Erfinder von ADHS bezeichnete es als ein Paradebeispiel für eine fabrizierte Erkrankung.

  • Vielleicht sollte man noch hinzufügen, dass ADHS auch eine erbliche Komponente hat. So von wenge "zu wenig Aufmerksamkeit".

  • Ich z.B. wüßte das ich bei einem hyperaktiven Kind die Segel streichen müßte, weil Action ist nicht so meins.


    Das ginge mir ganz genauso. Und ja ich hab "Glück" gehabt, ich hatte weder ein Schreibaby noch ein hyperaktives Kind.


    Du sagst du hast ein Vorzeigekind, und ich möchte dir nicht auf die Füße treten, aber lass du dir doch mal in Krabbelgruppe, Kindergarten, Schule sagen: Was ist denn mit ihrem Kind?! Geh du dann mal auf Augenhöhe und versuche das Rätsel zu lösen: Was mache ICH falsch? Manchmal... garnichts.


    Nun, es wurde mir gesagt. Im Krankenhaus, im Kiga, und auch in der Schule - unabhängig voneinander. Und ja, ich habe versucht, mich auf Augenhöhe zu begeben. Das war und ist meine Strategie bei sowas. Vielleicht ist "falsch" auch das verkehrte Wort. Ich meinte damit eher: "nicht richtig im Sinne eines richtigen Kind-Begleitens". Und ich stimme dir völlig zu: wir haben das alle nicht gelernt, wir lernen bei der Kindererziehung mit. Und selbst ausgebildete Therapeuten haben sicherlich ihre Schwierigkeiten bei der Kindererziehung / ich sag ja lieber Begleitung, insbesondere wenn das Kind auffällig wird. Auch son schreckliches Wort: auffällig =(


    Und ich darf dir sagen: ich mach lange nicht alles richtig. Ich bin total ungeeignet ein Kind zu erziehen, weil ich mag eigentlich keine Kinder und wollte nie welche haben. Aber seit meine Tochter da ist fühle ich große Liebe und große Verantwortung. Und alle Schwierigkeiten, die aufgetaucht sind, haben wir gemeinsam besprochen und sind sie gemeinsam angegangen (natürlich nur insoweit wie sie altersgemäß in der Lage dazu war). Das meinte ich mit Augenhöhe.


    So oder so: Vorverurteilungen helfen garnichts. Menschen sind kein weißes Papier, das nach Belieben geformt werden kann, und es nur ein wenig guten Willen braucht, um sie "vorzeigbar" und angepaßt zu machen.


    Da geb ich dir auch recht. Ich will auch keinen vorverurteilen, und ich wollte auch keinem zu nahe treten. Wenn ich jemandem zu nahe getreten bin oder jemanden verletzt habe, tut mir das sehr leid.


    Ich war auch emotional^^ und wollte nur deutlich machen, dass ich das Gefühl habe, das die Diagnose ADHS einfach irgendwie einer Modeerscheinung gleicht.


    Grüße Tiger


    Edith hat Rechtschreibfehler korrigiert.

  • man sollte immer vorsichtig mit dem Begriff NIE sein.


    In diesem Fall sage ich es voller Inbrunst. Und ich setze noch einen drauf: Ich werde meinem KIND auch nie Alkohol oder andere Drogen geben.




    Außerdem wage ich noch zu erwähnen, dass ich nur ADHS-Kinder kenne, die in Familien leben, in denen ich schon nach 3 Stunden kirre werden würde. Aus unterschiedlichen Gründen. Manchmal Dinge, die man nicht ändern kann, meistens Sachen, die hausgemacht sind.




    Kiki

    Wer glücklich ist, ist selber schuld!

  • Außerdem wage ich noch zu erwähnen, dass ich nur ADHS-Kinder kenne, die in Familien leben, in denen ich schon nach 3 Stunden kirre werden würde. Aus unterschiedlichen Gründen. Manchmal Dinge, die man nicht ändern kann, meistens Sachen, die hausgemacht sind.




