Wie weit geht das Aufenthaltsbestimmungsrecht?

  • Hallo


    Meine Tochter ist 5 und pflegt seit 3 Jahren einen regelmaessigen Umgang mit ihrem Vater, welcher in derselben Stadt wohnt.
    Sie freut sich immer sehr auf diese Vater-Tochter- Wochenenden und die Uebernachtungen dort.
    Ich unterstuetze das und wuensche ihr auch, dass das so bleibt.


    Es gibt immer mal wieder Differenzen zwischen dem KV und mir, wenn die Kleine z.B. wiedermal Filme geschaut hat, welche ihr schlimme Traeume bescheren, er sie alleine zuhaus gelassen hat um Bier kaufen zu gehen, oder sie in einem verwahrlosten Pflegezustand viel spaeter als ausgemacht nach Hause kommt.


    Damit meine ich nicht, ein bisschen Schoki irgendwo oder mal keine geputzten Zaehne.
    Sondern fettige Pickelhaut...in dem Alter...gebadet aber nicht gewaschen weder Koerper, noch Haare, etc.
    Das letzte mal waren ihre langen Haare so verfilzt, dass ich sie zum Friseur bringen musste, wo dann 2 Fachfrauen 2 Stunden unter Einwirkung einer Pflegepackung und vielen Traenen, ihre Haare durchkaemmen mussten. Die Damen haben mir bestaetigt, dass da wohl eine Woche keine Buerste dran gewesen sein muss...das die Kleine unter der Filzmatte litt, war offensichtlich.


    Ich hatte den KV schon mehrfach gebeten, dass er doch bitte besser darauf achten soll.


    Die Antwort war zuletzt ein:"Die Haare waren ok!...


    Kurzum...er haelt sich nicht an Absprachen ...tut so, als gaebe es solche gar nicht ...und ich kann mich nicht auf ihn verlassen.


    Letztes WE war die Kurze gesundheitlich leicht angeschlagen...ich brachte sie auf ihren Wunsch hin zu ihm, mit Medis und allem Pipapao...und der Bitte mich gleich anzurufen, wenn sie fiebert oder Ohrenschmerzen haette...


    Ist natuerlich nicht passiert...es kam lediglich am Sonntag gegen 18 Uhr eine SMS, dass sie letzte Nacht starkes Fieber und Schmerzen gehabt haette, aber nun alles wieder gut sei.


    Als sie dann abends, wieder spaeter als ausgemacht, zur Tuer reinkam, war sie fix und fertig und viel auch gleich weinend ujnd fiebrig in meine Arme...mit Kopf, Hals und Ohrenschmerzen, wie sie sagte.


    Der KV verkruemelte sich direkt wieder....ohne Kommentar.


    Die Kleine erzaehlte mir am naechsten Tag, dass sie mit ihm und einer Bekannten und deren Kind den ganzen Tag auf einer Burg verbracht haetten, was ihr gut gefallen hat.


    Ich finde es schoen, wenn der KV tolle Ausfluege mit ihr unternimmt...und das die Bekannte sie beide dazu eingeladen hat ist ebenfalls nicht das Thema.


    Allerdings war ausgemacht, dass der KV mir mitteilt, wenn er mit unserer Kleinen die Stadt verlaessen moechte, damit ich Bescheid weiss.
    Und das er, da er keinen Fuehrerschein hat, mit der Kleinen nicht bei privaten Fahrern oder Fahrerinnen mitfaehrt, deren Fahrstil etc. ich nicht kenne, sondern die Oeffis nehmen soll.


    Da ich das alleinige Sorgerecht habe habe ich auch das Aufenthaltsbestimmungsrecht.
    Frage:Faellt die Mitnahme von der Kleinen im Auto von Privatpersonen ebenfalls darunter?


    Danke
    Dita


  • Allerdings war ausgemacht, dass der KV mir mitteilt, wenn er mit unserer Kleinen die Stadt verlaessen moechte, damit ich Bescheid weiss.
    Und das er, da er keinen Fuehrerschein hat, mit der Kleinen nicht bei privaten Fahrern oder Fahrerinnen mitfaehrt, deren Fahrstil etc. ich nicht kenne, sondern die Oeffis nehmen soll.


