Neues Jobangebot

  • Haltet mich für blöd, ich weiß, das ist ein Luxusproblem, was ich habe, aber vielleicht kann mich ja irgendwer irgendwie verstehen.


    Also ein Auftraggeber unserer Firma hat vor kurzem eine langjährige Mitarbeiterin abgeworben. Nun heute sagt sie zu mir, dass der Chef des Unternehmens auch sehr an mir interessiert sei. Ich kenne den Auftraggeber. Konditionen noch nicht bekannt, aber die Mitarbeiterin erzählte: großzügiges Bonus, besseres Gehalt, weiterhin TZ, Arbeit von zu Hause möglich, Firma hat zwischen Weihnachten und Neujahr immer zu. Es handelt sich um eine ziemlich große internationale Firma, die einen Sitz hier hat.


    Nun ich: seit 13 Jahren in meiner Firma tätig, zufrieden: mal so mal so, ich mach halt meinen Job und weiß, was ich zu tun habe. Mich nervt am meisten, dass man bei einer solchen Betriegszugehörigkeit sich natürlich um jedes Problem, egal wie lange es zurückliegt und ob man damit was zu tun hat oder nicht, beschäftigen darf. D. h. aktuell zum Beispiel um die Entsorgung von 1000senden von Akten, da dies noch niemals passiert ist und nach 20 Jahren es Zeit wird und außerdem unsere Archivräume bis zum Ende des Jahres gekündigt wurden. Diese "Problemchen" erledige ich neben meiner normalen Arbeit, eigenverantwortlich (Angebote einholen, Listen durchgehen, Archive besichtigen usw.). Das ist jetzt nur so ein Beispiel. Oder es kommt Jahre später eine Betriebsprüfung und das Steuerbüro oder Finanzamt hat Fragen und wer kümmert sich drum? Ich. Warum? Weil ich schon so lange da bin. Ich sag nicht, dass ich es nicht gerne mache, nur manchmal nervt es mich, weil ich auch gerne sagen würde: da war ich noch garnicht hier, also gehts mich nichts an. Zu meinen derzeitigen Konditionen: ich arbeite TZ (25 Stunden) und vertrete 2 Vollzeitkolleginnen bei Urlaub und Krankheit, 10% der Überstunden pro Woche schenke ich der Firma, den Rest kann ich per Freizeit ausgleichen. Problem hier: ich habe eine Kollegin, die grundsätzlich gerne mal einen Tag pro Woche fehlt, d. h. es sammeln sich ganz schnell Überstunden, die ich nicht abgelten kann. Ansonsten kann ich vom Gehalt leben und unser Leben finanzieren. Und natürlich: ich habe endlosen Kündigungsschutz durch meine Betriebszugehörigkeit, ich weiß was zu tun ist auf Arbeit, ich kenne alle usw.


    Neuer Arbeitgeber: genauso weit weg, wie der alte. Mehr Geld, bessere Konditionen bis auf die große Unsicherheit Kündigungsschutz.


    Bin hin und her gerissen. Am besten ich vereinbare ein Probearbeiten? Was meint ihr? Luxusproblem, ich weiß, wann bekommt man schon als AE eine bessere Chance. Dennoch, irgendwie habe ich Angst, ich bin überfordert mit neuem Job oder irgendwie keine Ahnung, wisst ihr was ich mein, aus meiner Gewohnheit herausgerissen usw. Schön blöd von mir!!!!

  • Solche Luxusprobleme kenne ich. Bekomme regelmässig sehr (finanziell) verlockende Angebote.
    Wir haben keine Glaskugeln zur Hand aber dennoch schadet es nichts, sich mit den Zukunftsaussichten des AG auseinander zu setzen.
    In meiner Branche sind zB Aquisitionen an der Tagesordnung, dann wird konsolidiert und Standorte wieder geschlossen.


    Hast du mal überlegt, deinem jetzigen AG über das Angebot zu informieren? Könnte vielleicht eine Basis sein, um nochmal über das Gehalt oder die Überstundenvergütung zu verhandeln. Vielleicht bietet dir dein jetziger AG ebenso an, dass du in Teilen von zu Hause aus arbeiten kannst?

  • Summer: das wäre eine Option, aber erst mal müsste ich ja überhaupt mal schauen, was nun konkret ein Wechsel bedeuten würde. D. h. ich muss es ganz genau anschauen. Das werde ich auch tun.


    Natürlich könnte ich meinem Chef erzählen, dass ich ein Angebot habe und dann schauen wie er reagiert. Eigentlich eine gute Idee,. Alleine ums Geld gehts mir auch nicht. Ich möchte einfach auch die nächsten Jahre gerne arbeiten gehen und natürlich nach Möglichkeit meine Tochter und mich gut durch die Zeit bringen.


