HARTZ IV / Sanktionen

  • Kannst Du auch irgendwelche Argumente liefern? Würde die Zahl der Unterstützer_innen bestimmt erhöhen.

    wer einem alles geben kann, kann einem auch alles nehmen.
    kettcar, "in deinen armen"

  • Kannst Du auch irgendwelche Argumente liefern? Würde die Zahl der Unterstützer_innen bestimmt erhöhen.


    Die Argumente gegen Hartz bzw. gegen die Sanktionspolitik sind allgemein bekannt. Es ist ein menschenunwürdiges System und mit dieser Petition hat man eine der wenigen Möglichkeiten an der Hand, seine Meinung verbindlich zu äußern.


    Ich finde es erschreckend, wie wenig Menschen sich an dieser Petition beteiligt haben wenn man bedenkt das potentiel etwa 10 Mio Menschen im Land direkt davon profitieren werden sofern man diese Petition durchdrücken könnte.

  • 10 Mio Menschen im Land direkt davon profitieren werden


    Vielleicht sind ja auch viele der Leistungsempfänger mit dem grundsätzlichen System der Sanktionen einverstanden und unterzeichnen daher nicht? Zumindest ist das das, was ich täglich in meinen Gesprächen mit den motivierten Erwerbslosen zu hören kriege: Dass es richtig ist, denjenigen auf die Füße zu treten, die sich verweigern.
    Hartz IV ist nun mal kein bedingungsloses Grundeinkommen, sondern eine Sozialleistung, die darauf angelegt ist, eine (möglichst kurzfristige) Notsituation zu überbrücken. An der Beendigung der Notsituation hat der Leistungsempfänger genauso mitzuarbeiten wie der Staat.

  • Naja, die Stammtischparolen kenne ich auch. Ändert aber nichts daran dass hier die Existenzen von zum Teil hilflosen Menschen der Willkür eines Jobcenter Mitarbeiters ausgesetzt sind.


    Tu mir den Gefallen und schau mal ein wenig hinter die Kulissen. Es gibt weit mehr Fälle von unberechtigten Sanktionen als Fälle in denen man wirklich ein wenig Druck ausüben sollte. Schau einfach mal wieviele Klagen es gegen Hartz IV Bescheide gibt und in welchem Anteil sie gewonnen werden. Das sagt auch schon eine Menge aus.

  • Stammtischparolen könnte man das, was du von dir gibst, auch nennen.


    Menschenunwürdig, faschistoid, blablubberlaberfasel.
    Steht in allen einschlägigen Foren, immer nur der gleiche Mist.


    Ab welchem Betrag würde denn die Alimentierung durch die Gesellschaft "menschenwürdig"?
    Haste ne Zahl? Wieviel hätt ma denn gern?




    In den Klagen geht es aber nicht in jeder um Sanktionen. Und wenn die alle gewonnen werden,
    braucht es ja keine Petition^^
    Ansonsten: Beleg mal deine Aussage.


    Sanktionen erfolgen, wenn jemand seine Pflichten iSd § 31 (und 32) verletzt.
    Dort ist genau geschildert, wann sanktioniert wird, wie lange und wofür.


    Diesen paar Popelpflichten kann man sicherlich nachkommen, dafür, daß man
    schließlich den Lebensunterhalt finanziert bekommt.


    Jeder hat Pflichten. Wenn ein Arbeitnehmer daheim bleibt, weil kein Bock, gibts auch kein Geld.
    Mach DA mal ne Petition^^

    Einmal editiert, zuletzt von purple ()

  • Oh je, wenn ich solche Antworten lese wird mir mal wieder klar wie sich unser Land entwickelt.... Schade drum, aber jedem das seine.


    Ich bin glücklicherweise nicht persönlich betroffen, kenne aber genug Hartz IV Betroffene um mir ein Urteil erlauben zu dürfen. Keiner von denen liegt einfach auf der faulen Haut. Keiner von denen versucht sich vor irgendwelchen Pflichten zu drücken. Trotzdem ist deren Leben ein täglicher Kampf gegen die Windmühlen der Behörden. Dort aus eigener Kraft wieder rauszukommen ist ein Kraftakt den nicht jeder bewältigen kann.


    Aber trete du mal schön weiter nach unten liebe purple, jeder braucht ja was wo er mit dem Finger drauf zeigen kann, gell

  • Kannst du nur jammern oder möchtest du meine Fragen auch noch beantworten?



    Ich arbeite im Jobcenter.
    Ich kenne den größten Teil der Leistungsempfänger, die sich bemühen.
    Und auch den klitzekleinen Teil der Faulenzer, die durch sowas wie Sanktionsabschaffung
    belohnt werden. Die gibt es, auch wenn es immer bestritten wird.
    Und die ziehen alle anderen in den Dreck.

