Allein(erziehend) und Überfordert?!?!?

  • Hallo,
    Um meine Situation zu erklären muss ich wohl ein wenig weiter ausholen damit das ganze auch einen Sinn macht...
    Nach acht Jahren Partnerschaft und 4 Jahren Ehe hat sich meine Frau gedacht sie möchte ihr Leben genießen, ist ausgezogen und da stand ich...mit meinem Sohn (7) und meiner Tochter(4)...promt war ich erstmal ne Woche außer Gefecht gesetzt. Auf der einen Seite diese unglaubliche Wut, auf der anderen Seite meine Kinder (die es meiner Meinung nach, vor jeglicher Art von Trennungsangelegenheiten, zu schützen galt). Also Schluckte ich die Wut und habe begonnen alles nötige zu organisieren...Allein einen geeigneten Kindergartenplatz zu finden und zu bekommen war die reinste Qual, was mich wiederum einiges an Nerven gekostet hat. Als ich dies alles geklärt hatte und meine Kinder während meiner Arbeitszeit versorgt waren...konnte ich wieder Arbeiten gehen...so dachte ich.
    Ich habe ziemlich schnell gemerkt das ich an meine Grenzen komme...Ich arbeite Vollzeit als Pfleger Psychiatrie, habe den Haushalt und meine Kinder. Bis jetzt habe ich das immer wieder mit höhen und tiefen hinbekommen. Ich muss dazu sagen um Unterstützung durch Familie oder der Mutter zu bekommen, muss ich regelrecht betteln.
    Aktuell ist es gerade aber so, dass ich definitiv irgendwie Festsitze, was mir für meine Kids sehr leid tut. Ich mache das nötigste, und ansonsten bekomme ich nichts auf die Reihe, es stapelt sich alles...ob es die Wäsche ist und der gesamte Haushalt, die Post im Briefkasten oder auch die Arbeit. Alles läuft irgendwie aus dem Ruder.
    Soziale Kontakte sind fast auf ein Null gesunken und man hat einfach das Gefühl völlig allein da zu stehen...


    Meine Frage ist ob jemand Tipps/Ratschläge hat, wie ich das wieder in den Griff bekommen kann


    Vielen Dank im Voraus

    :thanks:


    LG Stefan

  • Kannst du evtl. deine Stunden reduzieren? Oder hast du Großeltern, die einspringen würden?


    Zahlt die Mutter Unterhalt? Das würde die Stundenreduzierung ein wenig auffangen.

  • Hallo


    Seit wann bist Du allein erziehend? Ich habe an das erste Jahr kaum Erinnerung, das ist wie Watte. Ich habe versorgt, war aber ansonsten als Mensch kaum da. Mit hat eine Reha sehr geholfen. Kannst Du Dir eine Kur vorstellen?


    Ansonsten hilft nur den Haushalt auf's Nötigste, technische Helfer nutzen (Spülmaschine, Waschmaschine, dann mufft wenigstens nix und man züchtet keine unerwünschten Lebensformen). Zusehen, dass die Kinder auch (mal) bei Freunden sind, um sich hinzusetzen. Eventuell Arbeitszeiten reduzieren? Vollzeit mit zwei doch recht jungen Kindern in einem Beruf wie Deinem finde ich mörderisch. Eventeul eine Tagesmuter oder einen Babysitter suchen. Du brauchst Freiräume, die Du für Dich nutzen mußt.


    Zeit mit den Kindern organisieren, Spazieren gehen, gemeinsam Basteln oder sowas hilft mir auch. Da kann ich Durchschnaufen, Mini ist beschäftigt.


    Gruß

  • Hallo ich kann mir schon eine Kur vorstellen...war auch beim Arzt der meinte das ich da keine gute Chancen habe...


    Ja ich werde mich denke ich auch komplett neu strukturieren müssen, aber da muss ich mich auch erstmal zum Anfangen motivieren.


    Meine kleinen beschäftigen ist zur Zeit so ne Sache...artet eher im Stress aus als das es mich beruhigt. Stunden reduzieren ist denke ich eher nicht machbar weil ich meine Einnahmen nun mal brauch. Habe Unterhaltsvorschuss beantragt und bekomme ich auch. aber das würde eine Reduzierung nicht abfangen.


    Ich sag ja das sind im Moment zu viele Sachen und Dinge in meinem Kopf

    :radab




    LG

  • Hi,
    Ich denke es war anfangs der Schock von dir und den Kindern! Ich kann Dir nur einen Tip geben , mach Dir einen Wochenplan , wann du was erledigst .
    Es ist für die Kinder auch nicht leicht diese neue Situation , es wird alles gut !

