HILFE BEI UNS BRENNT ES GEWALTIG UND WIR ZIEHEN AM SAMSTAG ZUSAMMEN

  • Achtung, nun wird es lang. Ich poste hier einmal den Text, den ich an
    unsere Familientherapeuthin, bei der wir am Donnerstag erstmals einen
    Termin haben, gesendet habe.




    Ich (41 Jahre, alleinerziehend mit 12-jährigem Sohn) und meine
    Lebensgefährtin (35 Jahre, 11-jährige Tochter) haben ein Haus per 15.
    März angemietet. Die familiäre Situation meiner Lebensgefährtin stellt
    sich als durchaus problematisch dar. Sie lebt seit nunmehr sechs Jahren
    mit ihrer Tochter alleine. Der Vater der Tochter beging a.g.
    Depressionen vor 3 Jahren Suizid. Die Mutter konzentrierte sich folglich
    vollkommen auf die Tochter, welche mehr oder minder in die Position
    eines gleichwertigen Partners gehoben wurde. Beide waren und sind
    komplett aufeinander fixiert.




    Meine Lebensgefährtin und ich sind seit August 2013 zusammen. Ich lebte
    bis dato in M. und ziehe nun mit meinem Sohn, meiner Lebensgefährtin und
    ihrer Tochter in ein gem. Haus in ihre Gegend (200 km entfernt).
    Nunmehr entstand ein Kontlikt, welchen wir ohne dringende Hilfe nicht
    lösen können.




    Mein Sohn ist als durchaus pflegeleicht zu bezeichnen. Er freut sich auf
    die neue Wohnsituation und mag meine Partnerin sehr. Ebenso mag sie ihn
    sehr. Aus dieser Sicht entstehen keinerlei Probleme.




    Anders sieht es jedoch mit der Tochter meiner Partnerin aus. Von Beginn
    an stellte sie die Beziehung meiner Partnerin zu mir auf eine schwere
    Probe. Wir, meine Partnerin und ich lieben uns sehr, jedoch bereitet
    ihre Tochter Probleme.




    Schon zu Beginn der Partnerschaft konnte sie mich nicht an der Seite
    ihrer Mutter akzeptieren. Sie sah mich mehr oder minder als Konkurrenz
    an. Wir unterliessen es jegliche Zärtlichkeiten vor ihr auszutauschen.
    Weder Hand in Hand gehen, noch ein Küsschen oder eine Umarmung waren
    möglich. Es gestaltete sich so, dass wir keine Sekunde ohne ihrer
    Tochter waren. Sie lies uns nicht aus den Augen. Kaum befanden wir uns
    in einem Zimmer, so erschien sie Sekunden später. Verlies meine Freundin
    den Raum, so folgte sie ihr. Ein Sexualleben fand anfangs noch statt,
    gestaltete sich jedoch als zunehmend schwierig. Ihre Tochter ist es
    gewohnt dass die Türe ihres Zimmers, wie auch die der Mutter offen
    stehen.




    Mit der Zeit legte sich ihr anfangs ablehnendes Verhalten und sie wurde
    immer offener zu mir. Meinen Sohn mochte sie auch und die beiden
    verstanden sich bisher gut.




    Die nächste Problematik trat jedoch bei einem Kurzurlaub in Italien auf.
    Sie wollte im Bett der Mutter schlafen. Für mich eigentlich nicht
    nachvollziehbar dass meine Freundin dem nachgab. Schliesslich gestaltete
    es sich so, dass ich nachgab und wir zu Dritt im Bett schliefen.




    Wir geschrieben enstpannte sich das anfangs angespannte Verhätlnis zusehens und die Tochter ging auch auf mich zu.

  • Es folgte im Januar ein weiterer Urlaub. Auch hier wieder das gleiche
    Spiel. Die Tochter schlief in unserem Bett. Nunmehr begann sie jedoch
    erneut sehr zu klammern. Sie lies meine Freundin nicht mehr aus den
    Augen. Exemplarisch kann ich eine Situation vor einem Getränkemarkt
    aufführen. Wir beide rauchten eine Zigarette und meine Freundin bat ihre
    Tochter zusammen mit meinem Sohn Getränke für die Nacht zu kaufen. Ihre
    Tochter weigerte sich jedoch ohne ihre Mutter in den Markt zu gehen.
    Sie wäre ansonsten mit mir alleine gewesen.