  • Naja, die Stammtischparolen kenne ich auch. Ändert aber nichts daran dass hier die Existenzen von zum Teil hilflosen Menschen der Willkür eines Jobcenter Mitarbeiters ausgesetzt sind.


    Hallo Vorick,


    im Berufsleben ist es so:
    Wer unentschuldigt bei der Arbeit fehlt, bekommt Sanktionen.
    Wer seine Verfügbarkeit einschränkt, bekommt weniger Geld.
    Wer schlecht arbeitet oder zu spät kommt, bekommt Druck, Abmahnung, Kündigung.


    im H4-Bezug ist es ähnlich:
    Wer nicht angemessen mit-arbeitet oder gegen Regeln verstößt, bekommt Sanktionen.


    Sollten diese Sanktionen ungerecht und der Willkür eines Mitarbeiters geschuldet sein, gibt es (wie von Dir angemerkt) den Weg der Beschwerde, bzw. der Klage. Diese haben Erfolg, ein Leistungsempfänger ist also nicht hilflos.


    Dass das Leben im H4-Bezug kein Zuckerschlecken ("ein täglicher Kampf gegen die Windmühlen der Behörden") ist, ist bekannt.
    Daran sind jedoch nicht die Sanktionen als Solche Schuld, diese sind immer die Folge von Tun oder Nichttun des Hilfeempfängers.
    Der Kampf gegen (?) die Behörden resultiert meiner Meinung nach aus der Tatsache, dass es viel zu viele Behörden gibt.
    Das System als Solches ist viel zu kompliziert und aufgeblasen.


    Beste Grüße
    FrauRausteiger, die meint, man sollte das derzeitige System der öffentlichen Hand nicht mit bedingungslosem Grundeinkommen verwechseln.

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    •» Cave quicquam dicas, nisi quod scieris optime. :rauchen «•
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    Einmal editiert, zuletzt von FrauRausteiger ()

  • Existenzminimum, ist gesetzlich festgelegt, davon kann man mehr schlecht als recht überleben. Von dem Betrag Geld zu kürzen, bedeutet nicht mehr überleben zu können.


    Es gibt bereits ein Grundsatzurteil des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe, mit der Begründung zur Verfassungswidrigkeit von Sanktionen aus dem Jahr 2010.


    Das Urteil erklärt grundsätzlich jegliche Form von finanziellen Sanktionen (Leistungskürzung) für rechtswidrig.

  • Wo ist das Existenzminimum in Zahlen festgelegt? Quelle?



    Das BVerfG hat mit der Regelsatzklage und dem Urteil festgestellt, daß Hartz IV ein soziokulturelles Minimum ist.
    Davon kann man was abziehen (Sanktionen).
    Ferner gibt es Lebensmittelgutscheine, keiner wird verhungern müssen.

  • Die Petition wurde von Frau Inge Hanneman eingereicht.


    Frau Hanneman, ist Jobcenter-Mitarbeiterin, z.Zt. freigestellt, weil sie die Missstände im Umgang mit Hartz4- Empfänger öffentlich bekanntgemacht hat.



    Möchte hier auch erwähnen, das die "kleinen Angestellten" im Jobcenter es nicht einfach haben. Geringe Bezahlung, oft befristete Arbeitsverträge und immensen Druck von oben. Alle naslang neue Verordnungen usw.


    Solange, die Abhängigen diesseits und jenseits des Schreibtisch, ganz im Sinne der oberen Chefs, sich

    Einmal editiert, zuletzt von Maa ()

  • Entschuldigt, habe Probleme mit dem Tablet.


    Also solange die kleinen Leut gegeneinander kämpfen, freuen sich die Oberen, die ihr gutes Ein- und Auskommen haben.
    Man findet immer einen, dem es noch schlechter geht, dieses "nach unten treten" ist erbärmlich.


  • Deine "Kunden" tun mir leid.... Warum nicht gleich aus den Wohnungen werfen und in Lager internieren? Oh wait, gabs ja schonmal

    Diesen Stil kenne ich von User @Mischa1969, aber das ist vermutlich nur Zufall.
    Derlei Quatsch kommt immer, wenn die Argumente ausgehen.
    :dribbel

  • Zitat

    FrauRausteiger, die meint, man sollte das derzeitige System der
    öffentlichen Hand nicht mit bedingungslosem Grundeinkommen verwechseln.

    Mein Ansatz wäre filtern. Derzeit wird nicht unterschieden zwischen AE, jahrelang gearbeitet oder nie was getan und auch keinerlei Motivation.


    Alle werden in einem System zusammengewürfelt, was ich falsch finde.


    Eine Verbesserung wäre zumindest eine Staffelung nach bisheriger Arbeitsleistung.