Bis zu welchem Alter geregelter Umgang?

  • Durch ein Gespräch kam mir zufällig der Gedanke und mich würde einfach mal interessieren, wie das bei euch so war?


    Also bei denen die schon ältere Kinder haben, die immer einen geregelten Umgang hatten: Ab welchem Alter hat das mit dem zum Papa gehen "nach Terminkalender" aufgehört und wie hat sich der Kontakt dann weiter gestaltet?


    Bin gespannt was ihr zu berichten habt. :thanks:


    Tante Edit fragt noch: Gab es das eigentlich auch bei jemandem, dass der Umgangselternteil es dann persönlich genommen hat, wenn die Regelmäßigkeit auf einmal wegfiel? Wenn ja, wie habt ihr reagiert? Habt ihr versucht zu erklären, vermitteln oder habt ihr euch aufgrund des Alters der Kinder rausgehalten?

    If life fucks you, just lean back and enjoy! :brille

    Einmal editiert, zuletzt von Sajoam ()

  • Ab dem zehnten Lebensjahr haben mein Vater und meine Schwester sich untereinander selbst abgesprochen.
    Terminkalender gab es nie.


    Es waren immer nachmittags Besuche.


    Sie trafen sich einmal die Woche oder alle zwei Wochen.
    Klar später war mein vater ab und an beleidigt wenn sie keine Zeit hatte.
    Das war er schon immer.


    So ab 12 Jahren hat er sie nicht mehr angerufen das musste sie alleine regeln.


    Jetzt ist sie volljährig und sieht ihn mindestens zweimal im Monat.


    Meine Mutter hat sich immer raus gehalten und nur im Notfall vermittelt.

  • Bei meiner Schwester und unserem Vater war es am Anfang ( seit sie 2,5 J war) geregelt alle 14 Tage das Wochenende.
    Dann ( ich meine so ca mit 4-5 j. ) schlief der Kontakt etwas ein, weil unsere Mutter ihre "Macht" ausgespielt hat und meine Schwester es von allein noch nicht geschafft hat. Dazu kam, dass unser Vater auch etwas weiter weg wohnte.
    Erst hat mein Vater gekämpft, Gericht usw. das war eine Tortur und hat auch nicht viel gebracht. Dann hat er sich zurück gezogen.
    Seit sie ca 13 j. ist, ist ihr Interesse an Kontakt gestiegen und sie regelt das nun selbst. Vater ist zufrieden, Schwester auch.

    Einmal editiert, zuletzt von Junic ()

  • Unser KV hat angekündigt Püppi zum Umgang zu zwingen bzw. einzuklagen bis sie 18Jahre ist. Ob es möglich ist. Keine Ahnung, aber ich denke, dass zieht er voll durch.

    Bei meiner Schwester und unserem Vater war es am Anfang ( seit sie 2,5 J war) geregelt alle 14 Tage das Wochenende.
    Dann ( ich meine so ca mit 4-5 j. ) schlief der Kontakt etwas ein, weil unsere Mutter ihre "Macht" ausgespielt hat und meine Schwester es von allein noch nicht geschafft hat. Dazu kam, dass unser Vater auch etwas weiter weg wohnte.
    Erst hat mein Vater gekämpft, Gericht usw. das war eine Tortur und hat auch nicht viel gebracht. Dann hat er sich zurück gezogen.
    Seit sie ca 13 j. ist, ist ihr Interesse an Kontakt gestiegen und sie regelt das nun selbst. Vater ist zufrieden, Schwester auch.

    Bitte nicht falsch verstehen, aber mir geht es um die Entwicklung bei Pubis und ihrem Umgangselternteil, die möglichst immer oder schon viele Jahre bevor das Kind groß wurde einen sehr geregelten Umgang hatten... und was dann daraus wurde, wenn den Kindern Flügel gewachsen sind.
    Wenn im es im Vorfeld schon nicht geregelt oder mit diversen Unterbrechungen lief oder größere Entfernungen zwischen Kind und Umgangselternteil liegen, ist dies ja eine ganz andere Ausgangssituation.
    Und ich möchte ja Vergleichswerte, Erfahrungen haben aus ähnlichen Konstelationen, aus der Neugierde heraus, was mich da wohl demnächst erwartet und ich denke dass die Vorgeschichte des Umgangs da schon relevant ist um einen Eindruck zu bekommen. ;)

