Ungeplant schwanger - er will das Kind nicht und droht mir

  • Hallo liebe Forengemeinde,
    ich bin verzweifelt und weiß nicht, was ich tun soll. Meine Geschichte ist folgende:
    Ich wurde vor Jahren schwanger und habe abgetrieben. Damals hatte ich mein Studium gerade erst beendet und den ersten befristeten Arbeitsvertrag in der Tasche. Ich wohnte von meiner Familie und vom KV 500 km entfernt und hatte somit weder eine wirtschaftliche Basis für ein Kind noch sonst irgendeine und der KV steckte in derselben Situation und wollte das Kind nicht und meinte damals schon, dass er nicht bei der Aufziehung eines Kindes dabei wäre. Ich wäre sozusagen allein gewesen. Da ich keine Ausweg sah, ließ ich abtreiben und bereue dies auch nicht, wenngleich mich das eine zeitlang doch sehr mitgenommen hat.


    Im April diesen Jahres wurde ich wieder schwanger, weil das Kondom offenbar kaputt war oder falsch angewendet. Das Kind ging in der 5.SSw ab. Dem KV (derselbe) erzählte ich nichts davon, da das Thema eh durch war. Ich muss dazu erwähnen, dass ich eine Blutgerinnungsstörung habe und und hormonell nicht verhüten kann. Ich nehme Persona und wir nehmen dann Kondome in den kritischen Tagen. Nach der ersten SSW habe ich meinem Freund auch den Computer genau erklärt, damit er sozusagen auch jederzeit selbst überprüfen kann, ob rot oder grün.


    Nun ja, jetzt bin ich wieder schwanger. Mein erster Gedanke war, dass ich das Kind nicht will. Ich bin 36 Jahre alt und endlich im Leben so einigermaßen angekommen. Ich habe einen (befristeten) Job, der meiner Qualifikation entspricht, eine endlich mal anständige Bezahlung, endlich mal eine Wohnung, die nicht nur aus einem Zimmer besteht.
    Im Prinzip genieße ich nach anstrengenden Jahren mit unterbezahlten Jobs nun endlich mal mein Leben.
    Ich pendele jeden Tag 3 Stunden zum Job, da sind großartige Energiespeicher nicht mehr vorhanden. Mein Freund (immer noch derselbe) hat einen krisensicheren und sehr gut bezahlten Job in einem riesigen Konzern, der darüber hinaus als einer der familienfreundlichsten der Welt gilt, aber auch er pendelt täglich 2-3 Stunden.


    Und er will das Kind nicht. Er ist offenbar der Meinung, ich hätte gar nicht das Recht, dieses Kind auszutragen, weil ich ihm die SS im April verheimlicht habe und ihm somit die Chance genommen habe, sich andere Verhütungsmethoden zu überlegen. Ich bin der Meinung, das hätte er vor 2 Jahren schon machen müssen, aber naja.
    Er droht mir mit Selbstmord - zuerst, damit ich kein Geld kriege. Ich meinte, dann würde das Kind Halbweisenrente bekommen.
    Dann drohte er mir, dass er mir das Leben schwer machen würde und mich quälen würde. Als ich nachfragte, wie er das anstellen wolle, meinte er, er würde die Vaterschaft nicht anerkennen und alles rauszögern, damit ich kein Geld bekommen. Ich meinte, das hätte nur zur Folge, dass der Staat in Vorkasse geht und er dann eben alles auf einen Schlag nachzahlen müsse, wenn er den Prozess verliert.


    Ich fragte ihn, ob er damit leben könne, die Frau, die er vorgibt zu lieben und die ihm nach eigener Aussage doch sooo wichtig ist, so mies und assozial hängen zu lassen. Ob er meint, dass seine Familie und Freunde da so richtig stolz auf ihn wären. Da meinte er, das würde er gar nicht erzählen. Als ich meinte, dass ich seine Familie über die Geburt ihres Enkels aber sehr wohl informieren würde, kam er wieder mit Selbstmordgelaber. Er meint, da wäre jetzt noch kein Lebewesen in mir, wo das Problem liegt und warum ich nicht einfach die Tabletten schlucken kann. So ein egoistisches mieses A..loch.


