Dyskalkulie und Montessori... (wie) passt das zusammen?

  • Hallo,


    Ich bin selbst Lehrerin und hab mich während des Studiums mit Montessori beschäftigt. Meiner Meinung nach sind das Schulen für Kinder die sehr selbstständig arbeiten und sich Arbeiten gut selbst einteilen und auch wirklich dran bleiben. Es gibt aber Kinder die das nicht so gut können. Die suchen sich dann was aus, was sie interessiert, merken dann aber, dass sie nicht weiterkommen, legen es dann weg und fangen was neues an. Wirklich überprüft wird das nicht. Ich arbeitet an der Hauptschule und hab die Erfahrung gemacht, dass Kinder in Montessori- Grundschulen ganz gut mitschwimmen. Durch dieses "Hilf es mir selbst zu tun" darf sich das Kind die Lerngegenstände ja selbst aussuchen. Dinge die es nicht so gut kann, kommen dann natürlich zu kurz, denn wer sucht sich schon gern was aus was schwierig ist? Spätestens nach dem zweiten Rückschlag landet das Ding wieder im Regal. Es gibt Kinder für die ist eine Montessori Schule super, weil sie gerne alleine lernen und sich durchbeißen, wenns mal nicht gleich klappt. Aber ich kenne eben auch die anderen Kinder, die dieses System schnell durchschauen und beschummeln.
    In der Grundschule fällt dann oft nicht auf, was die Kinder wirklich können. Das wird dann aber an der weiterführenden Schule zum Problem, denn es gibt nur wenig Montessori Schulen mit Sekundarstufe.
    Ich würde es mir gut überlegen. Gerade bei Dyskalkulie würde ich mein Kind an der staatlichen Schule lassen, das Schulgeld für die Montessori-Schule sparen und lieber in Dyskalkuliekurse investieren. Hab da letztens ne tolle Reportage gesehen. Es gibt Methoden, wie man Betroffenen trotzdem ein Gefühl für Zahlen vermitteln kann.


    Liebe Grüße, Helen

  • Liebe Helen,


    eigentlich werden die Kinder von den Lehrern angeleitet. Dazu gehört auch, Dinge zu erledigen, die ungeliebt sind. Wie gesagt, anhand des Wochenplans sieht man eigentlich ganz gut, wo die Kinder stehen und kann sie dort abholen. So ist es ja eigentlich auch gedacht.
    Schulgeld sollte man eigentlich nicht zahlen?! :hae:
    ansonsten, was Dyskalkulie angeht, es gibt auch einige Uni´s die sich auf sowas "spezialisiert" haben. Vielleicht hat die TS ja sowas in der NÄhe? Meiner Großen hatte es damals geholfen und vor 15 Jahren gabs noch keine Montessorischule hier :klimper

  • Ob die Kinder mit dem Schummeln durchkommen, liegt am Lehrer.
    Bei uns wird in einigen Klassen mit einem Lernplaner gearbeitet, der stetig kontrolliert wird. Schummeleien fallen da sehr schnell auf.
    Bei einigen Klassen wird der Lernplaner jedoch vernachlässigt, weil einige Lehrer es nicht schaffen, sich an die Spitze der Klasse zu setzen und sind mehr mit sinnlosen Endlosdiskussionen beschäftigt. Liegt also letztendlich an der Persönlichkeit des Lehrers...
    Manchmal beschleicht mich das Gefühl, dass manche Lehrer den falschen Beruf gewählt haben... ist jedoch nur meine persönliche Meinung...

  • naja letztlich beruht meine Meinung auf den Erfahrungen die ich mit Ex-Montessori-Schülern gemacht habe.


    Montessori-Schulen sind sicher kein Allheilmittel und die staatlichen Schulen bestehen nicht aus sturem Frontalunterricht bei dem keinerlei Rücksicht aufs Kind genommen wird. :rolleyes2:
    Und alle die immer auf den ach so schlechten staatlichen Schulen rumhacken, sollten sich mal die Mühe machen den Lehrplan durchzulesen und sich mal in eine Unterrichtsstunde reinsetzen. Ich biete das Eltern generell an. An meiner Schule machen das viele Lehrer.


    Ist zwar jetzt am Thema vorbei, aber als Lehrer fühle ich mich immer in die Verteidigungrolle gedrängt. :motz:

  • Brauchst du nicht...die Kritik war eher gegen die eigene Schule gerichtet....
    Ich kenne viele engagierte Lehrer, die alles und mehr geben...
    an unserer Schule hatten wir aber auch schon einen Kollegen, bei dem nach der sechsten Woche Anwesenheit der Krankenschein kam....


    Zwei meiner Kids haben vorher verschiedene Gymnasien besucht... wären beinahe darunter zusammengebrochen...
    Hatte weniger mit der Schulform zu tun, sondern eher mit der eigenen Vorgeschichte...
    An der Montessori fühlen sie sich gut aufgehoben... die Jüngste hingegen ist nur am Maulen...
    Aber sie jetzt runternehmen, fände ich nicht gut, denn es wäre für sie die siebte Schule...

  • Ich denke auch, dass beide Schulformen, ob Montessori oder staatlich, ihre Vor- und Nachteile haben. Hängt sehr viel vom Lehrer ab, aber auch von den äußeren Umständen, vom Kollegium etc. Klar gibt es auch Lehrer, die den "falschen" Beruf gewählt haben, aber gibts das nicht überall? Dennoch bin ich der Meinung, dass das Mathematerial bei Montessori klasse ist und ich mir gut vorstellen kann, dass das einem Dyskalkulie-Kind weiterhelfen könnte.

  • vielen Dank für die Antworten... auch die Diskusion ist interressant für mich ;)


    Die Montessorischule bei uns geht bis zur 8. Klasse und soll noch erweitert werden bis 13.


    Eigentlich habe ich mich schon entschieden meine Tochter auf diese Schule zu schicken... Unsere Regelgrundschule bzw die Lehrkräfte, die meine Kinder unterrichten gehen leider gar nicht... sie unterrichten stumpf, nur das nötigste und ohne Rücksicht auf Verluste, die fördern nicht den Klassenverband und sind überzogen streng... mit Pädagogik hat das oft nichts mehr zu tun
    Für mich ist das Prinzip uns System der Regelschulen überholt und alt...


    Mir ist es einfach wichtig, dass meine Tochter Spaß am lernen hat und glücklich und zufrieden ist mit sich...


    Sie wird (erstmal) Förderung bekommen wegen der Dyskalkulie, der Schulwechsel braucht eh seine Zeit...



    Ich wünsche euch allen schöne Weihnachten und ein glückliches 2014
    energy

    "Und eines Tages spürst du genügend Kraft, Mut
    und Zuversicht, um dich von den Fesseln des Zögerns und der
    Angst zu befreien und zu neuen Ufern aufzubrechen."
    (Jochen Mariss)