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  • ich wollte damit auch eigentlich sagen, dass es w ohl am Interesse des Kindes liegt ob weiterhin Kontakt besteht und in welchem Ausmaß und nicht daran wie regelmäßig er davor war.


    war aber wohl trotzdem nicht ganz hilfreich mein Kommentar. Sorry ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Junic ()

  • Die Kinder meines Mannes waren bis ca. 13/14 regelmäßig am WE bei uns. Danach wollten sie nicht mehr so häufig. Klar da werden Freunde, teilweise Schule und "einfach mal rumhängen" wichtiger und interessanter. Also in einem Alter in dem auch im intakten Elternhaus die Eltern langsam in den Hintergrund treten und es langweilig wird mit den "Alten" was zu machen


    Irgenwann kamen sie nur noch zu den Feiertagen mal kurz vorbei. Aber sie haben sich immer mal wieder zwischendurch auf ein Eis, nen Kaffee o.ä. getroffen. Ebenso hält zumindest die Jüngere (die Ältere ist 21) über whatsapp Kontakt ;-)


    Gruß Tina

  • Unser KV hat angekündigt Püppi zum Umgang zu zwingen bzw. einzuklagen bis sie 18Jahre ist. Ob es möglich ist. Keine Ahnung, aber ich denke, dass zieht er voll durch.


    Ist hier OT, aber um kurz die Fraqe zu beantworten:


    Auf Umgang klagen kann er. Es ist aber ein Recht des Kindes, nicht sein Recht. Mit spätestens 14 Jahren (ja nach Reife des Kindes auch früher) muss sie nicht mehr, dann darf sie das selber bestimmen. Sie muss nur plausibel begründen können, warum sie den Umgang nicht mehr möchte.

    Nicht Fleisch und Blut,

    das Herz macht uns zu Vätern.


    Friedrich Schiller


  • Da ich selbst ein Scheidungskind bin, kann ich dir aus meiner Sicht berichten.


    Ich war 8 bei der Trennung und hatte zum Glück keinen Umgang nach Kalender.
    Wann immer ich übers Wochenende zu Paps wollte, wurde das möglich gemacht.
    Und obwohl es nicht nach Kalender ging, habe ich ihn mindestens 1x im Monat besucht, oft 2 oder 3 mal.


    Mit 11 wurde es weniger, da waren meine Freunde wichtiger und er war nicht beleidigt.


    Mit 14 habe ich nicht mehr bei ihm geschlafen. Zwischen 14 und 16 habe ich ihn ganz selten besucht.
    Stress mit dem Gymnasium, Freunde waren wichtig und die 1.große Liebe.


    In seinem Wohnort war eine tolle Disco und mit 16 1/2 war ich dann jedes Wochenende bei Paps
    und natürlich in der Disco. :rainbow:


    Ich hatte dann auch einen Motorroller und bin oft allein zu ihm gefahren.


    Hätte ich die Pflichttermine einhalten müssen, und hätte er meine Mama vor Gericht gezerrt,
    wäre ich garantiert nicht zu ihm gefahren. Die Freiheit die ich hatte förderte eine sichere Bindung zwischen uns.
    Deshalb war er nie sauer, wenn ich nicht so oft gekommen bin.


    Meine Mama hat mir das überlassen und sich raus gehalten. Die beiden waren Freunde nach der Scheidung.
    Aber wie gesagt, ich wurde von keinem als Besitz angesehen und man machte auch keine Besitzrechte
    geltend. Zum Glück! :sonne

  • aber mir geht es um die Entwicklung bei Pubis und ihrem Umgangselternteil, die möglichst immer oder schon viele Jahre bevor das Kind groß wurde einen sehr geregelten Umgang hatten... und was dann daraus wurde, wenn den Kindern Flügel gewachsen sind.


    Hallo Sajoam,


    es empfiehlt sich, auch in der Pubertät und im frühen Erwachsen-Sein den Umgangsplan beizubehalten.
    Er dient dann aber nicht mehr als strikte Vorgabe für alle Beteiligten, sondern geht sukzessive über in die Verantwortung des jungen Erwachsenen und dient eher als Diskussionsgrundlage für Umgangselternteil und Kinder.


    Die Termine im Umgangsplan werden vom betreuenden Elternteil nach wie vor nicht verplant.
    Hat das Kind zu einem der genannten Zeitpunkte andere Interessen, hat es die Verschiebung oder das Ausfallen-Lassen mit dem Vater abzustimmen.


