Werte in der Erziehung

  • Hallo,


    zur Zeit mache ich mir Gedanken darüber, welche Werte ich meinem Kind vermittele.
    Gedanken mache ich mir auch zum christlichen Glauben mich selbst betreffend und auch mein Kind betreffend.


    Mich interessiert, was ihr wichtig findet, euren Kindern zu vermitteln.
    Seid ihr in der Kirche "aktiv"? Was gibt euch das?

  • Kirche :mussweg

    :lach



    Werte kann man auch ohne *irgendeine* Religion vermitteln.
    Es ergibt sich aus der Sozialisation, daß man
    -niemandem den Schädel einschlägt
    -sich nicht durch Lügen Vorteile verschafft
    -den Unterschied zwischen "mein" und "dein" kennt.


    Toleranz kann man ohnehin nicht mit Kirche und Religion in Verbindung bringen, sowas
    lernt Kind durch den Alltag, durch Vorleben.

  • Nun ja, als aktiver Christ ist mir schon wichtig, dass meine Tochter davon auch etwas mitbekommt. Tut sie allein schon wegen Besuch des Gottesdienst (ist da einfach mit dabei, wenn ich auch hingehe), aber auch weil wir auf Gemeindefreizeiten mitfahren, ich öfters Musik mache und solche Dinge. Habe ihr mit 4 Jahren eine Kinderbibel zum Vorlesen gekauft. Sie ist in einem ev. Kindergarten. All das trägt sicher dazu bei, dass sie all das als Normalität empfindet. Um Werte geht es da sicher auch, aber das steht nicht im Zentrum, sondern eher die Gemeinschaft mit anderen, die man natürlich auch anderswo haben kann.


    Was finde ich wichtig, zu vermitteln? Höflichkeit, Respekt, guter Umgang mit Sprache, nicht immer nur an sich selber denken, nicht lügen, andere nicht schlagen, das erst einmal ganz auf die Schnelle.


    Warum machst Du Dir gerade Gedanken zum christlichen Glauben?

  • Toleranz kann man ohnehin nicht mit Kirche und Religion in Verbindung bringen, sowas lernt Kind durch den Alltag, durch Vorleben.


    Kann man schon damit in Verbindung bringen, ist aber nicht zwangsläufig so. Vielleicht auch die Frage, was Du unter Toleranz verstehst. "Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst" ist für mich zumindest schon ein Gebot der Toleranz.


  • Kann man schon damit in Verbindung bringen, ist aber nicht zwangsläufig so. Vielleicht auch die Frage, was Du unter Toleranz verstehst. "Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst" ist für mich zumindest schon ein Gebot der Toleranz.

    Ja, die unvergleichliche Toleranz, die Religionen anderen Religionen entgegenbringen^^,


    die Toleranz, die sie gleichgeschlechtlichen Partnerschaften und/oder geschiedenen Menschen und
    ledigen Mütter n entgegenbringen. :daumen

  • Ja, die unvergleichliche Toleranz, die Religionen anderen Religionen entgegenbringen^^,


    die Toleranz, die sie gleichgeschlechtlichen Partnerschaften und/oder geschiedenen Menschen und
    ledigen Mütter n entgegenbringen.


    Und wie sieht es da in der Zivilgesellschaft aus? Man kann durchaus unterscheiden zwischen der Institution Kirche und sich über alles Mögliche dort aufregen (siehe schon seit Wochen die Medienberichte über den Limburger Bischof) und dem Leben in den Kirchengemeinden vor Ort. Allerdings müsste man sich dazu die Mühe machen, am Gemeindeleben vor Ort teilnehmen zu wollen.


    Alles andere ist in meinen Augen eine vorschnelle und unzulässige Verallgemeinerung.


    Man sollte sich durchaus auch vergewissern, dass Kirche auch nur aus Menschen besteht, die ihre Charakterschwächen haben und Fehler machen. Leider ist das so. Religion ist keine Veranstaltung von und für Supermänner und -frauen.

  • ich sozialisieren nicht nach bestimmten werten. ich versuche, mein kind so auf das leben vorzubereiten, dass es achtsam und rücksichtsvoll mit sich und anderen umgeht, aber auch in der lage ist, seine positionen angemessen zu vertreten. damit ist irgendwie alles abgedeckt.


    die kirche ist auch gar nicht meins, da kind aber sehr kirchenaffin ist, habe ich eine kinderbibel angeschafft und diskutiere mit kind viel über religion - grade immer wieder darüber, dass es vollkommen okay ist, wenn kind an gott glaubt, auch wenn ich das nicht mach.

    wer einem alles geben kann, kann einem auch alles nehmen.
    kettcar, "in deinen armen"

  • Ich finde es schwierig, meinem Kind zu erklären, warum die Kirche intolerant ist, die Menschen
    die ihr angehören, aber nicht.
    Das beisst sich.




