Wie ein Kind die Eltern verändert..... vorher nachher

  • Hallo zusammen :-) ,



    wie so oft ausgehend von einem anderen thread, musste ich an die Veränderungen denken, die das Vater werden so in mir ausgelöst hat.
    Sowohl als BET, aber eben auch in der "kurzen" Zeit davor...


    Prioritäten die sich geändert haben, die eigene Kindheit wieder zu entdecken, die Welt mit den Augen meines Goldes sehen zu können.


    Ich kann mich z.B. noch gut daran erinnern, dass ich vor einer großen Wand Konsolenspiele gestanden habe, da war die kurze vll so 6 Monate oder so; und am Ende ist es was von f***er price geworden und im Wagen gelandet. :pfeif
    Auch die U Untersuchungen, die Ultraschallbilder, meine neue Rolle als Ernährer oder der permanente Schlafmangel sind mir noch im Gedächtnis...
    Wie wenig ich ne zeit lang Wert auf mich gelegt habe, dafür die kleine Kröte alles hatte... :lach


    Was sind so Eure Erfahrungen, Veränderungen.... Jogginhosenblues, Löwenmama Atribute, Väterfreuden, Fluchtreflexe, Ängste, veränderte Sicht der Welt....


    Es wäre natürlich schön, es würden sich Erfahrungen und Eindrücke sammeln, die nicht automatisch diskutiert werden müssen oder bewertet.
    Es gibt wohl nur wenig, was so individuell ist, wie Elternschaft und doch wird es sicher genug Gemeinsamkeiten geben.


    lg von overtherainbow :rainbow:

  • Ich bin durch meine Kinder schlicht und ergreifend erwachsen geworden und habe gleichzeitig mein inneres Kind wiederentdeckt.


    Ich weiß noch, dass ich in der Schwangerschaft mit meinem Großen (steckte gerade in der Trennung, also da kamen natürlich Existenzsorgen dazu) furchtbare Angst hatte, dass ich zu egoistisch bin und ich mich darüber ärgern werden, wenn ich mir Buch xy nicht mehr so einfach leisten kann, weil ich Windeln kaufen muss oder der Geburtstag vom Kurzen ansteht oder so. Heute dränge ich mein Kind manchmal unbewusst dazu, sich die teureren Sachen zu wünschen, weil ich die selber so toll finde. Überhaupt ist Spielzeug shoppen einfach nur toll! :lach

  • Meine tote Tochter hat meine Welt gedreht, aus nem doch ziemlichen Sumpf gezogen. An ihrem Grab hab ich mir und ihr versprochen etwas zu werden. Durch sie hab ich meine Zähigkeit entdeckt und sie hat mir sicherlich auch gegeben das ich jammern hasse.


    Bzw. durch sie ist der Spruch umfallen darf man, nur aufstehen musste und weiter gehts zu meinem geworden.


    Der erste Sohn hat wieder Kampfgeist geweckt - Frühchen, das erste Jahr war ätzend, Mama Löwe krabbelte aufm Zahnfleisch, weil sie am Löwenbaby hing wie ne Irre. :D


    Sohn 2 zeigte mir dann mal Gelassenheit ins Leben zu lassen, dafür bin ich ihm sehr, sehr dankbar.


    Was sich durch meine Kinder verändert hat - ich habe ne wahnsinnige Lebensfreude entwickelt, sterben werd ich erst mit 90 seelig lächelnd in ner Horde von Enkeln und Urenkeln.


    Und der Wert einer Familie ist durch sie so wichtig geworden - für meine Sippe tu ich alles, da kommt nix drüber.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

    Einmal editiert, zuletzt von Elin ()

  • Mein Kind hat mich ins Leben gerissen.
    Ohne das Löwenkind wäre ich nicht was ich heute bin. Ich habe viele Ticks und vor allem trübe Gedanken, Zukunftsängste und sinnlos Sinnfragen abgelegt. Das Kind bringt jeden Tag Neues und will leben, entdecken, sich entwickeln, das reißt mich mit. Stillstand ist nicht mehr und Zukunft ist, weil das Kind Zukunft ist.

    Ich kann, weil ich will, was ich muss.

  • Wie wenig ich ne zeit lang Wert auf mich gelegt habe, dafür die kleine Kröte alles hatte...


    Ja - das kann ich zu 100% bestätigen.
    Und ich bereue es keinen Augenblick :-)


    Was ich nie ganz werde ist ruhig, geduldig und sanft ... aber das was ich mir von diesen Eigenschaften angeeignet habe, ist erst gekommen seitdem Tochter da ist. Danke dafür.

  • Seit ich Mama bin, kann ich mir Berichte über vernachlässigte und/ oder misshandelte Kinder nicht mehr anschauen. Wenn von Kindesentführungen gesprochen wird fange ich sofort an zu weinen und bekomme eine sch**** Angst. Ich habe in meinem Leben schon oft Angst haben müssen aber dieses Gefühl sprengt alles bisherige. Ebenso bin ich auch viel besorgter, wenn es um Umweltkatastrophen oder Kriege geht - ich frage mich viel öfter als ohne Kind, wie das mal werden soll. Der Muckel muss es hier ja noch ein wenig länger aushalten - in welch einer Welt wird er leben?!
    Überhaupt mache ich mir seither ständig Sorgen. Geht es meinem Kind gut, war ich hier zu streng, dort zu inkonsequent .....


    Ich kann aber auch schneller Ängste überwinden. Kann mit ihm und für ihn kämpfen, für ihn einstehen.


    Aber es gibt auch die andere Seite. Wisst ihr, wie viel Schnecken man auf dem Weg zum Kindergarten finden kann? 125! Er zeigt mir Dinge auf die ich verlernt habe zu achten. Das lösst manchmal so unglaubliche Glücksgefühle aus. Vor ein paar Tagen saßen wir auf dem Fussboden in seinem Zimmer und haben mit Lego gebaut. Er wollte unbedingt, dass ich dabei bin. Nicht um zu helfen, sondern einfach um da zu sein. Ein Stunde saßen wir da in totalem Einvernehmen und jeder baute vor sich hin - es war wie früher als ich selber ein Kind war, ich konnte mich ganz in einer Sache verlieren und dafür war ich meinem kleinen Mann unheimlich dankbar.


    Ich könnte ewig so weiter schreiben. Ja, mein Kind hat mich verändert und das ist gut so!

  • Bevor es meine Tochter gab fand ich Eltern einfach nur uncool und unflexibel.
    Wieso muss man von einer Party früher abhauen ? Kind kann doch irgendwo schlafen und gut ist :brille


    Ich habe meine Arbeit geliebt, mich konnte man nachts anrufen , ob ich um sechs zum Frühdienst komme.
    Wochenende, drei Schichten, 24-h-Bereitschaften ? Immer her damit !!


    Bis zu meinem 35.Lebensjahr war ein Kind für mich undenkbar :schiel



    Und dann kam sie ...
    Stellte mein Leben auf den Kopf.
    Ich habe sie nach ihrer Geburt in den Arm gelegt bekommen und hatte den Gedanken : Für Dich würde ich töten :rotwerd:hä


    Heute ist meine Arbeit immernoch schön und ich gehe gerne hin, NOCH lieber hole ich allerdings danach mein Kind vom Kiga ab :love
    Ich hab mir einen kindergartenkompatiblen Job gesucht, bei dem ich nicht mehr auf dem Zahnfleisch krieche nach dem Dienst...


    Ich bin von einer Vielschläferin zur Zeitnutzerin mutiert.


    Ich merke täglich mehrfach wie ein einziger Blick von ihr mein Herz rumhüpfen läßt.


    Ich fange bei jedem rührenden Anlass an zu heulen wie ein Schloßhund ( in der Kirche bei Kigaaufführungen etc. reicht man mir schon ne Zewarolle :lach )


    Trübe Tage sind nur noch kurz und nicht mehr so wirklich relevant, eigener Kummer wird von ihrem Lachen überdeckt.


    Ich bin einfach so verdammt scheißeverliebt in dieses wunderschöne, kluge, mutige Mädchen... so sehr, dass ich jetzt aufhören muss und mir Zewa hole :love:platz:D

  • Da ich direkt nach dem Abi schwanger geworden bin, war mir schnell klar, dass ich eigentlich nicht das weiter kun tann, was ich mir so vorgestellt hatte:
    Studieren, unabhängig sein, schnell Geld verdienen und bloss keine Kinder.... :ohnmacht:
    Ich wollte damals nie Kinder,
    war total viel unterwegs,
    es gab keine Party, die ich verpasst habe,
    nichts, was ich nicht ausprobiert hatte.
    War sehr ungeduldig damals...


    Und dann: plötzlich wuchs dieses kleine Wesen in mir heran, und hab mich zu hindert Prozent verändert.
    Vom Charakter, von der Einstellung zum Leben.
    Blieb dann auch 3 Jahre daheim um eben nichts, absolut nichts zu verpassen....


    Hab dadurch sehr viel über mich gelernt, und das tu ich auch jetzt noch.
    Bin ein Stück erwachsener geworden, sehr belastbar und vor allem,w as ich früher nie war, soooo geduldig. Hätte mir das einer mit 15 gesagt, dass ich mal so werden würde, den hätte ich ausgelacht.


    Meine Prioritäten haben sich verschoben.


    Mein Baby würde ich nieee wieder hergeben, auch wenn es manchmal schwierig ist.


    Jetzt mache ich alles eben "nebenher" und es klappt wunderbar.



    Habe gelernt, dass es viele Wege nach Rom gibt und dass man nicht immer geradeaus laufen muss um etwas zu erreichen, sondern dass es manchmal schöner ist, eine Abzweigung zu nehmen und diesen Weg zu gehen
    . Es ist dann zwar "schwerer", aber interessanter, herausfordernder und vor allem lehrreicher.

  • Die größte Veränderung - ich achte viel mehr auf mich und meine Gesundheit als früher. Denn ich habe immer im Hinterkopf - ich muss noch mein Kind großziehen und dafür muss ich fit sein.


    Ich bin endlich richtig richtig glücklich.


    Alles andere was früher sehr wichtig war - Job, Beziehungen, Reisen, Freizeitgestaltung, Partys, Freunde - ist mit einem Schlag völlig unwichtig geworden.


    Ich habe endlich begriffen dass kein Mann der Welt außer meinem Sohn es wert ist, dass ich seinetwegen auch nur eine Träne vergieße.


    Ich habe es zutiefst bereut, dass ich nicht schon viel früher Kinder bekommen habe, notfalls allein. Ich würde sehr gern noch ein Kind haben, aber allein kriege ich es körperlich nicht mehr auf die Reihe. Und ein würdiger Vater ist erstmal nicht in Sicht.


    Wenn ich gutaussehende junge Männer auf der Strasse sehe, denke ich nicht mehr wie früher Hey, wäre toll ihn kennen zu lernen, sondern schmachte dahin, weil ich mir vorstelle wie toll und gutaussehend mein Sohn in dem Alter sein wird. :D


    Ich ertappe mich dabei, dass ich echtes Mitleid mit Menschen habe, die keine Kinder haben, ob gewollt oder nicht.


    Ich verstehe jetzt viel besser meine eigene Mutter, denn ich kann ihre Sorgen um mich endlich nachvollziehen.


    Und ich habe endlich begriffen was wahre Liebe bedeutet. :love

  • Ich habe gesehen wie stark ich sein kann wenn ich muss.
    Ich bin stärker geworden.............und schwächer
    Ich bin emotionaler geworden.
    Einerseits bin ich spontan und flexibel und dann brauch ich Strukturen und Regeln.
    In manchem bin ich ängstlicher geworden und in anderen mutiger.


    Multitaskingtechnisch kann ich es mit einer Krake aufnehmen. :D


    Als ich mein Kind das erste Mal im Arm hielt hab ich geweint.....vor Glück.
    Liebe war da so groß und mächtig.
    Hat mich völlig überrollt und schwach und stark zugleich gemacht.


    Ich glaube nicht, dass irgendetwas anderes das so kann.

  • Mir haben meine Kinder vor allem gezeigt, das ich genauso ein Mensch bin wie alle anderen - ich falle aus meiner pädagogischen Rolle, verhalte mich für mich selber spürbar falsch, raste auch mal aus ...... das hat vorher auch noch keiner geschafft. Und ich habe dadurch viel gewonnen, kann mir meine Fehler zugestehen und sie annehmen ( naj, meistens :rotwerd )
    Und in meiner Arbeit ..... ich VERSTEHE wovon Eltern reden - nächtliches Kotzen, den falschen Löffel zum Frühstück, nicht Anziehen wollen ..... und das Konsequenz nicht immer die Lösung ist.


    Und mein Sohn hat mir gezeigt, das man auch zu streng sein kann.

    Das Leben passiert jetzt :rainbow:

  • Ich muss ganz ehrlich sagen, dass Mama werden das schönste, aber gleichzeitig auch schlimmste/furchterregendste ist, was mir je passiert ist. Weshalb das schönste ist ja eigentlich klar. Ich seh Junior aufwachsen und die Welt entdecken, seh sie dadurch selbst mit anderen Augen. Der Kurze hat mir viel über mich selbst beigebracht und Seiten zum Vorschein gebracht, die ich noch gar nicht von mir kannte.


    Das Schlimmste deshalb, weil ich noch nie so viel Angst hatte, wie in den letzten 5 1/2 Jahren. Angefangen von seiner Geburt und der langen Zeit auf der Intensivstation (Wie oft hört er wohl heute auf zu atmen? Wie viele Anfälle hat er diese Woche wohl? Was haben die Ärzte jetzt wieder gefunden?), über seine Kleinkindzeit, in der ich mich leider viel von andern hab verrückt machen lassen (Wieso kann mein Kind nicht krabbeln? Wieso kann er mit fast 2 Jahren noch nicht laufen? Fehlt ihm da was?) bis zu seiner Darmerkrankung (Müssen wir wieder ins Krankenhaus? Wieso findet kein Arzt die Ursache dafür? Und am allerschlimmsten: Ich kann ihm nicht helfen, wenn er so starke Schmerzen hat.) Und in der Vergangenheit auch manchmal deshalb, weil der Gedanke, dass ich jetzt für ein weiteres Leben außer meinem verantwortlich bin, mich einfach erschreckt hat.


    Seit Junior auf der Welt ist, bin selbständiger geworden (bin ja direkt nach dem Abi Mutter geworden), ängstlicher, verantwortungsbewusst, aber auf keinen Fall erwachsen. Davon bin ich immer noch ein ganzes Stück entfernt (denk ich mal), aber Junior und ich genießen es. Man muss ja auch nicht jeden Mist mitmachen :lach

  • Was ein schöner Thread *seufz*


    Meine erste Amtshandlung nach Ausstellung des Mutterpasses war mein heißgeliebtes MTB zu verkaufen und den Gewinn in Kindersitz "Stiftung Warentest sehr gut & Co." zu invertsieren... gerade schließt sich der Kreis übrigens wieder :lach : Meine Jungs haben beide eins und Mama spart eisern auf ein eigenes, natürlich erst wenn die Herzenwünsche der Minis erfüllt sind :lach .


    Ich bin viel nachdenklicher, robuster, belastbarer und vor allem glücklicher geworden... bedingungslose Liebe ist wahrscheinlich auch etwas, dass man wirklich nur als Elternteil erfahren darf :platz . Die Liebe zum Detail und auch der Fokus auf das Wesentliche sind definitiv nachahmenswerte kindliche Eigenschaften, die zuvor sehr in Vergessenheit geraten waren.


    Ich bin wirklich nicht nur Mama und besteh da auch drauf, aber definitiv ein anderer Mensch seit dem es die Knripse gibt.


    In diesem Sinne : "Scheiß auf die Schuhe und lass uns den Staudamm bauen" :D8)

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • Was ein schöner Thread *seufz*



    Ich bin viel nachdenklicher, robuster, belastbarer und vor allem glücklicher geworden... bedingungslose Liebe ist wahrscheinlich auch etwas, dass man wirklich nur als Elternteil erfahren darf :platz . Die Liebe zum Detail und auch der Fokus auf das Wesentliche sind definitiv nachahmenswerte kindliche Eigenschaften, die zuvor sehr in Vergessenheit geraten waren.
    8)


    Das ist toll. Man liest was du geschrieben hast und bekommt selber automatisch gute Laune. Mach weiter so und viel Glück!

  • Diese Liebe ist :love:love:love wahnsinn.
    Aber die Einschränkungen auch - nichts geht mal eben so.... einfach ein Wochenende verbummeln bei was auch immer, mir fehlt meine Regenerationszeit.
    Das macht sich im Alltag/Job deutlich bemerkbar, ich hasse meine neue verlangsamte Fähigkeit mir tausend Dinge zu merken.
    Dafür merke ich mir tausend andere Termine und Erledigungen.


    Der Zwerg macht mich stolz. Ich geniesse die Nähe, die kleinen Händchen, das ranrücken in der Nacht.


    Die Verwantwortung aus diesem Zwerg in den nächsten Jahren einen selbstbewußten Menschen zu machen, ist nicht ohne.


    Die persönlichen Einschränkungen, Mehrarbeit, finan. Einbußen und diese Liebe halten sich irgendwie die Waage,
    deshalb fällt es mir nicht schwer - da bin ich auf die Pubertät gespannt.


    Persönlich bin ich ruhiger geworden, es gibt viele Dinge aus meinem altgen Leben die fast gar nicht mehr vorkommen,
    wie z.B. shoppen - mit Kind Horror, aber es fehlt mir nicht - dafür kennt mich der DHL Mann persönlich und ich
    gewinne den Amazon/ebay-Award in der Straße.

  • Auf die Einschränkungen ist man ja mehr oder weniger vorbereitet im welchen Ausmaß hängt natürlich auch dann vom Kind ab aber gewiss sind diese nicht wegzudenken.
    Ich bin ruhiger geworden und überlege jede Entscheidung mehrmals, nicht mehr so leichtsinnig. :thanks: