Schwer in eine Überschrift zu packen.

  • Hallo,
    eigentlich so garkein Freund von Foren im Internet, zu anonym. Gestern viele Beiträge gelesen und bin sehr erstaunt über den respektvollen Umgang miteinander.
    Deswegen habe ich mich entschlossen, mich auch anzumelden.


    Ich habe ein knapp 2 Jahre alten Sohn und bin seit 1,5 Jahren alleine mit ihm. Mein Mann und ich haben uns sehr unschön getrennt, gestritten usw. Und doch kamen wir uns jetzt wieder näher, es ist noch immer etwas zwischen uns. Etwas was wir noch nicht richtig festlegen können. Er wohnt mittlerweile in Freiburg und macht dort eine Ausbildung. Ich und Sohn wohnen in Hamburg. Einmal im Monat kommt er zu uns und sieht sein Sohn und wir gehen gemeinsam zu einer Paartherapie, die uns auch schon sehr geholfen hat. Bisher. Aber es geht natürlich langsame Schritte und es braucht viel Zeit und Geduld.


    Jetzt ist aber der unmögliche Fall eingetreten, das ich trotz Verhütung wieder von meinem Mann schwanger bin. An sich habe ich mir immer viele Kinder gewünscht und das auch mit ihm und doch ist die Situation noch so unklar und kompliziert, das ich etwas Zeit brauche um mit dieser Nachricht klar zu kommen. Ich habe auch über einen Abbruch nachgedacht, bin aber schnell wieder davon abgekommen.


    Mit der Entscheidung für das Kind, habe ich mich mir auch aufgebürdet, dieses Kind alleine zu bekommen und zu versorgen. Mein Mann ist einfach NICHT in der Lage, mich zu unterstützen. Ich kann mich einfach momantanm auf nichts, garnichts, verlassen.


    Ich frage mich nur, wie ich das schaffen soll. Mit meinem Sohn und einen neuen kleinen Menschen.
    Ich kann eigentlich nicht glauben, das sich auch andere Menschen in eine solche Situation gebracht haben, aber vielleicht kann mir doch Jemand etwas berichten? Aus eigener Erfahrung?


    Vielleicht wollte ich auch einfach nur mal alles aufschreiben und loswerden. Es ist schwer gerade und es wäre so wunderbar, wenn ich wüßte, das ich nicht alleine bin.


    Habt Dank.

  • Erstmal :troest und fühl dich wohl hier!


    Und auch wenn dir das gerade alles ungeheuer schwer vorkommt, das wird schon werden. Und das kann ich dir versichern, weil es mir vor 6 Jahren ähnlich ging. Ich habe mich trotz zweiter Schwangerschaft getrennt, meine Jungs sind 2,5 Jahre auseinander. Die erste Zeit war ziemlich hart... jetzt leben wir ziemlich gut :sonne .


    So ins Blaue hinein ist es ziemlich schwer, dir irgendeinen sinnvollen Ratschlag zu geben... was macht dir am meisten Sorgen? Was würdest du gerne ändern oder klären?


    Hast du ein gutes soziales Umfeld, das dich unterstützen kann?


    Ich wünsch dir alles gute und viel Kraft für die nächste Zeit :blume !

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • :welcome erstmal.


    Wichtig wär erstmal Deinen Mann in Kenntnis zu setzen, oder weiss er es schon?


    Und aus eigener Erfahrung, meine Jungs sind 2 Jahre auseinander - es ist absolut schaffbar. Nicht einfach, manchmal mag man schreiend davon rennen, aber man kann es packen. Du wirst sehen das Du in vielen Dingen über Dich hinauswächst.


    Ich kenne Deinen Mann nicht, aber vllt hilft Euer zweites Kind ihm beim "gross werden"?

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Erst mal ein herzliches Willkommen im Forum, von einem Papa aus dem Schwarzwald - also gar nicht weit weg von Freiburg.



    Ich staune gerade, denn ich frage mich, ob der werdende Vater denn in die Entscheidung in irgendeiner Form involviert wurde.
    Weiß er schon davon ?

    Mit der Entscheidung für das Kind, habe ich mich mir auch aufgebürdet, dieses Kind alleine zu bekommen und zu versorgen.

  • Ja, der Vater weiß es und freut sich.


    Und schafft es aber gleichzeitig nicht, sich zu kümmern. Letztes Wochenende war er in HH Donnerstag Abend angekommen und Montag am Nachmittag wieder abgefahren) und war genau 4St. bei seinem Sohn. Am Ostersonntag war ich krank, er kam und ich glaubte, mich jetzt etwas ausruhen zu können. Nichts da, er war am Abend vorher weg und doch zu müde um sich um sein Sohn zu kümmern. Ähnliche Situationen gab es auch schon vorher.


    Außerdem ist sein Zustand sehr labil und genau deswegen kann ich mich nicht auf ihn verlassen. Wenn es ihm schlecht geht, bekomm ich es ab. Früher leider auch unser Sohn. Und das muss ich beim 2ten unbedingt verhindern.
    Er ist kein schlechter Mensch. Nur sehr überfordert und sehr hilflos und ich bin ganz sicher auch nicht immer einfach.


    Es ist gut zu wissen, nicht alleine zu sein.

  • Danke für die Antwort Misses Larsson .... das kommt mir irgendwie bekannt vor,, ich kann mich da 'rein denken.



    Und trotzdem löst es in mir etwas aus, was so schwer in Worte zu fassen ist.


    Ich meine, ein "Ja" zum gemeinsamen Kind bedeutet ja irgendwie auch ein "Ja zum gemeinsamen Kind

    Ja, der Vater weiß es und freut sich.

    Beide Elternteile werden im Leben der Kinder immer irgendeine Rolle spielen. Sei es weil sie daran teilhaben - oder weil es nicht tun.
    Aber auch wenn der andere Elternteil so quasi "außen vor" gelassen wird, so wird doch immer wieder in Gedanken auftauchen.


    Toll wäre es, wenn ihr einen Weg findet zu dem ihr beide irgendwie "Ja" sagen könnt. Das wär schon toll für die Kinder. :strahlen