"Kann-Kind" Bayern, Einschulung und Vorschule

  • Mein kleiner Bruder (1974 geboren) wurde mit 5 Jahren eingeschult. Wurde genau wie mein Sohn keine 2 Wochen nach der Einschulung 6. Meine Eltern haben es nie bereut ihn mit "erst" 5 Jahren eingeschult zu haben. Es dürfte da wohl grundsätzlich auf das Kind selber ankommen.

  • Ich habe mich noch ein bisschen bei Freunden in der Umgebung umgehört, das wird komplett unterschiedlich gehandhabt in den Kindergärten.
    Eine bekannte Erzieherin meinte, alle Kann-Kinder gehen bei ihnen automatisch zu den Vorschulkindern, genauso im Kindergarten ihrer Tochter, auch wenn sie sicher ist, dass ihr Kann-Kind nicht mit 5 in die Schule kommt, genauso wie der Cousin meiner Tochter, ein Dezemberkind, das automatisch zu den Vorschulkindern kommt - damit ist die Entscheidung quasi "aufgeschoben".
    Eine andere Erzieherin meinte: Kann-Kinder nur auf ausdrücklichen Elternwunsch zu den Vorschulkindern, das würde sie nur bei Kindern raten, die extrem weit voraus sind, vor allem im sozial-emotionalen Bereich, ansonsten "klaut" man den Kindern eher die "Spielzeit". Ich verstehe beides, wäre auch froh, wenn ich jetzt nicht entscheiden müsste, denke ich werde meine Tochter aber noch nicht zu den Vorschulkindern geben und damit jetzt schon entscheiden, dass sie mit fast 7 in die Schule kommt. :)


    Gleichzeitig hat mir die Leitung des schönen anderen Kindergartens eine Voranmeldung mitgegeben und meinte, bis Ende nächster Woche hätte sie noch zwei Plätze frei... auweia... Ein Wechsel kommt eigentlich für mich nicht in Frage, auch wenn der Kindergarten toll ist. Aber: Meine Eltern berteuen meine Kinder schon vor dem Kindergarten und auch oft danach, und besagt er toller Kindergarten liegt 5 Minuten zu Fuß bei meinen Eltern weg, der andere halt in meinem Wohngebiet, wo auch später mal die Schule ist. Ich will da gar nicht drüber nachdenken, über einen Wechsel, aber kanns nicht verhindern... wär so eine Erleichterung für meine Eltern.

  • hm, auch wenn es eine Erleichterung für deine Eltern wäre, möchtest du wirklich deinen Sohn das letzte jahr in einen anderen kiga tun?
    das würde ich mir wirklich sehr sehr gut nochmals überlegen.....all das ihm Bekannte wäre dann weg, all seine Freunde, die Erzieherinnen etc.....ich weiß nicht....also , ich würde es denke ich, nicht tun.


    Aber es ist deine Entscheidung, ....

  • Nein, ich glaube nicht, dass ich das mache... aber es lässt mich grübeln. Meine Tochter hätte ja noch zwei Jahre, wenn ich sie nicht vorzeitig einschule, mein Sohn kommt erst im Herbst in den Kindergarten.
    Ganz klar pro alter Kindergarten:
    - großes Kind ist eingewöhnt und ihr gefällts
    - zu Fuß 10 Minuten, also wirklich nah, das Wohngebiet
    - Grundschule für später direkt daneben, gleicher Weg, evtl. dann eben auch Hortplatz für die Betreuung vor und nach der Schule, spätere Schulfreunde mit in der Kindergartengruppe


    pro anderer Kindergarten:
    - tolles Konzept, engagierte Mitarbeiter und Leiter, im alten sind sie nett aber... bequem
    - Meine Eltern wohnen ganz nah, ganz wichtig für mich und die Kinder, es würde meinen Eltern viel erleichtern (auch schon 71 und 68), so holt mein Vater die Kinder jeden Tag um 6.30 hier ab... um dann später wieder hierher in den Kindergarten zu fahren und sie nachmitags abzuholen und abends zu bringen (wenn ich das nicht mache). Beruflich kanns nächstes Jahr passieren, dass ich noch mehr auf ihre Hilfe angewiesen bin. Hoffentlich bleiben sie noch lange fit.


    Ich sortier hier grade meine Gedanken im Forum. ;)

  • Meiner Meinung nach wird sie sich auch in einem Jahr sozial und emotional nicht wirklich so weiterentwickeln, dass sie die aktuell beobachteten Defizite kompensiert haben wird.