    Ich bin 36 Jahre alt. Ich habe mich zwar nie ohne Familie gesehen, aber habe ich bis zur ersten ABtreibung nie damit beschäftigt, selbst Kinder zu kriegen, obwohl ich immer in langen Beziehungen war. Inzwischen denke ich, ich bin vielleicht schon zu alt. Ich bin nicht der Meinung, dass Liebe allein reicht, um ein Kind aufzuziehen, in Deutschland schonmal gar nicht. Ich habe auch ohne Kind ständig Existenzangst und Zukunftsangst. Einen anständigen Job zu finden, ist auch ohne Kind und obwohl ich flexibel bin, extrem schwer. Darüber hinaus habe ich nach wie vor keine Familie in der Nähe, die mich kurzfristig mal unterstützen könnte und da ich erst vor kurzen in diese Stadt gezogen bin, habe ich hier auch sonst kein soziales Netzwerk.


    Ich bin selbst ohne Vater aufgewachsen, deswegen kann ich heute ansatzweise beurteilen, was das bedeutet. Dabei bin ich in der DDR aufgewachsen, wo es kein Betreuungsproblem gab und keine Zukunftsangst.


    Und trotzdem denke ich über die Möglichkeit nach, dieses Kind doch zu kriegen. Dadurch, dass ich so gegen den Vater kämpfe, kämpfe ich die ganze Zeit für dieses Kind, von dem ich gar nicht weiß, ob ich es kriegen werde.


    Ich weiß nicht mehr, wo mir der Kopf steht. Ich war auch schon ein paarmal bei der Beratung, aber, die nicken immer nur verständnisvoll und helfen mir auch nicht weiter. Meinen Freund habe ich da auch schon mitgenommen, aber er hat kaum was gesagt, sondern nur vor sich hingestarrt. Von dem asozialen Gelaber, das er bei mir an den Tag legt, kam da natürlich auch nichts. Ich bin so extrem enttäuscht von diesem Menschen. Ich verstehe das alles nicht. Und er erklärt mir das alles auch nicht. Er hat keinerlei Gefühle und kann auch nicht nachvollziehen, dass es bei mir anders ist. Sein neuester Spruch ist, dass er bis Freitag eine Entscheidung will, da er sonst seinen Urlaub nicht geniessen kann. Dazu fällt einem doch gar nicht mehr ein, oder???


    Während ich das hier schreibe, kommt mir die ganze Situation so absurd
    vor, dass es eigentlich nur einen Weg geben kann - nämlich mich so oder
    so von ihm fernzuhalten. Und trotzdem kann ich das nicht und weiß nicht
    wieso. Ich denke die ganze Zeit, ich bin im falschen Film. Ist das wirklich der Mann, den ich geliebt habe und mit dem ich meine Zukunft geplant hatte? Der Mann, mit dem ich soviel Schönes erlebt habe?


    Ich kann irgendwie keine klare Entscheidung treffen. Hat jemand von euch ähnlich Erfahrungen? Kann mir bitte mal jemand den Kopf waschen!



    Traurige Grüße, Einfach_ich

    3 Mal editiert, zuletzt von Einfach_ich ()

  • Tja, ich würde sagen


    Vertrauen und Beziehung = NULL. Ich verstehe dich nicht beim Thema Schwangerschaften verheimlichen und weiß auch gar nicht wie man das in einer Beziehung hinbekommt.


    Seine Drohungen sind kindisch - ich denke die verfliegen mit der Zeit.


    Alle Kinder werden irgendwie gross, Finanzen lassen sich regeln - das Kind und du haben Anspruch auf Unterhalt - Basta.


    Ich verstehe ihn aber auch, das er sich massiv überfahren fühlt - unsichere Verhütungsmethode und deinen Kinderwunsch.


    Fakt ist - mit großer Wahrscheinlichkeit wirst du ihn mit Kind die nächsten 20 Jahren regelmäßig sehen und es muss ein Mindestmaß0 an Kommunikation zwischen euch vorhanden sein.
    Vielleicht wird er ein toller Daddy, wenn er den zwerg erstmal in der Hand hält - auch wenn ihr keine Familie seid.

  • Erstmal herzlichen Glückwunsch zur :schwanger !!!


    Die Entscheidung kann dir keiner abnehmen, allerdings sehe ich es ganz anders als du, ich finde du siehst die Lage zu negativ.
    Ich habe das erste (und das einzige) Kind mit 37 bekommen und als ich es erfahren habe, habe ich Luftsprünge vor Freude gemacht, ich hatte keine einzige Sekunde gezweifelt ob ich es bekommen soll. Aber ich wollte schon immer Kinder und wusste dass es vielleicht auch meine erste und letzte Chance war. Die letzte wegen des Alters.


    Die finanzielle Absicherung war mir komplett egal, ich war im Ausland, habe einen sehr guten Job geschmissen und wieder zurückgekommen, weil hier die Möglichkeiten, um Kinder großzuziehen, bei weitem besser sind als in anderen Ländern.
    Generell vertrete ich die Meinung, wo einer essen kann, können auch zwei essen, daher habe ich nie Existenzängste gehabt. Man findet immer eine Lösung.


    Und ich bin sehr sehr froh, jetzt meinen kleinen Sonnenschein hier vor mir zu haben, denn kein Job, kein Geld, kein Mann können jemals auch nur annähernd das Glück ersetzen, das man mit einem Kind erlebt.


    An deiner Stelle würde ich also diesen Freund in den Wind schießen und gar nicht mehr über ihn nachdenken. Jemand der dich Zubringer Abtreibung zwängt, kann dich einfach nicht lieben.
    Aber die Entscheidung kannst du nur selbst treffen.

  • Wie Lena schon schrieb, Vertrauen gab und gibt es bei Euch wohl Null. Verstehe ich nicht, Ihr seit doch schon einige Zeit zusammen.


    Im Moment wirst Du Dich wohl darauf gefasst machen dürfen das Kind alleine aufziehen zu dürfen. Das ist alles schaffbar, nicht leicht, aber machbar.


    In D muss niemand mit Kind unter der Brücke leben und verhungern, vom Luxus kann man da natürlich nicht reden.


    Fakt ist das der Herr Papa Unterhalt zahlen muss, also komplett mittellos wirst Du nicht da stehen.


    Mich erschüttert aber immer noch wie Ihr miteinander umgeht, dass Euch Beide ein Kind so aus der Bahn schmeißen kann meine ich damit. :Hm

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Moin,


    ich hab solche Erfahrungen nicht gemacht. Trotzdem habe ich eine Meinung.


    Überleg Dir mal, was DU willst.


    Dein Freund scheint ja ein ziemlicher Ar.. zu sein und versucht Dich emotional zu erpressen. Willst Du wirklich diesen Mann behalten? Wenn er Selbstmord begeht oder damit droht, dann ist das sein Problem. Du hast daran nicht schuld.


    Um ein Kind zu machen, gehören zwei Menschen dazu, ein Mann und eine Frau. Er wusste sicher um das Risiko einer Schwangerschaft bei Nutzung eines Kondomes?


    Er ist jawohl auch schon irgendwie in Deinem Alter und sollte verantwortungsvoll handeln.


    Zu Dir: Mit 36 Jahren ein Kind zu bekommen ist sicher kein Kinderspiel, aber es ist auch eine wundervolle Erfahrung. Natürlich ist es nicht immer leicht, aber man wird dafür auch belohnt.


    Von Luft und Liebe kann man nicht leben, das stimmt. Als ich meinen Sohn bekommen habe, war ich noch verheiratet und Ernährerin, bin ich nach vier Monaten wieder arbeiten gegangen, vier Monate mit meinem Baby unter dem Arm, danach ist er in die Krippe gekommen. Natürlich kann man dann keine drei Stunden pendeln, aber es spricht ja vielleicht nix dagegen sich in der Nähe der Arbeit anzusiedeln, oder eine Arbeit in der Nähe deines Wohnortes zu suchen.


    Natürlich scheint es erstmal UNMÖGLICH die Lebenssituation zu ändern. Aber wenn man drüber nachdenkt, gibts eben doch immer einen Weg.


    Ich bin inzwischen 6 Jahre alleinerziehend, habe einen durschschnittlichen Job, eine Wohnung im Herzen Hamburgs, fahre Auto, habe einen Tiefgarangenstellplatz und immer genug Essen und Klamotten im Schrank.


    Ich bekomme Unterhaltsvorschuss und Kindergeld und bin sonst auf niemanden angewiesen.

  • 3 mal schwanger...und wieder überlegst du es nicht zu bekommen?
    sorry,aber da fehlt mir irgendwie jedes verständnis.
    das er sauer ist,kann ich verstehen,denn das thema verhütung hätte durchaus mal genauer besprochen werden müssen..
    du hast ihm von der 2.schwangerschaft nichts erzählt,weil es sich von alleine eredigt hat ...aber spätestens ab da muss doch klar gewesen sein für dich,dass persona und co offensichtlich nicht sicher sind...
    das ist das eine,das andere ist sein blödes verhalten jetzt.
    er ist sauer,er ist schockiert...kann ich verstehen..
    aber mit selbstmord drohen ist daneben ohne ende.
    dazu kommt,er hat nen guten job,du auch..ihr seid jahre schon zusammen,da kann ich nicht so ganz verstehen,wie man da so herzrasen bekommen kann bei nem kind.
    du hast es aber richtig erkannt..du solltest dich,so oder so von ihm fernhalten..
    mit eurer beziehung stimmt offensichtlich was nicht..
    du musst dir jetzt mal klarwerden,ob du das kind willst.
    fakt ist,er muss unterhalt zahlen und du wirst es auch alleine schaffen,warum auch nicht?
    klar ändert sich einiges,aber dafür bekommst du auch sehr viel...die liebe deines kindes,dein kind..
    wie elin schon schrieb,ib deutschland gibt es wege auch alleine mit kind zu leben..
    du hast ein abgeschlossenes studium und berufserfahrung..
    da gibts beschissenere vorraussetzungen..
    du bist 36...allzu viele chancen auf ein kind wirst du nicht mehr haben..
    das sollte dir klar sein..
    und nochmal einen abbruch vorzunehmen,wird sicher spuren hinterlassen..
    auch das muss dir klar sein.

    ...Wer immer nur der Herde folgt,braucht sich nicht zu wundern,wenn er nur Ärsche vor sich hat...

  • Hi,


    erst einmal: lass Dich nicht unter Druck setzen und setze Dich selber nicht unter Druck.
    Ich weiß jetzt nicht genau, WIE weit Du bist, aber bis Ende der 12. Woche hast Du Zeit. Das ist nicht unbedingt viel, aber hoffentlich mehr, als bis Freitag (sprich Morgen).


    Dann solltest Du nur und ausschließlich in Dich hinein horchen.
    Dass Dein Bauch Dir eine eindeutige Antwort gibt, ist nicht zu erwarten. Dass Freude, Angst, Panik, Freude, Übermut, Hoffnung, Angst usw. in Deinem Inneren durcheinander purzeln, ist ganz normal (das geht jeder Frau so, auch wenn sie in einer liebevollen und festen Partnerschaft ist und das Kind ein Wunschkind ist).


    Bei allem, was Du jetzt denkst und überlegst, gehe vom Worst Case aus sprich, der Vater kümmert sich überhaupt nicht. Falls er sich doch jemals kümmern sollte, halte ihm dafür alle Türen offen und nimm es als Bonus.


    Ich war von Anfang an allein erziehend und auch wenn ich mit dem Vater größtenteils eine vertrauensvolle Freundschaft habe, so habe ich doch alles so geplant, als ob ich komplett alleine sei ... und das wäre gar nicht so schrecklich gewesen. Im Gegenteil. Es war sogar leichter, als ich gedacht hatte :-)
    Aber nach anfänglichem Sträuben hat sich der Vater dann doch gekümmert und inzwischen eine sehr schöne Beziehung zu Mini aufgebaut.


    Wenn Du Dich für das Kind entscheidest, dann ist es das Abenteuer Deines Lebens und wenn, dann ist JETZT die Zeit für Abenteuer.
    Wenn Du Dich dagegen entscheidest, dann fände ich es persönlich sehr traurig, würde Dich aber nicht dafür verurteilen - Du musst allein in Deinen Schuhen gehen, wir können Dir in Deinem Leben keinen einzigen Schritt abnehmen.


    Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, dass Du für DICH zu einer guten, recht eindeutigen Entscheidung kommst!

    "Was für ein schöner Tag" :sonne

  • Mich erschüttert aber immer noch wie Ihr miteinander umgeht, dass Euch Beide ein Kind so aus der Bahn schmeißen kann meine ich damit. :Hm


    Das hört sich für mich bei euch so an als wäre ein Kind das Schlimmste was einem passieren könnte ...
    Kinder kommen selten geplant.
    Ich wurde mit 39 schwanger als ich es schon aufgegeben hatte, und der mittlerweile 11jährige fast Pubi ist das größte Glück.
    Mit 48 hab' ich noch mal komplett neu anfangen müssen, damit hätte ich nie gerechnet.Hab's geschafft.
    Wirkliche Sicherheit gibt es nicht.


    Die Entscheidung kann dir niemand abnehmen. Auf jeden Fall solltest du dich nicht von den kindischen Äußerungen deines "Freundes" kirre machen lassen.
    In dem Alter sollte man eigentlich so viel Wissen und Lebenserfahrung haben sich so was zu verkneifen.

  • Liebe Einfach_Ich,
    ich hab gerade leider nicht viel Zeit, wollte dir aber sagen: Ja, ich habe ähnliches erlebt und kann die Situation in der du dich befindest ganz gut nachempfinden. Natürlich waren die Umstände nicht ganz die gleichen, aber das spielt eher eine geringe Rolle.
    Was dein KV so vom Stapel lässt erinnert mich sehr stark an das was ich mir damals anhören musste. Er hat mich dazu gebracht über eine Abtreibung nachzudenken, die ich gar nicht wollte.
    Ich hab den Mann geliebt und wollte ihn nicht verlieren. Mir war aber auch klar, dass unsere Beziehung durch diese Sache - egal wie die Entscheidung ausgefallen wäre - einen riesen Knacks bekommen hätte. Zu groß um weiterzuleben als wäre nichts geschehen.
    Ich hab mich für das Kind entschieden und damit war klar, dass der KV sich aus unserem Leben zurückzieht. Es besteht kein Kontakt zwischen ihm und unserem Kind, weil er es nicht möchte. Schade für den Kleinen.
    Du hast dich hier angemeldet und suchst Rat. Daraus schliesse ich dass du nicht 100%ig eine Abtreibung möchtest. Sonst hättest dus ja getan und gut. Und genau deshalb rate ICH dir: Tu es nicht. Wenn du nur den geringsten Zweifel hast dann stehe zu deinem/eurem Kind. Der Kleine Kerl hat es verdient.
    Was der Vater dann macht ist seine Sache. Vielleicht kriegt er sich wieder ein, vielleicht - wie bei uns - nicht.
    Die meisten Frauen von denen ich weiss, die diese Situation erlebt und sich für das Kind entschieden haben waren im nachhinein froh darüber. Auch wenn sie sich das Leben mit Kind vorher nicht wirklich vorstellen konnten. Denn das Leben mit Kind ist einfach völlig anders als ohne. Für die meisten ist es eine Bereicherung und sie wachsen daran. Ich will aber auch nicht leugnen, dsass es auch andere gibt...
    Alles Gute wünsche ich dir.

  • Vielen Dank für erstmal für eure Antworten. Um zunächst einige Fragen aufzuklären, bevor ich vorverurteilte werde:


    1. Dass ich nicht verhüte, wusste er von Anfang an. Ich habe daraus nie ein Geheimnis gemacht und ich stand dem Thema Familie gründen auch nie so negativ gegenüber wie er. Welche Meinung er dazu hat, wusste ich allerdings auch erst nach der ersten Schwangerschaft und ABtreibung. Ih selbst vertrete da die Einstellung, dass man das zusammen schafft, vor allem, wenn man sich liebt und zusammenhält.


    2. Wie kann es passieren, dass man 3 mal schwanger wird?
    Beim ersten Mal haben wir schlicht und ergreifend zu spät mit der verhütung angefangen. Beim zweiten Mal erinnere ich mich, daran, dass was komish war (zu feucht in mir, als dass es von mir hätte kommen können). Mein Freund meinte aber, das Kondom sein nicht kaputt und ich dachte, vielleicht wäre das Feuchte doch von mir.
    Das dritte Mal bin ich mir nicht sicher, wie es passiert ist, denn in den kritischen Tagen war ich mit meiner Freundin im Urlaub. Bei Persona werden übrigigens 10 Kritische Tage angezeigt, 5 vor und 5 nach dem Eisprung. Mein Zyklus ist ausgesprochen regelmäßig. Ich habe allerdings mehrere Wohen Cortison nehmen müssen und kann es mir nur so erklären, dass sich was verschoben hat.


    3. Warum ich meinem Freund nicht von der 2. SS erzählt habe?
    Ich habe das selber erst 2, 3 Tage gewusst und dann ist es auch schon abgegangen. Ich war nie der Meinung, dass mit unserer Verhütung was nicht stimmt, Persona mache ich schon ca. 10 Jahre und bin immer gut damit gefahren. Aber die erste SS und die damalige Reaktion meines Freundes war schon ähnlich krass, so dass ich einfach niht schon wieder so einen Schlag in die Fresse wollte, denn damit habe ich gerechnet. Auf der anderen Seite habe ich mich aber auch angefangen mit dem Thema auseinanderzusetzen, eben gar kein Kind zu kriegen in meinem Leben, eben weil ich selbst nicht so wild auf Kinder bin.


    Dass er sich überfahren fühlt, kann ich vielleicht verstehen. Warum ich ihn nicht ins Vetrauen gezogen habe, fragt er sich allerdings nicht - und mich auch nicht. Er nimmt jetzt nur die arme Opferrolle ein.
    Dennoch kann ich sein Argument nicht verstehen. Wenn ich rigoros kein Kind will, bin cih selbst dafür verantwortlich, dass nichts passiert. Und dann kümmerer ich mich nicht erst darum, wenns das Kind das zweite Mal in den Brunnen gefallen ist, sondern kontinuierlich und ohne Ausnahme. Das ist seine Verantwortung sich selbst gegenüber und dazu will er eben nicht stehen und meint, er hätte das passende Argument, dass ich dieses Kind nicht austragen darf.
    Was für ein Witz, als ob wir hier bei Wünsch-dir-was sind!

  • Du schreibst hier viel über die Beziehung zwischen Dir und dem KV und dazu noch ein paar Überlegungen zum Thema Arbeit. Ich finde hier aber noch kein einziges Wort über Deine Gefühle für oder gegen das Kind bzw. Deine Mutterschaft. Hast Du Gefühle für das Kind? Kannst Du Dir ein Leben mit diesem Kind vorstellen?

  • Hallo Dr. Dolittle,
    meine Gefühle fürs Kind ... hm, keine Ahnung, ich glaube nicht, dass da im Moment was an Gefühl da ist. Natürlich befasse ich mich mit dem Gedanken, wie es wäre, das Kind zu kriegen und wie ich mein Leben dann als alleinerziehende Mutter bestreiten würde.


    Meine Gefühle im Moment beschränken sich auf die maßlose Enttäuschung über meinen Freund, einerseits über die Angst, ihn zu verlieren. Andererseits natürlich mit dem Wissen, dass es mit ihm gar nicht weiter gehen kann, einfach weil ich nicht weiß, wie ich da jemals wieder Vertrauen aufbauen könnte.


    Ich habe mich, wie gesagt, nie aktiv mit dem Gedanken ans Kinderkriegen beschäftigt. Auch nicht vor der ersten Abtreibung. Die momentane Situation überfordert mich einfach nur und macht mich kreuzunglücklich, weil mein Leben sich in eine Richtung ändern wird, wie ich sie nicht will - mit und ohne Kind.

  • Einfach_ich: sieh es doch so - Männer kommen und gehen. Die Kinder bleiben.
    Jetzt bist du noch jung. Kannst du die vorstellen, irgendwann mal mit 60 ganz allein und glücklich dabei zu sein?
    Denn es gibt keine Garantie, dass es einen Mann geben wird, der dir dann zur Seite steht. Mit einem Kind wirst du nie allein und einsam sein.


    Es wird immer jemand geben, der dich anruft, besucht, auch einfach ein nettes Wort für dich hat.
    Abgesehen davon, ein Teil von dir wird weiter leben. Und du wirst dein Kind auf seinem Lebensweg begleiten können.
    Klar denkst du jetzt an die Beziehung die vor dem Scherbenhaufen steht. Aber sobald du zum ersten Mal in die Augen deines Kindes blickst, es wird dir alles sowas von egal sein! Jedenfalls ging es mir so.

  • Einfach_ich: sieh es doch so - Männer kommen und gehen. Die Kinder bleiben.
    Jetzt bist du noch jung. Kannst du die vorstellen, irgendwann mal mit 60 ganz allein und glücklich dabei zu sein?
    Denn es gibt keine Garantie, dass es einen Mann geben wird, der dir dann zur Seite steht. Mit einem Kind wirst du nie allein und einsam sein.


    Es wird immer jemand geben, der dich anruft, besucht, auch einfach ein nettes Wort für dich hat.
    Abgesehen davon, ein Teil von dir wird weiter leben. Und du wirst dein Kind auf seinem Lebensweg begleiten können.
    Klar denkst du jetzt an die Beziehung die vor dem Scherbenhaufen steht. Aber sobald du zum ersten Mal in die Augen deines Kindes blickst, es wird dir alles sowas von egal sein! Jedenfalls ging es mir so.



    Schau mal in die Welt hinein. :-)


    Wie viele Eltern sind im Alter auch alleine, trotz Kind.


    Ein Kind schützt nicht vor dem alleine sein ( leider).


    Ein Kind hat aber bis dahin die Eltern oder einen Elternteil begleitet. Das ist auch schon viel wert.


    LG janias

    Ich lebe in der Gegenwart,
    das Verweilen in der Vergangenheit verbaut mir nur die Zukunft. :tuedelue

  • Hmm, sehr schwierige Situation.


    Die Entscheidung ob du das Kind behalten willst oder nicht kann dir natürlich niemand abnehmen. Ich kann dir ja mal von mir berichten:


    Ich bin mit 22 ungeplant schwanger geworden, von einem Mann mit dem ich erst kurz zusammen war und mit dem ich auch nie eine Familie gegründet hätte. Ich hab in Vollzeit gekellnert und hatte noch lange nicht das erreicht was ich mir so vorgestellt hatte für mein Leben.
    Der Mann wollte das Kind nicht, naja also Mann weg und ich allein mit Schwangerschaft.


    Mein Sohn kam zur Welt als ich 23 war und es ist mir nichts besseres in meinem leben passiert. Inzwischen ist er 3 Jahre alt, ich habe mein Abi gemacht, studiere im dritten Semester, bin seit einigen Monaten verheiratet und habe 6 Wochen alte Zwillinge. Mein Leben ist so schön dass ich es mir kaum besser erträumen könnte. Die Kraft und die Motivation die ich plötzlich habe (für alles was ich auf die lange Bank geschoben habe) bekomme ich durch meine Kids. Und die liebe ist wirklich grenzenlos.

    Gestern standen wir noch vor dem Abgrund, heute sind wir schon einen Schritt weiter! :hae:



    Sommer ist wenn man trotzdem lacht!!! :sonne :sonne :sonne

  • ganz ehrlich, wenn mir mein partner sagen würde, ich hätte kein recht, unser gemeinsames kind auszutragen- hallo? wer denn dann???
    natürlich hätte ich das und ihm würd ich zeigen, wo es zur tür rausgeht (nett formuliert, wahrscheinlich würden mir da ganz andere sachen einfallen)


    ihr scheint unterschiedliche lebensziele und vorstellungen von eurer zukunft zu haben.
    das du angst davor hast, mit deinem kind allein dazustehen , versteh ich absolut.


    und ja, es ist tatsächlich nicht leicht, aber nicht unmöglich.
    du schaffst das und dein kind wird dir die kraft dafür geben.


    du bist von deinem freund enttäuscht, das wär ich vermutlich schon aus der tatsache heraus,
    das ich mich nicht mal traue, ihm zu sagen, das ich schwanger bin.
    er belastet dich nur, konzentrier dich auf dich und dein kind,
    das braucht dich und kann nichts für die situation


    ich wünsch dir viel kraft...... :troest


  • Wie viele Eltern sind im Alter auch alleine, trotz Kind.
    LG janias


    Ist natürlich möglich, ich kenne aber keine. Ist alles eine Frage der Erziehung. Ich würde meine Eltern nie hängen lassen.
    Allerdings sollte man aus dem Grund keine Kinder bekommen. Das wäre dann ein positiver Nebeneffekt.


  • Ist natürlich möglich, ich kenne aber keine. Ist alles eine Frage der Erziehung. Ich würde meine Eltern nie hängen lassen.
    Allerdings sollte man aus dem Grund keine Kinder bekommen. Das wäre dann ein positiver Nebeneffekt.




    Ich sehe es nicht grundsätzlich als Problem der Erziehung. Da können auch andere Einflüsse eine Rolle spielen.


    Ein Beispiel: Ich kenne jemanden dessen Sohn sich zurückgezogen hat, weil die Frau es von ihm erwartet hat ( sie kam wohl mit der Mutter nicht klar).
    Klar, könnte man jetzt darüber diskutieren, ob dieser Mann kein Selbstbewustsein hat, aber das ist hier auch nicht die Frage.


    Er zog ganz klar Position zu seiner Frau, was ja nu seine Kleinfamilie ist.Manchmal muß man sich entscheiden.


    LG janias

    Ich lebe in der Gegenwart,
    das Verweilen in der Vergangenheit verbaut mir nur die Zukunft. :tuedelue

  • Ich bin in ähnlicher Situation. Als ich von der Schwangerschaft erfuhr, waren wir getrennt. Ich wußte aber, das der einzige Weg, die richtige Entscheidung zu treffen- ist diese "unabhängig" vom Kindsvater zu fällen. Stell dir die Frage ob DU das Kind möchtest, unabhängig davon, ob ihr das zusammen meistert oder du allein. Es ist wichtig(!) das du diese wichtige Entscheidung für dich allein triffst, denn du weist nicht was mit ihm wird.


    Zum KV kann ich nur eins sagen: Meiner Meinung nach solltest du dich von ihm trennen, unabhängig von deiner Entscheidung ob Abtreibung oder nicht. Das kann keine Liebe sein, seine Freundin so zu behandeln, so unter Druck zu setzen!


    Es ist schwer, ich weis..habe es gerade am eigenen Leibe erfahren. Aber ich entschied mich für das Kind und mit dem Mann werde ich niemals glücklich, mein Kind kann nur glücklich sein, wenn ich es auch bin. Also, fiel die Entscheidung, so schwer es auch ist.


    Hör in dich hinein.


    Alles gute!

  • Hallo Einfach_ich,


    es muss sehr hart für dich sein, dass da gerade alles auf einmal kommt. In einer Schwangerschaft überstürzen sich Gefühle immer wieder und dann vermutest du nicht nur, dass du dich trennen musst, nein dein Freund setzt dich auch noch unheimlich unter Druck.


    Es fällt mir auch schwer nachzuvollziehen, warum dein Freund so heftig reagiert. Was für eine ungeheurere Angst muss da in ihm aufsteigen, dass er dich bedroht? Er kann dir das Recht, das Kind zu behalten nicht absprechen, auch wenn er es versucht, aber die eigentliche Frage ist doch, was ihn dazu bringt? Er hat dich aufs übelste verletzt, das ist wahr und dennoch warst/bist du jetzt schon so lange bei ihm. Irgendwas an und ihm war anziehend für dich und sicher war eure gemeinsame Zeit nicht immer schlecht. Er hinterlässt dir da nicht nur Wunden, sondern auch schöne Erinnerungen, auch wenn es schwer fällt das zu sehen. Dazu kommt noch etwas Gutes, was er dir hinterlässt: ein Kind und diese Chance weiterzugehen als bei den letzten Malen.


    Wenn du mit deinem Freund später nichts mehr zu tun haben möchtest, zwingt dich niemand dazu. Er kann seinen finanziellen Beitrag auch leisten, ohne, dass ihr Kontakt haben müsst.
    Ich spüre auch deutlich, wie du in jedem Satz gegen deinen Freund für dein Kind kämpfst. Das ist schon eine sehr deutliche Sprache.


    Ist dein Freund jetzt im Urlaub? Welche Nachricht hast du ihm mitgegeben?


    Viel, viel Kraft wünsch ich dir!
    Charina

    Einmal editiert, zuletzt von Charina. ()