    Da ich das alleinige Sorgerecht habe habe ich auch das Aufenthaltsbestimmungsrecht.
    Frage:Faellt die Mitnahme von der Kleinen im Auto von Privatpersonen ebenfalls darunter?


    Nein, das gehört zu seinem Umgansgrecht - er kann das Verkehrsmittel, Bus, Flieger, Bahn oder sonstwas selbst auswählen und auch
    wo er hinfährt - die beiden müßten nicht mal zuhause übernachten.

  • Spontan würde ich sagen Nein...sein Umgang....seine Sache was er wie mit wem macht....es sei denn, es läge eine Kindeswohlgefährdung vor...und die ist schwer nachzuweisen....kannste wahrscheinlich nicht viel machen in dem Fall. Aber ich bin keine Expertin...da gibts hier andere die sich besser auskennen!

    ReitKUNST kommt von KÖNNEN, käme es von WOLLEN würde es ReitWULST heißen...
    Man sieht nur mit dem Herzen gut... das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar!

  • Und er muss mir auch nicht mitteilen, wenn er die Kleine in eine andere Stadt mitnimmt?
    Und er darf sie ueber Nacht mithinnehmen, wo er will, ohne das er mir Bescheid geben muss?
    Kann ich das vielleicht per Gesetzestext irgendwo nachlesen?
    Ich haette gerne eine bessere Kenntnis ueber das Aufenthaltsbestimmungsrecht, bzw das Umgangsrecht.

  • Hallo
    Also der Vater regelmässig Umgang am WE. Nu wirfst du ihm knallhart vor er würde seine Tochgter nicht vernünftig pflegen ect und möchtest sogar das er nur mit deinem Einverständniss die Stadt verlässt? Also er darf an seinem WE machen was er möchte und wenn er mit einer Bekannten in ihrem auto die Stadt verlässt hast du keinerlei Recht darüber informiert zu werden, oder rufst du deinen Ex immer an, wenn du mit eurer Tochter die Stadt verlässt und sagst ihm immer genau mit wem du in wessen Auto mit gefahren bist? Zu der Körperpflege wäre es interessant zu wissen, wie die Haare eurer Tochter so verfilzt sein können wenn er sie nur ein WE gehabt hat, die Frisöse aber sagt das die Haare mindestens eine Woche nicht mehr gekämmt worden ist. Heißt also das du genauso wenig die Haare von eurer Tochter gekämmt haben musst, damit die Aussage auch zu trifft. Dann Badet er eure Tochter und das siehst du als mangelndes Waschen an? Und ehrlich gesagt bekommt eine 5 Jährige mit sicherheit keine fettige Pickelhaut, weil es einmal am WE zum Papa geht, sorry. Woher hast du den die ganzen Infos mit dem Filme gucken und dem Essen und nicht waschen?

  • Da hast du wohl etwas falsch verstanden, Klenne25.


    Ich habe lediglich Fragen gestellt nicht wahr ...und um rechtliche Grundlagen gebeten, nicht nach deiner persoenlichen Einschaetzung oder Meinung, wie andere, hilfreiche User hier ja auch offensichtlich und dankenswerter Weise verstanden haben.


    Es geht auch nicht um Einverstaendnis, sondern um ein ganz simples "Bescheid wissen moechten". Nicht um Verhinderung von Umgang oder dem Mitbestimmen der Aktivitaeten. Vielleicht verstehst du es ja nun besser?


    Es geht um Verlaesslichkeit und um das Einhalten von Absprachen.


    Und weisst du...wenn die Kleine ein paar Ferientage bei ihrem Papa verbringt, dann geht das schon mal ueber ein uebliches WE hinaus...was aber rein gar nichts mit der Beantwortung meiner Frage zu tun hat...dir aber hoffentlich hilft, die ganze Geschichte ...also die Pickel und die Aussagen der Fachfrauen ueber die Filzmatte...und deine Vermutung das ich ja selbst die Haare der Kleinen...aus welchen dubiosen Gruenden auch immer...nicht buersten wuerde...mit detektivischem Eifer zu durchleuchten.


