft :troest

  • Nimm die Beine in die Hand und RENN RENN RENN!!!


    Der Mann ist momentan auf nem Freiheitstrip und lebt wie er will, dem würd ich zutrauen auch mal ne Frau zu vögeln, um zu sehen ob er es noch drauf hat, bei Anderen zu landen.


    Du musst in der Geschichte auch an Deine Kinder denken!


    Meinste nicht die bekommen einen Knacks weg? Die spüren doch das der Mann sie ablehnt!


    Und ganz hart gesagt, sein Kind ist seine Baustelle! Niemals wirds Dir einer danken wenn Du Dich so kümmerst.


    Er geht schwofen und Du hütest die Kinder und musst mit den Attacken seines Kindes klarkommen?


    Merkst Du wie sehr Dich Dein Mann gerade ausnutzt?


    Such Dir schleunigst eine Wohnung und dann leb in Ruhe mit Deinen Kindern.


    Du sagst Du liebst ihn noch, ja das ist schön, nur nützt es nichts, da Dich Dein Mann gerade total vergessen hat und ein Mann der sagt er hätte mich nie geliebt, na holla, dem wasch ich keine Schlübber mehr und mach brav den Haushalt und er vergnügt sich sonst wo rum.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Auf Dauer ist das nicht auszuhalten,vielleicht hat Dein Körper Dir das durch die Krankheit auch schon vermittelt.
    Ich sehe keine Chance auf Änderung/ Besserung und glaube,Du zermürbst Dich daran.Im Grunde
    musst Du Dich fragen, was Dir wichtiger ist,das Kind Deines Mannes,oder Du.
    Ich wünsch Dir viel Kraft,eine Entscheidung für Euch zu finden.


    LG LaFamille

    Auch aus Steinen,die Dir in den Weg gelegt werden,kannst Du etwas Schönes bauen. ( Erich Kästner)


    Wege entstehen dadurch,dass man sie geht. ( Franz Kafka)

  • Hallo,


    das was du über deinen Mann erzählst macht mich wirklich stutzig. Habe mich vor ein paar Tagen mit einer Bekannten getroffen, welche in einer Wohngemeinschaft für psychisch Kranke arbeitet. Zufällig sind wir auf Borderline gekommen und sie hat mir ein bischen was darüber erzählt. Habs jetzt gerade nochmal gegoogelt und es passt. Entschuldige ich will nicht mit vorschnellen Diagnosen rumschmeissen, aber ganz dicht ist der Mann nicht.


    Gruß Gwen


    PS. Wenn du ihn nicht ändern kannst dann verlass ihn. Auch wenn ich es sehr schade finde für sein Kind :(


    Edit: Narzismus passt nicht. Ein Narzist verletzt sich nicht selbst. Auch das er wieder lieb und nett zu ihr ist, wenn er denkt das sie ihn verlässt, passt nicht zu Narzismus.

    Einmal editiert, zuletzt von SilentGwen ()

  • Man soll ja nicht mit Diagnosen um sich schmeißen, Doch es hört sich für mich stark nach Borderline an.



    Und da du damit auf kurz oder lang überfordert sein wirst bzw dich komplett selbst aufegeben wirst, gebe ich dir d
    einen Rat:


    Geh! Egal wie er toben wird. Egal ob er dir tausend Rosen schenken wird! Geh! Auch wenn deine Gefühle noch stark sind für ihn. Du gibst dich (und die kids) nur selbsg auf!


    Bitte ziehe einen Schlussstrich. So etwas hast du nicht verdient! Soll er das doch mit der nächsten machen. Wenn die sich so behandeln lässt - bitteschön. Aber DU NICHT!!!!

  • Ja ja, der liebe treusorgende Ehemann und Vater auf der einen Seite....ja, so gaukelte mein Vater auch allen anderen unser ach so schönes Leben vor.


    Bis es zu bröckeln begann, die anderen langsam einen Blick hinter die Kulissen bekamen und er merkte, dass er mehr und mehr die Kontrolle darüber verlor, diese Schein-Happy-Familie aufrecht zu erhalten und auch die Kontrolle über uns verlor.


    Sieh zu, dass Du da raus kommst.


    Meine Mutter war knapp 38 Jahre mit so jemandem verheiratet......3 Kinder involviert, in der Zwischenzeit auch meine kleine Tochter. Von Jahr zu Jahr wurde es schlimmer, zum Schluss schlief mein jüngerer Bruder nur noch im abgeschlossenen Zimmer mit einem Messer unterm Bett, um sich im Fall des Falles wehren zu können.


    Auch meine Mutter hatte teilweise Todesängste.


    Willst Du es soweit kommen lassen???


    Sieh zu, dass Du Dich und Deine Kinder in Sicherheit bringst !!!

  • Auf jeden Fall schnell weg, sonst bist Du ganz schnell Co-abhängig... oder emotional abhängig... Ob Narzissmus, Borderline oder gar keine Krankheit, das ist ein Energie-Vampir, der Dir und Deinen Kindern das Leben zerstören wird.

  • Warum immer gleich Borderline oder andere Persönlichkeitsstörungen, wie wär's mit n'em simplen Säufer !!"!!


    er würde das Leben nur noch mit Alkohol ertragen ( ich habe ihn an kaum einem Abend ohne Alkohol erlebt seit wir uns kennen )


    Ich würde gerne das ganze auf den Alkohol schieben, mein Bauchgefühl sagt mir aber, dass der Alkohol nicht die Ursache ist, sondern er durch die mir unbekannte Ursache an den Alkohol geraten ist. Ich bin wohl auch nicht die einzige mit der das so in etwa lief ( ich weiß da aber nur Bruchteile, es waren noch 2 andere Frauen, wovon zumindest die eine auch solche Erfahrungen mit ihm gemacht hat) .


    (Zitieren klappt bei mir immer noch nicht so wie ich will)


    Ich bin seit 11 Jahren trockene Alkoholikerin. die Zitate sind nur ein kleiner Teil von dem geschriebenen, das für mich 100% auf einen Alki deutet. Wie er dahingekommen ist zweitrangig. Niemand hat ihm den Alkohol gewaltsam eingetrichtert, das hat er ganz freiwillig und alleine getan.


    Wie schon jemand geschrieben hat. Nimm die Beine in die Hand und lauf um Dein Leben.




    Gruß Tani