Luftangriff auf Syrien am Donnerstag

  • Generell gesehen, sollte ein militärisches Eingreifen die ultimo ration sein...
    Die Frage ist nur wie...mit ein paar Marschflugkörpern und Drohneneinsätzen wird ein Assad nicht zum weichgespülten Präsidenten konvertieren.
    Mir drängt sich die Frage auf, was wird nach dem Sturz Assads geschehen?
    Wenn wir uns die Länder des arabischen Frühlings ansehen, so kämpfen verschiedene Gruppierungen um das entstandene Machtvakuum. Bis sich eine Gruppe meist mit Mitteln, die dem des gestürzten Despoten in nichts nachstehen, durchgesetzt hat, fliesst zuviel Blut.
    Also will man den Despoten schwächen und ihm auf die Finger klopfen.
    Der Westen hat Angst davor, was danach kommen könnte. Wie in Ägypten, wo eine Gruppe Turbanträger mit der Scharia ein Land zurück ins Mittelalter zurückführen will. Sie bedienensich der gleichen Mittel wie des Despoten davor. Die Opposition wird nicht nur mundtot gemacht, sie wird ausradiert.
    Weshalb konnte der Irak so instabil werden? Der Iraker wurde in der ersten Runde der Sandbox-Party aus Kuwait hinausgeworfen, weil sich Saddam am goldenen Kalb der westlichen Welt vergriffen hatte, dem Öl. Hier wurde klar und gezielt gehandelt. Der Auftrag lautete: free Kuwait.
    Warum wurde nicht weiter bis nach Bagdad gefahren, um diesem Despoten gleich das Handwerk zu legen? Die Alliierten wären unterwegs stehen geblieben, weil sie technisch nicht gut genug für den Wüstenkrieg ausgestattet waren (Luftfilter der Fahrzeuge). Auch gab es keine Alternative zu Saddam. Saddam wurde militärisch so geschwächt, dass er keinen Nachbarn mehr angreifen konnte.
    Saddam hatte die über Jahrhunderte gewachsene Struktur der Clans aufgelöst und sie entmachtet. Als im zweiten Anlauf unser Cowboy seine Wahlschulden bei der Waffenlobby einlösen musste und zum zweiten Anlauf auf Bagdad blies, hatte er geglaubt, die Coca-Cola und Mc Donalds Demokratie eins zu eins im Irak überstülpen zu können. Gleiches galt für Afghanistan...
    Hätte er eine Ahnung von Geschichte gehabt, hätte er gewusst dass es weder die Briten noch die Russen es jemals auch nur ansatzweise geschafft hatten, Afghanistan militärisch zu besiegen. Kabul ist eben nicht Afghanistan. Dieses Land lässt sich nicht innerhalb einer Generation in einen Musterschüler des American way of life umkrempeln. Es fehlt hier schlicht an Bildung und Verständnis für die Errungenschaften des 21.Jahrhunderts.
    Hätte der Amerikaner im Irak Saddam ausgeschaltet, hätte sich daraufhin sofort wieder militärisch zurückgezogen und hätte den Clans die Regierungsfindung überlassen, wäre es unblutiger zugegangen.
    Würden die Herrschaften sich mal mit dem alten chinesischen Buch "die Kunst des Krieges" von Sun Tsu beschäftigen, würde klar werden, dass Kriege im nahen Osten militärisch für niemanden zu gewinnen sind. Würde man banal die Streitigkeiten unter den direkt Beteiligten sich austragen lassen, wäre ein militärisches Kräftemessen zwischen Israel und seinen Nachbarstaaten wie im 6 Tage Krieg nicht auszuschließen. Aber eine übermächtige israelische Vorherrschaft will niemand im nahen Osten. Also wird aus Sorge ums Öl durch Kanonanbootpolitik eine ganze Region künstlich instabil gehalten, um die Kontrolle nicht zu verlieren.