    Zu dem Pflegezustand und der Koerperhygiene...nun...ich weiss nicht wie das bei dir ist, aber meiner Ansicht nach gibt es durchaus einen Unterschied zwischen:"Wanne voll...Kind rein...Stunde Pause machen...Kind raus...fertig"...oder einem schoenen Bad mit z.B. Haarewaschen, Seifenblasen, Erdbeerseifenschaum-Party, Haarspuelung, Koerperlotion, Foenen und Buersten und flechten. Aber was weiss ich schon... :rolleyes2:


    Ich weiss ja leider nicht was du mit "dem Essen" meinst...aber, wie wahrscheinlich jede Mutter erkenne ich an meiner Tochter, ob sie Anregung und Unterstuetzung zur Koerperpflege bekam, oder ob sie sich selbst ueberlassen war.


    Ausserdem...ob du es glaubst oder nicht...sie kann sprechen!


    Und wenn sie mir erzaehlt, dass Papa sie nicht kaemmt...oder das sie dort Filme mit Vampiren gesehen hat und jetzt Angst und Vampirtraeume hat...dann glaube ich ihr erstmal.


    Verrueckt...nicht wahr...


    Dita

  • , sondern um ein ganz simples "Bescheid wissen moechten".


    absolut verständlich, und menschlich sicherlich richtig (vor allem, wenn es beidseitig so geht, dann sollte das fluppen...)


    ein Rechtsanspruch besteht aber nicht drauf-

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Eine direkte Erklärung zum Aufenthaltsbestimmungsrecht im Gesetzestext gibt es nicht. Das Gesetz unterscheidet lediglich zwischen Vermögenssorge und Personensorge.


    Zu Personensorge sagt das Gesetz folgendes:


    §1631 (1) BGB Die Personensorge umfasst insbesondere die Pflicht und das Recht, das Kind zu pflegen, zu erziehen, zu beaufsichtigen und seinen Aufenthalt zu bestimmen.


    Dieses wird begrenzt durch u.a. das Umgangsrecht:


    §1626 (3) BGB Zum Wohl des Kindes gehört in der Regel der Umgang mit beiden Elternteilen. Gleiches gilt für den Umgang mit anderen Personen, zu denen das Kind Bindungen besitzt, wenn ihre Aufrechterhaltung für seine Entwicklung förderlich ist.


    Dieses wird dann näher geregelt im §1684 BGB:


    (1) Das Kind hat das Recht auf Umgang mit jedem Elternteil; jeder Elternteil ist zum Umgang mit dem Kind verpflichtet und berechtigt.
    (2) Die Eltern haben alles zu unterlassen, was das Verhältnis des Kindes zum jeweils anderen Elternteil beeinträchtigt oder die Erziehung erschwert. Entsprechendes gilt, wenn sich das Kind in der Obhut einer anderen Person befindet.


    Aus dem Absatz 2 ergibt sich dann auch, daß während des Umgangs auch Ausflüge gemacht werden dürfen, ohne, daß der andere Elternteil sich da einmischen darf, da dies ein entsprechend schwerer Eingriff ins Umgangsrecht wäre.


    Edit: Ich hoffe, ich habe es so richtig und verständlich erklärt.

    Nicht Fleisch und Blut,

    das Herz macht uns zu Vätern.


    Friedrich Schiller


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  • Ich finde es erstmal schön das der UG regelmäßig funktioniert. Das dieser nicht immer reibungslos abläuft dürfte uns allen klar sein und man
    solle das nicht päpstlicher als der Papst sein.


    Kurzum...er haelt sich nicht an Absprachen ...tut so, als gaebe es solche gar nicht ...und ich kann mich nicht auf ihn verlassen.


    Kommt drauf an was für Absprachen du meinst. Alles was er in seiner UG Zeit macht, mit wem, wo er hinfährt, oder mitfährt ist
    KVs Sache und bedarf nicht deiner Zustimmung. Auch hast du kein Recht drauf ihm hier Absprachen aufzudrücken.


    Letztes WE war die Kurze gesundheitlich leicht angeschlagen...ich brachte sie auf ihren Wunsch hin zu ihm, mit Medis und allem Pipapao...und der Bitte mich gleich anzurufen, wenn sie fiebert oder Ohrenschmerzen haette...


    Warum soll er dich anrufen ? Er hat Bescheid gewusst und wollte sich trotzdem um seine Tochter kümmern. Hut ab !!!
    Und du regst dich drüber auf das er dich nicht über alles informiert ?? Ich hätte genauso gehandelt.


    Allerdings war ausgemacht, dass der KV mir mitteilt, wenn er mit unserer Kleinen die Stadt verlaessen moechte, damit ich Bescheid weiss.


