Auslandsaufenthalt: (High-School) Erfahrungen gesucht!

  • Guten Abend


    Die Lütt' kommt in ein Alter in dem man langsam anfängt von der großen weiten Welt zu träumen.
    Die größte Hürde hierbei dürfte der Mammon sein. Der schnöde. Und trotzdem ...


    Da die Suche keine verwertbaren Ergebnisse geliefert hat, will ich mich mal in einem neuen Thread zu dem Thema versuchen.
    Es wurde hier der Wunsch geäußert die Welt zu erobern, Erfahrungen zu sammeln und fremde Kulturen kennen zu lernen. Nun bin ich aber gänzlich jungfräulich in dem Themenkomplex. Und hoffe daher auf ein bisschen "Schwarmintelligenz".
    Das Interesse richtet sich, nach einer ersten Sichtung, derzeit auf ein High-school Jahr im englischsprachigen Ausland.
    Hier gibt es, wie in vielen Bereichen des Lebens, eine schier unüberschaubare Anzahl von Anbietern. Die natürlich alle nur "Premium"-Angebote im Portfolio haben :pfeif
    Was ganz klar abschreckt sind die Preise. Die sind, für meine Kragenweite, horrend. Gleichwohl will ich bemüht sein, mich nicht schon ganz zu Anfang von derlei Hürden einschüchtern zu lassen. Denn auch hier gibt es eine Vielzahl von Stipendienangeboten. Und auch wenn es am Ende am Geld scheitern sollte, ein Versuch soll es mir wert sein.


    Ich habe auf einer kleinen Messe letztens in Erfahrung gebracht, das man ca. ein Jahr "Vorlaufzeit" einplanen sollte.
    Des weiteren wird empfohlen, das Ganze nach der zehnten Klasse zu beginnen. So das man mindestens die mittlere Reife in der Tasche hat. Sollte sich der Lebensweg nach dem Aufenthalt grundlegend ändern, hätte man wenigstens einen Abschluss in der Tasche. Ob der dann noch was nutzt steht auf einem anderen Blatt ;)
    Auch habe ich erfahren das es an den Schulen einen entsprechenden Ansprechpartner, also eine Lehrkraft, geben soll, der/die über formale Dinge informiert.


    Hat jemand von euch schon mal so eine Sache durchgezogen? Also "High-school"-Jahr. Oder Halbjahr. Wenn ja, wohin. Für wie lange. Mit welchen Kosten. Bei welchem Anbieter. Wie waren die Voraussetzungen.
    Kann jemand Empfehlungen abgeben? Oder hat schlicht den einen oder anderen informativen Link zur Materie.


    Ich würde mich freuen, wenn hier ein paar Daten zusammengetragen werden könnten. Ich werde mich in den nächsten Monaten intensiver mit der Materie beschäftigen und will bemüht sein, interessanten Input hier einzubringen.


    Instetten

    "Er hatte sich zuende gelebt, war ausexistiert." T. Bernhard - Der Untergeher

  • Ich kann dir spontan jetzt keinen bestimmten Anbieter empfehlen, aber aus Erfahrung desjenigen der schon oft die für die Stipendien und Bewerbungen meist erforderlichen Gutachten geschrieben hat, kann ich nur ermutigen, auf jeden Fall alle Stipendienanbieter in Angriff zunehmen. Hier stehen verschiedene Kriterien im Vordergrund, mal ist es leistungsabhängig, mal kirchlich oder sonstwie - aber generell sind ein ordentliches Notenbild und ein gewisses Maß an sozialem Engagement mehr als zuträglich.


    Ansonsten hast du Recht, es bietet sich die 10 an (in NRW hat der Schüler am G8 Gym.aber erst nach der 10 den mittleren Schulabschluss!), man muss sich rechtzeitig kümmern.


    Das Schlimmste was ich bisher erlebt habe war, dass Schüler die Gastfamilie gewechselt haben, weil die Chemie gar nicht stimmte. Generell finde ich, dass eine solche Erfahrung unersetzlich ist - wenn man es irgendwie ermöglichen kann, sollte man es ruhig tun.

    seize the moment, try to freeze it and own it, squeeze it and hold it - consider these minutes golden...

  • Hallo Instetten,
    ich war selber mit 17 im Ausland (inzwischen bin ich 26). Ich bin nicht über eins dieser Programme gegangen weil die eben so teuer sind. Es gibt die Möglichkeit an einem College in Montreal, Kanada einen Auslandsaufenthalt zu machen. http://www.johnabbott.qc.ca/pr…l-students/ip-deutschland
    Ich hatte ein wirklich tolles halbes Jahr dort und war in einer super netten Gastfamilie untergebracht. Dort kann man auch auf dem College Gelände wohnen im Studentenwohnheim. Ist fürs englisch lernen aber nicht zu empfehlen. Hm ich hab grad mal geguckt und für nen Halbjahr wären das auch fast 7100 euro. Weiß jetzt nicht ob das gut oder schlecht im Vergleich zu anderen Angeboten ist.
    Kannst ja mal sagen ob das interessant wäre, dann erzähl ich gerne mehr.
    LG
    Laura
    ps: generell ist ein Auslandsaufenthalt SEHR zu empfehlen. Die beiden die ich gemacht habe, haben mein Leben unglaublich verändert und bereichert.

  • Ich wäre gern ein ganzes Jahr damals in`s Ausland gegangen. Der Preis war nicht zu bezahlen. Aber...wir hatten damals einen Lehreraustausch. Sprich unsere Englisch Lehrerin ist in die USA und eine Deutsch Lehrerin von dort war dafür dann bei uns. Die beiden haben es einer Freundin und mir ermöglichst einen privaten Schüleraustausch zu machen. Sprich zwei Ami Mädels waren erst bei uns in den Familien zu Gast und wir dann dort. Wobei ich 3 Monate in den USA war. Beide Seiten haben nur die Flugkosten und "Taschengeld" bezahlt. Ich habe es geschafft, mir das ganze allein zu finanzieren, durch Schülerjobs. Es war eine supertolle Zeit, die ich nicht vergessen werde. Es besteht teilweise noch heute Kontakt. Obwohl das alles schon sehr lange her ist. Ich weiß nicht, ob und wie man in Erfahrung bringen kann, wo Lehreraustausche stattfinden um diese Lehrer dann gezielt ansprechen zu können. Bei mir war es ein glücklicher Zufall.
    Sollten meine Kids dies wollen, würde ich auch versuchen es irgendwie zu ermöglichen. Alternativ ginge noch AuPair nach der Schulzeit. Oder während des Studiums in`s Ausland zu gehen. Aber bis dahin habt Ihr ja noch etwas Zeit.

  • Ich kann dir spontan jetzt keinen bestimmten Anbieter empfehlen, aber aus Erfahrung desjenigen der schon oft die für die Stipendien und Bewerbungen meist erforderlichen Gutachten geschrieben hat, kann ich nur ermutigen, auf jeden Fall alle Stipendienanbieter in Angriff zunehmen.


    Ja, ich kenne das mit Stipendien aus einem anderen Zusammenhang. Es ist bzw. war unglaublich wer alles Stipendien vergibt bzw. bei wem man sich um Unterstützung (und sei es "nur" Büchergeld i.H.v. 25-30€/Monat) bewerben kann.

    man muss sich rechtzeitig kümmern.


    Das stimmt. Ich weiß von so manchem Angebot was dann nicht geklappt hat, weil die "Vorlaufzeit" falsch kalkuliert wurde. Daher bin ich ja jetzt auf der Pirsch.

    ich war selber mit 17 im Ausland (inzwischen bin ich 26). Ich bin nicht über eins dieser Programme gegangen weil die eben so teuer sind.


    Du warst auf einem College, aber es war kein High-school Programm? Oder versteh ich da etwas nicht.

    Ist fürs englisch lernen aber nicht zu empfehlen.


    Warum nicht?

    fast 7100 euro. Weiß jetzt nicht ob das gut oder schlecht im Vergleich zu anderen Angeboten ist.


    Egal ob gut oder schlecht. Teuer auf jeden Fall :D

    Kannst ja mal sagen ob das interessant wäre, dann erzähl ich gerne mehr.


    Oh, gern. Wenn Du magst.


    @ sandra71
    Das mit dem Lehreraustausch ist natürlich auch eine Spur. Allerdings ist mir das bei den hiesigen Lehrern noch nicht untergekommen. Entweder gibt es das nicht mehr oder es ist nicht weit verbreitet. Aber ich höre mich auch mal in diese Richtung um.


    Instetten

    "Er hatte sich zuende gelebt, war ausexistiert." T. Bernhard - Der Untergeher

  • Hallo, ich war damals mit einem Vollstipendium des Bundestags für 1 Jähr in USA. Das Stipendium gibt es immer noch, es heißt "Parlamentarisches Patenschaftsprogramm" (PPP). Damit war es zwar noch teuer (Taschengeld etc) aber die kompletten organisatorischen Kosten wurden durch den Bundestagsabgeordneten, der als Pate fungiert getragen. Du kannst ja mal danach googeln. Das Austauschjahr war eine unglaublich wertvolle, wenn auch zum Teil schwierige Lernerfahrung, die mich bis heute geprägt hat. Wenn du willst, schreib mir eine PN. Ich erzähle dann gerne mehr :)


    Alles Gute,
    Ingwer

  • oh tut mir leid, ich hab nicht mehr geantwortet.
    Ich war also auf einem College in Canada, das war ein Direktaustausch mit dem College und das ging nicht über eine Organisation. Also an dem College ist ein Lehrer für das Austausch Programm zuständig, er fährt nach Deutschland und stellt das Programm vor und dann kommen die die möchten nach Canada.
    Bei diesen klassischen Programmen läuft das ja anders. Da meldet man sich bei ner Organisation an und kommt irgendwo hin.
    Bei dem was ich gemacht habe, kommst du auf jeden Fall an diese Schule und dann gibt es eben zwei Möglichkeiten. Entweder man wohnt in einer Gastfamilie (so wie ich) und spricht dort englisch mit denen oder man wohnt in einem Studentenwohnheim auf dem College Gelände (so wie meine jüngere Schwester). Sie hat dort aber hauptsächlich Deutsche kennen gelernt und hat von daher nicht viel Englisch gelernt. Ich habe aber sehr profitiert.
    Die Schule ist generell eben keine High School, sondern ein College. Man hat also keine feste Klasse und keinen festen Stundenplan, sondern man wählt was man möchte, bzw muss man Englisch und Mathe belegen, je nach dem was die Deutsche Schule will. Da gehts dann nach Einstufungstests. Ich habe zum Beispiel Snowboarden als Sportfach gehabt und Psychologie und Philosophie. Meine Schwester hatte dafür TV und Radio Production. Auch Theater würde gehen. Dadurch ist man in jedem Kurs mit jemand anderem und lernt so sehr viele Leute kennen.
    Es gibt einen Outdoor-Club und da kann man Kurztrips unternehmen zum Beispiel Iglu bauen (und auch drin wohnen für ein Wochenende) oder einen Kanutrip oder oder oder...
    Schau dir am besten mal die Internetseite an!
    LG
    Laura
    ps: ich abonnier das Thema mal, falls du noch Fragen hast, damit ich nächste Mal schneller antworte

  • Hallo


    Ingwerhonig
    Danke für deinen Hinweis. Ich werde mich da mal belesen. Klingt auf jeden Fall interessant.

    Das Austauschjahr war eine unglaublich wertvolle, wenn auch zum Teil schwierige Lernerfahrung, die mich bis heute geprägt hat.


    Warum schwierig? Startschwierigkeiten? Probleme mit den Menschen, der Sprache, dem Land?

    Wenn du willst, schreib mir eine PN. Ich erzähle dann gerne mehr :)


    Danke für dein Angebot. Wenn es nicht zu privat ist, würde ich einen öffentlichen Austausch bevorzugen. So können andere von den Inhalten vielleicht auch profitieren.


    lira_laura
    Danke für deine Ausführungen.
    Du warst damals 17. Mir ist jetzt nicht so ganz klar in welchem Lebensabschnitt Du dich damals befunden hast. Das müsste doch noch Abi gewesen sein oder irre ich da? Dank G8 ist das ja heute etwas anders. Man empfiehlt heuer nach der zehnten Klasse einen entsprechenden Aufenthalt. Da wäre die Lütte ... :idee ... sechzehn. Und dürfte für ein College wohl noch einen Tacken zu jung sein. Oder sehe ich das falsch?

    "Er hatte sich zuende gelebt, war ausexistiert." T. Bernhard - Der Untergeher

  • Für alle mit weniger Geld-
    Ich hatte eine französische Brieffreundin, mit der habe ich nach der 10. Klasse und nach der 11. jeweils einen privaten Austausch in den sommerferien gemacht- drei wo bei ihr nur französisch reden. Drei Wochen bei mir nur deutsch reden. Nach dem Abi war ich dann au-pair in Frankreich und konnte gleichzeitig an der Uni studienvorbereitenden Sprachkurs machen.
    War eine tolle Zeit!

    Liebe Grüße
    Die Elefantendame


    Umwege erweitern die Ortskenntnis