    Kiki


    Das ist sehr abwertend, was Du da schreibst!
    Oder Du kennst zuwenige davon....

    " Lebensmotto" Alle Sorgen hinaus auf`s Meer schicken und kleine Gluecksmomente sammeln, wie Muscheln am Strand

  • Wie schön wäre die Welt, wenn nicht alle Charaktereigenschaften, die gerade in der Gesellschaft unerwünscht sind, als krankhaft eingestuft würden... Wie schön wäre die Welt, wenn man jeden Charakterzug einfach als gegeben ansehen würde und das beste daraus machen würde.


    Gestern Abend hatte ich mit meinen Kindern, darunter mein Sohn mit seit 10 Jahren diagnostiziertem AD(H)S eine anregende und interessante Diskussion, basierend auf diesem Thread. Mein Sohn war immer schon überaktiv, impulsiv, teilweise aggressiv. Er passte einfach nicht in die Gesellschaft. Als junge Mutter, damals war ich zwischen 21 und 26 Jahren alt, mit später dann sogar schon 3 Kindern, war ich schnell überfordert. Mein Sohn passte nicht in die Gesellschaft und ich wusste mir keinen Rat, wie ich das ändern könnte. Wenig informiert und von allen Seiten bombardiert schleppte ich ihn zum Arzt und die Diagnose war schnell gestellt.


    5 Jahre habe ich meinem Kind Ritalin gegeben. 5 Jahre lang hat mein Kind funktioniert, aber sich nicht ausleben können. Klar, er war jetzt weniger auffällig, besser in der Schule. Das war es auch schon. Er war nämlich nicht mehr er. Sein quirliges, neugieriges Wesen war erstickt in Medikamenten, er war nur noch ein Schatten.


    Es kostet Kraft, Geduld, Ausdauer, Liebe und eine ganze Menge an Rückgrat, sich dem zu widersetzen. Sein Kind so anzunehmen, wie es ist und es in dieser Hinsicht zu bestärken und zu fördern. Mein Junge hatte gestern Tränen in den Augen, als ich ihm das Beispiel von den Rittern erzählte, dass früher Menschen wie er lebensnotwendig für die Bevölkerung waren und dass man heute einfach eine neue "Bestimmung" finden müsse, um seine Fähigkeiten richtig einzusetzen und in gesellschaftsfähige Bahnen zu leiten.



    Und überhaupt, welche Charaktereigenschaft wäre denn durchwegs positiv für seinen Inhaber? Der Gutmütige wird nur ausgenutzt, ebenso der Hilfsbereite. Der immer Freundliche bekommt irgendwann ein Magengeschwür, wie der Zurückhaltende auch...


    Meine Tochter hatte die phantasievolle Idee, Kindergärten und Schulen nicht mehr nach Wissenskategorien einzuteilen, sondern nach Charaktereigenschaften. Zuerst überlegten wir, wie das aussehen könnte. Man kann ja nicht alle Hilfsbereiten Kinder zusammenstecken und das fördern, denn sobald die später auf die Gesellschaft losgelassen werden, gehen die unter. Man kann auch nicht alle hilfsbereiten Kinder zusammenstecken und versuchen, ihnen das abzugewöhnen, denn im Grunde ihres Herzens werden sie immer hilfsbereit bleiben und wer weiß, was es für psychische Schäden anrichtet, wenn man einem Kind sagt, so wie es ist, ist es nicht in Ordnung.


    Genauso ist es aber mit dem vermeintlich schlechten Eigenschaften. Deshalb sind wir zu dem Schluss gekommen, man sollte nach den schlechten Eigenschaften sortieren und versuchen, diese in positive Bahnen zu lenken.



    :rotwerd


    Naja, es war halt eine Unterhaltung, eine Diskussion und ein Umherdenken. Wie schön wäre es auf der Welt, wenn jeder seinen Platz hätte...



    Sorry fürs OT, aber das hat die Diskussion ADHS bei uns zuhause zutage gebracht.

    Finde Dein Licht und finde Deine Schatten. Erst dann wirst Du zu Deiner Mitte finden.

  • Es geht ja nicht nur um Konzentration und auch nicht nur darum, dass das Kind sich angemessen verhält, ADS hat Auswirkungen auf das ganze Leben, also auch auf das Erwachsenenleben und es wird mit zunehmenden Alter nicht in jedem Fall einfacher für die Betroffenen.

  • Naja, aber es wieder eben dann oft gegeben, wenn man "überfordert" scheint oder ist.
    Ich kann Frau_mit_kind Antwort total nachvollzienen. Ich würde mir ebenfalls anmaßen zu sagen, meinem Kind niemals Ritalin zu geben. In meinen Augen sind das Drogen.



    Der Sohn meiner Freundin ist auch ein lebhaftes Kind, schnell wurde ADS diagnostiziert. Sie war kurz davor es ihm zu geben, hat sich dann aber doch nach langem Überreden dagegen entschieden.


    Der Junge lebt heute oebrüllt, ohne Ritalin, hat einfach nur die Klasse wiederholt, meine Freundin hat IHR Verhalten verändert.
    Sie war überfordert, hat ständig wegen jeder Kleinigkeit rumgebrüllt,


    Und sie hat die Kinder nicht "gesehen".
    Gesehen in zweideutiger Hinsicht.



    Es ist meine Meinung, wenn ich sage, man hat die Wahl.
    Vielelicht leigt es an mir, die nie den einfacheren Weg geht, veilleicht sind andere eben anders....


    Ich gebe meinem Kind auch keine Tabletten wenn es ein bisschen krank ist, es gibt andere Wege.....es gibt alternative Wege. Und die wird es immer geben.

  • Außerdem wage ich noch zu erwähnen, dass ich nur ADHS-Kinder kenne, die in Familien leben, in denen ich schon nach 3 Stunden kirre werden würde. Aus unterschiedlichen Gründen. Manchmal Dinge, die man nicht ändern kann, meistens Sachen, die hausgemacht sind.

    Ich lade Dich und Deinen Ableger gerne mal für 3 Stunden ein.
    Wenn's Dir, oder vor allem Junior, nach 3 Stunden doch noch ertragbar erscheint, gerne auch länger.


    Aber Vorsicht, einer von meinen fünf Jungs steht unter Drogen...


  • Es ist meine Meinung, wenn ich sage, man hat die Wahl.
    Vielelicht leigt es an mir, die nie den einfacheren Weg geht, veilleicht sind andere eben anders....


    Ich gebe meinem Kind auch keine Tabletten wenn es ein bisschen krank ist, es gibt andere Wege.....es gibt alternative Wege. Und die wird es immer geben.

    Wie kommst Du zu der sorry anmassenden Behauptung das anscheinend alle anderen immer den leichteren Weg gehen?


    Wie kommst Du auf den Trichter, das dem Kind zB Ritalin geben der einfachere Weg ist?Ich bin fest davon überzeugt ,das es kaum Eltern gibt die sich diese Entscheidung einfach machen.


    Mich nervt dieses, na also da müssten sich die Eltern hal mal anstrengen und schon ist alles super.
    Ganz schön von Oben herab.
    Irgendwie taucht hier auch nie das Leiden der Kinder auf, ja es gibt sie , die durch Medis eine bessere Lebensualität haben.


    Liebe Grüße



    Ute

  • Mich nervt dieses, na also da müssten sich die Eltern hal mal anstrengen und schon ist alles super.
    Ganz schön von Oben herab.
    Irgendwie taucht hier auch nie das Leiden der Kinder auf, ja es gibt sie , die durch Medis eine bessere Lebensualität haben



    Man muss auch erst mal in die Materie hineinwachsen, sich damit vertraut machen, sich informieren. Und JA, zu Anfang war es ein Segen, meinen Sohn mit Medikamenten zu behandeln. Ich hab mir das wahrlich nicht leicht gemacht, es war keine einfache Entscheidung, aber es war ein Segen. Es hat mir wieder Zeit und Luft und Raum gegeben, mich damit auseinandersetzen zu können und nicht mehr nur zu funktionieren...


    Die Entscheidung, ohne Medis weiterzumachen war ebenfalls keine leichte. Und ich kann mir vorstellen, dass es genügend Kinder gibt, bei denen es schlicht nicht möglich ist, ohne Medis ein normales Leben zu führen, weshalb auch immer (Gesellschaft ect.).


    Mit Ergotherapie kriegt man nun mal nicht alles in den Griff. Und nicht jedes Kind spricht mit dem Psychotherapeuten.


    Es gibt so viele Möglichkeiten, so viele verschiedene Wege. Jeder muss den richtigen Weg finden.

    Finde Dein Licht und finde Deine Schatten. Erst dann wirst Du zu Deiner Mitte finden.

  • Ich bin durchaus Ritalin-kritisch, möchte aber mal folgende Fälle aus meinem persönlichen Umfeld zu bedenken geben.


    Fall 1: Heute 13jähriges Mädchen, Diagnose ADHS im Grundschulalter, kombiniert wie so oft mit einer Lese-Rechtschreib-Schwäche. Empfehlung der Lehrer: Hauptschule! Das Mädchen ist sehr intelligent und für sie war das schlimm, hat selbst sehr darunter gelitten. Jetzt nimmt sie schwach dosiert MPh morgens an Schultagen und geht aufs Gymnasium! Sie ist damit sehr glücklich und ihre Freunde entsprechen ihrem geistigen Niveau. Was hätte dieses Kind in der Hauptschule getan?


    Fall 2: Junge, heute 17 Jahre alt. Diagnose ADHS, Einschulung ins Förderzentrum mit 3jähriger Eingangsstufe etc.. später Wechsel auf die normale Grundschule. Die Eltern beide sehr kritisch was Schulmedizin angeht und absolute Ritalingegner. Der Junge hatte in der Schule nur Probleme, ist angeeckt und hat letztendlich das Handtuch geworfen und die Schule ohne Abschluss verlassen - klassischer Schulverweigerer. Zeitgleich hat er angefangen mit Drogen und Alkohol zu experimentieren. Nicht selten bei ADHSlern - eine Art Selbstmedikation, denn auch für die Betroffenen ist diese Krankheit ja anstrengend, nicht nur für das Umfeld.


    Fall 3: Junge, damals 12 Jahre (hab keinen Kontakt mehr und weiss nicht was aus ihm geworden ist): Besuch einer "Schule zur Erziehungshilfe", Therapie, nachmittags Einzelbetreuung durch Sozialpädagogen, bekam MPh und war trotzdem kaum tragbar. Täglich massive Konflikte, Grenzüberschreitungen etc.
    Dieser Junge ohne Medikation - undenkbar in jeder Schulform.


    Ich will damit nicht sagen, dass es nur mit Ritalin geht!!! Und ich würde ganz bestimmt nicht meinem Kind leichtfertig solche krassen Medikamente geben. Aber man muss sich eben auch den Auswirkungen bei einem Verzicht auf die Medikamente bewusst sein. Und immer im Einzelfall abwägen!

  • Lieber Snake :blume ,


    wir kennen uns ja und deine Frau habe ich auch kurz kennenlernen dürfen. Ich mag euch und auch den Sohn, den ich kennengelernt habe. Trotzdem, bitte bitte sei mir nicht böse, ich würde bestimmt kirre werden bei euch. 5 Kinder und noch meiner, sorry, meine Nerven :ohnmacht: Das ist mir einfch zu laut, und zu wuhlig, auch wenn alle ganz lieb und "normal" sind. Das ist mein Ding, mein Nervenkostüm, das weiß ich.