    Um dies durchzusetzen, wird Blut vergossen. Leider sind die Konturen eines solchen Krieges verschwommen. Früher erkannte man die Gegner an der Uniform. Heute weiss keiner mehr so genau, wer ist Freund oder Feind. Es wird nicht mehr der offene Schlagabtausch gesucht, sondern lieber hinterhältige und feige Bombenanschläge verübt. Das zermürbt und zerstört die menschliche Psyche nachhaltiger und wirkungsvoller wie eine Kugel, die in den menschlichen Körper eindringt. Eine Kugel oder Minensplitter kann man rausholen. Manchmal spürt man beim Wetterwechsel den Phantomschmerz...dafür hat man ja ein oder mehrere Purple Hearts an die Uniform geheftet bekommen.
    Doch was ist mit der Verwundung der Seele? Hier werden Menschen aus dem System geschoben, untherapiert.... ein Drittel der amerikanischen Obdachlosen haben gedient...
    Das ist die Kehrseite der Medaille...
    Wenn man Kinder hat, versucht man das Beste für seine Kinder zu tun. Wenn das bedeutet, sie in einem anderen Land aufzuziehen, um sie nicht ihrer Wurzeln zu berauben, dann heisst das nicht, sich die Rosinen rauspicken zu wollen....
    Und das Procedere, einen Pass zurückzugeben, bedeutet auch, ein großes Stück seiner Identität und eigenen Vergangenheit aufgeben zu müssen.


    Ich glaube, weder ein Herr Bush, noch ein Herr Obama oder einer von euch würde solch einen Blödsinn über Krieg und Berufswahl schreiben, wenn sie mehr als einmal unter Feuer gelegen wären, mehrfach getroffen und fast verblutet wären...
    Man kann sich noch so viele Kriegsfilme reinziehen...die Realität wird nicht ansatzweise beschrieben, wenn es um die Frage geht: Du oder ich....


    Ja, ich gebe zu, aus mir wurde ein Paulus....

  • Ich glaube, weder ein Herr Bush, noch ein Herr Obama oder einer von euch würde solch einen Blödsinn über Krieg und Berufswahl schreiben, wenn sie mehr als einmal unter Feuer gelegen wären, mehrfach getroffen und fast verblutet wären...
    Man kann sich noch so viele Kriegsfilme reinziehen...die Realität wird nicht ansatzweise beschrieben, wenn es um die Frage geht: Du oder ich....


    Mach dir mal keine Sorgen. Die Army kann nur max 8 Jahre nach dem ausscheiden Reservisten einziehen.
    Du wirst aber sicher nun etwas anderes sagen.
    Aber nun hat es jeder verstanden das Du ein Held bist und Dein Land dich braucht.

  • die Army...ja...
    Ich glaube selber nicht, jemals nochmals gezogen zu werden. Anscheinend waren meine Aussagen zu subjektiv formuliert.
    Mich wurmt es nur, dass Familien wieder auseinandergerissen werden.
    Es geht nicht nur um Verwundete und Tote...
    Es geht um seelisch Verwundete, deren Familien am Ende sich trennen werden, weil man damit nicht klar kommt.
    Kinder, die ohne Väter aufwachsen, und vieles mehr...
    Und wozu das Ganze?
    Am Ende werden sich die Turbanträger mit ihrem mittelalterlichen Weltbild durchsetzen, heimlich finanziert durch die Saudis.


    Heldenpathos? Glaubst du wirklich, ich sei so narzisstisch veranlagt?
    Ich weiss nicht, wo du deine Verbissenheit her hast, will es auch nicht wissen.
    Von menschlicher Empathie bist du meines Erachtens weit entfernt...
    DEIN Weg scheint der einzig richtige, DEIN Wort ist Gesetz, denn DU bist der Gott...


    Deine sarkastischen Anfeindungen haben nur ein Ziel: sieh her, ich bin der Master, der Chaos überblickt...
    Menschen wie du, verleiten eher zu soziophoben Verhalten...
    man trifft solche verbitterten Menschen überall und ihr Negativismus vergiftet jede Art von Meinungsaustausch...

  • Mach dir mal keine Sorgen. Die Army kann nur max 8 Jahre nach dem ausscheiden Reservisten einziehen.
    Du wirst aber sicher nun etwas anderes sagen.
    Aber nun hat es jeder verstanden das Du ein Held bist und Dein Land dich braucht.

    Schämst du dich eigentlich gar nicht?


    Aus dem sicheren Sessel zu posten, hier jemand anzustänkern, der weiss, was Krieg ist?

    Einmal editiert, zuletzt von purple ()

  • Mod. Mitteilung: Bitte versucht hier trotz der Emotionen und auch unterschiedlichen Meinungen die Netiquette beim Posten zu beachten! Wenn sich User persönlich angegriffen fühlen oder ein Posting für zu unverschämt halten, kann der Meldebutton angeklickt werden (und wir schauen wir wir das lösen können) oder aber seinen Unmut darüber sozialverträglich kundtun. LG Tinchen

    Liebe Grüße Tinchen

    "Sacrificium Intellectus!"
    :-)
    "Ama et fac quod vis!"


  • Keine Ahnung, aber das Ganze würde sich vermeiden lassen wenn die Amis sich an die weltpolitischen Regeln halten würden.
    Wenn die da wirklich ohne UN Mandat aktiv werden, hat kein Turbanträger sonder Obama persönlich jeden Toten zu verantworten.

  • Kermit, das sehe ich ähnlich...
    Wobei es "den Ami" so nicht gibt....
    Es ist ein Präsident, der solche Entscheidungen trifft. Nicht der einzelne amerikanische Bürger...
    Aber wie in Amerika mit Menschen umgegangen wird, die öffentlich Kritik äußern, sieht man an den Haßtiraden mancher Rednecks an Künstlern, wie den Dixie Chicks...
    Oder auch Pink, die mit dem Lied, Dear Mr. President, dagegen aufbegehrt, den Bürger als dummes Wahlvieh zu behandeln, sondern als mutiger Bürger.
    Ich habe hier in Deutschland noch keinen gegen Proll-TV und Milliardenverschwendung oder gar gegen Kriegseinsätze der Bundeswehr im Ausland singen hören...
    Hier spricht man ja auch nicht von "dem Crowd"....

  • Es gibt genug deutschen Rap, der sich kritisch über die deutsche Politik äußert und das Proll-TV auf den Korn nimmt. Aber klar, wird nicht so mainstream im Radio gedudelt wie der amikram. Unter deutscher Musik stellen sich die meisten nur Schlager oder sowas dämliches wie Bushido oder Sido vor. Die werden in der richtigen Rapszene schon lange nicht mehr ernst genommen.


    Aber das ist weit weg vom OT. Nur eine Stellungnahme dazu, dass sich in Deutschland kein Künstler dem Thema Politik etc annimmt.


    Es gibt auch nicht "den" Deutschen.

  • hast du die Tragweiten deines Tuns mit 18 schon überblicken können?


    Nein, in vielen Dingen nicht.
    Aber ich trage für den Rest meines Lebens die Konsequenzen.


    Der Westen hat Angst davor, was danach kommen könnte.


    Wer ist denn der Westen?


    Wir reden hier von einer Region in der seid Jahrzehnten Machtverhältnisse manipuliert werden, Machthaber gepuscht werden und nach dem Gusto des Westens eingesetzt und entmachtet werden, weil sie Rohstoffe und damit Macht haben....
    Eine Region in der Menschen abhängig von ihrer Volkszugehörigkeit und ihrem Glauben, Wasser haben um Ananas für 1,30 nach Europa zu exportieren oder eben kein Wasser haben um etwas zu trinken...


    Als wären die betroffenen Länder seid Jahren selbstbestimmt und frei... :wand:wand:wand
    Als hätte es keinen kalten Krieg gegeben.... :wand:wand:wand
    Keine Disapora... :wand:wand:wand


    Aber wurscht. Also mal nur so am Rande zum Soldatentum.
    In der Region hier waren einst die Engländer stationiert. Meist auch nicht unbedingt die Menschen, die in England die besten Chancen hatten.
    Natürlich haben ihre Frauen gezittert, als es um Leib und Leben ging.
    Natürlich kann ich da mitleiden.


    Aber eben nur begrenzt.
    Wenn ich mich entscheide Soldat zu werden, entscheid ich mich dafür zu töten.
    Und ich kann sogar getötet werden.


    Und ich respektiere und anerkenne, dass es Menschen gibt, die sich diese Aufgabe stellen.


    Aber es ist ihre freie Wahl, die wenn auch noch aus wirtschaftlichen Gründen getroffen, genau das abbildet, was hier vorhin schon jemand geschrieben hat:
    Als Arbeitgeber OK, aber bitte ohne die Schattenseite.


    Geht gar nicht für mich.


    Wirklich zu bedauern und wirkliches Mitgefühl verdienen aus meiner Sich nur die, die die Konsequenzen tragen müssen.
    Die Zivilisten, die Kollateralschäden, die Flüchtlinge, die Ärmsten, die Kinder die Gewehre bekommen.....