    Wie geschrieben war unser Verhältnis relativ gut. Die Tochter lernte mit mir, wir machten Kissenschlachten und und und




    Dies alles änderte sich nun jedoch schlagartig. Meine Freundin und ich
    planten seit Beginn dieses Jahres eine Wohnung zu suchen. Mein Sohn
    wusste Bescheid, sie meinte jedoch dass wir ihrer Tochter nichts
    erzählen dürften. Eigentlich war dies für den Sommer geplant. Nunmehr
    fanden wir jedoch ein Haus, welches unseren Vorstellungen entsprach.
    Dieses mieteten wir per 15. März an. Was nun folgte war für mich
    absehbar.


    Die Tochter reagierte mit Unverständnis. Das Problem war natürlich dass
    meine Freundin es mir überlies ihrer Tochter das Haus zu zeigen. So
    gesehen wurde mir der schwarze Peter zugeschoben. Sie tat so, als ob sie
    von nicht wüsste (wir hatten das Haus jedoch schon besichtigt). Sie
    wollte ihre Tochter nicht verletzen. Es kam wie es kommen musste.
    Anfangs war die Tochter begeistert. Dann jedoch wandelte sich ihre
    Gefühlswelt. Sie realisierte dass wir auch dort mit einziehen würden und
    sie nicht mehr mit ihrer Mutter alleine lebt. Folglich sperrte sie sich
    in ihrem Zimmer ein (Samstag bis Montag) und lies nur noch ihre Mutter
    hinein. Als wir fort waren öffnete sie wieder die Türe.




    Am darauffolgenden Wochenende entspannte es sich. Als wir am Freitag
    kamen ging sie auf mich zu und entschuldigte sich. Am Samstag
    unterschrieben wir den Mietvertrag und begannen das Haus zu renovieren.
    Dies war vor 3 Wochen.




    Es folgte nun ein realtiver Stress für uns alle. Wir waren jedes
    Wochenende, bzw. die Ferien über mit dem renovieren beschäftigt. Da die
    Mutter und Tochter komplett aufeinander fixiert sind fehlte der Tochter
    nun wohl die Aufmerksamkeit der Mutter. Folglich begann sie immer mehr
    zu klammern. Ich weiss nicht ob es für sie wie ein Machtkampf ist,
    jedoch wich sie nicht mehr von der Seite der Mutter. Es stellt sich als
    so dar, dass die einzige Zeit, in der meine Freundin und ich kurz
    miteinander sprechen können am Abend im Bett ist. Die Mutter hat die
    Einstellung, dass sie für ihre Tochter komplett dasein muss.



    Nunmehr machte sich bei der Tochter jedoch eine neue Denkweise breit.
    Offenbar denkt sie nun, dass sie die Mutter an mich verlieren wird. Sie
    meint nun seit längerer Zeit, dass sie mit meinem Sohn und mir nicht
    zurecht kommt. Sie äussert dies nicht gegenüber mir, sondern nur
    gegenüber meiner Freundin. Ich kann dies jedoch nicht glauben. Das passt
    einfach nicht zu ihrem Verhalten. Sie spielt mit meinem Sohn, die
    beiden lachen, haben Spass, vergangene Woche dann (ich hatte Urlaub,
    meine Freundin musste arbeiten) wollte sie nicht zu ihrer Oma während
    ihre Mutter arbeitete, sondern blieb bei mir etc. Das passt einfach
    nicht zu ihrem Verhalten. Einerseits aeussert sie gegenüber ihrer Mutter
    dass es zwischen ihrer Tochter und uns nicht passt, sie es aber immer
    ihrer Mutter zuliebe versuchen würde, andererseits bleibt sie freiwillig
    bei uns und geht nicht zur Oma. Als ich operiert werden musste freute
    sie sich sogar darüber dass mein Sohn eine Woche in ihre Klasse ging.
    Nunmehr behauptet sie jedoch dass es zwischen uns nicht passt. Für mich
    stellt dies eher eine Art Eifersucht dar. Sie hat Angst ihre Mutter zu
    verlieren und versucht so eine Trennung zu forcieren.