    Der beste Freund von meinem Sohn hat noch zwei Brüder. Beim Abholen setz ich mich gern noch kurz hin, weil ich die Eltern sehr mag. Aber die vier (manchmal 5 wenn Papa noch mittobt :D ) einfach nur spielenden Kinder machen mich echt :rolleyes: Ich weiß, warum ich nur eines habe und nicht Kindergärtnerin geworden bin :D Wer das kann hat meinen :respekt


    Und ich weiß, wie mein Sohn sich (kurzzeitig) verändert, wenn er lange dort war. :hä Vielleicht wäre er auch ein ADHS-Kanditat wäre er in einer so -ich sag jetzt mal- aufregenden Familie und nicht in der langweiligen Mutter-1-Kind-Konstellation. :frag Schon im Kiga hat er sich oft in die Kuschelecke zurückgezogen und über Kopfhörer Musik oder Hörbücher gehört. Auch die Erzieherin in der Nachschulbetreuung meinte mal manchmal hat sie das Gefühl, ihm ist es manchmal zuviel. Einfach zu laut. Wie wäre er geworden, hätte er nicht Zuhause diese Ruhe und eine Mutter, die immer ausschließlich für ihn Zeit hat? Man weiß es nicht. Ich weiß aber ganz sicher, wir wären eine äußerst auffällige Familie geworden, hätte ich mit welchem Mann auch immer mehrere Kinder bekommen. Eine total überforderte Mutter ohne Nerven....wie sollen Kinder sich da wohl fühlen und sich normal/unauffällig (ich weiß nicht wie ich es nennen soll, ihr wisst was ich meine) entwickeln? :rotwerd


    Daher kann ich Dadefanas Bericht gut nachempfinden. Mit Anfang 20 wäre ich mit einem halben Kind schon überfordert gewesen. Und ich hatte noch nicht einmal Erfahrungen mit einem Joint geschweige denn andere bewußtseinsverändernde Medis oder gar Drogen. Hätte mir dann jemand erzählt mit den Tabletten gehts deinem Kind besser...ich hätte sie ihm bestimmt auch gegeben.


    Schön finde ich auch ihre Beschreibung wie sie sein Wesen damals unter Medis empfand. Halt als funktionierendes Wesen. Genau so fühlte ich mich bei den legal verschriebenen Medis als auch be den Amphetaminen. Liebe Ute, ICH für mich kann nicht sagen, dass sich meine Lebensqualität unter Einfluss verbessert hat.


    Kiki
    die sicher ist, dass auch diese Erklärung wieder jemand in den falschen Hals bekommt :rolleyes2:

    Wer glücklich ist, ist selber schuld!

  • Immer wieder schön zu lesen, wie anmaßend Leute sein können, die keine Ahnung haben.




    Manchmal ist ein Kind auch erst durch "Drogen" fähig, andere Behandlungsmöglichkeiten wie beispielsweise Ergotherapie durchzuziehen.




    Übrigens ist jedes Medikament eine "Droge" und es wäre mal interessant, ob diese Supereltern mit den Superkindern diesen auch bei körperlichen Erkrankungen die helfenden "Drogen" vorenthalten würden. Das wäre dann nämlich unter Umständen Körperverletzung oder unterlassende Hilfeleistung.




    Eltern von ADS-Kindern - und nicht zuletzt die Kinder selbst - haben es schwer genug.




    Wem es bei mir zu laut ist, der soll wegbleiben, samt seinem Vorzeigekind! Ehrlich gesagt, ich empfinde diese Äusserungen als Gipfel der Frechheit und auch der Ahnungslosigkeit, denn ADS bedeutet nicht zwangsläufig Hyperaktivität. Oft äussern die Anzeichen sich sehr viel subtiler.

    Einmal editiert, zuletzt von si_lence ()

  • Liebe Ute, ICH für mich kann nicht sagen, dass sich meine Lebensqualität unter Einfluss verbessert hat.