    Nö warum, besteht keine Pflicht dir dies mitzuteilen.


    Und das er, da er keinen Fuehrerschein hat, mit der Kleinen nicht bei privaten Fahrern oder Fahrerinnen mitfaehrt, deren Fahrstil etc. ich nicht kenne, sondern die Oeffis nehmen soll.


    Da ist nicht dein ernst ?? Den Busfahrer oder Strabfahrer kennst du auch nicht und man fährt mit.
    Auch das geht dich nix an.


    Faellt die Mitnahme von der Kleinen im Auto von Privatpersonen ebenfalls darunter?


    Nein, wenn sich euer Tochter zum UG beim KV aufhält ist er für alles verantwortlich und entscheidet auch was er wie wann tut.
    Das wichtigste ist das es deiner tochter gefällt und das ist das was zählt.



    jenpa

    Lehne es nicht ab, das Negative zur Kenntnis zu nehmen,
    weigere dich lediglich,dich ihm zu unterwerfen.
    N.V.Peale

  • ich denke,du musst lernen deinem ex zu vertrauen und loszulassen-so schwer es auch fällt!


    Meine Kinder sind schon älter,aber anfangs fiehl mir das ganzschön schwer sie Freitag bis Sonntag nicht zu sehen,nicht zu wissen,kommt der KV klar? Was ist wenn sie krank sind,kommt er mit der Pflege unserer behinderten Tochter klar?


    Wo fahren die hin,was machen die etc....


    Mittlerweile bin ich aber total entspannt- die drei machen das schon (bzw 4 - er ist wieder gebunden)


    Wenn was ist reden wir Sonntags eben drüber,wenns Unstimmigkeiten gibt einigen wir uns- meist klappt das ganz gut!



    Ich denke,wir Frauen müssen uns auch in die Lage der Männer versetzen - sie haben die KInder meist nur 4 Tage im MOnat- und da würde ich auch nicht über alles Rechenschaft ablegen wollen, jeden Schritt meine Ex informieren! Er ist erwachsen und kümmert sich um seine Tochter!


    Immerhin setzt er sie in die Badewanne! Viele Väter tun das an ihren Wochenenden nicht und überlassen das Sonntags ihren exrauen!



    Die gravierenden Dinge musst Du natürlich mit ihm klären- verfilzte Haare geht natürlich garnicht!

    :strahlen lg Christine


    PS: alles wird gut-immer!


  • Und man muss akzeptieren lernen, dass verschiedene Bezugspersonen verschieden mit Kindern umgehen. Ich finde, Du setzt da ganz gehörige Maßstäbe an, die übrigens auch jeden Richter nur milde lächeln lassen würden. Auch andere Bezugspersonen wie Omas, Opas, Tanten, irgendwann mal Eltern anderer Kinder bei Übernachtungen bei Freunden... die alle gehen anders mit Deinem Kind um. Kinder kommen damit an sich gut klar. Ich würde es auch nicht als Grundbedürfnis eines jeden Kindes ansehen SO gebadet zu werden. Mein Sohn würde mir einen Husten :hm... der will Wasser, eine Stunde seine Ruhe und dann in die Decke gemuckelt aufs Sofa. Er stinkt übrigens nicht. Und glückwunsch zu dem Kind, das sich gerne Haare waschen, kuren, föhnen, kämmen und flechten lässt. Das ist mir eher suspekt als ein Kind mit Strubbelhaaren.
    Ist doch okay wenn Deine Tochter auch diese Seite des Lebens kennen lernt. Wenn sie erwachsen ist, wird sie auch keine Zeit haben jeden Tag mit einer Schischi-Wanne und Glitzerschäumchen zu beginnen.

    LG Sankofa



    Mit dummen Menschen zu streiten ist wie gegen eine Taube Schach zu spielen.
    Egal wie gut Du Schach spielst, die Taube wird alle Figuren umwerfen, auf
    das Brett kacken und herum stolzieren als hätte sie gewonnen.

    Einmal editiert, zuletzt von Sankofa ()

  • Grundsätzlich stimme ich dem zu, was ihr über das Loslassen etc. schreibt.
    Aber wenn ich lese, dass er ein krankes, fieberndes Kind zu nem Ausflug schleppt etc., da wird mir schon n bissl flau...
    meine Tochter ist 4, und ich hab gottseidank das Glück, dass zumindest in der Hinsicht auf krankes Kind etc., sowas niemals vorkommen würde. Ich glaub, da würd ich ausrasten.


    ich find gut, dass du den Umgang unterstützt, und ich find auch legitim, wenn man in dem Alter gerne wissen möchte, was so abläuft... klar, dass das immer weniger wird, aber ich find, das ist ein Abnabelungsprozess....


    edit: zwischen Schischi und ner Filzmatte aufm Kopf ist ja wohl ein riesenunterschied... mein Kind lässt sich auch nicht gerne haare waschen, von Lotion etc. mal zu schweigen. Aber trotzdem sind die Haare durchbürstbar...

    ... wenn der Tag nicht dein Freund war, so war er dein Lehrer...

    Einmal editiert, zuletzt von Millie ()

  • Generell ging es mir bei meiner Anfrage um Auskunft ueber das Aufenthaltsbestimmungsrecht und rechtliche Grundlagen.
    Allen Usern, die mir dabei zu mehr Wissen verholfen haben, meinen ausdruecklichen Dank.


    Wer richtig gelesen hat wird erkannt haben, das ich den Umgang befuerworte.


    Bei der Einhaltung von Absprachen geht es mir z.B. um solche Dinge wie: Wann und in welchem Zustand er die Kleine nach Hause bringt.
    Er bekommt am Freitag von mir ein froehliches, leicht erkaeltetes Maedchen, zur ausgemachten Zeit mit allem Drum und Dran und der Bitte um Anruf bei Schmerzen und Fieber gebracht.
    Am Sonntag Abend um 20.00 Uhr bekomme ich...mit einer Stunde kommentarloser Verspaetung...ein fiebriges, weinendes Kind, welches mir erzaehlt, es haette schon seit gestern Abend heftige Kopf-, Hals- und Ohrenschmerzen....in den Hausflur gestellt.
    Keine Erklaerung dazu vom KV, der sich sehr schnell verabschiedete.


    Die folgende Nacht war gepraegt von Fieber, Weinen, Ohrenschmerzen....Zwiebelsaeckchen, troesten, Paracetamol und dem vollen Programm...Arztbesuch am Morgen...Meldung bei meinem Arbeitgeber das ich nicht kommen kann...ihr kennt das.
    Wer glaubt der KV haette sich mal seitdem nach der Kleinen erkundigt...liegt daneben.


    Genauso wenig erkundigt er sich im Vorfeld oder Nachfeld der onkologischen 2-taegigen Kontrolluntersuchungen im MRT, welche die Kleine regelmaessig machen muss und bei denen ich sie natuerlich begleite und betreue.
    Der KV ist dabei stets als Unterstuetzung fuer sie willkommen, glaenzt durch Abwesenheit und Desinteresse...erzaehlt aber im gesamten Familienkreis seinerseits...das sei alles Quatsch...das Kind haette niemals eine Krebserkrankung gehabt...leugnet also Tumor, Narbe, Erinnerungen an Intensivstationen die meine Tochter hat...


    Die letzten 2 Jahre in den Sommerferien habe ich dem KV auf seinen Wunsch hin die Kleine anvertraut, damit er mit ihr seine Mutter an der Ostsee besuchen kann...und beide Jahre kam er nach 2 Tagen anstatt nach 2 Wochen wieder mit ihr zurueck...ich holte sie vom BHF ab...er drueckte mir die verwirrte Kleine in die Hand und ward die ganzen Ferien nicht mehr gesehen...die Kleine erzaehlte beide male, dass es lautstarke Streitereien und Beschimpfungen zwischen Mutter und Sohn gegeben hat und war ganz ungluecklich...weil sie nicht wusste was ueberhaupt los war-und warum sie jetzt doch keinen Urlaub mit Papa machen koennte.


    Diese ganzen Tatsachen...das "geradebiegen", das Auffangen der Kleinen...die Sorge um und die Fuersorge fuer sie...das Erklaeren seiner Abwesenheit...das ueberlaesst er immer mir.
    Ich trage das alles alleine ohne irgendeine Unterstuetzung von ihm.
    Er ruft auch vor solchen Terminen nicht an, um der Kleinen Mut zu machen oder sowas... obwohl ich ihn darum gebeten habe.
    Klaerungsgespraeche lehnt er ab.
    Er will auch keine Informationen ueber die Untersuchungen hoeren, oder deren Ablauf oder wie es der Luetten dabei so geht...er sagte mal, er will das alles nicht hoeren, denn es belaste ihn.


    Um es kurz zu machen...ich habe staendig die alleinige Verantwortung fuer ein Kind mit einer heftigen Krankheitsvorgeschichte zu tragen und finde es mit unserer Gesamtgeschichte wirklich nicht zuviel verlangt, dass er mich anruft, wenn es ihr schlecht geht...das er sich wenigstens 4 Tage im Monat gut um sie kuemmert...und das er sie nicht verfiltz oder krank und weinend in unserem Hausflur abstellt und sich verzieht.
    Hier geht es nicht um Glitzerbad oder solche Kinkerlitzchen.
    Ich denke, das konnte ich hiermit klarstellen.


    Vertrauen...Abnabelung...Loslassen...Geborgenheit...ja sehr gerne!
    ...ich wuerde es meiner Tochter wuenschen und koennte eine Atempause und etwas Entspannung ebenfalls brauchen.


    Wie fasst man denn zu so einem Vater Vertrauen?
    Laesst entspannt los unter solchen Bedingungen?


    Neugierig...
    Dita




    -

  • Hallo Dita,
    was ABR betrifft, das wurde ausreichend abgehandelt?


    Zitat

    Neugierig...


    Was soll er denn Deiner Meinung nach tun, bzw. nicht tun, bzw. wie soll er das auflösen? Also ich stell mir das schwierig vor. Redet ihr darüber? Wenn nein, warum nicht?


    Du bist BET, er UET, ihr könnt gerne jederzeit etwas anderes vereinbaren (in beiderseitigem Einvernehmen). Wie wäre es, ihm etwas mehr Verantwortung zu geben. Siehst Du Chancen dafür? Wär das überhaupt eine Option, für Dich?
    Wenn nein, warum nicht?


    Du müsstest natürlich etwas Kontrolle abgeben, und, fraglich, ob er sich das zutraut?


    LG

  • Hey Dita,


    erst mal lieben Dank für Dein Vertrauen und Deine innere Ruhe noch einmal so auszuholen und zu erklären. Mit solch einer Vergangenheit nehme ich auch alles Schischi zurück und verstehe Deine (für mich empfundene) Übermuttrigkeit. Mit einem so schwer kranken Kind ist die Beziehung eben eine andere, das Glück, das Kind noch zu haben ein viel intensiveres und ich glaube viele von uns würden auch bei jeder Kleinigkeit Seifenblasen zum Tanzen bringen, nur um dieses Kind lachen zu sehen.


    Was nun den KV angeht ist alles von Dir beschriebene rechtlich ohne Bedeutung. Da hast Du keine Handhabe irgendwas zu ändern. Das geht nur über die Elternebene.
    Du kannst Dir nur überlegen, wie Du kommunikativ am besten ans Ziel kommst und was Du selber für eine bessere Elternebene tun kannst - und was Du für Dich tun kannst. So schwer es fällt, lockerer musst Du werden, weil Du Dir an vielem einfach nur sinnfrei die Nerven kaputt machst. Damit meine ich z.b. seinen Umgang mit der Erkrankung, die Untersuchungen etc. Ich kann es absolut nachvollziehen, dass Dich sein Verhalten mitnimmt, aber jeder Ärger darüber nutzt niemandem, es kostet Dich nur Kraft und reitet Dich emotional weiter in die Schleife "er ist nicht der KV, der er sein sollte" rein. Hier wünsche ich Dir wirklich, dass Du einen Weg zum Akzeptieren findest.


    Dann habe ich zu Beginn viel gelesen, was Du ihm aufgetragen hast, was er wann wie machen soll, wenn die Kleine bei ihm ist. Ein paar haben es schon gesagt: rechtlich steht Dir das gar nicht zu. Menschlich kann ich es als Mutter nachvollziehen. Der Elternebene tut das aber gar nicht gut und ich kann mir vorstellen, dass seine Ohren umso verschlossener sind, je mehr Vorgaben Du zu machen versuchst.