    Einen neuen Höhepunkt erreichten wir dieses Wochenende, also eine Woche
    vor unserem Umzug. Auf einmal, sie hatte ja mittlerweile mitgeholfen das
    Haus zu renovieren, ihr Zimmer eingerichtet, wendete sich ihre
    Stimmungslage wieder komplett. Freute sie sich zwei Wochen auf das Haus,
    so machte sie nun wieder komplett zu. Ab Freitag begann sie nicht mehr
    zu helfen. Sobald ich kam kuschelte sie sich an ihre Mutter. Sie lies
    ihre Mutter auch nicht mehr aus den Augen. Meine Freundin spielte dabei
    mit. Auf einmal weigerte sich die Tochter auch mitzuarbeiten. Sie blieb
    daheim und wollte nun nicht mehr umziehen. Das alles eine Woche vor dem
    Umzug. Gestern sprach sie nun auch nicht mehr mit mir. Sie wartete zwei
    Stunden vor unserem Haus ohne dass sie es betrat. Dies tat sie solange
    bis meine Lebensgefährtin auf sie zuging und mit ihre heimfuhr. Ich ging
    zwischenzeitlich zu ihr, fragte sie ob sie nicht reinkommen möchte. Sie
    sah mich an, drehte sich weg und sprach nicht mit mir.




    Was nun folgte war, dass sich meine Freundin komplett der Tochter
    zuwandte. Sie kümmerte sich um sie und schlief bei ihr. Um die Situation
    zu entspannen schlief ich mit meinem Sohn in unserem neuem Haus.




    Heute wollten wir zu viert ein klärendes Gespräch suchen. Was folgte?
    Ihre Tochter sperrte sich auf der Toilette ein und weigerte sich an
    diesem teilzunehmen. Sie war nur noch ein Häufchen Elend. Sie wollte
    nicht mit uns darüber sprechen. Meine Freundin meinte dass sie gegenüber
    ihr erwähnte dass es einfach nicht passt, sie nicht mit uns
    zusammenlebenn will etc. Das passt aber nicht zu ihrem Verhalten der
    Vorwochen. Sie war ja offen. Es änderte sich schlagartig als sie erfuhr,
    dass wir zusammenziehen. M.E. sagt sie meiner Freundin dass es nicht
    passt, sie sich bemüht etc um uns auseinanderzubringen. Sie möchte ihre
    Mutter nicht teilen müssen. Sie leben seit sechs Jahren zusammen, sind
    aufeinander fixiert und nun trat ich ins Leben der Beiden. Wir können
    wirklich keine 2 Minuten alleine sein ohne dass sie kommt. Sexualleben
    ist praktisch nicht mehr möglich. Zärlichkeiten nicht mehr möglich -
    sobald ihre Mutter auf der Couch sitzt kuschelt sie sich an sie (dies
    seit Monaten). Sie unterbindet durch ihr Verhalten jeglichen Kontakt
    zwischen ihrer Mutter und mir. Selbst am Abend wenn wir im Bett liegen
    und ich mit meiner Freundin unterhalten versucht sie die Unterhaltung
    durch den Gesprächsbeginn mit meiner Freundin zu unterbinden.




    Aus meiner Sicht hat dies sehr viel mit Eifersucht zu tun. Sie nahm die
    Rolle eines Ersatzpartners ein. Der ist sie eben nicht mehr. Egal was
    sie sagt, auch wenn sie sagt dass es nicht passt, das ist für mich nicht
    der Kern des Problems. Sie kennt ein Familienleben nicht und möchte
    dass es so bleibt wie bisher - nur sie und ihre Mutter.




    Noch einmal zu heute. WIe geschrieben sperrte sie sich ein und lies nur
    die Mutter zu sich. Diese war natürlich die ges. Zeit bei ihrer Tochter.
    Diese packte offenbar auch ihre Sachen und wollte nun zu ihrer Oma
    ziehen. Sie meinte dass sie es nicht kann mit uns unter einem Dach zu
    leben und ihre Mutter mit uns dort einziehen soll. Diese solle glücklich
    werden. Für mich ist dies jedoch eine Aussage, mit der sie genau weiss
    dass sie ihre Mutter in ihre Richtung steuert.




    Ich vergass nun zu erwähnen, dass auch Aussenstehende das Verhältnis der
    beiden so empfinden, dass die Tochter die Mutter im Griff hat. Diüese
    möchte alles richtig machen und übertreibt die Liebe zu ihrer Tochter
    aus meiner Sicht.

  • :wow Und warum hast Du da nem Zusammenzug zugestimmt. Nimm mit Deinem Sohn die Beine in die Hand und bleibt ein Männerhaushalt. Die Beziehung kann ja bestehen bleiben, halt in zwei Haushalten.


    Tu Dir und Deinem Sohn das nicht an! Egal wie sehr ihr Euch liebt, es wird immer knallen und an Eure nervliche Substanz gehen.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Ich sehe nicht, wo die Mutter ihre Mutterliebe übertreibt oder das Kind die Mutter im Griff hat.


    Die beiden waren 6 Jahre lang alleine, der Vater ist vor 3 Jahren verstorben. Ihr seid gerade mal seit 7 Monaten zusammen, zieht jetzt zusammen. Das ist viel auf einmal und sehr schnell.


    Gib dem Kind die Zeit die es braucht, um sich an die Veränderung zu gewöhnen und gib dem Kind die Chance, das Vertrauen in die Mutter nicht zu verlieren.


    Die Mutter handelt mMn richtig. Es wird sich alles mit der Zeit einspielen. Manche Dinge brauchen eben ihre Zeit. Die sollte man bereit sein, zu geben.

    Finde Dein Licht und finde Deine Schatten. Erst dann wirst Du zu Deiner Mitte finden.

  • Gib dem Kind die Zeit die es braucht


    Genau und ich stimme Elin zu,zitat :" Tu Dir und Deinem Sohn das nicht an! Egal wie sehr ihr Euch liebt, es wird immer knallen und an Eure nervliche Substanz gehen."


    Ich finde das für eine 11 jährige sehr übertrieben! klar hat die Tochter sehr viele Ängste! und da kann es doch sein,das da noch einiges aufgearbeitet werden muss! Gerade deswegen würde ich mir das sehr gut überlegen mit den zusammen ziehen! im Sinne ALLER beteiligten!

  • Dafür ist es zu spät. Meine Wohnung ist gekündigt, ausgeräumt und der Nachmieter schon da. Ihre Wohnung ist gekündigt. Das Haus ist schon hergerichtet, meine Möbel schon drinnen, ihre folgen am Samstag - alleine die Renovierung hat 2000 Euro gekostet.


    hier der letzte teil meiner eingangsgeschichte


    Am Abend kam es fast zur Trennung. Meine Freundin ist total verzweifelt.
    Sie weiss nicht mehr was sie tun soll, ob sie sich für mich oder ihre
    Tochter entscheiden soll. Ich verstehe das nicht. Ich weiss nicht warum
    die Tochter nun wieder zumacht. Eine Woche vor dem Umzug scheint sie zu
    realisieren dass es unumkehrbar ist. Versucht sie nun noch alles um eine
    Trennung herbeizuführen. Ist dadurch ihr Verhalten erklärbar? M.E.
    versucht sie dies schon länger (siehe Aussagen wie es passt nicht
    zwischen uns). Diese Aussagen stehen jedoch im Widerspruch zu ihrem
    Verhalten.




    Meine Freundin meinte dass sie mich sehr liebt und nun nicht mehr weiss
    was sie tun soll. Ihre Tochter setzt sie komplett unter Druck. Ich
    konnte eine Trennung gerade noch verhindern indem ich anbot dass sie
    ihre Wohnung für weitere drei Monate behalten soll und ich die Miete
    dafür trage. Wor werden jedoch am Samstag umziehen und ihre Tochter
    erfährt nicht dass sie für weitere drei Monate die Möglicheit zu
    RÜckkehr in die Wohnung gibt. So gäbe es einen Weg zurück falls es nicht
    funktioniert. Sie möchte sich auch nicht von mir trennen nur wie sollen
    wir einen Weg mit der Tochter finden?




    Wie sie sehen benötigen wir dringend einen Beratungstermin. Wir wissen
    nicht mehr weiter und der Umzug steht bevor. Wir befürchten dass ihre
    Tochter weiterhin so zumachen wird, sich ab dem Umzug weiter einsperrt
    und uns das Leben zur Hölle machen wird. Wir wissen nicht wo wir
    ansetzen sollen und sind sehr verzweifelt.




    DIe Situation ist noch komplexer. Alleine die Schlafsituation.... die
    Kinder haben ihre Kinderzimmer im ersten Stock. dazwischen ein Raum und
    unser Schlafzimmer ist im Erdgeschoss. Da die Tochter jedoch daran
    gewöhnt ist, dass ihre Mutter im Zimmer neben ihr schläft und beide
    Türen offen stehen erwartet sie dass wir auch oben auf der Schlafcouch
    schlafen. Ich fragte meine Freundin für wie lange. Sie meinte, bis ihre
    Tochter reif dafür ist, dass wir unten schlafen. Aus meiner Sicht wird
    sie dies nie sein. So kann sie ihre Mutter weiter kontrollieren. Es gibt
    so viele Probleme weil beide so aufeinander fixiert sind.




    PS: Die Tochter sagt nun ihrer Mutter ständig dass sie mit uns nicht
    zurecht kommt, unsere Art nicht mag, alles nur ihr zuliebe versucht
    hätte, sie von uns genervt sei, nicht mit uns unter einem Dach leben
    könne, dann zur Oma ziehen möchte und und und. Das ist doch alles nicht
    stimmig. Für mich ist es eher berechnend. Ihre Mutter meinte nun dass
    ihre Tochter mit letzte Woche noch einmal eine Chance geben wollte (wie
    die Tochter es sagt). Sie weiss doch ganz genau dass ihre Mutter mich
    dann verlaesst. Das ist doch alles nicht stimmig. Wir hatten nie Streit,
    wir kochten zusammen, lagen auf der Couch zusammen, machten
    Kissenschlachten, fuhren in den Urlaub, sie lies sich von mir drücken,
    wir spielten zusammen und und und. Nun, nachdem sie weiss dass wir
    zusammenziehen bringt sie diese Argumente vor. Das kann ich so einfach
    nicht glauben. V.a. bleibt sie doch nicht freiwillig eine Woche bei mir
    um zu testen ob es klappt. Das stimmt doch so nicht. Wenn sie nicht mit
    mir koennen wuerde, dann haette sie dies nie getan. Nun behauptet sie
    dies aber.




    Das ist wirklich traurig.

  • Ein Witz war ja auch am Sonntag wie wir uns zu viert an den Tisch setzen wollten und darüber sprechen wie es nun weitergeht. Die Tochter behauptete ja dass sie mit uns nicht kann.


    Wir kommen in die Wohnung, was macht sie - sperrt sich auf dem Klo ein und kommt erst wieder nach einer Stunde heraus - nein, sie kam nicht heraus sondern rannte in ihr Zimmer und sperrte sich dort ein.


    Wir suchten das Gespräch und sie wollte nicht teilnehmen.

  • Ihr habt einfach vor lauter Verliebtsein gedacht, das gibt sich schon. Aber das gibt sich eben nicht einfach so von heute auf morgen. Es sind grundlegende Veränderungen im Leben des Kindes, das das halbe Leben lang mit der Mutter alleine war!


    Wenn ihr zwei Erwachsenen Euch noch so sicher seid, dass ihr das richtige für EUCH tut, heißt das noch lange nicht, dass das Kind das auch so fühlt.


    Ich finde nicht, dass das Verhalten für eine 11jährige übertrieben ist. :frag

    Finde Dein Licht und finde Deine Schatten. Erst dann wirst Du zu Deiner Mitte finden.

  • Tja nu ist das Kind dann mal in den Brunnen gefallen.
    Ist eine schwierige Situation die Ihr da habt aber das weisst Du ja selber.
    Im Prinzip ist es ein Verhalten das eine elf Jährige nicht mehr an den Tag legen sollte. Aaaaber, wie schon gesagt wurde sie hat schon eine Bezugspersonen auf schlimme Weise verloren. Das prägt ein Kind verständlicherweise sehr.
    Sie sieht Dich nicht als Zugewinn an sondern als jemand der ihr die ungeteilte Aufmerksamkeit der Mama wegnimmt.


    War halt alles sehr schnell.
    Dieses Verhalten es auf der einen Seite toll zu finden und wenn es ernst wird voll abzulehnen zeigt ja wie sehr sie überrollt und überfordert ist.


    Habt Ihr die Möglichkeit im Haus Bereiche aufzuteilen?
    Einen für sie und Mama und einen für Dich und Deinen Sohn und Euch da gegenseitig zu "besuchen"?

  • Natürlich haben wir das. So ist das Haus ja zugeschnitten und auch gedacht. Das haben wir ihr auch gesagt. Wir haben einen riesigen Garten. Im Keller einen Partyraum, im EG Schlafzimmer, Wohnzimmer, Bad, Esszimmer und Küche, Im Obergeschoss ein Kinderzimmer, daneben einen Raum den wir als Fernsehraum, Aufenthaltsraum oder was weiss ich was eingerichtet haben (Art Wohnzimmer für die Kids mit TV, Sofa, Tisch, Xbox und und und), daneben ihr Kinderzimmer mit Balkon (alleine die Kinderzimmer sind über 25 qm gross). Man kann sich wunderbar aus dem Weg gehen.


    Bisher war es so, dass wir an den Wochenenden nur bei ihr waren. Dort konnte man sich nicht aus dem Weg gehen. Es war immer irgendjemand da. Mein Sohn schlief im Wohnzimmer. Nun haben beide ihren Rückzugsraum und auch ich kann endlich mal wieder in Ruhe TV glotzen etc.


    Sie hat einen Horror davor mit uns zusammen zu leben. Sie kennt kein Familienleben, denkt dass mein Sohn dann dauernd bei ihr wäre und und und. Das stimmt doch nicht. Der ist froh wenn er sein Zimmer hat. Ich denke dass sie auch befürchtet ihre Mama mit mir teilen zu muessen. Klar muss sie das, aber in der letzten Zeit hatte ich meine Freundin wirklich nur noch am Abend im Bett. Nur dort konnten wir uns für 5 Minuten unterhalten. Sie konzentrierte sich komplett auf ihre Tochter. Diese war ja ständig bei ihr.


    Und ja, es ist wirklich so bei ihnen und ich halte es für einen Fehler, den ich meiner Freundin ankreiden muss. Sie baute ihre Tochter als Ersatzpartner auf, sie bezog sie in jede Entscheidung mit ein, teils Entscheidungen die nur ein Erwachsener treffen kann. Mitsprache ja, aber nur bis zu einer gewissen Grenze. Diese kennt mein Sohn. Sie fixierte sich komplett auf ihre Tochter. Nicht dass ich Mutterliebe falsch heissen möchte, aber man muss ein gesundes Mass finden. Dieses gab es aber nicht. Es drehte sich alles nur um die Tochter. Egal was sie wollte, wenn meine Freundin nein sagte - sie wusste dass sie nur bocken muss und meine Freundin auf sie zugeht um es ihr doch zu ermöglichen. Es ist so, die Tochter dominiert durch ihr Verhalten die Mutter. Nein, das hat nichts mit Eifersucht meinerseits zu tun, dies ist auch schon anderen Personen aus ihrem Bekanntenkreis aufgefallen ("Deine Tochter hat Dich gut im Griff").

  • Sie meinte, bis ihre
    Tochter reif dafür ist, dass wir unten schlafen. Aus meiner Sicht wird
    sie dies nie sein. So kann sie ihre Mutter weiter kontrollieren. Es gibt
    so viele Probleme weil beide so aufeinander fixiert sind.


    Kann ich gut nachvollziehen. Ich denke, dass es nicht anders wäre, wenn Ihr erst in einem halben Jahr zusammenziehen würdet. Die Mutter hat vermutlich den Fehler gemacht, ihre Tochter zu sehr an sich zu binden und diese hat jetzt Verlustängste, die ich gut verstehen kann. Ich würde auf jeden Fall eine Therapie empfehlen, denn Mutter und Tochter müssen lernen, wie sie auch ohne symbiotische Bindung miteinander leben können. Ich sehe nicht, wie die Mutter loszulassen bereit ist, wenn Du schreibst, dass sie sich immer komplett auf die Tochter konzentriert. Das liegt in der Verantwortung der Mutter.

    Einmal editiert, zuletzt von musicafides ()

  • Hallo Andy, das ist echt eine krasse Entwicklung, die Du da beschreibst und dass Ihr Euch eine Thearpie suchen wollt, ist schonmal eine richtige Entscheidung, finde ich.


    Ich verstehe das so, dass an dem Umzug jetzt erst einmal kein Weg vorbeiführt, d.h. jetzt sind zwei Dinge wichtig: Therapie so schnell wie irgend möglich, und parallel versuchen, die Situation nicht (weiter) eskalieren zu lassen.


    Zunächst einmal würde ich mir an Deiner Stelle folgendes ganz stark bewusst machen (und so wie Du schreibst, bist Du ein Mensch, der empathisch ist und eine sensible Wahrnehmung hat, d.h. Du kannst Dir das zutrauen): Die Tochter Deiner Freundin hat ein schlimmes Trauma erlebt und sie und Deine Freundin haben versucht, mit den Folgen umzugehen, so gut sie eben konnten. Das macht Euch JETZT in Eurer Beziehung verständlicherweise Probleme. Beides ist völlig verständlich und ihr solltet es nicht werten. (Was ist schon "normal"...?)


    Ich lese aus Deinem Text raus, dass Du Dir von Deiner Freundin wünschst, dass sie dem Verhalten ihrer Tochter Einhalt gebietet, damit für Euch eine Liebesbeziehung möglich ist, wie Du sie Dir wünschst. Den Wunsch finde ich völlig verständlich! Aber es wird nicht funktionieren, indem Deine Freundin einfach sagt "Stopp, Kind!". Deswegen ist es gut, dass ihr Euch Hilfe sucht. Und versuch, nicht in eine Gedankenschleife zu kommen, so nach dem Motto: "Jetzt hab ich doch lange genug ausgehalten - jetzt bin ich auch mal dran!" Das funktioniert schon mit Erwachsenen nicht ;) , mit einem traumatisierten Kind schon gar nicht!
    Dass Deine Freundin schon eine Weile mit Dir zusammen ist und mit Dir zusammen zieht, zeigt, dass sie mit Dir sein will. Wäre das nicht der Fall, hätte sie schon beim ersten Anzeichen von Schwierigkeiten die Beziehung beendet, oder?


    Außerdem solltest Du Dir vor Augen führen, dass die Tochter Deiner Freundin hier sicherlich nichts aus "eiskalter Berechnung" tut. So unangenehm die Situation sich darstellt, nimm ihr Verhalten nicht persönlich, sondern sieh es als ihren Weg, mit einer inneren Verletzung umzugehen. Das heißt nicht, dass ihr das für immer erdulden müsst! Geht es an, aber nehmt es eben nicht persönlich!


    Hat denn die Tochter Deiner Freundin Therapieerfahrung? (Wäre ja nachvollziehbar bei ihrer Geschichte.)
    Eure Herausforderung ist jetzt, ihr klar zu machen, dass sie wichtig ist, dass ihr sie nicht alleine lasst und ihr alle Hilfe gebt, die sie braucht, dass ihr aber gleichzeitig zu Eurer Entscheidung, als Paar zu leben, steht.

    Einmal editiert, zuletzt von madbird ()

  • Ich mag ihre Tochter wirklich, aber ja, sie hat sie zu sehr an sich gebunden. Sie ist wie eine Klette.


    Das Beispiel Getränkemarkt Berlin war nur eines von vielen. Sie kann nicht einmal alleine zum Einkaufen fahren - die Tochter springt sofort mit ins Auto. Selbst wenn sie die 200 m von unserem neuem Haus zu ihrer Wohnung fuhr um etwas zu holen fuhr die Tochter mit. Sie ist nie, wirklich nie einmal für zwei Minuten ohne ihre Tochter. Diese lässt es einfach nicht zu.


    Es war ja schon selbst dann so, wenn ich nicht da war. Meine Freundin versuchte mit dem Rauchen aufzuhören. Nun ging sie in die Garage um dort heimlich eine zu rauchen. Die Tochter merkte dass die Mutter zwei Minuten in der Garage war und ging ihr nach.


    Es wird meiner Freundin teils selbst zuviel, sie würde aber nie etwas sagen. Sie kann ihrer Tochter, die dann wieder bocken würde, nicht weh tun. Dies wird sie aber tun müssen. Das Verhältnis, der Erziehungsstil ist ungesund für die Tochter. Sie dominiert ihre Mutter und wird im weiteren Leben auch versuchen dominant zu sein. Sie ist nicht einmal kritikfähig. Wird sie kritisiert, dann rennt sie in ihr Zimmer und spricht nicht mehr mit ihrer Mutter. Diese hält das eine zeitlang durch und rennt dann wieder zur Tochter. Sorry, mein Sohn weiss dass es das bei mir nicht gäbe. Ich würde in lassen bis er wieder auf mich zukommt.

  • Sie konzentrierte sich komplett auf ihre Tochter. Diese war ja ständig bei ihr


    Es wird meiner Freundin teils selbst zuviel, sie würde aber nie etwas sagen. Sie kann ihrer Tochter, die dann wieder bocken würde, nicht weh tun.


    Solange die Mutter nicht bereit ist, sich hier helfen zu lassen, um etwas zu ändern, wird das genauso bleiben. Der Mutter muss klar werden, dass sie ihrer Tochter damit keinen Gefallen tut, im Gegenteil. Und das völlig unabhängig von Dir. Die Zeit wird es definitiv NICHT richten.


  • Das mein ich: Versuche, Deiner Freundin gar nichts "anzukreiden" - sie hat sich die Situation nicht ausgesucht und niemand hier kann sagen, was er oder sie gemacht hätten!
    Versucht, das Thema zu klären, aber denkst nicht in Kategorien wie Schuld - das bringt nämlich nichts!
    Nochmal: es ist völlig legitim, dass Du Dir wünschst die Beziehung nach Deinen Vorstellungen zu leben. Aber fangt jetzt an, daran zu arbeiten - und nicht in der Vergangenheit, wo Deine Freundin nach Deiner Vorstellung vielleicht was hat "einreißen" lassen.


    Und was die Aufteilung des Hauses angeht: Da würde ich mich gar nicht so sehr auf die Sachebene begeben mit einem Kind. Du merkst ja selbst schon, dass ihr Verhalten sich nach Deinem Empfinden "irrational" dreht und wendet. Weil es ihr eben gar wirklich nicht um "Platz zum aus dem Weg gehen" geht. Oder darum, ob sie mit Dir und Deinem Sohn klarkommt oder nicht. Das sind Symptome und was dahinter liegt sollte tunlichst ein Fachmann feststellen - da würde sich jeder hier zu weit aus dem Fenster lehnen.


    Nimm sie ernst, aber nimm ihr Verhalten nicht persönlich.
    Und wie gesagt, ihr solltet das nicht "erdulden", aber gebt ihr Hilfe, um da raus zu kommen.

    Einmal editiert, zuletzt von madbird ()

  • Je mehr Du schreibst umso unverständlicher für mich das Du mit ihnen zusammenziehst.


    Warum? Bei alldem was Dich an dem Kind stört und auch an Deiner Freundin in Bezug auf das Mädel, warum hast Du einem Zusammenzug zugestimmt.


    Doch nicht wirklich mit dem Gedanken das sich dann plötzlich alles ändert, oder?


    :frag

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Hallo madbird,
    die Tochter hat keinerlei Therapieerfahrung. Ich denke dass sie dies auch ablehnen würde. Weisst Du, sie hat die Einstellung dass sie für sich und ihre Mutter entscheiden kann. Das ist falsch, aber daran ist meine Freundin schuld. Sie hat ihr die Stellung eines Ersatzpartners zugewiesen. Es wird ein langer Weg werden sie wieder in die kindliche Rolle zurückzuversetzen. Es werden viele Tränen fliessen und es wird so manchen Kampf geben.


    Klar, ich habe eine sehr gute und ausgeprägte Wahrnehmung, sehe viele Dinge nüchtern und objektiv. Sie sagt auch dass ich einfach kühler in der Erziehung meines Sohnes wäre als sie es bei ihrer Tochter ist. Klar bin ich das. Mir ging es aber auch stets darum, dass ich mir eine Privatsphäre ware. Mein Sohn weiss dass die Zeit ab 2045, wenn er im Bett ist, mir gehört. Er wahrt dies auch. Er kennt auch seine Grenzen. Nach der Trennung von seiner Mutter vor 3 Jahren versuchte er auch eine zeitlang sein Spielchen mit mir zu treiben. Ich habe es nicht zugelassen. Vorher kannte er keine Grenzen. Die hält er nun aber auch ein. Wir haben ein super Verhältnis, fast freundschaftlich, wir machen verdammt viel Mist zusammen, aber weiss genau mich zu deuten. Er weiss wann er seine Grenze erreicht hat. Er weiss auch dass er bocken kann wenn er etwas nicht bekommt, ich ihn aber ausspinnen lasse und er geht dann wieder auf mich zu.


    All dies gibt es bei den beiden eben nicht. Meine Freundin geht immer immer wieder, egal was ihre Tochter sagt oder macht wieder auf diese zu. Da fehlt mir die Abgrenzung oder das setzen von Grenzen.


    Wegen der Liebesbedürftigkeit - ich habe diese vorerst hinten angestellt. Ich weiss dass es ein langer Weg werden wird. Wir hatten es bisher nicht leicht, haben aber alles geschafft. Nun liegt noch dieser letzte Meilenstein vor uns. WIr haben schon viel Kraft gelassen aber auch das müssen wir nun schaffen. Es ist vermutlich unsere schwerste Prüfung.


    Ich hoffe nur dass sie am Donnerstag offen für die Worte der Therapeutin ist und nicht nur an das denkt, was ihre Tochter ihr eintrichtert. Nur dann kann es zum Erfolg führen.

  • Elin: Weil wir uns lieben. Meine Freundin mag meinen Sohn sehr, er mag sie - es ist einfach so, dass wir nun daran arbeiten muessen auch ein gesundes Verhaeltnis mit der Tochter aufzubauen. Diese muss einfach wieder zur Rolle eines Kindes zurückkehren. Wir haben so viel Spass zu viert, nur ist es dann so, als ob sie von der einen auf die andere Sekunde einen Schalter umlegen würde. Lachte sie noch mit uns, ist sie in der nächsten Sekunde betrübt und zieht sich komplett zurück. Alles von der einen auf die andere Sekunde. Wir verstehen das nicht.


    Ich habe ja geschrieben dass ich mir darüber bewusst bin dass noch ein langer, steiniger Weg vor uns liegt.

  • Hallo,


    ihr habt einen Termin bei der Familientherapeutin ausgemacht. Das ist gut und auch notwendig.
    Alles andere wird sich mit dieser Unterstützung finden und braucht- wie schon geschrieben- Zeit.