    Als gäbe es nicht über den Kontinent Afrika verstreut zig Krisenherde, denen die Aufmerksamkeit fehlt, weil die eben keine Öl fördern. :kopf


    overtherainbow :rainbow:

  • Dieses Land lässt sich nicht innerhalb einer Generation in einen Musterschüler des American way of life umkrempeln. Es fehlt hier schlicht an Bildung und Verständnis für die Errungenschaften des 21.Jahrhunderts.


    Ich finde es äußerst anmaßend einem fremden Land seinen eigenen "Way of Life" aufzukrempeln. Und fehlende Bildung unterstelle ich jetzt mal ganz dreist jungen Männern, die sich freiwillig zum Dienst an der (Kriegs)waffe melden um dann zu jammern: "oh Krieg ist ja scheiße"


    Wenn man Kinder hat, versucht man das Beste für seine Kinder zu tun. Wenn das bedeutet, sie in einem anderen Land aufzuziehen, um sie nicht ihrer Wurzeln zu berauben, dann heisst das nicht, sich die Rosinen rauspicken zu wollen....


    So ist es aus dem Zusammenhang gerissen und das weißt du auch!


    Und das Procedere, einen Pass zurückzugeben, bedeutet auch, ein großes Stück seiner Identität und eigenen Vergangenheit aufgeben zu müssen.


    Und ich dachte, du würdest gern einen gewissen Teil deiner Vergangenheit vergessen/aufgeben/ignorieren ;-)


    Es ist ein Präsident, der solche Entscheidungen trifft. Nicht der einzelne amerikanische Bürger...


    Ach so, der Amerikanische Präsident ergreift einfach die Macht und keiner der US Bürger kann etwas dafür. Das wußte ich nicht, sorry.


    Ich habe hier in Deutschland noch keinen gegen Proll-TV und Milliardenverschwendung oder gar gegen Kriegseinsätze der Bundeswehr im Ausland singen hören...


    Dann hörst du einfach nur die falschen Radiosender. Edit denkt da z.B. an "Mit Gott" von Herbert Grönemeier


    Tex, im Ernst jetzt. Was erzählst du denn da? Amerika hat sich schon immer überall auf der Welt eingemischt und Kriege geführt. Und die Mehrzahl der Amerikaner findet das auch absolut richtig. Bei dir hörte es sich auch so an. Siehe oben...


    Kiki
    die so gern wüßte wie es wäre, würden wir uns alle an die die "Oberste Direktive" halten

    Wer glücklich ist, ist selber schuld!

    2 Mal editiert, zuletzt von FraumitKind ()

  • Wobei es "den Ami" so nicht gibt....


    Es gibt auch nicht "die Turbanträger mit mittelalterlichem Weltbild" und die "Deutschen, die keine Kritik an ihrer Regierung üben"...


    Kriege werden von Machthabern, für Machthaber geführt.
    Wer sie ausfechten darf ist "das Volk" und die Soldaten...


    Da fällt mir ein Spruch ein, den ich in meiner Jugend auf nem Aufnäher stehen hatte:
    Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin.


    Den Menschen wird Angst vor einem x-beliebigen und austauschbaren Feind gemacht (hier die bösen islamistischen Turbanträger auf der Achse des Bösen, früher der Finanz-Jude,
    der kommunistisvhe Russe,...), damit sie bereit sind, blind vor Angst, die Waffen zu ergreifen um gegen andere Menschen in den Kampf zu ziehen, die scheinbar ihr Leben, ihre Ideale,
    ihre Freiheit, what ever gefährden. Und dabei merken sie nicht, dass es immer nur um Macht, Geld und Herrschaft für eine kleine Gruppe Führender geht, die sich in ihren weißen Häusern,
    ihren Regierungspalästen, Führerbunkern, etc. verstecken und sich die Hände reiben in Vorfreude auf den Sieg im Kampf um Geld, Öl, Gas, Boden.
    Das Spiel funktioniert schon viel zu lange! Wann steigt die Welt da endlich aus?

    Erziehung besteht aus 2 Dingen: Vorbild sein und Liebe. (Montessori)


    Es gibt kein problematisches Kind, es gibt nur problematische Eltern. (A.S. Neill)


    Erziehe dich selbst, bevor du Kinder zu erziehen trachtest. (J. Korczak)

  • Dieses Land lässt sich nicht innerhalb einer Generation in einen Musterschüler des American way of life umkrempeln. Es fehlt hier schlicht an Bildung und Verständnis für die Errungenschaften des 21.Jahrhunderts.


