AE-Väter belastbarer als AE-Mütter?

  • Ich frage mich gerade warum dies so scheint.


    Ich habe hier noch keinen AE-Vater erlebt, welcher wegen eine 40 Stunden Woche jammert das ihm das zu viel ist.
    Ganz andere bei den AE-Müttern.

  • Hey,


    möglicherweise liegt es einfach an der Erziehung? Männer wurden doch früher in dem Glauben erzogen, dass sie die Ernährer sind, die Frauen haben sich um die 'Brut' zu kümmern. Ich denke, das ist zum großen Teil noch drin und viele Männer würden sich vielleicht auch als Versager gebrandmarkt fühlen, wenn sie zugeben, dass sie eigentlich auch gern weniger arbeiten würden und sich mehr um die Kinder kümmern.


    Klar wird hier immer über die modernen Männer heutzutage geredet, die sich wie selbst verständlich um die Kinder kümmern und mehr für sie sein wollen als nur der, der das Geld heimbringt. Fakt ist aber, dass ich in meinem Umfeld bis auf ein, zwei Ausnahmen noch keinen getroffen habe, der diesem modernen Image entspricht. Und ich denke, es vergehen noch Jahre, bis sich diese Denke 'ausgewachsen' hat.


    Ich würde mich freuen, ich denke, es käme den Kids sehr zugute!


    GLG Yvonne

  • Ich glaube nicht, dass das mit dem Geschlecht insgesamt zu tun hat. Oft ist es vielleicht so, dass die AEMütter sich ihr Leben eben insgesamt anders vorgestellt hatten, also eben vor der Trennung gar nicht, oder nur Teilzeit arbeiten mussten. Und ich kenne, mich eingeschlossen, auch genug AE Mütter, die 40 Std arbeiten, Kinder und Tiere versorgen, Haushalt schmeissen und nicht jammern...
    Ich bin ja nun nicht mehr AE, wars aber Jahre lang, hatte auch noch mit nem durchgedrehten und stalkenden Ex zu kämpfen, und hab mich trotzdem nicht beschwert. Zurückhaben möchte ich die Zeit aber trotzdem nicht!

    ReitKUNST kommt von KÖNNEN, käme es von WOLLEN würde es ReitWULST heißen...
    Man sieht nur mit dem Herzen gut... das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar!

  • ich glaube Männer sind dankbarer dafür dass die Kind(er) bei ihm leben , die Frauen betrachten das als Selbstverständlichkeit
    und auch oft mehr als Bürde denn als Privileg.

  • Ich denke das es von der einzelnen Person abhängt und nicht am Geschlecht festgemacht werden sollte.
    Ich habe AE Väter kennengelernt, die nix auf die Reihe kriegen, ebenso wie AE Mütter...
    und gleiche beiderlei Geschlechts die neben VZ Job, Haushalt, Kids und sonstigen Aktivitäten alles locker wuppen ohne zu jammern und selber sich auch noch Ihre Freiräume schaffen.


    Wobei bei Männern meist der Haushalt zu kurz kommt... hihihi... (Erfahrungswerte...fg) wem der Schuh passt, darf ihn gern anziehen
    lg
    Kila

    Homo homini lupus est


    Gott vergibt, ich nicht

  • Ich habe dazu kürzlich eine Statistik gelesen, die mich selbst erstaunt hat. Der Prozentsatz der alleinerziehenden Männer, die arbeitslos sind, liegt höher als der der alleinerziehenden Frauen. Bei den alleinerziehenden Frauen sind es wohl 37-51% Arbeitslose (je nach Bundesland etc.), bei den alleinerziehenden Männern, die zwar in der Minderheit sind, ist der Prozentsatz national gesehen höher.