    In der Regel beginnt dieses "Verschieben-Wollen" schleichend.
    Wenn die Erwachsenen das zulassen, ist das eine natürliche Entwicklung hin zur autarken Umgangsgestaltung.


    Beste Grüße
    FrauRausteiger

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    •» Cave quicquam dicas, nisi quod scieris optime. :rauchen «•
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  • Die Kinder meines Mannes waren jedes 2. Wochenende bei uns (seit sie 4 und 1,5 waren).


    Seit sie 10 und 7 sind kommen sie ca. 4x im Jahr, nur wenn sie es wollen. 1-2 mal im Monat trifft er sie
    auf ein Eis oder zum schwimmen ect.pp.


    Anfangs war er beleidigt, aber er hat die Zwangsumgänge selbst beendet, seinen Kids zuliebe.


    Jetzt ist alles entspannter, für alle Seiten.

  • ... also wir sind auch noch nicht so weit... aber wir kämpfen darum, dass der Umgang regelmässig stattfindet... da auch hier schon mal Freunde (Jungs sind 8 und 9 Jahre alt) wichtiger sind... gerade in den Ferien...


    Wir versuchen alles damit irgendwie ein roter Faden drin ist und wir haben uns das auch für die Zukunft vorgenommen!!!



    Was sich realisieren lässt wird man sehen... Kontakt zum KV ist derzeit gut... ich denke man kann nicht wirklich planen! Es soll doch allen gut gehen...


    Ich werde darauf hinarbeiten das ein regelmässiger Kontakt bestehen bleibt und er auch!



    Alle sind hier meiner Meinung nach gefordert und wenn man alle Seiten berücksichtigen kann ist es schon optimal. Ich denke, dass es aber eh anders kommt als man plant und denkt!


    Spontan reagieren ist nicht meins... aber manchmal entscheident :daumen

    Einmal editiert, zuletzt von Marian14 ()

  • Bis zum ca. 13. Lebensjahr war der Umgang alle 14 Tage, von Freitag nachmittags bis Sonntag Abend. Dann schlich es sich ein, dass Sohn die Umgänge immer wieder verschob, zugunsten von Unternehmungen mit Freunden. Der Vater verschiebt aber auch ab und an. Die Freundin des Vaters schreibt aber, um Sohn an die Umgänge zu erinnern (ich nehme an im Auftrag des Vaters). Ab und an frage ich auch, wann er mal wieder hinfährt.
    Es wird also von alleine lockerer, aber eigentlich entspannt ohne Vorwürfe oder ähnliches.


    Ich denke es ist normal, hier zu hause ist er auch kaum noch. Nur unterwegs und Übernachtungen hier und da. Die Abnabelung eben. (Er ist 15 Jahre alt.)

  • Noch läuft die 14 Tage Regelung, die Jungs sind 14 und fast 12. Manchmal wird kurz gemosert, letztendlich fahren sie aber und freuen sich wie bekloppt ihren Vater zu sehen.


    Ich werd nen Teufel tun sie irgendwie zu bestärken den Umgang zu reduzieren bzw nach ihrem Geschmack zu gestalten, wenn sie das wollen dann haben sie das mit ihrem Vater zu klären.


    Und ganz egoistisch, ich freu mich ebenfalls auf die 14tägigen Pubifreien Tage - da beide ganz ordentlich vor sich hin pubertieren.


    Da darf der Paps auch was von haben. ;-):D

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • @ sajoam
    Im TJ 15 und 13 Jahre alt, regelmäßiger Umgang mit KV 14 tägig
    mittlerweile 18 - regelt alles selbst - unregelmäßig, da Freunde, Schule. arbeiten vorgehen
    und andersherum 16 - nur nach Bedarf oder wenn was anliegt , da vor allem der Sport + Schule + Freunde vorgehen

  • Getrennt seit 8 Jahren von Beginn an regelmäßiger Umgang alle 14 Tage und jeweils die erste Ferienhälfte.
    Verschoben oder getauscht haben wir äußerst selten, da man eben auf beiden Seiten durch die festgelegten Zeiten gut planen konnte.
    Die kleine , 14, geht nach wie vor regelmäßig. Der Große fährt seit er 17 ist nicht mehr ganz regelmäßig. Oder er fährt einen Tag später hin oder kommt eher zurück, möchte nicht mehr mit in Urlaub und spricht dieses selber ab.