    Ich hab so den Eindruck beim Lesen, dass ihr als Eltern jetzt keinen offenen Streit habt oder so, aber dass da unter Euch einiges im Argen liegt. Wäre es denkbar sich mal alleine in einem Café zu treffen und ruhig und ohne Vorwürfe darüber zu reden, was sich jeder wünscht, was jeden stört, ob jeder zufrieden ist wie es ist, was man wie gemeinsam besser machen könnte...? Das ist doch etwas ganz anderes als zwischen Tür und Angel aufzutragen "ruf an wenn..." und der andere sagt genervt "jaja".

    LG Sankofa



    Mit dummen Menschen zu streiten ist wie gegen eine Taube Schach zu spielen.
    Egal wie gut Du Schach spielst, die Taube wird alle Figuren umwerfen, auf
    das Brett kacken und herum stolzieren als hätte sie gewonnen.

  • @Yogi:Ja danke, die Sache ABR ist verstanden und abgehakt.
    Es ist auch nicht so, dass ich irgendwelche rechtlichen Schritte einleiten moechte.
    Ich wuensche mir eine Umgangsregelung, die niemandem Bauchschmerzen macht und das er mir die Kleine so nach Hause bringt, wie ich sie ihm Freitags bringe.


    Sankofa: Ach...geschenkt. ich bin ja froh ueber Beratung und eine neutrale Sicht auf die Dinge.


    Leider ist es so, dass er das nicht macht und ich staendig die Feuer loeschen muss, die er legt.


    Heute rief er an um sich nach der Kleinen zu erkundigen...und sie fing am Telefon sofort an zu weinen...ein total ueberraschendes und untypisches Verhalten!
    Ich war echt erschrocken und da sie mir nicht sagen konnte, was los war, fragte ich bei ihm per SMS nach.
    Er antwortete, dass ich ihn nicht belaestigen soll und das ich dem Kind bestimmt "wer weiss was" erzaehlen wuerde.


    Aktuell hat er ihr aber wohl gesagt, dass es meine Schuld sei, dass wir nicht "wie eine richtige Familie zusammen wohnen wuerden"....frage mich warum das ueberhaupt Thema ist und warum er das mit ihr bespricht...


    Soviel zum Thema Empathie, Klaerungsbereitschaft und Kommunikation.


    Ich wuerde ihm sehr gerne mehr Verantwortung ueberlassen! Wenn er sie denn tragen wollte....waehre ich echt froh! Will er aber nicht.
    Sonst wuerde er sich ja mehr einbringen. Egal ob im Krankenhaus oder in der Mitgestaltung von ihrem Alltag.
    Die Tuer dafuer steht auf, ich habe ihm das auch schon gesagt...mit dem Ergebnis das er dachte, ich wolle ihn "anmachen" und oefter "bei mir haben".
    Narziss laesst gruessen...


    Er hat die Kontakte zu seiner Mutter und Schwester eingestellt und ueberlaesst es mir dafuer zu sorgen, das die Kleine Kontakte zu Oma und Tante pflegen kann...das faellt mir nicht leicht, weil er mich bei ihnen zuvor als "Muenchhausen-Proxi" -Kandidatin hingestellt hat....in Anlehnung an die erwaehnte Leugnung von Ihrer onkologischen Vorgeschichte.


    Er war bisher stets zu allen sie betreffenden Festen eingeladen, denkt aber nicht im Traum daran, sich mal in irgend einer Form einzubringen, sich mal ganz normal mit mir zu unterhalten....oder vielleicht mal zu bedanken.
    Er behandelt mich zu solchen Gelegenheiten, als sei ich eine anonyme Servicekraft.
    Darueber wunderte sich auch die Kleine, denn sie kennt einen zugewandten und freundlichen Umgang bei uns daheim.


    Soviel zum Thema Umgang mit mir.


    Um die Sache mit dem Umgang zu klaeren, werde ich ihm nun einen Brief per Einschreiben schicken und ihn um eine verbindliche Elternvereinbarung bitten.
    Natuerlich mit dem Hinweis, dass er seine Wuensche dazu beitragen sollte.
    Den ersten Brief mit der Bitte darum hat er ignoriert.


    Ueber die Punkte habe ich mich mit der Kleinen heute unterhalten und sie gemeinsam mit ihr aufgemalt.


