Trennung trotz Liebe

  • Wie kann man damit leben? Nicht nur "über"leben.
    Von einem Wunsch verabschieden, den man sehr viele Jahre (weit über zwanzig Jahre) im Herzen getragen hat (und weiterhin trägt)?
    Hat das schon einmal jemand erlebt und wie kann ich damit umgehen?


    Das Problem:
    Wir kennen uns schon sehr viele Jahre, haben uns schon immer geliebt, aber irgendwie ging es nicht mit uns, da wir sehr jung waren und einer von uns immer in einer Beziehung.
    Dann haben wir uns für mehrere Jahre aus den Augen verloren. Und wiedergetroffen.


    Wir waren beide ungebunden, und somit konnten wir unserer Liebe freien Lauf lassen.
    Es wurde eine wundervolle Zeit, glücklich.
    Nur hat uns das Leben inzwischen (in der Zeit, in der wir nichts voneinander gehört haben) so weit auseinandergebracht, dass wir nach vielen Monaten gemerkt haben, dass es irgendwie doch nicht geht.
    Wir lieben uns wirklich sehr, und es gab und gibt unzählige Tränen.
    Natürlich frage ich mich, wozu (und ob) es die Liebe dann überhaupt gibt. Eine Antwort werde ich wohl nicht bekommen.


    Unser beider Altlasten sind zu erdrückend, die Erwartungen zu verschieden, unsere Leben (auch finanziell) zu verschieden, wie in zwei verschiedenen Welten. Ich glaubte immer, das gab es nur früher. Doch auch in der heutigen Zeit kann so etwas trennen ...
    Es tut furchtbar weh. Sicher ist eins (da ich hier nicht mehr antworten kann, möchte ich das hinzuschreiben): Es sind keine anderen Partner im Spiel, es ist auf beiden Seiten eine tiefe Liebe, die all die Jahre überstanden hat. Es gibt keine Zweifel daran.
    Dennoch geht es nicht zusammen ...

  • Freigeschaltet.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Liebe ist ungeheuer vielschichtig. Und um eine Liebe am Laufen zu halten, dass sie den langen Atem bekommt, braucht es viele Puzzlestücke.


    Eine ganze Menge dieser Puzzlestücke habt ihr zusammen bekommen. (Weil gerade meine Zeit knapp ist, formuliere ich es ein bisschen traditionell-kulturhistorisch, sorry). Bei euch funktioniert hat die sogenannte "philia". Das ist die Freundesliebe, die Kameradschaft. Das gegenseitige Verstehen. Das Miteinander-reden-Können. Die Seelenverwandschaft.
    Hinzu gekommen ist der Eros, die sinnlich-erotische Liebe. Das Begehen des anderen, die Leidenschaft. Der Wunsch nach dem Geliebt werden.


    Das alles kann (schon) eine Liebe tragen - zumindest auf Zeit. Ich meine jetzt heraus lesen zu können, dass euch "über den langen Weg" das dritte Puzzlestück ein bisschen fehlt: Die agape, die caritas. Das bezeichnet die selbstlose, die fördernde Liebe, die das Wohl des Anderen im Blick hat und bereit ist, sich für den Anderen aufzugeben. Diese Liebe würde eure völlig andere Geschichte, eure sozialen Unterschiede und Lebenserfahrungen überbrücken können. Es ist vielleicht jene Liebe, die wir bei den ganz alten Paaren sehen, die gefühlt hundert Jahre zusammen sind und Händchen haltend auf der Parkbank sitzen. Die aneinander und miteinander genug haben.
    Das nur als schneller Gedankeneuinwurf ...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.