    Es ist auch viel wert, wenn ich eine Woche krank bin und keiner mit mir rummeckert und ich trotzdem gern gesehen bin auf Arbeit, hat man auch nicht überall. Tja schwierig, denn ich kann nicht garantieren, dass ich mal eben ein halbes Jahr Probezeit ohne Krankheit meiner Tochter oder meinerseits überstehe. Ist halt nicht mehr so wie früher, als ich nur arbeiten ging.

  • Schwierig, ich wäre da sehr vorsichtig. Ich wurde mal abgeworben und nach 2,5 Jahren war der Laden dicht (wofür ich aber nix konnte, echt nicht :brille ) und ich stand erstmal ein paar Monate auf der Straße. War nicht schön! Eine Freundin von mir ist seit ihrem Arbeitsplatzwechsel nun leider auch grottenunglücklich, obwohl es sich ganz toll anhörte, aber die Realität halt...... jetzt sucht sie wieder und bedauert ihre Entscheidung.


    Bei mir in der Arbeit kam erst vor ein paar Monaten ein Kollege wieder zurück, weil in der anderen Firma doch nicht alles Gold war. Bei uns ist das kein Problem, wenn ein guter Mitarbeiter gehen möchte und es sich dann doch anders überlegt. Die Tür bleibt offen, aber das wird nicht überall so sein.


    Schreib Dir mal ne Liste zusammen mit allem was gut ist und was nicht und führ einfach mal ein Gespräch mit der anderen Firma. Probearbeiten ist ne gute Idee und dann wäge ab und sprech unbedingt mit Deinem Chef ganz offen drüber, bevor Du was anderes unterschreibst.

  • Danke TiMiDa :blume


    Ich denke nämlich auch, dass sich das super anhört, aber meinen Kündigungsschutz einfach so hergeben nach 13 Jahren, will sehr wohl überlegt sein, ich bin AE-Mama, da zählt Sicherheit sehr.


    Meine Familie und Freunde, sagen: sag bloß zu, bei dir auf Arbeit ist nicht alles gut und du verdienst mehr. Naja.

  • Hallo UlrikeBerlin,


    warum nicht sehr offen mit dem jetzigen Chef reden über den Abwerbeversuch und wie sehr Dich das verlockt?
    Vielleicht möchte er ein Angebot machen?


    Beste Grüße
    FrauRausteiger

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    •» Cave quicquam dicas, nisi quod scieris optime. :rauchen «•
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  • Whaaa ich kann dieses Angebot nicht ablehnen. Meine Güte, soviel mehr, ich hätte wirklich keine Geldsorgen mehr. :tot


    Konfus, andere würden sich ohne Ende freuen und ich hadere rum. Wie dumm von mir. Tritt mich mal jemand in den Allerwertesten.

  • Tritt mich mal jemand in den Allerwertesten.


    Das ist wirklich schwierig und überhaupt nicht dumm von Dir...
    Auch bei uns war das heute erst Thema, als alle mopperten, weil es momentan in unserer Firma aus diversen Gründen alles andere als schön ist. Eine Kollegin die gerade erst "reumütig zurückgekehrt" ist, nachdem sie vier Jahre anderswo gearbeitet hat, meinte, wir wüssten gar nicht, wie gut es uns ginge; wir sollten noch mal rausgehen und uns auf dem heutigen Arbeitsmarkt umschauen... Hm...


    Es kommt wohl auch darauf an, wie groß der Leidensdruck auf der jetzigen Stelle ist - wenn das Klima und die Bezahlung alles in allem stimmen und Du zusätzlich noch ewigen Kündigungsschutz hast, ist das ganz viel wert...

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Ich würde auch erst einmal das Gespräch mit meinem jetzigen AG suchen und versuchen über das Gehalt neu zu verhandeln.


    So ein Kündigungsschutz ist Gold wert, gerade in der heutigen Zeit. Ich würde extrem hadern und dann wohl eher beim alten bleiben.

  • Überlege es dir ganz genau!


    Ich habe einen langjährigen Arbeitsplatz gekündigt, war schlecht bezahlt, aber das Klima war ok, ich wusste, was ich tun muss und wohin ich greifen muss, war allerdings prinzipiell nicht mehr zufrieden dort.