    Gestern war mal wieder ein Elterngespräch mit der Erzieherin, bei der diese mir nochmals abgeraten hat, meine Tochter jetzt schon einzuschulen, sie sei noch so verspielt, würde von sich aus keine Fragen zu Schule stellen und hätte sozial-emotionale Defizite. Für mich also eigentlich nichts Neues. Auf die Frage, wie man denn das Kind speziell in den Punkten sozial-emotionale Kompetenz unterstützen könnte, kam dann aber auch keine andere Antwort, als dass man nichts machen könnte, das sei eine Frage der Zeit.


    Aha. Interessant. Und woher weiß man dann, dass das in einem Jahr anders sein wird?


    Jetzt bin ich gespannt darauf, was die Schulleitung sagen wird (nach Rücksprache mit dem Kindergarten). Nimmt man den Kindern ihre Kindheit, wenn man sie mit knapp 6 Jahren einschult?

  • Ohne das Kind zu kennen, kann ich jedem nur abraten!
    Meine Tochter konnte lesen und schreiben, alle Freundinnen kamen zur Schule und sie wollte auch unbedingt. Sprach alles für eine Einschulung.
    Da habe ich mich gegen meine eigentliche Überzeugung belatschern lassen. Sie wurde im August 6, also knappes Kann-Kind, nach heutigem Stand gar keins mehr.
    Vom Kopf her war es nie ein Problem, aber heute in der 8. ist sie die Jüngste in der Klasse, die Ältesten sind zwei Jahre älter. Wo sie Kind ist, da sind die junge Erwachsene.
    Nee, nee, die hätte vieles leichter haben können, wenn ich sie ein Jahr später hingegeben hätte.


    Was die Meinung der Schule angeht: Vorsicht! Da zählen auch die Zahlen. Wenn die Kinder brauchen, um die Klasse zu teilen, wird alles als schulreif bezeichnet (Insider-Info

    :lach

    )

  • Oh je.... Das steht mir auch bevor.
    Sohni ist auch ein Oktoberkind und viele aus seiner KiTa werden nächstes Jahr eingeschult - meiner wäre dann noch 5 und Anfang Oktober dann 6...
    Momentan bin ich auch eher für die Einschulung ein Jahr später, also mit dann fast 7.


    Mal abgesehen davon, dass ich auch der Meinung bin, dass der Ernst des Lebens noch früh genug beginnt ist es auch für mich ein Vorteil wenn er noch ein Jahr KiTa länger hat.
    Ich weiß nämlich noch garnicht, wie ich die Ferienzeiten komplett abgedeckt kriege, da der Papa ja in der Schweiz lebt und somit um einiges weniger Urlaub hat als wir hier in D.


    Ist denn die Untersuchung beim Kinderarzt im Rahmen einer U-Untersuchung oder ist das separat?
    Ich habe das gerade gar nicht auf dem Schirm, wann die nächste U ist... :hae:


    Hinzu kommt bei uns leider, dass wir im Sommer in die Nachbarstadt gezogen sind, Sohni aber weiterhin in der alten Stadt zur KiTa geht aber die Grundschule dann am neuen Wohnort besuchen wird. Sprich, die KiTa-Freundschaften werden dann gar keinen Bestand mehr haben.
    Da gab es heute morgen schon Tränen....



    Werde das Thema hier mal gespannt mitverfolgen.


    Grüße, Fio

  • Ist denn die Untersuchung beim Kinderarzt im Rahmen einer U-Untersuchung oder ist das separat?
    Ich habe das gerade gar nicht auf dem Schirm, wann die nächste U ist...


    Bei uns gab es eine Untersuchung vom Schulamt im Februar, und kurz danach im März war die U9 (verspätet, habe trotz Vorlauf keinen früheren Temin beim Kinderarzt bekommen). Achtung: wenn die U9 nicht in einer Frist von 3 Monaten nach Ende des Terminzeitraums (siehe gelbes Untersuchungsheft) terminiert ist, dann übernimmt die Krankenkasse normalerweise auch die Kosten nicht.

    Sprich, die KiTa-Freundschaften werden dann gar keinen Bestand mehr haben.


    Das ist wohl so oder so der Fall; bei uns werden wohl auch nur wenige Freundschaften Bestand haben, weil die Entfernung zu groß ist, obwohl im selben Stadtteil.

  • Püppi ist auch ein Kann Kind und ich werde sie erst mit knapp 7 Einschulen lassen. Schon allein deswegen, weil sie eine Intergrationshilfe bekommen soll. Sollte der KV bis dahin das GSR kriegen, weiß ich, dass er bestehen wird, dass Püppi mit 5 in die Schule kommt. Aber bis dahin ist ja noch etwas Zeit.


    Ich denke, es hängt vom Kind ab und zu Not entscheide aus dem Bauch, denn der irrt sich bekanntlich nie.

  • Meine Entscheidung steht eigentlich auch zu 95 Prozent fest, dass sie erst mit fast 7 in die Schule kommt.
    Habe so viele Gespräche geführt, zwar noch nicht mit den Erziehern meiner Tochter... aber ich denke, ich werde sie auch noch nicht zu den Vorschulkindern geben sondern ihr einfach noch ein Jahr mehr "Spielzeit" lassen. Entscheiden werde ich dann im Sommer nach Gesprächen, aber denke das bleibt so.
    Die Trennungssituation und viele andere kleine Dinge... sicherlich würde sie auch zurecht kommen mit fast 6, aber ein Jahr später wird es hoffentlich viel einfacher. :)

  • wir wohnen auch in bayern - kind hat im november geburtstag....er ist total weit - und wenn ich die kinder ansehe, die nächstes jahr in die schule kommen und im vergleich dazu die, die ein jahr später dran sind, ist meiner absolut näher bei den größeren...aber vermutlich werde ich ihn trotzdem erst mit fast 7 einschulen - eigentlich rät mir jeder dazu....ich denke, dass er es kognitiv sicher schaffen würde - aber vom sozialverhalten her ist er einfach noch nicht so weit...er spielt auch eher mit den jüngeren...ich werde ihm auch die spielzeit gönnen.

  • So, und nun habe ich den Salat:
    Mini will JETZT in die Schule. Pronto. Sofort.
    Seine drei engsten Kita-Kumpels haben nämlich gerade den Schulwegpass gemacht und er will auch. Unbedingt.


    Doof nur, dass die Jungs zwei Jahre älter sind als er.


    Immerhin habe ich ihn nun für nächstes Jahr auf der Grundschule mit Eingangsstufe angemeldet (das erste Schuljahr wird auf zwei Jahre verteilt, sodass er dann in der zweiten Klasse genau so alt ist wie alle anderen Kinder). Mal schauen, ob er einen Platz bekommt.


    Trotzdem war das Theater gestern groß, lang und ausführlich. 1.5 Jahre sind allerdings für einen Vierjährigen ganz schön lang. Aber trotzdem mag ich ihn nächstes Jahr nicht mit fünfdreiviertel in die normale Regelschule geben ...


    Hoffentlich halten meine Nerven das Theater durch :ohnmacht:

    "Was für ein schöner Tag" :sonne

  • So, und nun habe ich den Salat:
    Mini will JETZT in die Schule. Pronto. Sofort.


    Kann ich verstehen, ich würde mir trotzdem überlegen, welche Konsequenzen eine Einschulung zu diesem Zeitpunkt für das Kind hat. Und die Entscheidung dafür bzw. dagegen sollte eigentlich - nach Rücksprache mit Bezugspersonen, welche das Kind gut kennen (z. B. Erzieher) maßgeblich bei Dir liegen, und nicht beim Kind.

  • Ähem, Musicafides ... Du kennst Mini natürlich nicht.
    Es ist ein Kind mit erhöhtem Wortausstoß in normalem Zustand. Wenn er aber wirklich etwas will, dann macht er Karl Lagerfeld Konkurrenz :lach
    Dat musste erst einmal aushalten :D


    Aber ganz sicher werde ich ihn NICHT dieses Jahr einschulen, das steht vollkommen außer Frage und nächstes Jahr auch nur, wenn er einen Platz in der Eingangsstufe bekommen sollte.
    Begabung hin oder her, mit 5 3/4 sehe ich ihn wirklich nicht in der Regelschule. Nicht wegen des Lernens, sondern wegen der anderen/älteren Kinder.
    Er kann sich gut behaupten, macht das jetzt auch schon oft und viel und quasselt die älteren Jungs in Grund und Boden. Erreicht auch sehr oft, dass sie machen was er will und steht auch seinen "Mann", wenn er sich nicht zu Unfung anstiften lässt. Aber ich merke nachts, wie sehr ihn das fordert - er schläft jede Nacht bei mir und ich bekomme seine Träume 1:1 mit (er redet nämlich auch im Traum ohne Punkt und Komma ;) )

    "Was für ein schöner Tag" :sonne

  • das Drama haben wir hier zur Zeit auch...
    Er plant schon neben wem er sitzt und was er alles für die Schule braucht.


    Am 31. März hat meine Schnuppertag in "ihrer" Schule. Mal sehen, ob sie dann auch mit solchen Dingen anfängt.

  • Nix. Bei uns wird noch nicht geschnuppert. Sonst hört das überhaupt nicht mehr auf... :lach
    Mal abgesehen davon, dass ich a) noch nicht mal weiss welche Schule und b) auch noch nicht klar bin, ob ich am aktuellen Wohnort bleibe :crazy


    Heieiei - was man so alles überlegen muss wenn man so nen laufenden Meter hat :ohnmacht: