Erfinder von ADHS bezeichnete es als ein Paradebeispiel für eine fabrizierte Erkrankung.

  • - Es gibt heute insgesamt nicht mehr ADHS als früher. Ich habe weiter oben geschrieben, was u.a. dazu beitragen kann, dass es heute häufiger diagnostiziert wird und warum heute mehr Kinder Therapien bekommen, die eine belegte Wirksamkeit haben. Den Kindern bleibt heute manche wirkungslose (aber keineswegs nebenwirkungsfreie) Psychotherapie erspart.



    - Warum sind aber heute scheinbar mehr Kinder mit ADHS im normalen weiterführenden Schulbetrieb?


    Kinder mit ADHS bleiben heute länger im Schulsystem und streben im Mittel höhere Schulbildungen an als früher. Vor allem in Schulen, die zum Abitur führen, gibt es heute prozentual deutlich mehr Kinder mit ADHS als früher.


    In Deutschland haben 1950 nur 5% der Schüler Abitur gemacht, das war wohl überwiegend eine Art ausgewählte Elite, 1970 waren es 11%, 1980 22%, 1990 31%, 2000 37,2%, 2010 49%
    (Nach Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/A…Studienanf%C3%A4ngerquote)


    Wenn heute die Hälfte aller Kinder Abitur macht, dann sind das eben nicht nur die Besten 11% wie 1970, sondern es sind auch Kinder mit Teilleistungsschwächen dabei, mit ADHS, mit sonstigen Lernstörungen, Kinder, die früher nach der 4. Klasse, 9., oder spätestens nach der 10. Klasse abgegangen sind. Kinder fliegen heute auch nicht mehr so schnell als unbeschulbar aus dem Regelbetrieb der Schulen heraus.


    Ich halte es für richtig, dass auch Kinder, denen der Schulstoff nicht von allein zufliegt, die Chance haben, so viel wie möglich zu lernen, wenn sie ihre Schwächen durch Fleiß auszugleichen bereit und in der Lage sind.

  • Na ja, dass jeder 2. Abi macht, find ich so toll ja nicht...hat zur Abwertung desselben (und zu mehr Studienabbrüchen) gefuehrt (und vielleicht auch zum Schwarzmarkt?) . Aber das hat mit ADHS nicht sonderlich viel zu tun finde ich. Natürlich gibts da mehr ADS kids u.a. auch in den Gymnasien, weil schon in der Grundschule oefter diagnostiziert wird.


    luvi, so weit auseinander sind wir ja nicht. Aber meine Kernfrage ist: wie kommts zu 80% genetischer Veranlagung? Wo waren früher diese 80%?


    Du beschreibt und auch si-lence die restlichen 20%.


    Segelpapa:
    Doch, es gibt heute mehr ADHS-Kinder als früher, also zumindest die Diagnosen. Das Maximale was ich allein hier im Forum mal gelesen habe, war eine Schulklasse mit 50% ADHS-Kids (diagnostiziert!).


    Und so viele auffällige Kinder hats damals nicht gegeben....vielleicht im Landkreis.....aber nicht in einer Klasse.

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • tanimami73, nur weil hier jemand schreibt, dass es in einer Klasse 50% diagnostizierte ADHSler gibt, muss das noch lange nicht stimmen. Ich weiß jetzt auch nicht mehr, wer das war, nur Gerüchte über angebliche Diagnosen sind schnell verbreitet, nicht unbedingt von der Person, die das hier geschrieben hat, sondern vor allem unter den Eltern dort im Ort... Nichts verbreitet sich schneller als ein Gerücht und eine ungesunde Halbwahrheit.


    Meine Erfahrung ist, dass gerade die Fachärzte nicht leichtfertig irgendwelche Diagnosen um sich werfen, sondern dass da monatelange Arbeit drin steckt. Von Intelligenztests über Konzentrationstests, Beobachtungseinheiten, Fragebögen, die von Eltern, Lehrern und ggf. von den Kindern/Jugendlichen selber ausgefüllt werden müssen geht das. Dann die Auswertung, das Eröffungsgespräch und in diesem Gespräch auch die Besprechung, welche Therapien sinnvoll sind.


    Hier wird so wie ich das beobachte häufig eine multimodale Therapie empfohlen, Elterntraining, ggf. Ergotherapie bei motorischen Problemen, Verhaltenstherapie, Gruppentherapien zur Stärkung des Sozialverhaltens und eben auch die medikamentöse Therapie.


    Erstaunlich finde ich im Verlauf dieser und ähnlicher Diskussionen, dass es i.d.R. zwei "Parteien" oder Diskussionsstandpunkte gibt:


    1) Die Gruppe derjeniger, die darauf hinweisen, dass eine medikamentöse Therapie zu den übrigen sinnvoll sein kann, aber immer auf den Einzelfall geschaut werden muss. Diesen Standpunkt vertreten viele Betroffene, aber auch viele Nichtbetroffene, die sich über das Thema informiert haben. Hier hört man i.d.R. wenig dogmatische Ansätze nach dem Motto "diese und jene Therapieform MUSS oder DARF NICHT"


    2) Die Gruppe derjeniger, die vehement jegliche Medikation verurteilen, die dazugehörigen Eltern angreifen und herabwerten.


    Es ist nicht nur verletzend, so angegriffen zu werden, sondern es bringt auch Menschen, die sich nicht mit dem Thema auseinandergesetzt haben, dazu, ohne nachzudenken dies nachzuplappern und diese Vorurteile zu verfestigen. Betroffene Eltern müssen dann die Energie, die sie eigentlich für ihre Kinder benötigen, auch noch dazu aufwenden, sich ständig gegen diese Anfeindungen, Angriffe und Vorurteile zu Wehr zu setzen. Auch das zehrt an den Nerven.


    Es ist ja schön, wenn Chaospapa einen Weg mit seinem Sohn gefunden hat, der ohne Medikamente funktioniert. Es wäre nur ganz nett von ihm, die Scheuklappen zu öffnen und zu erkennen, dass es hier wie auch überall woanders keine Form gibt, in die ALLE Kinder gepresst werden können. Weder benötigen ALLE ADHS-Kinder Medikamente oder andere Therapien, noch können ALLE ADHS-Kinder hierauf verzichten.




    Von dieser Pro und Condra-Medikation ab ist dann der Anstieg von Diagnosen zu sehen. Hierzu habe ich mich auch schon in einem früheren Verlauf dieses Threads (und anderer) ausgelassen. Ich denke, dass die heutigen Unterrichtsmethoden, die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, die Reizflut insgesamt, die Beschleunigung, die wir mitmachen, sicherlich dazu führt, dass ADHSler, die in den 40ern und 50ern keine Symptome entwickelt haben, heutzutage ein behandlungsbedürftiges ADHS haben. Das heißt aber nicht, dass es sie früher nicht gab, nur dass aufgrund der jetzt bestehenden Umwelt- und Gesellschaftsbedingungen die genetische Veränderung oder Veranlagung nun Behandlungswert erhält.
    Dafür werden wir aber weder das Bildungssystem noch die Gesellschaft mit all ihren Vor- und Nachteilen zurückdrehen können. Wir können nur dafür sorgen, dass unsere Kinder möglichst glücklich aufwachsen.



    Bezüglich der Erziehungsprobleme, Bindungsprobleme etc., die ChaosPapa anspricht, frage ich mich dann, wieso in den 50ern nicht viel mehr Kinder und Jugendliche auffällig geworden sind (wenn hierin die Ursache liegen würde!!). Wie viele der Kinder in den 50ern sind ohne Vater aufgewachsen (da im Krieg gefallen), wie viele haben Gewalt erlebt (zu Hause und in der Schule), wie viele sind vernachlässigt worden (nicht aus böser Absicht, sondern weil die Eltern rsp. die Mutter Geld ranschaffen mussten, um die Familie zu ernähren) und so weiter. Mit wie wenigen Kindern ist in den 40ern und 50ern sich aktiv beschäftigt worden, haben die Eltern oder die Familie mit ihnen gespielt etc. Also ich denke, dass die Kinder heutzutage deutlich bessere Bindungen und Aufmerksamkeit erfahren als früher und trotzdem wird gerade heute auf die Eltern gezeigt, die offensichtlich Totalversager sind und mal dringend eine Therapie machen müssen, damit sie lernen, wie sie ihren Kindern eine gesunde Bindung geben... Irgendwas kann doch an dieser Argumentation auch nicht stimmen...

  • Susanne, das hab ich ja auch nicht geglaubt, dass die 50% auch wirklich ADHS haben. Das will man ja den Leuten immer weismachen. Und genauso wenig glaube ich an die 80% Genetik. Das meine ich ja die ganze Zeit.


    Und dass die Umweltfaktoren vor allem das staatliche Schulsystem ADHS fördert das sage ich ja schon lange. Die Kinder werden dressiert wie kleine Affen, kein Wunder, wenn da der eine oder andere austickt, nicht zuhoert, abschaltet, auf dreht...usw. Die meisten lassen sich dressieren und einige halt nicht...wenn der Druck immer höher wird, wird halt auch der Widerstand hoeher...und der eine reagiert so und der nächste wieder anders.....


    Aber das hatten wir alles schon.


    Was die Umweltfaktoren im Allgemeinen betrifft, werden wir uns sicherlich noch mit schwerwiegenden psychischen Störungen in der Zukunft auseinandersetzen müssen. Mit Genetik hat das aber nicht viel zu tun.


    Ich glaube eher es ist genau anders herum: 20% Gene, 80% Umwelteinflüsse. Oder so aehnlich.

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • Tanimami, WER will das den Leuten weismachen? Ich sicherlich nicht. Ich denke eher, da fabuliert ein ADHS-Kritiker, um seine eigene Meinung zur Nicht-Existenz bzw. zur nicht-plausiblen Explosion der Erkrankung mit "harten Fakten" zu belegen...


    Hier übrigens ein interessanter Artikel in der faz:
    http://www.faz.net/aktuell/feu…-einbildung-13321111.html


    Gut finde ich, dass hier differenziert dargestellt wird:
    -> multimodale Therapie
    -> gesellschaftliche Veränderungen als Mitursache des Diagnoseanstieges
    -> aber eben auch ganz klar das Statement, dass nicht reihenweise gesunde Kinder mit "Drogen" "ruhiggestellt" werden.

  • Hallo,
    ich habe versucht mir das meisste soweit hier durchzulesen,jedoch muss ich gestehen das ich es wie immer nicht geschafft habe.
    Mich selber nervt dieses Problem aber dies ist auch nur eins von vielen die wohl anscheinend ADHSler haben.
    Ja ich habe ADHS bzw. ich bekam die Diagnose vor 1 Jahr und nehme seid dem auch Medikamente.
    Das Medikament hilft mir meine innere Unruhe und mein chaotisches Verhalten,besser unter Kontrolle zu halten.
    Meine Tochter 15 J. ,bekam vor 5 Jahren die Diagnose und sie nimmt nun seid 3 Jahren ihr Medikament.
    Sie selbst sagt das es ihr dadurch besser geht aber dennoch habe ich lange überlegt ob sie wirklich das Medikament nehmen soll,da niemand wirklich weiss ob es Spätfolgen gibt.
    Ich habe bis vor 1 Jahr auch mein Leben ohne das ADHS Medikament gelebt.
    Ich möchte es jedoch nun nicht mehr miessen da sich dadurch meine Lebensqualität ehrlich gesagt wesentlich verbessert hat.
    Aber dennoch sollte immer vorrangig sein das man erstmal schaut ob das Kind einfach nur recht lebhaft ist oder ob es einfach nur einbisschen anders Tickt so wie wir :-)

  • Ein Arzt hat mal zu mir gesagt, dass es wohl mittlerweile bekannt sei das Kinder die Ritalin nehmen / genommen haben im Alter von ca. 35-45 Jahren Parkinson bekommen können.
    Muss nicht sein, kann sein.


    Ich finde auch das Medikamente das letzte Mittel / der letzte Weg sein sollte, wenn gar nichts anderes fruchtet.
    Hab kürzlich bei Stern TV gesehen, dass es eine Therapieform gibt die mittlerweile auch für ADHS angewendet wird: Neurofeedback. Aber wenn die Krankenkassen es nicht übernehmen ist es sehr teuer, weil man zu den Sitzungen 2-3 mal die Woche muss und pro Sitzung schon so 60-100€ anfallen können.


    Ist ein schwieriges Thema und man kann nicht alle über einen Kamm scheren und man muss probieren was funktioniert.

  • Warum haben dann Lehrer die meisten Probleme mit AD(H)S Kinder
    Warum fallen viele AD(H)S Kinder erst in der Schule auf
    [/font]


    Nun, wenn Eltern das nicht auffällt unterstreicht dies ja meine Frage nach elterlicher Kompetenz.

  • Es gibt (immer noch) KEINE WISSENSCHAFTLICHE STUDIE, DIE KAUSAL BELEGT, DASS ADHS EINE BIOLOGISCH BEDINGTE ERKRANKUNG IST!


    Mehrere Autoren betrachten die Erblichkeitshypotese als nicht nachweisbar,daunter:. Pozzi (2002,522),Amft (2002,95), von Lüpke (2001) u.a.
    Aus diesem Grund möchte dich bitten,deine Ausage zu belegen ,und GENETISCHE TEST zu nennen ,als Nachweis dass 80 % genetische Ursache ,als Grund für ADHS IST.


    Was hat das bitte mit Erblichkeit zu tun?


    Dein "Argument" lautet: Es ist nicht bewiesen, dass ADHS genetisch vererbt wird, deshalb ist es psychisch/verhaltens bedingt.


    Es gibt aber eine Reihe von Erkrankungen/Auffälligkeiten, bei denen die Ursache nicht geklärt ist. Beispiel Stottern: Auch hier geht man u.a. von einer genetischen Disposition aus, weil Stottern familär gehäuft auftritt. (Häufiger sind Jungen betroffen).
    Es gibt andere Störungen, die sich u.a. in Auffälligkeiten der Grobmotorik eines Kindes zeigen, bei denen man von minimalen Veränderungen des Gehirns ausgeht, die durch bildgebende Verfahren aber nicht nachweisbar sind.
    Auch psychische Erkrankungen, wie Depressionen, werden u.a. auch medikamentös therapiert. Das darf dann deiner Meinung auch nicht sein?


    In der Praxis gilt: Was hilft, hat Recht.
    Dabei ist es erstmal nicht ausschlaggebend, dass die Ursache einer Erkrankung nicht bewiesen ist.


    Du gehst von der- ebenfalls unbewiesenen Annahme- aus, dass ADHS immer durch psychische Ursachen (falsches Erziehungsverhalten, psychische Unzulänglichkeiten der Eltern) bedingt ist. Führst auch eine Studie an, die belegen soll, dass ADHS im Zusammenhang mit abwesenden Vätern auftritt.
    Letztens Endes ist deine Annahme diskriminierend für betroffene Eltern und Kinder.


    Ich glaube, keiner der Befürwörter einer medikamentöse Therapie hier lehnt eine begleitende Maßnahme, die das Erziehungsverhalten ändert, ab.
    Ganz viele Eltern werden zuerst versuchen Wege zu finden, ohne Medikamente auszukommen.

  • Sorry, aber jemand, der angibt alles zu diesem Thema gelesen zu haben ist deine Argumentation, sagen wir mal, "enttäuschend" oder besser gesagt keine!!!
    Ich habe etwas mehr erwartet. Schade eigentlich. Ich musste kaum zu meiner Literatur greifen. Nahezu alle Gegenargumente wurden schon ein mal gepostet. Bleibe also dabei.
    Naja...egal !

    Ich weiß nicht, wie oft ich hier schon die wissenschaftlichen Artikel zitiert habe, die einvernehmlich zu dem Schluss kommen, dass 80% Genetik ist. Such es selbst.
    Man findet das auch immer wieder, wenn man sich die einzelnen Studien im Detail ansieht. Genau das tue ich, nicht nur die psychologischen Studein.


    Ich habe nach genetisches Test gefragt,nicht nach unbegründeten Hypothesen wenn , deine Argumentation ist nur weil:

    Der bei weitaus stärkste prognostische Faktor für ein ADHS eines Kindes ist das Vorliegen einer entsprechenden Auffälligkeit bei einem Elternteil.



    Dein "Argument" lautet: Es ist nicht bewiesen, dass ADHS genetisch vererbt wird, deshalb ist es psychisch/verhaltens bedingt.


    Dann setzte ich ein Gegenargument:


    Die beziehungs-und familiendynamische Fachliteratur belegt die schwerwiegende Folgen für die Kinder ,wenn Eltern selbst durch Konflikte und mangelnde Ressourcen in der eigenen Herkunftsfamilie in ihrer Elterlichkeit eingeschränkt sind(Mehrgenerationenperspektive)


    Unschwer lässt sich damit begreifen,dass solche Strukturen von einer Generation zur folgenden weitergegeben werden und dass Mütter ihre eigenen Beziehungserfahrungen reinszenieren und damit ihren Kindern sozial "vererben"(Tischler 2001,512).Ist eine Mutter selbst desorganisiert und traumatisiert ,kann ein Kind ,das motorisch aktiver,wacher,aufmerksamer oder leicht irritabel ist eine beängstigende Herausforderung sein.Es kann schon früh zu nachhaltigen Fehlentwicklungen kommen,weil sie sich unwillkürlich oft feindseilig,hilflos,ängstlich oder intrusiv gegenüber ihrem Kind verhält(Brisch 2004,45ff;61).Damit zeigt sich,dass die Eltern ihre eigenen frühkindlichen Beziehungserfahrungen an ihre Kinder weitergeben. Diese Problematik hat also nicht das geringste mit Genetik zu tun.
    Wenn es sich also um eine genetisch bedingte Krankheit handelt, beweise es mit Laborwerten (z.B. mit genetischen Test). So wie man Diabetes , welche hier immer wieder gerne als Vorbildskrankheit zur ADHS -Behandlung genannt wird, mit Blutwerten zweifellos diagnostizieren kann. Auch deine Claqueure,die dir den Applaus schenken, sind dazu ganz herzlich eingeladen und sollen dich dabei unterstützten. Spar dir bitte Äußerungen über belegte Studien, denn handelt es sich nur um Hypothesen, welche nicht mit Laborwerten belegt werden konnten. Sie dienen nur der Pharmaindustrie um eine Medikation zu rechtfertigen.
    Jemand, der angeblich alles zu diesem Thema gelesen hat, hätte das eigentlich wissen müssen. Genauso hättest du wissen müssen, dass die Mehrgenerationenperspektive familientherapeutisch behandelt werden muss ,um diese Kette zu unterbrechen.

    Ich habe mir (im Gegensatz zu vielen Psychologen) auch einmal die Mühe gemacht, die gesamte Originalliteratur, also die Originalstudien, durchzusehen, die untersucht haben, ob es einen Zusammenhang zwischen Bindung/Bindungsverhalten und ADHS gibt. Es gibt hierzu 4 -5 Studien, alle winzig, keine einzige ist davon auch nur halbwegs vernünftig geplant und durchgefüührt worden und so ergibt sich aus der Literatur nicht der geringste Hinweis, dass Bindung/Bindungsverhalten ursächlich etwas mit ADHS zu tun hat. Trotzdem laufen Heerscharen von Psychologen, die nicht viel mehr als Bindungstheorie gelernt haben, durch die Welt und behaupten, dass Kinder nur sicher gebunden sein müssten und dann wäre ADHS weg.


    Seit ca 35 Jahren liefert die von dem englischen Psychoanalytiker John Bowlby (1979,1988 )und kanadischen Psychologin Mary Ainsworth(1969,1978,1991)gegründete Bindungsforschung wichtige Erkenntnisse über die Qualität der frühkindlichen Eltern-Kind-Beziehungen. Im deutschsprachigen Raum haben Brisch und Hellbrügge (2003,2006a,b.2007), sowie das Ehepaar Grossmann(2004)viel dazu beigetragen. Es ist nachgewiesen, dass zwischen dem Bindungsverhalten eines Kindes und seinen späteren Verhaltensauffälligkeiten signifikante Zusammenhänge bestehen.
    In allen Fallgeschichten so gennanter ADHS-Kinder finden sich die Hinweise auf Störungen in der frühen Mutter-Kind-Beziehung.
    Für jemanden, der behauptet alles gelesen zu haben weißt du doch ziemlich wenig und machst dich mit solchen Äußerungen nur lächerlich.


    Beispiel: Frühgeborene Jungen, die je nach Geburstermin und Alter ein Risiko von 25% und mehr haben, ADHS zu bekommen. Hier ist sogar durch Studien belegt, dass das Bindungsverhalten nicht das geringste am klinischen Verlauf ändert. Trotzdem laufen Psychologen weiter durch die Welt, und wollen auch bei den extremen Frühchen Bindung als Schlüssel zum ADHS sehen und behandeln.


    Mit welchen Studien ist dies belegt? Nenn sie mir bitte. Und was genau hat dies nun mit einer genetisch bedingten Krankheit zu tun?
    Hier möchte ich ein Zit. aus "Fortbildung für Psychologen und Therapeuten" setzten. Ich denke, dass es damit sehr gut erklärt wird:
    http://www.win-future.de/downloads/vortrag-herborn_09.pdf
    -"Einen Kontaktabbruch und -mangel erleben auch frühgeborene Kinder, die nach der
    Geburt wochenlang in einem Brutkasten verbringen müssen. Dort erleben sie auch
    bei optimaler Pflege nicht den Kontakt von Körper zu Körper wie in der Gebärmutter.
    Und auch für die Mutter selbst entsteht eine Situation, in der plötzlich die innige
    Beziehung zum Kind unterbrochen wird und um das Leben des Kindes oft gebangt
    wird. Untersuchungen zeigen, dass die Mütter frühgeborener Kinder auch nach dem
    Verlassen des Brutkastens es schwer haben, eine natürliche Beziehung zum Kind
    wieder aufzubauen
    . Nicht selten fangen die Mütter an, um das Kind zu trauern, als
    ob es schon gestorben wäre.
    Eine Untersuchung in Oslo von Kindern im Schulalter, die mit einem Geburtsgewicht
    unter 1500 (!) Gramm auf die Welt gekommen waren, zeigt, dass 27 %, also über
    einen Viertel dieser Kinder Verhaltensauffälligkeiten wie beim ADHS aufweisen. Hier
    ist es nahe liegend zu vermuten, dass sowohl organische Funktionsstörungen des
    kindlichen Gehirns als Folge von zeitweiliger Unterversorgung mit Sauerstoff oder
    auch Mikrotraumen des Gehirns zu der Symptomatik beitragen, wie aber auch der
    Beziehungsabbruch zur Mutter und die folgende Deprivationssituation im Brutkasten.
    Es wäre also eine Kombination von hirnorganischen und psychischen Faktoren
    denkbar als Ursache für die extrem hohe Zahl der Kinder mit ADHS
    "-
    Wenn du anderer Meinung bist und meinst ,dass es sich um eine Krankheit handelt, so belege es bitte (wie oben) mit Laborwerten.

    gibt es keinen Nachweis, dass Psychoanalytische Verfahren auch nur den geringsten Nutzen bei ADHS haben. Das gleiche gilt für Psychodynamische Maßnahmen.
    Wenn es allein um ADHS geht, kann man sich den ganzen Krempel (50 psychoanalytische Sitzungen kosten ein Vermögen im 5 stelligen Euro Bereich!) ohne Wirksamkeitsnachweis sparen und das Kind in der Zeit lieber auf den Fußballplatz schicken.



    Es ist ja schön, wenn Chaospapa einen Weg mit seinem Sohn gefunden hat, der ohne Medikamente funktioniert. Es wäre nur ganz nett von ihm, die Scheuklappen zu öffnen und zu erkennen, dass es hier wie auch überall woanders keine Form gibt, in die ALLE Kinder gepresst werden können. Weder benötigen ALLE ADHS-Kinder Medikamente oder andere Therapien, noch können ALLE ADHS-Kinder hierauf verzichten.


    Ganz viele Eltern werden zuerst versuchen Wege zu finden, ohne Medikamente auszukommen.


    Ich greife wieder zu o.g Fortbildung:
    -"Zum Abschluss möchte ich auf eine Studie hinweisen, die vom ärztlichen Leiter der
    Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie in Herborn, Prof.
    Wildermuth und seiner Partnerin, der Kinderpsychiaterin, Frau Sant’Unione,
    durchgeführt wurde. Sie haben eine Nachuntersuchung von 93 Kindern mit den als
    ADHS bezeichneten Symptomen durchgeführt, und zwar mindestens 6 Monate nach
    abgeschlossener Therapie. Diese bestand aus mindestens 10 Sitzungen nach dem
    oben zitierten bedürfnisangepassten Modell.
    Dabei stellte sich eine hohe Frequenz von deutlichen Verbesserungen bei den
    Verhaltensstörungen heraus.Und nur ein Kind bedurfte vorübergehend bei einer
    familiären Krise Psychostimulantien
    ."
    -
    Hier sind o.g Studien:
    http://www.dgsp-ev.de/fileadmi…die_fuer_ADS250605-bb.pdf
    Übrigens: Zehn detaillierte Fallgeschichten samt die bedürfnisangepasste familientherapeutische Behandlungsarbeit wurden in einem Buch beschreiben und veröffentlicht. Auch der o.g. Autor hat mit seine Intervisiongruppe sehr gute Erfolge (Psychodynamisch-Analytisch) erzielt.
    Wie kann man eigentlich in eurer Religion (oder Glaubensgemeinschaft) übersehen,dass es sich bei den kleinen Patienten oft schlicht um verzweifelte Kinder handelt?

    "Aber wer einmal gelernt hat, Bewegungserscheinungen
    auf das Ganze des Seelenlebens zu beziehen, wird....
    immer von neuem über die Fülle der Zugänge zu
    Seelischem staunen, die sich ihm allenthalben
    eröffnen“


    (August Homburger)

  • Siegmund Freud, der Vater der Psychoanalyse, war schlauer als viele Psychoanalytiker heute. Er hat jedenfalls erkannt, dass das, was wir heute ADHS nennen, nichts mit Konflikten zu tun hat, sondern in einer Person (biologisch) angelegt ist.


    :ohnmacht:
    Das ist Blödsinn!!!Ich weiß nicht woher diese Weisheiten kommen.Sigmund Freud hat seine Psychologie eine Tiefenpsychologie genannt,weil er erkannte,dass das Wesentliche unserer seelischen Prozesse unbewusst ist,und die Forschung daher über die Grenze des Bewusstseins hinaus in die Tiefe gehen muss.
    (Be)Gründer der Individualpsychologie Alfred Adler mit Worten:
    "Bevor ein Kind Schwierigkeiten macht,hat es welche",
    hat schon damals erkannt,dass die Gründe für diese Problematik, in der Umwelt und Umgebung und nicht in der Biologie zu suchen sind...
    Adler war neben Carl Gustav Jung(Analytische Psychologie) ein geschätzter Schüler Freuds und Schriftleiter des „Zentralblatts für Psychoanalyse". Auch hier ist deine Aussage nicht glaubhaft.
    Lass bitte deine Angeberei, denn bisher hast weder du, noch deine Claqueure nichts geliefert, was euren Standpunkt auch nur annähernd zweifelsfrei belegen lässt.
    Das ganzes ,aber auch dein Posting:

    Im Gegensatz zu Verhaltenstherapie, Elterntraining, Medikation und zu einem geringen Maße vermutlich auch Biofeedback-Methoden gibt es keinen Nachweis, dass Psychoanalytische Verfahren auch nur den geringsten Nutzen bei ADHS haben. Das gleiche gilt für Psychodynamische Maßnahmen.


    - Es gibt heute insgesamt nicht mehr ADHS als früher. Ich habe weiter oben geschrieben, was u.a. dazu beitragen kann, dass es heute häufiger diagnostiziert wird und warum heute mehr Kinder Therapien bekommen, die eine belegte Wirksamkeit haben.Den Kindern bleibt heute manche wirkungslose (aber keineswegs nebenwirkungsfreie) Psychotherapie erspart.


    Ich bin überzeugt, dass du in diesem Forum für Umsatzsteigerungen der Pharmakonzerne sorgen sollst. Man muss zuerst Vertrauen gewinnen und dies hast du wohl geschafft! Jemand, der Marketing für die Verabreichung eines Mittels selbst an kleine Kinder betreibt, welches stärker als Kokain ist, macht sich Gedanken über die Nebenwirkungen einer Psychotherapie? Wie zynisch bist du eigentlich?
    Hältst du alle für blind und naiv?


    Wenn es allein um ADHS geht, kann man sich den ganzen Krempel (50 psychoanalytische Sitzungen kosten ein Vermögen im 5 stelligen Euro Bereich!) ohne Wirksamkeitsnachweis sparen und das Kind in der Zeit lieber auf den Fußballplatz schicken. Davon hat es mehr.


    Du weißt ganz genau, dass MPH sehr schwere Nebenwirkungen hat. Es geht los mit Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit, geht über zu Wachsstumstörungen, Schlafstörungen ,verstärkte Reizbarkeit,Herzrhythmusstörungen etc und kann im schlimmsten Fall zum Tode führen.Langzeitstudien gibt es keine… (wozu denn auch)d.h. man weiß nicht, welche Auswirkungen Ritalin noch zeigen wird, wenn man es über mehrere Jahre hinweg einnimmt. Wie viel ist für dich die Gesundheit und vielleicht auch ein Leben eines Kindes wert?
    Mensch,es geht doch um Kinder!!!!
    Wie kann man als Erwachsener Kindern so etwas antun?


    In der Praxis gilt: Was hilft, hat Recht.


    So was nennt man "HILFE"?


    Sorry ,ich muss :kotz

    Bezüglich der Erziehungsprobleme, Bindungsprobleme etc., die ChaosPapa anspricht, frage ich mich dann, wieso in den 50ern nicht viel mehr Kinder und Jugendliche auffällig geworden sind (wenn hierin die Ursache liegen würde!!). Wie viele der Kinder in den 50ern sind ohne Vater aufgewachsen (da im Krieg gefallen), wie viele haben Gewalt erlebt (zu Hause und in der Schule), wie viele sind vernachlässigt worden (nicht aus böser Absicht, sondern weil die Eltern rsp. die Mutter Geld ranschaffen mussten, um die Familie zu ernähren) und so weiter. Mit wie wenigen Kindern ist in den 40ern und 50ern sich aktiv beschäftigt worden, haben die Eltern oder die Familie mit ihnen gespielt etc. Also ich denke, dass die Kinder heutzutage deutlich bessere Bindungen und Aufmerksamkeit erfahren als früher und trotzdem wird gerade heute auf die Eltern gezeigt, die offensichtlich Totalversager sind und mal dringend eine Therapie machen müssen, damit sie lernen, wie sie ihren Kindern eine gesunde Bindung geben... Irgendwas kann doch an dieser Argumentation auch nicht stimmen...


    Ein Wissenschaftler hat es, meiner Meinung nach, sehr zutreffend erfasst:
    -"Früher gab es einen Stock, heute fürchte ich, man hat ihn mit Tabletten ersetzt."-


    Meine Erfahrung ist, dass gerade die Fachärzte nicht leichtfertig irgendwelche Diagnosen um sich werfen, sondern dass da monatelange Arbeit drin steckt. Von Intelligenztests über Konzentrationstests, Beobachtungseinheiten, Fragebögen, die von Eltern, Lehrern und ggf. von den Kindern/Jugendlichen selber ausgefüllt werden müssen geht das. Dann die Auswertung, das Eröffungsgespräch und in diesem Gespräch auch die Besprechung, welche Therapien sinnvoll sind.


    -Es ist notwendig,sich um ein Verständnis der psychischen Dynamik sowohl auf Seiten der Kinder,
    als auch auf Seiten der mit ihnen in Kontakt stehenden Erzieher zu bemühen.



    Es gibt andere Störungen, die sich u.a. in Auffälligkeiten der Grobmotorik eines Kindes zeigen, bei denen man von minimalen Veränderungen des Gehirns ausgeht, die durch bildgebende Verfahren aber nicht nachweisbar sind.....
    ..Du gehst von der- ebenfalls unbewiesenen Annahme- aus, dass ADHS immer durch psychische Ursachen (falsches Erziehungsverhalten, psychische Unzulänglichkeiten der Eltern) bedingt ist.


    Hier:


    Es gibt schon lange auch Forschungsergebnisse, die Dopaminprobleme auf Deprivation, Anregungsarmut, Bindungsschwächen oder Angstgefühle zurückführen sind (denn psychosoziale Einflüsse verändern nämlich auch die Stoffwechselprozesse im Gehirn).



    Auch Bildgebende Verfahren,die hier immer wieder gerne ADHS- Krankheitsbild beweisen sollen,sagen gar nichts über die Ursachen.
    Gleiche oder sogar massivere Störungen in der Hirnentwicklung wurden auch bei vernachlässigten oder missbrauchten "PTBS -Kindern" nachgewiesen.
    ( De Bellis et.al.1999 ; Teicher et.al.2002)


    Nur am Rande:Mit PTBS-Syndrom werden Kinder und Erwachsene beschrieben,die traumatischen Situationen ausgesetzt waren,in denen das psychische und physische Überleben bedroht war.Zunächst wurde dieses Syndrom bei US-Soldaten nach dem Vietnam-und dem ersten Golfkrieg beschrieben.Diese entwickelten oft große Schwierigkeiten,sich zu konzentrieren,waren ruhelos und impulsiv aufbrausend.Bei ihnen hat man erstmalig die physiologischen und biochemischen Veränderungen im Gehirn nachweisen können,die jetzt auch für einen Teil der hyperkinetischen Kinder beschrieben werden.
    Damit zeigt sich,dass Störungen in der Hirnentwicklung eine Folge von anderen Problemen sind und nicht durch eine genetisch bedingte "Krankheit" verursacht wird. Man kann also keine genetisch bedingte "Krankheit" nachweisen, welche nicht Existiert.



    Dabei ist es erstmal nicht ausschlaggebend, dass die Ursache einer Erkrankung nicht bewiesen ist.


    Wenn ein Kinderarzt zu einem Kind mit Fieber gerufen wird, kann er durch die Beobachtung der geröteten Haut und befühlen der Hautoberfläche die Diagnose "Fieber "schnell bestätigen. Wenn er nur ein fiebersenkendes Medikament verordnen würde, würde man dies als fahrlässig bezeichnen.
    Leiden müssen Kinder, nicht die Entscheider,aber schließlich es ist nicht "unsere" Gesundheit,man hat ja die Macht,und solche Diagnose ist für die Eltern sehr praktisch, da man die Schuld nicht bei sich selbst suchen muss .
    Es ist zu hinterfragen,inwiefern es überhaupt zulässig ist,ADHS als "Krankheit" zu definieren und so Unruhe und Unaufmerksamkeit zu medizinalisieren.



    Ich glaube, keiner der Befürwörter einer medikamentöse Therapie hier lehnt eine begleitende Maßnahme, die das Erziehungsverhalten ändert, ab.


    Zwischen Erziehungsberatung (Theorie)und einer familendynamische Psychotherapie liegt ein gewaltiger Unterschied.



    Letztens Endes ist deine Annahme diskriminierend für betroffene Eltern und Kinder .


    Diskriminiered für Kinder ist dies:

    zusätzlich zu ihren sonstigen Schwierigkeiten, jetzt noch von ihren Eltern, für "verrückt" erklärt werden. Die Kinder leiden tatsächlich, weil sie neben Unsicherheit, Angst und Depressionen,dann werden sie noch von ihren eigenen Eltern nicht als "normal"akzeptiert", denn sie HABEN ja "ADHS".


    Besonders Kinder haben einen Anspruch darauf,ernst genommen,verstanden und nicht einfach mit einer Diagnose abgespeist und als "geisterkrank"abgestempelt zu werden!!!

    "Aber wer einmal gelernt hat, Bewegungserscheinungen
    auf das Ganze des Seelenlebens zu beziehen, wird....
    immer von neuem über die Fülle der Zugänge zu
    Seelischem staunen, die sich ihm allenthalben
    eröffnen“


    (August Homburger)

  • Interessant ist es auch, den Hinweis auf die Rolle von ADHS-Eltern, die sich aus Abwehr ihrer Schuldgefühle in eine Experten- und -Arztrolle gegenüber ihrem Kind begeben. Sie verdrehen ihre subjektiv missratene Elternrolle in eine Expertenrolle und können sich damit wieder, als kompetente Eltern fühlen, auch wenn es nur noch um Dosierungsfragen geht.


    Die Frage lautet:"Wie bringe ich mein Kind durch das Gymnasium?"


    Und die Folgefrage ist: "Mit welcher Dosierung eines Dopingmittels kann ich das erreichen?"


    (LG Chaos Papa)




    (ADS = Abitur dank Stimulantien)

    "Aber wer einmal gelernt hat, Bewegungserscheinungen
    auf das Ganze des Seelenlebens zu beziehen, wird....
    immer von neuem über die Fülle der Zugänge zu
    Seelischem staunen, die sich ihm allenthalben
    eröffnen“


    (August Homburger)

  • Guten Morgen,
    wahrscheinlich kann ich nicht direkt mitreden. Denn ich bin nicht direkt persönlich betroffen. Auch mein Kind nicht. Aber, in unserer Familie (der aus der ich stamme) wurde das "Asperger-Syndrom" sowie andere Autismus-Spektren "frei Haus" diagnostiziert. Ganz im Ernst, wenn ich in unsere nicht ganz unkomplizierte um nicht zu sagen, Teils sehr heftige Familiengeschichte zurück blicke, ist es kein Wunder, wenn das eine oder andere "Symptom" auftraten...oder bis heute nicht ganz verarbeitet da sind, samt ihrer Folgen.


    Wobei, während andere aus meiner Familie eher das Asperger-Syndrom "bekamen", (wobei die Emotionalität und das Mitgefühl ja angeblich eher herabgesetzt bis nicht direkt vorhanden sein sollen...) bin ich eher die Kathegorie: Zuu empathisch....- Ach vielleicht habe ich dann ja das HS (Hochsensibel-Syndrom) ? Häufig wird mir auch das andere HS- "Helfer-Syndrom" nachgesagt...also wenn starkes Mitgefühl und Helfen jetzt schon "Krankheiten" sind ist unsere Gesellschaft definitiv am "Arsc..."---


    Komisch ist nur dass, mittlerweile erwiesen wurde dass: "Mithilfe eines neuen foto-basierten Tests konnte gezeigt werden, dass Menschen mit Autismus
    in ihrer kognitiven, jedoch nicht in ihrer emotionalen Empathie eingeschränkt sind. Mitgefühl und Anteilnahme sind bei Autisten genauso ausgeprägt wie bei Gesunden."


    Ich will damit sagen, das zumindest in diesem Fall, (meiner Abstammungsfamilie)keine Genetischen Defekte als viel mehr das Umfeld in dem wir aufwuchsen eine entscheidende Rolle spielten.
    Was ich damit nicht sagen will ist, das es immer und in allen Fällen das Umfeld ist, das "Syndrome" auslöst.
    Auf keinen Fall bin ich persönlich für die "Ruhigstellung und Anpassung an die hiesige Gesellschaft" durch Medikamente. (Besonders, da man heute weiß wie Gesundheitsgefährdend diese tatsächlich sind!!!)


    Das ganze Thema ist wohl eher komplexer...und Chaos Papa, ich kenne Dich nicht, aber eine starke Kompetenz ist aus Deinen Worten heraus zu lesen! UND eine gesunde Einstellung! DANKE!


    Ich persönlich bin da eher begeistert von diesem Herrn:
    (Habe mir vor längerer Zeit, die Hörbücher: "Potentialentfaltung in Familien" und "in Schulen" von ihm geholt. Die sind tatsächlich sehr empfehlenswert. Regten mich zu neuen Sichtweisen an und halfen.)
    Prof. Gerald Hüther (Prof. für Neurobiologie und Hirnforschung):ADHS ist keine Störung - komplett (siehe youtube)


    Kennt noch jemand Prof. Hüther?


    Ich denke, das es ziemlich leicht und genauso verkehrt ist, Menschen die in irgendeiner Art und Weise nicht in das "Norm-Gesellschaftsbild" passen, als "Krank" ab zu stempeln und ihnen falls nötig eine Krankheit an zu dichten. Und dann natürlich, sollen solch "Unangepasste Individuen" mit Medikamenten einer Gesellschaft angepasst werden, die als "Normal" gilt.
    Wer darf eigentlich bestimmen, wer oder was "normal" ist?
    Und wenn ich mich in unserer Welt und in der Gesellschaft so umsehe...dann bin ich lieber "unnormal"...denn wenn das Verhalten als "normal" gilt, dann halte ich es mit der Aussage eines weiteren "klugen Kopfes": Eckhart Tolle, der von der: "Kollektiven Geisteskrankheit der Menschen".... sprach 8-)


    Liebe Grüße
    von einer auf andere Art "Gestörten, Gesellschaftsmäßig weniger Angepassten" :D

    2 Mal editiert, zuletzt von Sanni-Ela ()

  • Hallo Chaos Papa,


    Interessant ist es auch, den Hinweis auf die Rolle von ADHS-Eltern, die sich aus Abwehr ihrer Schuldgefühle in eine Experten- und -Arztrolle gegenüber ihrem Kind begeben. Sie verdrehen ihre subjektiv missratene Elternrolle in eine Expertenrolle und können sich damit wieder, als kompetente Eltern fühlen, .....


    wenn ich Deinen Werdegang über die vergangenen Jahre beobachte, passt diese Beschreibung recht gut auf Dich. Findest Du nicht auch?


    Wie lässt sich eigentlich der geradezu missionarische Eifer einordnen, darüberhinaus dann noch andere Menschen abzuwerten und zu kriminalisieren?


    Fragende Grüße
    FrauRausteiger

    .
    .
    •» Cave quicquam dicas, nisi quod scieris optime. :rauchen «•
    .
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  • Wie gesagt, ich kenne weder den einen noch den anderen...von daher kann ich mir kein echtes Urteil erlauben...also verzeiht...


    Jedoch, was ich erkennen kann ist: Das wenn "man" selbst persönliche Erfahrungen mit etwas macht und das noch intensiv, dann neigt man schon dazu über etwas (oder auch hin und wieder) jemanden zu urteilen. Vielleicht manchmal auch zu vorschnell, vielleicht auch hin und wieder unfair und unberechtigt.
    Was ja nicht bedeutet, das man sich dahingehend nicht auch selbst korrigieren kann...oder?


    Keiner geht wahrlich in den "Schuhen des Anderen". Und kann die ganze Persönlichkeit, samt aller Einstellungen, Erfahrungen, Gedanken, Hintergründen, Gefühlen, Antrieben, und Absichten tatsächlich erkennen. Weder ich die meines "schriftlichen Gegenübers" noch mein Gegenüber wahrlich meine. Und über`s "Schreiben" ist es anhand fehlender Mimik, Gestik, Stimme-Tonlage...sowieso NOCH schwerer zu beurteilen, wie etwas wirklich gemeint ist, oder gar wie JEMAND tatsächlich ist!


    ....-

  • Wie gesagt, ich kenne weder den einen noch den anderen...von daher kann ich mir kein echtes Urteil erlauben...also verzeiht...

    Naja, machst Du ja

    Das ganze Thema ist wohl eher komplexer...und Chaos Papa, ich kenne Dich nicht, aber eine starke Kompetenz ist aus Deinen Worten heraus zu lesen! UND eine gesunde Einstellung! DANKE!


    Ich denke, das es ziemlich leicht und genauso verkehrt ist, Menschen die in irgendeiner Art und Weise nicht in das "Norm-Gesellschaftsbild" passen, als "Krank" ab zu stempeln und ihnen falls nötig eine Krankheit an zu dichten. Und dann natürlich, sollen solch "Unangepasste Individuen" mit Medikamenten einer Gesellschaft angepasst werden, die als "Normal" gilt.

    Hast Du mal einen Gedanken daran verschwendet, das betroffene Kinder leiden könnten, das Medis nicht dazu da sind Menschen funktionieren zu lassen, sondern helfen können persönliches Leid zu mindern.
    Oder tendierst auch Du dahin zu sagen Antidepressiva sollte keiner nehmen, ist ja nur eine funktionier Pille ?



    Übrigens Autismus gibt es in vielen Formen.Die Behauptung Autisten wären kognitiv eingschränkt , das erzähle ich dann mal meinem Bekannten dem autistischen Professor . :lach


    Liebe Grüße


    Ute

  • Was Chaos-Papa angeht:


    Don´t feed the troll...


    Hier alle paar Monate auftauchen, irgendwelche Sprüche abgeben und dann nicht in einen vernünftigen Dialog gehen scheint ihn auszuzeichnen. Ob er auch in seiner Erziehung so agiert? Man weiß es nicht und wird es nie erfahren.
    Sinnstiftend wäre es aber, seine Postings nicht mehr zu beachten. Vielleicht hört er dann mit der Zeit auf. Auch wie in der Erziehung: Keine Verstärker setzen ^^.


    Und Frau Rausteiger, Deine Frage ist mit einem Zitat schnell beantwortet: "Wie klein ist der, welcher andere erniedrigen muß, um sich selbst zu erhöhen." (Wilhelmine von Hillern)


    Edit: Zitat richtig markiert

  • Ich kann die Gründe schon nachvollziehen und verstehen, warum ein Großteil hier nicht mit Chaos Papa kann und seine Postings ablehnt, aber das hier finde ich nicht fair.


    Was Chaos-Papa angeht:


    Don´t feed the troll...


    Ein Troll ist er nicht, er ist selbst durch seinen Sohn betroffen und hat halt den anderen Weg beschritten. Er hat definitiv einen großen Erfahrungsschatz.


    Ich finde es schade, dass die Fronten schon so verhärtet sind, das es hier nur noch zwei Fraktionen, pro und contra Medikation zu geben scheint, die einander nichtmal mehr im Ansatz zuhören können und wollen. Könnten doch alle voneinander lernen :-(

  • Ich finde es schade, dass die Fronten schon so verhärtet sind, das es hier nur noch zwei Fraktionen, pro und contra Medikation zu geben scheint, die einander nichtmal mehr im Ansatz zuhören können und wollen. Könnten doch alle voneinander lernen :-(


    Hallo TiMiDa,


    auf mich trifft das nicht zu.
    Ich bin contra Medikation solange nicht alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind - und derer gibt es viele. Für meine Familie habe ich z.B. die Option Medikation abgelehnt und bessere Wege gefunden (und ja, das ADHS war zweifelsfrei nachgewiesen und der Leidensdruck war groß).

    Dennoch mag ich Fanatismus und abwertende, kriminalisierende "Argumentation" genauso wenig wie angelesene Pseudo-Wissenschaftlichkeit im Namen der einzig möglichen Wahrheit. Das ist für die betroffenen Kinder genauso schädlich wie zu viel Medikament oder die Haltung "ach lass die Kinder doch sein wie sie sind, die Umwelt muss das akzeptieren, ist doch egal ob Kinder dann versagen."


    Ich nenne das Verhalten des genannten Users trollen - eine Diskussion ist von Besitzern der einzig möglichen Wahrheit nun einmal nicht gewünscht.


    Es spricht Bände, dass betroffene Eltern sich nicht mehr Rat holen mögen.


    Beste Grüße
    FrauRausteiger

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    •» Cave quicquam dicas, nisi quod scieris optime. :rauchen «•
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    Einmal editiert, zuletzt von FrauRausteiger ()