    Ich mag den Leuten den guten Willen nicht absprechen, aber was ich in der Praxis als Arbeitsvermittlerin
    mit den "christlichen" Arbeitgebern erlebt habe, ist unfassbar.
    Das sind nicht einzelne Personen, da steckt eine Ideologie der Ausbeutung dahinter.

  • Ich mag den Leuten den guten Willen nicht absprechen, aber was ich in der Praxis als Arbeitsvermittlerin
    mit den "christlichen" Arbeitgebern erlebt habe, ist unfassbar.
    Das sind nicht einzelne Personen, da steckt eine Ideologie der Ausbeutung dahinter.


    Magst Du das mal (ohne Nennung der jeweiligen Arbeitgeber natürlich) konkretisieren?


  • Magst Du das mal (ohne Nennung der jeweiligen Arbeitgeber natürlich) konkretisieren?

    Ein Beispiel (das leider nur stellvertretend für die meisten Erfahrungen von mir und meinen Kollegen steht):


    Christliches Altenpflegeheim sucht Helfer.
    Da mir die Religionszugehörigkeit meiner Kunden nicht bekannt ist (meistens) und mich auch nix angeht,
    schicke ich Vermittlungsvorschläge an vermeintlich passende Kunden.
    An den Arbeitgeber geht eine Kopie dieses VV mit angehängtem Rückmeldebogen, auf dem er eintragen
    kann, warum ein Arbeitsverhältnis nicht zustande kam.


    Rückmeldebogen kommt zurück, Arbeitgeber meldet: Bewerber/In habe überzogene Lohnforderungen gestellt sowie
    sich geweigert, bestimmte, dem Berufsbild entsprechende Tätigkeiten auszuführen.


    Ich lade Bewerberin ein, um das zu klären.


    Raus kam: sie hatte die falsche Religionszugehörigkeit und wollte kein viermonatiges kostenloses
    Praktikum machen.
    Im Gespräch wurde ihr gesagt, sie habe zu konvertieren, andernfalls: fiese Rückmeldung, die zur
    Sanktion führt.


    Ich glaube der Bewerberin, weil sowas gerne vorkommt.
    Die Leute werden genötigt, erpresst.


    Mittlerweile handhabe ich es so, daß ich dorthin nur noch den harten Kern meiner Kunden schicke,
    die sich zu wehren wissen.
    Die sollen ihre Leute sonstwo rekrutieren, ich lasse nicht zu, daß sich einer meiner Kunden versklaven lassen muss.


    Konkret genug?

  • Alles andere ist in meinen Augen eine vorschnelle und unzulässige Verallgemeinerung.


    Man sollte sich durchaus auch vergewissern, dass Kirche auch nur aus Menschen besteht, die ihre Charakterschwächen haben und Fehler machen. Leider ist das so. Religion ist keine Veranstaltung von und für Supermänner und -frauen.

    Einzelfälle, sicher^^.


    Nun, eine Religon hat sich mittlerweile verschlimm bessert, vom aktiven Völkermord namens Kreuzzug hin zu
    Unterstützung von Völkermördern (Rattenlinie, google), protzt mit Steuergeldern, hocken auf Milliarden unrechtmässig
    erworbener Güter, Immobilien und Kunstwerke.


    Die andere Religion bombt sich marodierend durch die Welt, unter dem Motto: wir sind Frieden.
    Diese Friedlichkeit zeigt sich in Steinigungen von Frauen, Abhacken von Extremitäten und dem Aufknüpfen von
    Homosexuellen am Baukran, während die Anhänger plärren: tötet alle Ungläubigen.


    Wieder eine andere Religion findet es schick, Mitmenschen möglichst elendiglich in der Gosse verrecken zu lassen,
    weil die dann ihr Karma aufhübschen können und sicher irgendwann ins Nirwana eingehen.


    Irgendwie alles nicht so das, was ich mir als IndoktrinationLehre für mein Kind vorstelle.


    Aber bitte, soll jeder mit seiner Version glücklich werden.

  • Ja, das ist konkret genug. Würde es etwas bringen, damit die Presse zu beglücken, besonders wenn das kein Einzelfall ist?

  • Du denkst, daß das irgendjemand interessiert?


    Die Leute werden von der Presse als faule Parasiten hingestellt, weil sie nicht für einen
    Sklavenlohn, besch.issene Arbeitszeiten und die Abgabe sämtlicher Rechte arbeiten wollen.


    Der Presse werde ich meine Kunden sicher nicht zum Fraß vorwerfen.


    btw: weiß eh jeder, wie es dort läuft. Aber solange es einen selber nicht trifft, ist es egal.

  • Du denkst, daß das irgendjemand interessiert?


    Die Leute werden von der Presse als faule Parasiten hingestellt, weil sie nicht für einen
    Sklavenlohn, besch.issene Arbeitszeiten und die Abgabe sämtlicher Rechte arbeiten wollen.


    Ich denke gar nicht, ich habe nur gefragt. Aber da man ja auch in der Industrie Praktika in Hülle und Fülle machen kann, ist das vermutlich kaum ein Grund für die Presse, darüber gesondert zu berichten. Achtung Ironie: Ist ja nur auf allerniedrigster Ebene und betrifft keinen Bischof oder so ähnlich.

  • Die Presse berichtet schonmal über derlei Vorfälle.


    Allerdings nur regional und dann auch nur auf massiven Druck von Aktivisten.


    Ändern wird es nichts.




    btw: wir schreddern.

  • "Rückmeldebogen kommt zurück, Arbeitgeber meldet: Bewerber/In habe überzogene Lohnforderungen gestellt sowie
    sich geweigert, bestimmte, dem Berufsbild entsprechende Tätigkeiten auszuführen.


    Ich lade Bewerberin ein, um das zu klären.


    Raus kam: sie hatte die falsche Religionszugehörigkeit und wollte kein viermonatiges kostenloses
    Praktikum machen.
    Im Gespräch wurde ihr gesagt, sie habe zu konvertieren, andernfalls: fiese Rückmeldung, die zur
    Sanktion führt."




    Falls das wirklich so ist, wie der Bewerber es hier dargestellt hat, dann gäbe das Anlass zur Klage. Warum wird dann nicht geklagt? Sorry, so ganz glaube ich das nicht, jedenfalls nicht den geschilderten Ablauf.




    Ausserdem sitzen auch in der Verwaltung christlicher Altenheime nur Menschen. Man sollte dies nicht auf die gesamte Kirche anwenden, denn es geht auch anders. Nur wird darüber nicht geredet.



    Werte, die es in der Erziehung zu vermitteln geht, beruhen für mich auf den Zehn Geboten.

    2 Mal editiert, zuletzt von si_lence ()

  • Also Mausi und ich sind katholisch.
    Ich war früher sehr mit dem Kirchenthema verbunden.
    Das hat dann aber aus diversen Gründen aufgehört als ich 17 war.
    Dennoch fand und finde ich es wichtig, dass Mausi einen Einblick in das Thema bekommt und etwas hat, woran sie glauben kann.
    Deshalb habe ich sie auch taufen lassen.


    Klar man kann darüber streiten, ob es auf diesem Weg sein muss oder ob man seinem Kind die Gott / Kirchensache auch anders vermitteln kann oder es überhaupt macht.
    Ich persönlich halte es so, wie ich es gehandhabt habe für den richtigen Weg.
    Mein Glaube zu Gott hat mir in der Kindheit viel geholfen und die Kirche war immer ein Ort, an dem ich Ruhe gefunden habe.


    Wie gesagt, hat sich irgendwann geändert, da mir zunächst einige Dinge in unserer Gemeinde fies aufgestoßen sind und ich schließlich den Umgang der katholischen Kirche mit einigen Themen nicht gut heiße.


    Mausi hat vor einem halben Jahr eine Kinderbibel geschenkt bekommen und betet regelmäßig.
    Und manchmal führt sie auch so Gespräche mit dem lieben Gott.
    Sie hat dann letztens mal geäußert in die Kirche zu wollen.


    Hab geschaut, was es bei uns an Kindergottesdiensten gibt und das Angebot der evangelischen Kirche hört sich ganz gut an. Werden uns das Ganze bei Gelegenheit mal anschauen. Und dann gucken wie es weiter geht. Stehe dem Thema mittlerweile wieder recht offen gegenüber. Und wenn wir uns am Ende für das Kirchenthema entscheiden, kann man immer noch schauen, ob man katholisch bleibt oder auf Grund höherer Akzeptanz im Umgang mit einigen Dingen wie eben z.B. das Thema Scheidung "konvertiert"

  • Ausserdem sitzen auch in der Verwaltung christlicher Altenheime nur Menschen. Man sollte dies nicht auf die gesamte Kirche anwenden, denn es geht auch anders. Nur wird darüber nicht geredet.


    Und das müssen noch nicht einmal aktive Christen sein, deswegen empfinde ich es als unzulässig, aufgrund solcher Erlebnisse auf die ganze Kirche rückzuschließen. Es ging hier ja eigentlich um die Frage nach Werten, welche man seinen Kindern vermitteln soll, vielleicht sollten wir darauf zurückkommen.


    Was fällt mir dazu noch ein?
    - Um Entschuldigung bitten
    - Freundlich nachfragen ("Wie bitte"), wenn man etwas nicht verstanden hat
    - Gute Tischmanieren


    Kommt mir so vor, als hätten wir darüber kürzlich erst debattiert, kann das sein?