    Es geht dabei um die Punkte:
    Waschen, Zaehneputzen, Buersten...sollte normal sein, is es aber nich.
    Altersgerechtes TV .
    Info, bei Fieber, Schmerzen und untypischen Symptomen...Ueberbemutterung hin oder her...wer muss sie denn im Notfall wieder in die Klinik bringen und bleibt bei ihr...er doch nicht!
    Sie bis spaetestens 19.00 nach Hause bringen, mit Ruecksicht auf KITA und kuenftig Schule.
    Mich bitte bei Reisen informiern.


    Ich weiss ja nun, dass es keine rechtliche Grundlage dafuer gibt.


    Was kann ich dann also tun, falls er...wie ich leider denke...diese Elternvereinbarung wieder ignoriert...sich weiterhin nicht an ausgemachte Uhrzeiten haelt...die Kleine bringt wann er will und sie mir weiterhin verfilzt, krank und weinend vor die Tuer stellt?


    Zwischen Tuer und Angel ist uebrigens seine Wahl...er bleibt nie um einen Tee zu trinken oder um irgendetwas zu bereden.


    Welche Moeglichkeiten bleiben mir dann?


    Dita

    Einmal editiert, zuletzt von Dita ()

  • Hallo,


    beschränke dich auf ganz wenige Dinge was den Umgang angeht, wenn du etwas sagst.
    Wenn er deiner Tochter nicht die Haare wäscht,dann ist das halt so. Dagegen kannst und solltest du nichts tun. Aber gegen die Verspätungen bei der Übergabe eventuell schon. Vielleicht bietest du ihm an eine Zeitspanne zu vereinbaren mit einer Endzeit. Führe darüber eine Tagebuch. Im schlimmsten Fall vereinbart eine Regelung beim Jugendamt.
    Alles andere während seiner Umgangszeit ist sein Problem.
    Zum Thema Krankheit, niemand kann etwas dafür, dass Kinder krank werden. Manchmal passiert das auch während des Umgangs. Da jemanden eine Schuld zuzuweisen finde ich schon etwas befremdlich. Wobei ich denke, dass fiebernde Kinder ins Bett gehören. Da bin ich schrecklich konservativ.
    Wenn beide Elternteile den jeweils anderen immer informieren würden wäre es ideal. Aber so etwas darf nie einseitig sein. Sonst kommen irgendwann keine Informationen mehr an.
    Roland

  • vielleicht fühlt er sich ja von dir bevormundet und reagiert deswegen so krass.


    versuch dich doch mal in seine lage zu versetzen, wie würdest du reagieren wenn er dich bevormundet was und wie du mit der kleinen zu verreisen hast.



    ach ja ich will ihn nicht in schutz nehmen nur zum nachdenken anregen.

  • Arthur Dent: Ich sage doch nicht, dass der KV Schuld ist, an der Erkrankung der Kleinen ist...?
    Das ist wohl falsch ruebergekommen.


    Ich meine nur, das er mir Bescheid geben sollte, wenn sie bei ihm in den Seilen haengt und Fieber hat. Er nimmt sie fiebrig mit auf einen Ausflug und packt sie mit Fieber in die Badewanne, dann mit Ohrenschmerzen etc ins Bett und bringt sie mir am Abend des naechsten Tages weinend zurueck.
    Wenn ich gewusst haette, was los ist, haette ich ihr entsprechende Medis...also andere als den Schnupfensaft den sie eh dabei hatte...bringen koennen, damit die beiden noch einen schoenen, schmerzfreien Tag miteinander haben koennen.
    Ich haette sie am Ende des WE abholen koennen, damit sie nicht fiebrig die Oeffis nehmen muss und uns so vielleicht eine schlimme Nacht erspart.
    Da er keine Infos ueber ihre Vorerkrankung haben will oder den aktuellen Stand der Dinge, kann er auch nicht wissen, was untypische Symptome sind, die eventuell direkt im KH gecheckt werden muessen.


    Nochmal: Ich waere sehr froh, wenn er sich soweit informieren wuerde, das er weiss was zu tun ist...und ich vertrauensvoll loslassen koennte...Himmlisch.
    Und ich bin die erste, die aus einer selbstgebackenen Torte springt, wenn der Umgang mal so laufen wuerde, dass die Luette gesund, munter, angstfrei und froehlich...meinetwegen verdreckt bis zum Scheitel....nach Hause kaeme.


    Echt wahr!
    Dita