    Klugschiettermodus an ,aber das schliesst ja nicht aus das es anderen hilft, Klugschiettermodus wieder aus. :blume



    Mein Bursche ist Epileptiker und die Medis , die er nehmen muss haben durchaus auch Einfluss auf sein Verhalten, ohne Medis krampft er jede Nacht.


    Ich bin mir sehr klar über die Nebenwirkung der Medis und auch über evtuelle Langzeitfolgen und nun?


    Bekommt er die Medis nicht ist kein Platz mehr für irgendwelche Entwicklung, weil das Gehirnplatt ist und Stunden nach dem Anfall eh nix mehr geht.
    Seit er zum Glück gut eingestellt ist und nur noch selten krampft, lebt mein Bursche ein soviel reicheres Leben.


    Deswegen bin ich einfach auf Grund meiner eigenen Erfahrung zurüchhaltend mit der Verurteilung, zum Teil Verteufelung von Medis.
    Wobei soweit ich weiss bei ADHS die Medis anders wirken als bei "normalen".


    Mein Burche Nr2 hatte mal in der KiTa ausversehen Ritalin bekommen, Hilfe, der war sowas von aufgedreht, bei ADHS Betroffenen wirkt es aber anders, bitte korrigieren wenn das falsch ist.


    Liebe Grüße



    Ute

  • Wobei soweit ich weiss bei ADHS die Medis anders wirken als bei "normalen".



    Richtig. Ganz salopp und grob ausgedrückt sind es Aufputschmittel, die ruhigstellend wirken.


    Die selbe Wirkung hat übrigens Kaffee auf meinen Sohn. Morgens eine Tasse starken schwarzen Kaffee und er "fährt runter".



    Was mir immer aufstößt, ist der Vergleich zwischen Erkrankungen die wirklich existieren und ADS-Diagnosen, die nun mal nachgewiesener Weise lange Zeit leichtfertig getroffen wurden. Einem Epileptiker sein Medikament vorzuenthalten ist genauso schlimm, wie einem "Echten" ADS´ler sein Medikament vorzuenthalten, vorausgesetzt, es ist so schlimm, dass er ohne das Medikament nicht "funktioniert".


    Gibt es. Ohne Zweifel.


    Meiner ist nicht so stark betroffen. Vielleicht hat er gar kein richtiges ADHS. Ich habs nicht mehr testen lassen. Ist mir auch schnuppe. Wir kommen ohne Medis klar. Ein Junge aus unserem Bekanntenkreis wird auch therapiert. Hochdosiert. Er ist samt Medis nicht anders. Bei ihm wirkt das Zeug nicht. Warum? Vielleicht ist er gar kein ADHS´ler und es wirkt bei ihm deshalb sogar noch aufputschend? Den Eltern ist dieser Gedanke noch nie gekommen.


    Der Junge sagt heute mit 14 Jahren von sich selbst, er muss seine Drogen nehmen, sonst ist er ein blöder Krüppel. O-Ton von seinen Eltern.



    Es gibt solche und solche. Jeder soll es für sich hinterfragen und entscheiden. Aber ADHS ist eine Diagnose, die lange Jahre lang äußerst leichtfertig getroffen wurde, rein zur Beruhigung der Eltern, deren Kind nicht in das moderne Schema passte.

    Finde Dein Licht und finde Deine Schatten. Erst dann wirst Du zu Deiner Mitte finden.

  • Ich sage immer schon, dass die Diagnosestellung nicht einfach ist und es ist hier unbedingt eine genaue Diagnose durch einen Facharzt nötig. Alles andere ist verantwortungslos.



    Die Wirkung von Ritalin, das keineswegs "beruhigt", wird sehr schön beschrieben auf einem bekannten Videoportal unter "Wirkung von Ritalin an der Synapse bei ADS".

  • - Man kann ein kurzsichtiges Kind ohne Brille in die Schule schicken. Geht bestimmt irgendwie.


    - Ein schwerhöriges Kind kann auch ohne Hörhilfe in die Schule. Macht Probleme, aber geht, klar, nervt halt mehr, wenn das Kind nichts mitkriegt.


    - Stottern: Heute weiß man, dass Stottern zu etwa 80% genetisch bedingt ist. Verhältnis Jungen/Mädchen vielleicht 5:1, ähnlich wie ADHS. Was wurde da früher mitunter tiefenpsychologisch dran herumlaboriert.


    In all den Fällen sollten die Eltern sich auch Mal überlegen, was sie wohl falsch machen, wenn ihr Kind stottert, kurzsichtig, schwerhörig, autistisch, depressiv, zu groß, zu klein ist, diabetes, Epilepsie, Hämophilie hat oder eine Zahnspange benötigt. Andere wohlerzogene Kinder haben das schließlich auch nicht. Geht doch bei guten Eltern.



    - ADHS ist ganz überwiegend vererblich.


    ADHS eines Kindes ist aber ein Stigma für die Eltern. Erst soll das Verhalten der Eltern schuld daran sein, dass ihr Kind ADHS hat, dann machen die doofen Eltern auch noch bei der Therapie alles falsch, weil sie ihre Schuld nicht zugeben und sich mit Medikamenten für das Kind nen lauen Lenz vor dem Flachbildfernseher machen.


    Ist es das, was die Eltern mit Vorzeigekindern hier meinen, wenn sie sagen es gehe immer ohne Medikamente? Es geht nicht immer ohne, wenn man den möglichen weiteren Verlauf kennt.

  • ja es gibt sie , die durch Medis eine bessere Lebensualität haben.


    Mag sein und das trifft sicherlich auch auf einen Teil der mit Ritalin-behandelten Kinder zu, aber in erster Linie sind diese Kinder durch äußere Umstände unglücklich. Das kommt nicht von innen heraus. Diese Kinder werden unglücklich gemacht, weil man immer an ihnen rumnörgelt - Schule, Eltern usw.


    Man muss diese Kinder so nehmen wie sie sind. Und das ist die Gradwanderung, weil - gerade in der Schule - man sie nicht so nehmen darf, wie sie sind.


    Ich bin auch sehr kritisch, was die Ritalin-Gabe betrifft und die Anzahl der ADHS-Diagnosen glaub ich ohnehin nicht (also die Höhe der Diagnosestellung schon, aber nicht, dass diese Kinder auch alle tatsächlich ADHS haben).


    Aber es gibt ganz sicherlich Kinder, die brauchen dieses Medikament. Und drum würde ich auch niemals sagen, dass ich niemals meinem Kind diese Medikation nicht geben würde. Es kommt halt auch immer drauf an, inwieweit es sich mit ADHS leben lässt und inwieweit ich die Umstände meinem Kind anpassen kann (passende Schule usw.). Alles sehr individuell.

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • Die Wirkung von Ritalin, das keineswegs "beruhigt", wird sehr schön beschrieben auf einem bekannten Videoportal unter "Wirkung von Ritalin an der Synapse bei ADS".



    Jaaaaaaa... ich sagte auch, salopp ausgedrückt... so wie es der Umwelt erscheint. Ein Lehrer, eine Oma, die nette Nachbarin von nebenan kann wohl kaum auf die Synapsen kucken. Ich auch nicht. Das Kind kriegt ein Aufputschmittel und dadurch wird es ruhig. So ist die äußere Wirkung. Was das Medikament im Kopf macht, sieht man doch nicht. :rolleyes2:

    Finde Dein Licht und finde Deine Schatten. Erst dann wirst Du zu Deiner Mitte finden.

  • Sagen wir mal so, das Kind wird durch Ritalin befähigt, sich zu konzentrieren und zu kontrollieren und wirkt dadurch ruhiger. :-)