Hausfrau ist kein Beruf...oder?

  • Hausfrau ist kein Beruf sondern eine Berufung. Entweder man macht es mit Leib und Seele oder man lässt es.



    Also darüber muss ich mal nachdenken... Bin ja neben dem Beruf auch noch Hausfrau - ich sag nachher mal meinem Schatz, dass mich das nicht mehr erfüllt und ich es seinlasse, und dann mach ich ein Foto von seinem Gesicht :lgh


    Na mal im Ernst: In kleinem oder großem Maßstab ist doch jeder, der einen Haushalt führt, ob Vollzeit oder "nebenher", ein(e) "Manager(in) für familiäre Hygiene und Ernährung"... Da oft nur bezahlte Arbeit (im Sinne von Lohn) auch als "echte" Arbeit gewertet wird, ist das natürlich als Vollzeittätigkeit nicht sehr anerkannt und mal ehrlich, wer wollte da auch die Qualitätssicherung zur Tarifbestimmung durchführen? Gäbe es Strukturen dafür, ließen sich hier ganz neue Felder der "Heimarbeit" erschließen :brille


    Im Lebenslauf gibt es bei mir übrigens auch eine recht passable Strecke unter dem Titel "Hausfrau". Lohn oder nicht, für mich persönlich waren auch das arbeitsreiche und erwähnenswerte Jahre, auf die ich genau so stolz bin wie auf meinen vergüteten Beruf! Wurde nun halt zur "Nebentätigkeit".

  • ich hab ein problem damit, wenn hausmenschen das als beruf bezeichnen. und zwar ganz einfach aus dem grund, dass das tätigkeiten sind, die von allen zu verrichten sind. wenn ich einen großen garten hab, muss ich auch viel machen. trotzdem ist "gärtnern" dann noch nicht mein beruf. ich glaube, hausmensch wird gerne als beruf bezeichnet, um zu legitimieren, warum man keiner anderen tätigkeit nachgeht. wenn man zuhause bleiben kann und will, dann soll man das doch gerne machen - man möge dann aber auch im kopf behalten, dass man keineswegs das pensum wie ein_e berufstätige_r mit haushalt zu stemmen hat. ich find 's übrigens auch daneben, zu sagen "ich bin mutter, ergo bin ich lehrerin, krankenschwester, köchin etc.". das sind alles dinge, die man für ein kind, das man wollte, erledigt. ich kann nicht verstehen, wie man das mit leuten gleichsetzen kann, die all das für vollkommen fremde machen, um geld damit zu verdienen.

    wer einem alles geben kann, kann einem auch alles nehmen.
    kettcar, "in deinen armen"

  • Also für mich ist HAUSFRAU kein spezieller Beruf.
    Habe das auch noch nie so irgendwo angegeben, auch wenn ich zu Hause war ( Erziehungsurlaub) habe ich immer meinen erlernten Beruf angegeben.
    Alles was eine Hausfrau machen MUSS, gehört doch irgendwie zum Leben dazu...
    Ich mache es halt, weil es gemacht werden muss.. meistens nicht gerne und eine Erfüllung ist es für mich nicht :kopf
    Kenne auch keine Frauen bis 60, die heute noch NUR Hausfrau sind...zeitweise im Erziehungsurlaub, aber sonst nicht.....


    Meine Mutter ist Hausfrau, sie ist fast 70 und ich weis, das sie es gerne anders gehabt hätte, aber mit 3 Kindern im Abstand von 11 Jahren, war das früher nicht so einfach....
    Sie hat immer mal nebenbei gearbeitet, dann meine Oma gepflegt und jetzt meine Tante.........


    Wobei ich jetzt, wo ich ÄLTER werde :kicher , mir schon vorstellen könnte mal wieder ne Zeitlang nicht zu arbeiten, aber auf Dauer wäre es eher nix.....


    lg duechesse :strahlen


    PS:
    dazu fällt mir immer folgende Geschichte ein:


    eine Hausfrau und Mutter zu einer anderen Mutter: "habe heute so viel geputzt, bei mir könnte man vom Boden essen..."
    die andere Mutter: "du, ich habe es nicht nötig so viel zu putzen.., zum essen benutzen wir immer Teller..." :D

  • Ist es nur in meinem Umfeld so, dass die Hausfrauen gern jammern, wie stressig das alles ist?


    Nehmen wir mal Person A: ein Kind, Vollzeitjob und dazu kochen, putzen, ums Kind kümmern etc, der normale Alltag eben
    Person B: ein Kind, gleiches Alter wie das von Person A, Hausfrau


    Was macht das Leben von B so stressig?

  • Person B hat zu viel Zeit sich Gedanken und Stress zu machen.
    Berufstätige machen einfach....


    Ich vermute ehr, dass Person B genau weiß das das Hausfrauendasein bei vielen keinen Stellenwert hat und um ein bissl gleichwertig zu klingen erzählt sie vom Stress. Das tun ganz viele Personen A nämlich auch, wie schlimm der Job ist usw.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Ist es nur in meinem Umfeld so, dass die Hausfrauen gern jammern, wie stressig das alles ist?


    Nehmen wir mal Person A: ein Kind, Vollzeitjob und dazu kochen, putzen, ums Kind kümmern etc, der normale Alltag eben
    Person B: ein Kind, gleiches Alter wie das von Person A, Hausfrau


    Was macht das Leben von B so stressig?

    Unnötiges Rumgepussel oder rauszögern der Tätigkeiten.
    Ich kann mich auch stundenlang mit Fensterputzen spielen, dennoch geht das zügiger und ist sicher genauso sauber.

  • Ist es nur in meinem Umfeld so, dass die Hausfrauen gern jammern, wie stressig das alles ist?


    Nehmen wir mal Person A: ein Kind, Vollzeitjob und dazu kochen, putzen, ums Kind kümmern etc, der normale Alltag eben
    Person B: ein Kind, gleiches Alter wie das von Person A, Hausfrau


    Was macht das Leben von B so stressig?


    Nicht nur bei Dir so, ich kenn das auch. Bei einigen hab ich das Gefühl, sie kompensieren - empfinden ihre Hausarbeit als über Gebühr belastend, damit sie mit einer auswärtigen Berufstätigkeit mithalten können... In der Tat kenne ich wenige "reine" Hausfrauen, die durchs Leben gehen und sagen, yeah, ich genieße es, mein eigener Chef zu sein, viel freie Zeit zu haben, wenn ich schnell meinen Kram erledigt hab, das Leben ist schön... Hat glaub ich viel mit schlechtem Gewissen (sich selbst gegenüber? Gesellschaftlich geprägt?) und Rechtfertigungsdrang zu tun.


    Schade... Egal, was man macht, wieviel Geld man hat, nur wer hinter seinem Leben stehen kann, kann doch glücklich sein, mein ich immer :frag


    Ich kenne das Phänomen aber auch von mir selbst - als ich "nur" Hausfrau war, hatte ich im Schnitt so 8 Stunden Schlaf, mein Haushalt war auf Zack, ich hatte was von den Kindern, hab zeitlich auch mal aufwändig gekocht und war abends platt. Jetzt arbeite ich TZ 6 Stunden + 4 Stunden Pendeln, hab 5 Stunden Schlaf, hab was von den Kindern, mein Haushalt ist immer noch auf Zack und Kochen tu ich immer noch - und abends bin ich nicht platter, aber deutlich zufriedener.


    Vieles ist Gewöhnungs- und Kopfsache, meine Haushaltsabläufe haben sich zeitlich gestrafft und spielen einfach keine Hauptrolle mehr, passieren mehr nebenbei, der Fokus verschiebt sich...


    Wie bei so vielen Dingen im Leben: Die innere Einstellung zur Sache macht den Unterschied...

  • :daumen Jepp Kinder verändern.


    Grins...lustig..genau mein Gedanke Elin. :lach


    Aber Frauen/Mütter verändern sich wieder zurück oder weiter. Sitz mal drei Jahre zu Hause Nemesis...dann sieht das Ganze vielleicht schon wieder ganz anders aus.


    Ich genieße zwar die Vorteile von "nur" Hausfrau sein einerseits...aber ich würd die meisten davon gern aufgeben, um auch wieder, wie sagte Elin, Input fürs Hirn zu bekommen.

  • Ich kenne in meinem Umfeld sehr viele Mütter, die nach kurzer Zeit reiner Mutter- und Hausfrauentätigkeit wieder arbeiten gegangen sind. Vorgeblicher Grund: Langeweile und Unterforderung.
    In persönlichen Gesprächen wurde dann oftmals jedoch eine weitere Facette dieser Entscheidung deutlich, nämlich das Unvermögen, sich 24/7 auf die Bedürfnisse eine quengeligen Säuglings/Kleinkinds/Vorpubis einzustellen. Da wurde dann ganz klar gesagt: "Ich wollte endlich mal wieder in Ruhe telefonieren/auf Toilette gehen etc...Im Büro habe ich es wesentlich entspannter als zuhause...Wenn das Kind im Hort ist und ich zur Arbeit, fällt ja auch nicht so viel zum Aufräumen an...Ich esse in der Kantine und das Kind in der Mensa, muss ich wenigstens nicht kochen...Keine Ahnung, wie man ein Kind den ganzen Tag über beschäftigen/betreuen/beaufsichtigen soll....." Und das sind wirklich Zitate - und nicht nur einmalige. Ich kann die Gründe ja durchaus nachvollziehen, aber ehrlich sind die wenigsten damit.


    Ich finde es daher sehr schade, wie gering die Arbeit einer "nur" Mutter und Hausfrau hier von vielen geschätzt wird. Der Tag hat nur 24 Stunden und jemand, der Kind/Haushalt und Beruf unter einen Hut bringt, muss zwangsläufig an irgendeinem Punkt sparen. Und jeder, der in dieser Situation steckt, wird bei kritischem Hinterfragen auch sehen, wo dies geschieht. Bei mir ist es ganz klar der Haushalt und leider meine Nerven, die ich für das Wohlergehen meines Kindes und meiner selbst, gerne etwas entspannter hätte.

  • Zitat

    Der Tag hat nur 24 Stunden und jemand, der Kind/Haushalt und Beruf
    unter einen Hut bringt, muss zwangsläufig an irgendeinem Punkt sparen.

    Das Zauberwort heisst: Effektivität.


    Ich kann auch den ganzen Vormittag im Rewe verbringen, drei Stunden rumkochen, den ganzen Nachmittag an einem Teil rumputzen.
    Klar, dann isses stressig. :crazy

  • Das Zauberwort heisst: Effektivität.


    Ich kann auch den ganzen Vormittag im Rewe verbringen, drei Stunden rumkochen, den ganzen Nachmittag an einem Teil rumputzen.
    Klar, dann isses stressig. :crazy

    Klar, genauso wie es Berufstätige gibt, die erstmal zwei Stunden im Büro die Zeitung lesen, beim Abkassieren einzuschlafen drohen oder sich stundenlang auf dem Flur mit Kollegen verquatschen. :crazy
    Dass es ineffektiv arbeitende/organisierte Exemplare auf beiden Seiten gibt sollte hier ja wohl nicht zur Debatte stehen.

  • Wer es sich leisten kann, daheim zu bleiben und wer damit glücklich ist, bitte.


    Von mir aus kann man auch ganztägig auf dem Sofa sitzen, gerne.
    Solange es nicht die Allgemeinheit finanzieren muss, ist mir das so richtig wurscht.





    Zitat

    Dass es ineffektiv arbeitende/organisierte Exemplare auf beiden Seiten gibt sollte hier ja wohl nicht zur Debatte stehen.

    Gibt es. Seltsamerweise schreien aber die Nur-Hausfrauen/männer am lautesten nach Anerkennung.
    Ich erkenne die Arbeit ja an, nur das Berufstätige dies zusätzlich machen.
    Kriegen die jetzt einen Orden? :rolleyes2:

    Einmal editiert, zuletzt von purple ()

  • Kriegen die jetzt einen Orden?



    Na aber bitte einen Großen ;)


    Ich war jetzt lange genug "Nur"- Hausfrau.....geh 3 Tage arbeiten und mein Haushalt sieht
    aus wie Sau :brille



    Naja, ich hoffe das wird sich noch einspielen. Und bei Aussicht auf einen Orden............



    Nee, also mal im Ernst. Ich war gerne Hausfrau, hab mich gerne um meine Kinder gekümmert und
    mich selbst auf die Reihe gebracht. Jetzt ist es aber an der Zeit, das ich noch anderes mache, als
    mich nur um die Kinder zu kümmern.
    Ich geniesse es jetzt schon, das ich mal Ruhe hab vor dem ständigen "Mamaaaa" und ich darf
    sie einfach aus der Bäckerei rausschmeissen und nach Hause schicken :D

  • Ne nix Manager. Oder hast Du jemanden an dem Du alle Arbeiten deligierst?


    Managen bedeutet nicht nur, etwas zu leiten oder zu delegieren, bin ja privat kein Unternehmen und bewerkstellige ganz legitim auch Einiges allein :klimper

  • Die Schreie, die ich höre, sind nicht die von Nur-Hausfrauen/-männern, sondern von denen, die scheinbar alles so nebenher wunderbar regeln und organisieren können, sich aber dann wundern, wenn irgendwann das inzwischen erwachsene Kind sagt "Mama, ich hätte dich aber gerne öfter zuhause gehabt", der Arbeitskollege schimpft, weil egal wieviel Arbeit anfällt pünktlich zum Hortende der Hammer fallen muss oder die Mutter jedes Jahr Ihre Kur braucht, um vor Stress nicht zusammenzuklappen. Das ist nämlich die Kehrseite, die hier so gerne verschwiegen wird.


    Bitte nicht missverstehen, ich habe größte Hochachtung vor allen, die dies so durchziehen, weil sie es müssen - auch ich muss Arbeit, Kind und Haus managen - ich wehre mich aber dagegen, wenn das Leben der Nur-Hausfrauen/-männern als dumm machendes Paradies dargestellt wird während das andere Modell offenbar das einzig Wahre für die tatkräftige, clevere und unabhängige Frau (inklusive Kind und Job) sein soll.


    Und Danke, auf den Orden für die Jahre, die ich Vollzeit bei meinem Kind verbringen durfte und wofür ich dem Leben außerordentlich dankbar bin, verzichte ich. Mir ist die gemeinsame Zeit Lohn genug.

  • O jetzt fehlt nur mal wieder die Diskussion berufstätige Frauen sind Rabenmütter und ganz schlimm sind die, die nicht 3 Jahre mit den Kindern zu Hause waren.


    Hatten wir ja schon ne Weile nicht mehr im Forum.


    :nixwieweg

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.