    Ich dachte auch länger, ob ein Mann das wohl eher alles unter einen Hut bekommt. Meine Theorie ist, dass eine Frau sich oft schwerer damit tut, der Doppelrolle als Arbeitnehmerin und Mutter gerecht zu werden. Es kommen viel öfter und schneller die Zweifel, ob man seinem Kind noch gerecht wird. Es gibt nicht wenige, die die Mutterrolle, wie früher üblich voll leben wollten und die unter der Doppelaufgabe (heute in der Regel auch noch Job dazu) fast zerbrechen, weil es garnicht ihrer inneren Überzeugung entspricht (Kind abgeben, rotieren, Kind auch mal krank zur Schule oder in die Kita, wieder fremd betreuen lassen etc.). Es nicht zu schaffen heisst in dem Fall nicht, dass man von der Intelligenz oder Stamina her minder bemittelt ist, sondern eher, dass es einen regelrecht krank macht (Burnout, Depressionen, Erschöpfung) dieses Hamsterrad Leben, was leider auch auf Kosten der Kinder geht, leben zu müssen - entgegen der inneren Überzeugung.

  • Das frag ich mich auch immer :hae:


    Ich find auch keine wirkliche Antwort darauf!


    Ich geb´s ja ungern zu ...... , aber ich jammer da auch mal gerne und fühle mich auch oft überlastet.


    Es geht glaube ich nicht um die 40h Woche sondern eher um andres.


    Eine meiner "Theorien" ist, dass Mütter emotional viel näher an ihren Kindern dran sind und sich nicht genug davon abgrenzen können.
    Das meine ich nicht als Vorwurf, im Gegenteil....


    Mich ziehen persönliche Enttäuschungen, die meine Kinder erleben halt eher mal "runter"
    Will sagen: ich mach mir dann halt gleich Gedanken
    Dann kommen Gedanken um Zukunft etc. hinzu....


    Das zieht immens viel Energie. Ich glaube manchmal unbemerkt.
    Und wir Frauen wollen doch immer alles perfekt und alle sollen sich wohl fühlen und Harmonie und und und ;)


    Ich hätte manchmal gerne den Abstand der Männer.
    Die sind da irgendwie entspannter. So nach dem Motto: Das Leben kommt wie´s kommt, da muss man halt mal durch.


    Trifft´s das irgendwie?

  • Ich denke das es von der einzelnen Person abhängt und nicht am Geschlecht festgemacht werden sollte.
    Ich habe AE Väter kennengelernt, die nix auf die Reihe kriegen, ebenso wie AE Mütter...
    und gleiche beiderlei Geschlechts die neben VZ Job, Haushalt, Kids und sonstigen Aktivitäten alles locker wuppen ohne zu jammern und selber sich auch noch Ihre Freiräume schaffen.


    Hängt ja auch von vielen Faktoren ab, wie man was gewuppt bekommt. Erfahrungsgemäss springen bei den Männern sehr oft die Eltern sein (zumindest wenn man so quer liest). Keine Ahnung, ob das repräsentativ ist. Faktoren wie: zahlt oder/und kümmert sich der andere Elternteil, kümmern sich die Grosseltern, wie verhaftet ist man im Job (ein Job, in dem man sich über Jahre ein standing aufgebaut hat oder ... wie bei Frau oft üblich durch Babypause etc: Klinkenputzen für minderwertige Jobs, die aufgrund minimaler Bezahlung und Stress niemand machen will. Betreuungssituation ist auch entscheidend. Auch ist entscheidend, was man sonst noch so mit sich rumträgt... psychische Belastungen in der Ursprungsfamilie, weitere Belastungen? Je länger ich hier bin, desto eher denke ich: jeder Fall ist individuell zu sehen. Deshalb mag ich auch diese: "bei mir ist das aber alles kein Problem" Antworten nicht. Es impliziert im Grunde nur unterschwellig: weiss garnicht, warum du zu doof dazu bist... (mit deiner individuellen Situation oder Konstitution mag ich ich aber nicht befassen)

  • Frauen sind halt die Gefühlsdusels die sich über Dinge gern mal die Hirnwindungen auf Links drehen
    und die Männer machen einfach und denken nicht so viel :-)



    (das männliche Hirn steckt ja meist auch in anderen Aufgaben :lach:D ...sorry...)

  • Es gibt viel mehr AE-Mütter als AE-Väter, also ist es logisch dass es auch mehr Mütter gibt die ihr leben nicht auf die Kette bekommen.
    Außerdem sind wohl die meisten AE-Väter nicht einfach in ihre Rolle reingeschubbst worden.


    Wenn ein Mann die Kinder bei sich behält, dann wohl nur wenn er sich das wirklich zutraut
    und weil er es wirklich will. Viele Mütter werden wohl nicht gefragt und selbst wenn sie sagen würden, die Kinder sind beim Vater besser aufgehoben,
    wären sie sofort als Rabenmutter verschrieen.


    Die wenigen Männer , die ich kenne, die durch das totalversagen der Mütter in ihre AE Rolle gezwungen wurden, sind total überfordert.

    ...


    :crazy:wow
    Spieglein, Spieglein an der Wand - Was zur Hölle ist passiert?
    :nawarte: :amok::nawarte:

  • Was heisst schon auch sein Leben auf die Kette kriegen. Sich später auf die Schulter klopfen zu können, dass man den 40 plus Stundenjob trotz Kind geschafft hat und das Kind quasi mehr oder minder in der Kita, später im Hort, beim Babysitter und evt. bestenfalls noch bei den Grosseltern gross geworden ist? Wer fragt später noch danach, ob man nun 20 oder 40 Stunden gearbeitet hat... keiner doch. Aber das Kind erinnert sich noch sehr gut daran, wie seine Kindheit so war und ob die Eltern ihnen ausreichend Zeit schenken konnten. Und da glaube ich, dass wir Frauen emotionaler sind. Wir fangen sofort an zu heulen, wenn wir unser doch eigentlich krankes Kind heute trotzdem weg geben müssen und das Kind mit verrotzter Nase nicht vom Hosenbein loslassen will... und sitzen dann auf der Arbeit, übermannt von Schuldgefühlen, und alles in uns will nur zurück rennen und das Kind ins Bett stecken. Männer packen sowas eher (so zumindest mein Eindruck im realen Leben).

  • Ich glaube es liegt daran, dass viele AE Mütter mit zwei Dingen zu kämpfen haben.


    Zum einen gibt uns die Gesellschaft vor, dass wir Rabenmütter sind wenn wir arbeiten. Ich lebe in einer deutschen Großstadt und es ist für mich immer noch erstaunlich, mit wie vielen Vorurteilen wir AE Mütter von anderen Müttern zu kämpfen haben. Das ist auch losgeleost vom AE Status. Auf dem Spielplatz wurde ich oft gefragt, ob ich meine Kinder nicht überfordere wenn ich 30 h pro Woche und Dissertation gleichzeitig mache. Ich habe immer Nachts an der Dissertation gearbeitet und tagsüber normal im Büro gearbeitet. Meine Kinder waren bestens betreut bis 15:30 Uhr im Kindergarten und dann holte ich sie ab. Heute arbeite ich Vollzeit im akademischen Bereich und bin so froh, dass ich auch notfalls ohne KU mir vorerst keine finanziellen Sorgen machen muss. Dass ich einen gesicherten Arbeitsplatz habe. Und ja, es gibt viele Tage an denen ich ein schlechtes Gewissen habe, da ich nun einmal nicht eine stay-at-home-mom bin.


    Es wäre aber losgelöst vom AE Status auch nie mein Ding gewesen. Andere AE Mütter überrollt die Trennung die vorher gewünschte Lebensplanung von Teilzeit und Kinder oder Kinder-Hausfrauen-Dasein. Sie haben es vielleicht auch als Kind anders erleben dürfen und würden gerne ihren Kindern eine ähnlich entspannte Kindheit bieten wollen.


    Und nur mal als Beispiel: Sohn geht auf eine private Grundschule mit Super-Hort und Unterricht bis 15:30 Uhr. Warum? Ich wollte, dass er wie ALLE anderen Kinder auch im Hort bleibt und ich eine gesicherte Betreuung habe. Ich wollte keine Situation, in der einige Mütter ihre Kinder um 12:00 Uhr abholen und mein Sohn dann mit wenigen bis 16:00 Uhr im Hort ist. Abgesehen davon, hatte ich an seiner zugeordneten Schule keinen Hortplatz.


    Und trotzdem… alle Mütter an dieser Schule sind Ärztinnen, Rechtsanwälte aber auch Immigranten-Kinder, Arbeiter etc. Die einzige Bedingung ist: Alle Eltern arbeiten, egal in welchem Job! Und in der Parallelklasse beschwerte sich die Lehrerin, dass die Schüler nach 4 Monaten nicht so weit sind wie an staatlichen Grundschulen. Ihre Begründung: Unsere Vernachlässigung unserer Kinder weil wir alle arbeiten. Das hat natürlich noch ein Nachspiel mit dem Träger, da solche Aussagen so nicht gehen. Aber wir waren alle geschockt. Warum? Weil wir uns mehr oder weniger selbst die gleichen Fragen stellen. Immer wieder…


    Ich erlebe aber auch, wie verheiratete Mütter immer wieder zu mir sagen: Wie schaffst Du das alles? Diese Frage stelle ich mir gar nicht mehr. Meine Größte Sorge ist: Wie bleibe ich am besten 24/7 so gelassen, dass meine Kinder trotz Mini_monster-Wutanfall Montag morgens keine Mama-Schnappatmung erleben. Wie schaffe ich es ohne Schlaf am nächsten Tag gut 100 Studenten so zu motivieren, dass sie am Ende des Tages etwas gelernt haben. Wie schaffe ich Vorlesungen ohne Vorbereitung weil Sohn oder Tochter mal wieder Krank sind und mich brauchen? Wie schaffe ich es alle Bedürfnisse der Kinder, der Partnerschaft, des Berufes unter einen Hut zu bekommen und auch noch an mich zu denken?


    ABER Maenner dürfen heute noch eine ganz andere gesellschaftliche Rolle erleben. Ihre Arbeit wird als selbstverständlich betrachtet und ihr Beruf genauso. Wir Müttern leben mit anderen Ausgangssituationen. So hat mich unter anderem auch die Dame vom JA gefragt warum ich nicht meine Arbeit reduziere… HAHAHA!


    Ich gebe von Semester zu Semester unterschiedlich zwischen 14 und 20 Stunden Vorlesungen. Den Rest erledige ich im Home-Office wenn die Kinder schlafen oder in der Schule/Kita sind und TROTZDEM denkt die Dame vom JA ich vernachlässige die Kinder. Und da bedarf es einer gewissen Gelassenheit die eigenen Bedenken hintenan zustellen. Mein Ex mit seiner 80 h Woche hat sich so etwas noch nie anhören müssen. Ich immer wieder. Mich nervt es auch, dass verheiratete Mütter mir ähnliches wie die Dame vom JA vorschlagen und meinten ich solle doch in TZ arbeiten und den Beamtenstatus lieber verlieren. HIMMEL!


    PS: Und dann erzählt mir die Dame vom JA noch, dass in meiner Lebenskonstellation (inkl. KV) die Probleme meiner Kinder Luxusprobleme sind. Es ging hier mal wieder darum, dass KV sich vor dem JA das OK holen wollte, dass alle Nachmittagsaktivitäten von mir alle zu erledigen sind und wenn er mal den Umgangsnachmittag ändert, dann müsse ich ebenfalls alles ändern. Grade vom JA hätte ich mehr erwartet.

  • Ich habe übrigens eine arbeitende Mutter gehabt, eine arbeitende Grossmutter und auch eine arbeitende Urgrossmutter. Meine Erinnerungen sind nicht die eines Mangels sondern die schönen Urlaube, das Händehalten wenn ich krank war, das Gute-Nacht-Buch vor dem Einschlafen, das offene Ohr meiner Familie bei gemeinsamen Mahlzeiten.


    Ich habe damals als Kind auch schon Mamas erlebt, die nicht arbeiten und trotzdem komplett überfordert waren. Ich denke also auch, Stress und Resilienz korrelieren. Sprich, wer Stress besser verarbeiten kann, der kann auch mehr wuppen. Und diejenigen, die es nicht können müssen schon sehr viel früher auf Warnsignale hören und besser auf sich achten und vorallem (gilt für alle) sich nicht mit anderen messen.


    Das klappt bei mir auch nicht immer so gut. Das nicht messen...

  • Fakt ist wohl, dass man es niemandem recht machen kann in dieser Doppelrolle. Die einen schreien auf: warum packst du es denn nicht in einer 30 Stundenwoche (gerade hier wieder... Ausgangssituation ein high profile Job mit Mio. Verantwortung, eher fortgeschrittenes Alter der Mutter etc.) und stockst nicht auf... andere packen das schliesslich auch und andererseits, wenn man sich wie du bewusst dafür entschieden hat und es auch gut gewuppt bekommt, weil es einem entspricht und man davon überzeugt ist, wird auch wieder gleich kritisiert....


    Emanzipation unvollendet und fehl geschlagen würde ich sagen. Wir haben unsere Rolle in der Gesellschaft noch nicht so wirklich gefunden. Und Mann ja erst recht nicht. Diese Schar von über 40ern, die sich noch nicht klar sind, ob sie mal Kinder wollen und die eigentlich erstmal noch den Jakobsweg gehen wollen oder zum Selbstfindungsseminar wollen, wird ja auch immer höher... ist das der neue Typ Mann?

  • Verschiedene Prioritäten und unterschiedliche Reflektionen der Außenwelt.


    Genau das!
    Ich kenne genügend AE-Väter, die sich nicht auf dieser Plattform tummeln, die sich noch nicht mal annährend in der Lage sehen, arbeiten zu gehen, wenn sie ein Kind betreuen müssen...Wie soll das denn gehen? :crazy
    Jammern tun sie auch...und werden auch gerne entsprechend getätschelt. Oft sind auch noch Schwiegereltern oder Großeltern vorhanden, die doch einiges übernehmen. Mehr im Verhältnis als bei den AE-Frauenanteil.
    AE-Väter, die dann arbeiten, machen es halt. Nicht immer begeistert, sind ebenfalls belastet, "jammern" auch, aber nehmen es auch ein Stück als gegeben hin. Viele sagen auch, mir sind es zu viel Stunden, aber mein Chef...An der Stelle sollte sich ein Mann ebenso wie eine Frau emanzipieren und für seine Wünsche und Rechte einstehen. Frauen sind genau denselben Querelen ausgesetzt, wenn wir reduzieren, nur dran gewöhnt ;)
    Eine AE-Frau ist weniger Exot als AE-Mann - ich weiß, die Männer können da auch nichts für :-)


    Nein, ich sehe da im Endeffekt keinen großen Unterschied. Den einzigen Unterschied, den ich sehe, ist, dass mehr Frauen die Obhut der Kinder obliegt...warum, weshakb anderes Blatt, anderes Thema.



    lg,
    cola

    Glaube an Wunder, Liebe und Glück.
    Schaue nach vorne und niemals zurück.
    Tu, was Du willst und stehe dazu.
    Denn dieses Leben lebst nur Du!


    Lebe lieber ungewöhnlich

  • Emanzipation wird noch dauern…


    Denk" einmal… wir dürfen ja auch erst seit 30 Jahren unser eigenes Bankkonto haben. Meine Freundin aus Kenya heiratet aus dem Grund nicht, da mit Ehe ihr Besitz in die Hände ihres Partners fallen würde. So leben viele Frauen in Kenya in "wilden" Ehen.


    Andererseits… was jammern wir denn eigentlich? Vor gut 140 Jahren war es üblich, dass Arbeiter ab Kindesalter der Familie finanziell unter die Arme greifen. In der Mittelschicht waren Frauen mit einem viel komplexeren Haushalt beschäftigt und im Adel hatten Frauen bis auf wenige Ausnahmen nicht viel zu sagen. Nachfahren gebären war hier das Motto. Aber in allen drei Schichten hatte man für die Kinder wenig Zeit oder mangelndes Interesse.


    Dieses ganze (zum Teil auch sehr stark NS-Zeiten) geprägte Mutter-Bild ist aus der Neuen Zeit. Und aus der Zeit als man nach viel Krieg und Chaos die "Ruhe" und "Familie" nach WWI und WWII hochstilisierte. Jeder soll seine eigene Wahl treffen aber ich kann Mütter aller Couleur nur bitten Toleranz in jede Richtung auszuüben.


    PS:Die schlimmsten Frauen sind übrigens die, die keine Kinder haben weil sie beruflich weiterkommen wollten, sich das ganze mit 40+ anders überlegen und merken der Zug ist abgefahren und dann Mütter mit Kindern im Jobinterview befragen. Selten so viel Ablehnung erlebt. Als wäre die Kombination von Kind+Beruf eine Negierung ihrer Leistung da nur Arbeit.

  • Ich empfinde ja schon die Fragestellung als suspekt.


    Ich habe hier noch keinen AE-Vater erlebt, welcher wegen eine 40 Stunden Woche jammert das ihm das zu viel ist.
    Ganz andere bei den AE-Müttern.

    ... und oute mich gern, dass ich so manches Mal gestöhnt habe, auch hier im Forum, als ich als AE mit drei Kids Arbeit und Familie mit kranken Eltern wuppen musste. Liebend gern hätte ich meine Arbeitszeit verkürzt. Dann hätte ich aber meiner Ex die Umgangskosten nicht mehr finanzieren können. Und das hat das Gericht nicht erlaubt. Da stöhnt man dann schon mal auf ...
    Wer Kid(s) großzieht und nicht manchmal zumindest an und über die Grenzen seiner Belastungsfähigkeit kommt, ist entweder empathielos, merkbefreit oder ein Überelter ... Und ich sehe da keinen Unterschied zwischen Männlein und Weiblein.


    Wenn ich dann aber solche Dinge aus der Klamottenkiste des Geschlechterkampfes lese



    Eine meiner "Theorien" ist, dass Mütter emotional viel näher an ihren Kindern dran sind und sich nicht genug davon abgrenzen können.



    oder solche Behauptungen

    Es gibt viel mehr AE-Mütter als AE-Väter, also ist es logisch dass es auch mehr Mütter gibt die ihr leben nicht auf die Kette bekommen.
    Außerdem sind wohl die meisten AE-Väter nicht einfach in ihre Rolle reingeschubbst worden.


    Wenn ein Mann die Kinder bei sich behält, dann wohl nur wenn er sich das wirklich zutraut
    und weil er es wirklich will. Viele Mütter werden wohl nicht gefragt und selbst wenn sie sagen würden, die Kinder sind beim Vater besser aufgehoben,
    wären sie sofort als Rabenmutter verschrieen.


    Die wenigen Männer , die ich kenne, die durch das totalversagen der Mütter in ihre AE Rolle gezwungen wurden, sind total überfordert.


    dann möchte ich wahrhaftig nicht noch mal neu als AE starten müssen. Neben allem auch noch gegen solch eine Häufung von Vorurteilen antreten zu dürfen - großes Kino.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Ich frage mich gerade warum dies so scheint.


    Ich glaub nicht, das es so "ist", sondern nur dass es so "scheint" (wie du schreibst).


    Jammern heißt nicht, dass man - oder frau - sein Leben und das Leben der Kinder nicht auf die Reihe kriegt, sondern dass er Dampf oder Frust ablässt. Danach geht es einem auch bekanntlich besser ;-)


    Ich kenne viele Männer und Frauen, die AE sind, viel arbeiten, mal in einem Tief stecken, und mal alles gut bis sehr gut hinkriegen. Ich kann nicht sagen, dass ein bestimmtes Geschlecht in der "Jammermehrzahl" ist.

  • Ich empfinde ja schon die Fragestellung als suspekt.


    Zitat von »vatertochterduo«


    Ich habe hier noch keinen AE-Vater erlebt, welcher wegen eine 40 Stunden Woche jammert das ihm das zu viel ist.
    Ganz andere bei den AE-Müttern.




    Danke Volleybap!





    Darüber hinaus hätte ich nicht gedacht, dass jemand ernsthaft im Jahr 2014 vermuten will, dass Frauen weniger belastbar sind und das auf seltsame Art und Weise "begründet" :crazy
    Aber man lernt nie aus.......