    :winken:
    Wer um alle Dinge sorgen will ,
    Den erwartet Leides viel .


    Freidank

  • oh ich hab vergessen zu sagen dass sie letztes Jahr im August gegangen ist. Und ich schon vieles im Griff hatte...nur irgendwie bin ich so eingeknickt das ich da einfach nicht mehr so ganz raus komme


    LG

  • Mir geht es ähnlich und ich bin ab und an echt verzweifelt weil man am Ende doch immer alleine dasteht. Mit allem - seien es Erledigungen, Krankheit, Haushalt oder sonstige Sorgen. Man ist einfach für alles allein verantwortlich.
    Bei mir kommt noch ein riesen Punk mit meinem Ex dazu und mich zermürben gräßliche Schuldgefühle meiner Tochter gegenüber weil sie natürlich am meisten unter der Trennung leidet.
    Momentan bin ich echt kurz vorm durchdrehen.
    Ich wünsch Dir alles Gute und viel Kraft!

  • Letztes Jahr im August ist ja aber jetzt auch noch nicht sooo lange her ;) . Kann es sein, dass da erst die Phase "Ich muss alles organisieren und funktionieren" kam und nun auch Dein Seelenleben sein Recht einfordert?!


    Kannst Du nicht erstmal wirklich einfach alles, was zu tun ist, nach Prios sortieren, dann die Prio A abarbeiten und dabei nicht vergessen, auch mal Pause zu machen?! Was ist entspannend für Dich? Etwas Zeit allein ohne die Kids oder vielleicht auch ein schöner Ausflug mit den Beiden? Schaff Dir neben all dem, was zu tun ist, immer wieder kleine Inseln der Auszeit.


    Und warum meinte Dein doc, ne Kur bekämst Du nicht? :hae: Hm, ich kenne mich da jetzt nicht wirklich aus, aber da gibt es doch diese Organisation, die hilft, eine Kur zu beantragen?! Vielleicht kann hier noch jemand was zu schreiben, der da mehr Ahnung hat? :hilfe


    Wünsch euch alles Gute
    sunshine :sonne

  • Etwas Zeit allein ohne die Kids oder vielleicht auch ein schöner Ausflug mit den Beiden?


    Ich bekam in der für mich schwierigen Zeit nach der Trennung einmal den - wie ich finde - guten Rat, sich jeden Tag etwas Schönes zu gönnen, sich selbst etwas Gutes zu tun. Das können ganz kleine Dinge sein und muss nicht mit hohem Ressourcenaufwand (Geld, Zeit) einhergehen: ein schönes Musikstück hören, zehn Minuten in der Natur unterwegs sein - ich denke, da gibt es ganz viele Möglichkeiten, die natürlich abhängig sind von dem, was man gerne tut. Vielleicht hast Du die Möglichkeit, dass Deine Kinder ab und zu mal bei Freunden oder guten Bekannten sind? Meine Tochter übernachtet jede Woche bei ihren Paten: das ist für sie etwas Schönes, und ich habe einen "freien" Abend in der Woche.


    Ich würde mir an Deiner Stelle auch überlegen, ob Du Dir nicht eine Haushaltshilfe organisieren möchtest, um mehr Zeit für die für Dich wichtigen Dinge zu haben ... nur so als Anregung. Aber alles in allem: Respekt, dass Du das alles organisiert bekommen hast, und das kurz nach der Trennung!

  • Ja genau, ich mach jeden Tag eine Sache nur für mich und schreib das auf. Das hilft. Und es gibt jeden Tag was aufzuschreiben und wenn es nur ist, dass man 2 Minuten am Fenster steht und den Sonnenuntergang ansieht. Das reicht. Mit den Kindern mach ich das auch, vor dem Schlafengehen erzählen sie mir was heute schön war.
    Ansonsten Ansprüche runterschrauben, nicht zurückblicken, nicht vergleichen, nicht verzweifeln.
    Schuldgefühle gegenüber den Kindern braucht man -finde ich- nicht zu haben. Man tut doch eh schon was man kann, und meistens noch ne Schippe mehr als das.
    Beim Haushalt hilft am Besten, alles sofort zu erledigen, damit kein Chaos entsteht. Dann machen auch die Kinder eher mit.
    Das schaffst Du schon. Kinder sind das Beste was einem passieren kann. Man sollte versuchen, die Zeit mit ihnen zu genießen, auch wenn es nicht immer leicht ist.

  • Ich würde mir an Deiner Stelle auch überlegen, ob Du Dir nicht eine Haushaltshilfe organisieren möchtest, um mehr Zeit für die für Dich wichtigen Dinge zu haben ... nur so als Anregung.


    wenn nur 2h die Woche kommt, hilft das schon super viel. Dann ist 1x alles sauber und 2 Maschinen Wäsche angestellt und aufgehängt (bei Kurzprogramm)
    Falls das finanziell nicht hinhaut, vielleicht einfach einmalig jemanden 6h kommen lassen, der alles aufarbeitet, was die letzten Monate so liegen geblieben ist und man kann anfangen sich von einem geordneten Status zu organisieren und hat haushaltstechnisch schon mal nix aufzuarbeiten.


    Aber am besten wäre wirklich jemand jede Woche 2h, dann ist die Struktur schonmal da und der Rest macht sich dann auch eher von alleine...

  • Ich würde Dir auch raten, die Stunden zu reduzieren oder eine Haushaltshilfe zu nehmen.


    Zudem auf jeden Fall: Ansprüche herunterschrauen, insbesondere an den Haushalt. Es soll Leute geben, die regelmäßig Fenster putzen. Das gibt es bei mir 1-2 x im Jahr. Na und? Gibt Dinge, die wichtiger sind.


    Ansonsten kann ich für mich sagen: ich habe oft das schlechte Gewissen, zu wenig Zeit für meine Tochter zu haben. Daran arbeite ich auch noch. Haushaltshilfe ist leider finanziell nicht drin, die würde mir auch Entlastung bringen.


    Kur ist auch eine gute Idee, aber der Alltag kommt danach wieder und bedarf trotzdem der Strucktur. Ich glaube nicht, dass die Chanchen auf eine Kur so schlecht sind. Da könnest Du Dich nochmal näher erkundigen.


    Alles Gute :winken:

  • "durchhalten " alleine sollte es so vielleicht nicht sein.
    Aber
    - du hast 2 Tage die Woche frei ? Na dann Putzparty mit viel zu lauter Musik und den Kindern Lappen in die Hand
    - Habe 2 Wascheständer wenn die voll sind schau ich was runter kommt oft sortiert nach Kekskkleidung und meiner
    - Bügeln ?? fällt aus
    - Kochen ist schon schwierig den Keks anzuspornen mitzumachen
    - Ja manchmal auch Kind vor DVD geparkt
    -Bastelsachen sind in große Kiste
    - Wenn Freundin kommt bin auch nicht zu feige zu sagen…Saug du mal schnell durch ich mache Essen.
    - Kind ganze Tag in Whg gibt es eigentlich nie. Hält aber auch sauber
    - Kinderzimmer dank Regale und Kisten geht's.
    - Wohnzimmer darf Spielzeug nicht liegenbleiben
    - 2 Kramschubladen werden bei Bedarf aufgeräumt
    - Einkauf ist leichter jetzt mit Auto..Vorrat


    Ich habe es mir alles möglichst so aufgeteilt und eingerichtet das ich wenig Putzaufwand habe und wenig Kleinkram rumsteht.
    Vollzeitarbeit schlaucht natürlich aber
    - Kannst nach der Arbeit dich irgendwo hin setzen und Kaffee trinken ?
    - Essen auch mal mitnehmen (ausser Pizza und Pasta )
    - Einkauf organisieren
    - Putzfrau ( vielleicht ne Nachbarin ) ! Einfach mal Aushang im Supermarkt machen !
    - Lass Kids ein /zweimal die Woche in DEINEM Bett schlafen


    Wichtig ! Kinder sind nicht blöd -- nehm dir Inseln für die 2 ! Auch wenn es nur 20 Min Abends ist wo ihr euch ein Buch anseht.
    DAS ist wichtig ! Alleine schon das du weißt was in ihrem Kopf vor sich geht.


    Und am Samstag / Sonntag sagen… SCH… drauf ! Wir bleiben bis Mittag im Schlafzeug und Frühstücken erstmal in Ruhe.


    Ach ja…und vielleicht Alterserscheinung aber ich habe mir tatsächlich ein Notizbuch zugelegt.

    Uralt Song
    ob es nun so oder so oder anders kommt , so wie es kommt so ist es Recht…..trala lalala
    - egal ! einfach weitertanzen !

    Einmal editiert, zuletzt von Antje77 ()