"Schwieriges" Kind

  • Der erste Schritt ist getan. Heute früh im Klinikum angerufen. Sie schicken mir die Unterlagen und den genauen Termin in den nächsten Tagen zu.


    Sehr gut!!


    Durch eine eventuelle Diagnose bekommt Dein Kind nicht erst was dazu, sondern das Problem bekommt höchstens einen Namen!


    Ich hab mit meinem Sohn auch schon einiges durch...man ist irgendwann froh, wenn das "Kind" einen Namen bekommt...


    Alles Gute :troest

  • Hat einer von euch ein Kind, was die gleichen Symptome hat?

    Genau so...


    ...mit 5 hatte mein Ältester massiv Probleme bekommen im KiGa was ich gar nicht verstehen konnte weil er Zuhause immer so brav war.
    Er ist Ruckzuck auf 180 hochgefahren, hat die Erzieherinnen beleidigt und ist regelrecht ausgeflippt.
    Aber niemals hat er jemanden geschlagen.
    Hat sich bei fast allem verweigert, bis hin zum Einzelunterricht nach der Einschulung, besondere Schuleinrichtung, viele viele Tests, Logo, Ergo, Pädaudiologie, Psychologen, usw...


    Jetzt ist er 11 und man konnte ihn bis heute nicht richtig testen weil er sich bei den Tests regelmäßig verweigerte.
    (Die Dinge die er von sich aus machen oder lernen möchte gehen Ruckzuck.)


    Man hat mir unterstellt ich wär zu weich... unsere Verbindung wäre viel zu eng... undundund... :radab


    Heute weiß ich das ich ihm die ganzen Tests ersparen würde denn alles ist auf das gleiche hinausgelaufen...
    Er möchte einfach den ganzen Stress unserer heutigen Zeit nicht. Er weigert sich und sträubt sich, innerlich und auch äußerlich, in dem Tempo irgendetwas zu verrichten wie es ihm vorgegeben wird. Massiv und bei dem kleinsten Druck von außen. Das muss man einfach akzeptieren oder man beißt sich die Zähne an ihm aus. Natürlich muss er nun individuell beschult werden weil die Regelschule komplett überfordert ist und im Unterricht die Zeit fehlt auf ihn einzugehen.
    Er ist keinesfalls egoistisch und auch die Psychologen waren überrascht was das für ein braver aber "extremer" Junge ist.
    Auch deren Erkenntnis war zum Schluss, jedweden schulischen Druck komplett rauszunehmen damit er endlich anfangen kann "für sich" zu lernen und der ganze "Test-Stress" endlich aufhört.


    Ich weiß das er was besonderes ist und bewundere oft wie stark er seinen Willen verteitigt.
    Und ich weiß, er wird niemals "mit dem Strom schwimmen".

  • Hab eben erst den Link gesehen von der Kinder- und Jugendpsychiatrie.
    Das ist das beste was du machen kannst um die ganzen "rumtestereien" zu umgehen.
    Meiner war zum Ende auch einige Wochen teilstationär in solch einer Klinik und er wurde dort beschult um ihn ausgiebeig zu testen.
    Lass dich aber nicht zu dem stationären Verfahren überreden da die Kinder bis zu 6 Monaten dort getestet werden.
    Ich habe einige Kinder erlebt die nur ein Wochenende im Monat nach Hause durften und bin der Meinung das man damit noch viel mehr kaputt macht.
    Ich wünsche euch auf jedenfall nur das beste ;)

  • Diesen Mittwoch findet in Kinds KIGA ein ausführliches Gespräch mit der Erzieherin, Leiterin und Psychologin statt. Es geht darum, was aus dem Test geworden ist und wie es mit Kind weitergeht. Termin kurzfristig aber leider ist es schwer die drei zusammen zu kriegen. KV hat am Telefon rumgemotzt. Aber hey, das Kind geht vor. Ich und die anderen möchten endlich die Gewissheit haben, was er hat. Heute habe ich dem KIGA mitgeteilt, dass ich meinen Sohn in Klinikum ausführlich testen lassen will. Dem KV habe ich noch nicht mitgeteilt. Ich kann mir denken, was er sagen wird :rolleyes2:

    Einmal editiert, zuletzt von goldmädchen82 ()

  • Es gibt Neuigkeiten vom heutigen Gespräch.


    Ich war geschockt, als man mir erzählte wie aggressiv mein Sohn gegenüber Erzieher und Kindern ist. Es ist soweit, dass man damit rechnen muss, dass von ihm eine Gefahr ausgeht :flenn
    Die Ergebnisse von der Psychologin zog mich nochmals die Füße vom Boden weg. Bei meinen Sohn besteht eine gravierende Entwicklungsverzögerung, Lernbehinderung und eine Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung.
    Die KIGA-Leiterin hat bei der Klinik angerufen und erklärt, dass es sich um einen akuten Notfall handelt. Auch mit der zuständigen Ärztin genau erläutert. Gespräch war anstrengend und mühsam. Sind wohl selbst überlastet. Ich musste erfahren, dass für meinen Sohn (zur Erinnerung: ich habe letzten Freitag angerufen. Sie werden die Unterlagen mit dem genauen Termin zukommen lassen) nichts gemacht worden ist :motz: Man hat mir versprochen, dass ich morgen den genauen Termin bekomme.


    Auf der einen Seite bin ich froh, dass ich die Gewissheit habe aber auf der anderen Seite schäme ich mich, weil ich in der Erziehung versagt habe :flenn

  • Du die Leute sind mit dem Mundwerk immer schnell dabei und Lernbehinderung. Entwicklungsverzögerung etc. kommt ganz sicher nicht daher, dass jemand bei der Erziehung versagt hat. Zieh dir doch nicht einen Schuh an, der dir gar nicht passt! :knuddel

  • Was veranlasst jemanden zu sagen, Du kümmerst Dich zu wenig um Dein Kind? Überlege mal, WER das gesagt hat und ob derjenige wirklich die Kompetenz hat das einzuschätzen? Wenn nicht, vergiss es. Andere Leute sind schnell dabei, sich Urteile zu bilden. Wenn es jemand war, der Euch wirklich genauer kennt und Euch in vielen Situationen erlebt, frage doch genau nach, was sie damit meinen und wie Du es besser machen kannst.
    In der Erziehung versagt hast Du sicherlich nicht!

  • @goldmädchen82
    :troest


    Lass Dir bloß nichts reinreden, das käme von deiner Erziehung.
    Meist kommt das von Leuten, die überhaupt keine Ahnung von dem ganzen Thema haben, aber irgendeiner muss ja daran schuld sein. Damit haben sie den "schwarzen Peter" von sich auf andere abgeschoben.


    Ich weiß, wie schwer der Weg ist. Mittlerweile hast Du ja ein paar Anhaltspunkte. Ich persönlich finde es gut, zu wissen, woran man ist.
    Aber vorwerfen, dass Du nicht genug getan hast, würde ich nicht an mich heranlassen. Schließlich hast Du den Mut gefunden, auch neue Wege (s. SPZ) einzuschlagen.


    Ihr werdet das schaffen!

    Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst Du im Heute von neuem beginnen.
    - Buddha Shakyamuni -


  • Auf der einen Seite bin ich froh, dass ich die Gewissheit habe aber auf der anderen Seite schäme ich mich, weil ich in der Erziehung versagt habe :flenn


    Hab erst heute gehört meine Sohn wäre "unhöflich". Warum sollte ich das weiter erklären?


    Laß dir da mal nichts einreden. Das war du bisher beschrieben hast, kann von einer schlechten Erziehung ausgehen, aber die müsste wirklich sehr schlecht sein, im Sinne von Kasper-Hauser. Ziehst du dir den Schuh an, hast du deinen Sohn emotional vernachlässigt, vor TV geparkt, ihn draussen nicht spielen lassen? Nö. Mein (stiller) Kommentar dazu: A'lecken :laber.

  • Diese Diagnose hat mal gar nichts mit Erziehung zu tun, lass dir sowas niemals einreden.


    Jetzt gibt's ne Diagnose und jetzt kann man ihm auch helfen.
    Hoffe du hast morgen den Termin von der Klinik!


    Schnauf tief durch und :troest

  • Mein Sohn ist auffällig seit er 3 ist. Er wurde mehrfach getestet - im SPZ weiß man auch mit Kindern umzugehen bzw. sie einzuschätzen wenn sie sich verweigern mitzumachen - und bei ihm wurde Asperger-Autismus diagnostiziert als er 4 war. Seither bekommt er alle nur möglichen Hilfen, Sozialtraining, Integratrionshelfer damit er die Regelschule besuchen kann, Einzeltherapie und ich wurde auch entsprechend geschult wie ich mit seinen Verhlatensweisen umgehen kann. Seine Symptome sind durch die Förderung jetzt schon erheblich besser geworden.
    Je eher die Förderung einsetzt, desto größer ist seine Chance, später ein "normaleres" Leben führen zu können. Eine entsprechende Diagnose ist im Interesse des Kindes, denn nur dann kann geholfen und gefördert werden! WEnn es sich um Autismus handelt ist Logo, Ergo usw. hilfreich aber nicht ausreichend. Je klarer die Diagnose, desto gezielter kann gefördert werden, und umso größer sind die CHancen fürs Kind!!
    Liebe Grüße!

  • goldi, ich drück dich ganz fest im geist und wünsch dir viel kraft! :troest


    aber: du bist eine liebende + sorgende mutter, daher hast du in keinster weise versagt!! :blume

    "und sobald du die antwort hast, ändert das leben die frage..."


    "you will never truly understand something, until it actually happens to you!"

  • Sag mal...hat mit dir zuvor kein Erzieher über sein Verhalten gesprochen? Wunder mich schon sehr, dass das jetzt erst auf den Tisch kommt. Warum haben die Erzieher nicht schon längst das Gespräch gesucht?


    Gespräche haben wir immer gesucht und meistens eine Lösung gefunden.

  • In den letzten Wochen wurde es heftiger. Zur Erinnerung: mein Ex-Freund hat mich Ende Januar verlassen.

  • Heute in Nordklinikum gewesen.
    Was ich unverschämt finde, dass die unseren Problem anscheinend nicht ernst nahmen. Dies habe ich habe auch erwähnt. Der Psychologe hat den Fabian nur beobachtet und Anhand meines und des vom Kindergarten geschilderte Situationen (Anhand der Testergebnisse aus der Einrichtung wo er momentan ist) sein eigenes Urteil gefällt.
    Die Beurteilung / Empfehlung fiel folgendes aus: Empfehlung einer unterstützende Medikation mit Risperidon. Vorstellung eines Kinder- und Jugendpsychiater und zur Unterstützung wegen Kinds Frustrationstoleranz empfehlen sie eine ambulante Hilfe über das Jugendamt.


    Ich war heute nur am herumtelefonieren :ohnmacht: Termin Jugendamt habe ich gemacht. Einen zeitnahen Termin beim Psychiater zu kriegen ist fast wie ein Sechser im Lotto. Ob es sinnvoll ist, meinen Sohn mit Risperidon vollzustopfen? Nur damit er für eine Weile ruhig ist? Ich weiß nicht. In Internet habe ich von heftigen Nebenwirkungen gelesen.