    Neuer Arbeitsplatz war im Ort, etwas besser bezahlt, Benzinkosten fielen weg, ich war dort tot unglücklich, musste nur noch fragen, kam mir wie ein Azubi vor und der Chef war ein A...ich vermisste
    meine Selbstsicherheit, ich wusste ewig nicht, was die von mir wollten...es war schlimm!
    Jetzt bin ich raus aus meinem Beruf und habe nun meinen Traumjob, ganz anders, aber genial!!!


    Rede mit deinem JETZIGEN Chef...wenn du ihm wichtig bist, denkt er nach und unterbreitet dir ein Angebot!

    Beste Grüße von SUMMER :strahlen

  • Danke ihr lieben. 1000 Euro brutto mehr in TZ.


    Könnt ihr verstehen, wie ich da ins schlingern komme, was das bedeutet? Es kommen auch Stimmen von wegen, diese Chance bekommst du nicht noch einmal und diese Vermutung ist sogar sehr berechtigt. Ich wage zu bezweifeln, dass mein Chef soviel bezahlen würde und wenn ja, dann würde meine direkte Kollegin, die gerade die BH übernommen hat (und somit automatisch davon erfährt) wieder neidisch werden und sich selbst benachteiligt fühlen und gegen mich sticheln (sie ist oft krank und ich darf dann ihren Job dann übernehmen.). Ich muss jetzt schon immer diskutieren mit ihr, weil ich TZ arbeite und sie VZ.


    Ach diese ganzen Gedanken, kann kaum was essen, weil ich mir darüber solche Gedanken mache. Es ist wirklich eine sehr schwere Entscheidung.

  • Liebe Ulrike,


    entscheiden musst du das ganz alleine. Eines aber möchte ich dir mit auf den Weg geben: nehme niemals Rücksicht auf Kollegen oder Arbeitgeber, de nehmen, wenn es hart auf hart kommt, nämlich auf dich auch keine!

  • Ich habe das Spiel vor zwei Jahren gehabt. Beim vorigen Arbeitgeber gelernt und einen unbefristeten Job gehabt aber keine Chance auf mehr Geld und einen besseren Posten. Das Klima ließ auch zu wünschen übrig.


    Die neue Stelle war ein völlig neuer Bereich, ich hatte kaum Ahnung worauf ich mich da einlasse. Ich habe mit mir gehadert sollte ich nun das Risiko eingehen, eventuell in der Probezeit arbeitslos zu werden oder doofe Kollegen ab zubekommen :crazy
    Wichtig war mir nur das es einen unbefristeter Vertag wird.
    Letztlich wollte die neue Firma mich unbedingt (trotz Katastrophaler Bewerbung und ein wenig zu viel Ehrlichkeit im Gespräch) und ich hab es einfach riskiert. Keine in meiner Familie wollte das glauben, ich die immer so auf Sicherheit achtet und alles kontrollieren will :P


    Heute bin ich froh. Die Chance bekommt man nicht alle Tage, jünger werde ich auch nicht. Es gibt mittlerweile Brutto 1600 E (35h) mehr, da wäre ich in der alten Firma nie hingekommen, obwohl ich da mehr Verantwortung hatte und ich erlebe noch was.


    Man weiß im Grunde nie ob einen der zukünftige Job Spaß macht und ob die Kollegen passen. Ein Risiko bleibt also und ich will dir zu nichts raten, aber einfach mal eine positive Erfahrung erzählen.
    Verschweigen will ich auch nicht, dass ich anfangs unglücklich war. Mir fiel es schwer, so viel neues in kurzer Zeit zu lernen.
    Viele Glück :thumbsup:

  • Ich würde wechseln!
    Jeder Mensch wächst mit seinen Aufgaben und du bist deinem Chef trotz 13 Jahre Zugehörigkeit nichts schuldig; bei solch einem Finanzsprung würde ich das Risiko wagen. Wenn du schon abgeworben wirst scheint deine Qualität und dein Ruf so gut zu sein dass du, sollte das Experiment scheitern, immer wieder einen Job bekommst. Die heutige Joblandschaft wandelt sich rasant, nur Mut!

  • Tja die Ulrike vor 10 Jahren war jung frisch und frei und hat jedes Risiko gewagt. Wo ist diese Frau hin? Ich bin jetzt 32 und gehöre nun noch nicht zum alten Eisen. Aber ich bin irgendwie sehr ängstlich geworden, diese Verantwortung für mein Kind alleinig erdrückt mich fast, dass ich Angst habe Fehler zu machen. Ich wage es garnicht, mich zu freuen. 1000 Euro mehr würde bedeuten, ich müsste mir keine Sorgen mehr machen, ob ich nun mal eine Gasnachzahlung bekomme oder ob ich uns mal ein neues Möbelstück kaufe oder die blöde Geschirrspüle kaputt geht und ob der KV nun je irgendwann Unterhalt bezahlt oder nicht. Wir könnten in den Urlaub fahren. Ich bin absolut garkein Geldmensch, ich bin bescheiden aufgewachsen mit 3 Geschwistern und es hat mir nie etwas ausgemacht, ich bin es glatt gewöhnt weniger Geld zu haben, da war es auch kein Riesenloch als mein Partner sich getrennt hat, ich konnte hier bleiben und mir unser Leben trotzdem leisten, schon allein dafür war ich mit Dankbarkeit erfüllt (schöne Whg. Garten, alles durfte ich behalten). Und nun das? Einfach so... als Geschenk? Darf ich das glauben, dass das gut ist, dass ich das verdient habe? Habe ich überhaupt noch Glück verdient, bis auf das Wahnsinsglück, was ich mit meiner Tochter habe?


    Meinen Job habe ich auch nur durch hartes Kämpfen behalten, ich war auch schon mal zwischendurch 2 Monate krank (2006), 1 Jahr Elternzeit, ständig wechselten die Mitarbeiter, meine Verantwortung wuchs und wuchs. Nach der Elternzeit, sagte mein Chef mir, ich soll doch lieber zu Haus beim Kind bleiben, ich musste mich wieder hart durchbeißen, mich wieder einbringen, altes Vertrauen wieder aufbauen, bin näher zur Arbeit hingezogen. Letztes Jahr habe ich ohne Murren bereits eine Erhöhung bekommen, das alte Vertrauten war wieder da und ich dachte insoweit ich bin gut dran, nicht reich, aber wir können einigermaßen leben ohne Sprünge, ich bleibe in jedem Fall in dieser Firma, auch wenn ich mich nun immer auseinandersetzen muss wg. TZ/VZ - ich habe einen Stand, den mir keiner nehmen kann. Nun bleibe ich in dieser Firma, um die ich so gekämpft habe, um meinen Stand? Oder lass ich das fallen und gehe auf Risiko, damit meine Tochter und ich besser leben können?


    Ich weiß nicht, ob ihr das versteht, vielleicht hat das was mit mein Selbstwert zu tun, ich bin eigentlich selbstbewusst, aber im Prinzip bin ich auch irgendwo einfach ängstlich, die falsche Entscheidung zu treffen.

  • Du solltest wirklich mit deinem jetzigen AG über das Angebot reden. 1000 € Brutto bessern ja langfristtig auch deine Rente auf. Argumentiere ihm gegenüber nur mit den Vorteilen, die du hättest, nicht, was du hergeben würdest (Kündigungsschutz usw.). Daran muss er selber denken.
    Und deine ewig kranke Kollegin vergiss mal. Wer immer krank feiert, kann nicht mit mehr Gehalt rechnen.
    Je nach Reaktion deines Chefs kannst du das Angebot der anderen Firma neu überdenken.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Liebe Ulrike, ich kann dich verstehen, weil ich in ähnlicher Lage war und die selben Bedenken/Ängste hatte...nur, dass ich einen Lebenspartner habe,
    so dass ich zumindest im Notfall(der ja dann auch kurzzeitig eingetreten ist) etwas abgesichert war.


    Fakt ist, wenn du den neuen Job NICHT annimmst, wirst du dich immer fragen : Was wäre gewesen, WENN ich es gemacht HÄTTE ?!
    Darauf musst du dich einstellen. Dann darfst du nicht hadern. Dann musst du die Situation so annehmen und abhaken.


    Fakt ist, wenn du den neuen Job beginnst, dann schau immer nach vorn, sei darauf gefasst, wieder vieles neu lernen zu müssen, nirgends wird es perfekt sein, es gibt immer eine nörgelnde oder neidvolle Kollegin.


    Hattest du denn schon ein Einstellungsgespräch beim neuen AG?
    Ziehst du ein Gespräch beim alten AG in Erwägung?


    Eine gute Entscheidung,mit der du gut leben kannst wünsche ich dir von Herzen!!!

    Beste Grüße von SUMMER :strahlen

  • Darf ich das glauben, dass das gut ist, dass ich das verdient habe? Habe ich überhaupt noch Glück verdient


    Ich wünsche Dir, dass Du ganz bald einen Weg findest, Dir diese Fragen mit einem lauten "JA!" zu beantworten, oder noch besser, Dir gar nicht mehr erst solche Fragen stellst. :knuddel


    Eine gute Entscheidung,mit der du gut leben kannst wünsche ich dir von Herzen!!!


    Auch hier schließe ich mich dem Wunsch an.

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~