    Irgendwie hatte man in letzter Zeit den Eindruck, dass fehlende Bildung Teil des American Way Of Life ist... :schiel

  • Und das Procedere, einen Pass zurückzugeben, bedeutet auch, ein großes Stück seiner Identität und eigenen Vergangenheit aufgeben zu müssen.


    Hallo tex-berlin,


    das ist nur negativ, wenn man es negativ sehen möchte.


    Wenn man vor den eigenen Entscheidungen der Vergangenheit und vor Briefen aus Washington sicher sein möchte, betrachte ich diese Möglichkeit "Pass weg, einer reicht auch" als Privileg um das Dich sehr viele Amerikaner in der Heimat beneiden würden.


    Wertest Du Deine eigene Vergangenheit und dieses Stück Deiner Identität höher als die Zukunft Deiner Kinder, ist dies eine bewusste Entscheidung, die Du dieses Mal im reifen Alter von fast 50 Jahren triffst.


    Beste Grüße
    FrauRausteiger, die froh ist, dass heute offenbar keine Menschen durch derartige Angriffe sterben mussten. Die achsomächtigen Nationen dürfen gerne weiter Kettenrasseln, wichtige Reden halten und Imponiergehabe leben.

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    •» Cave quicquam dicas, nisi quod scieris optime. :rauchen «•
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  • mag sein, dass ich wohl die falschen Radiosender höre...
    Ich frage mich nur, warum solche Künstler nicht in diesen Sendern gespielt werden?
    Political correctness?
    Vorauseilender Gehorsam?


    Ja, die Qualität der amerikanischen Allgemeinbildung scheint abzunehmen, das kann man auch leider an deutschen Schulen beobachten...
    Die Bildung sehe ich als essentiell an, um nicht auf Propaganda und Meinungsmache hereinzufallen.
    Sieht man sich die Rahmenbedingen der frühen 30er Jahre an, so ist nachvollziehbar, wie eine einzige Nation die Welt in Brand setzen konnte.
    Haben wir heute, trotz neuer Medien, die gleichen Bedingungen?
    Kann sich das heute nochmals wiederholen?
    Die Frage vermag ich nicht zu beantworten.


    Ich finde es nicht in Ordnung, wenn der "American way of life" einem anderen Kulturkreis aufgezwungen wird.
    Andererseits möchte ich aber auch keine Minarettdiktatur, die wegen einer Karrikatur zum Mord aufrufen oder versuchen, politische Parteien, die hier lautstark Opposition bezieht, mit Bomben zum Schweigen zu bringen...das mitten in Deutschland.


    Ob nun islamistische Fundamentalisten oder Bible-belt-Fanatiker hier eher den Säbel als das Wort schwingen... beides kann zu einem Flächenbrand hervorrufen. Da in Syrien, wie auch in anderen Ländern des arabischen Frühlings, eine funktionierende Opposition seit Jahren eliminiert wurde, steht die Frage im Raum, wer würde das Machtvakuum im Fall eines Sturzes Assads füllen?
    Wird es dann nicht noch schlimmer? Wie gehen die neuen Machthaber mit den Mitgliedern der ethnischen oder religiösen Minderheiten um? Ich vermute hier, dass viele deshalb noch zu Assad halten.


    Auf die Argumentation "Soldaten sind Mörder" und sind selber schuld möchte ich hier nicht weiter eingehen, da die unterschiedlichen Meinungen wenig bis gar nicht objektiv und sachlich vorgetragen werden.


  • Auf die Argumentation "Soldaten sind Mörder" und sind selber schuld möchte ich hier nicht weiter eingehen, da die unterschiedlichen Meinungen wenig bis gar nicht objektiv und sachlich vorgetragen werden.


    Deswegen halte ich mich derzeit arg zurück.....



    Semper fidelis...

  • Ich möchte mich auf diese Diskussion gar nicht weiter einlassen, weil ich merke, dass sie mir zu sehr an die Nieren geht...


    Ich empfinde es nur als arg respektlos, jenen, die mit teilweise sehr schweren "Verletzungen" und "Erinnerungen" aus solchen Krisengebieten zurück gekehrt sind an dieser Stelle Vorwürfe zu machen a`la: "Selber Schuld, Du hättest einen anderen Weg wählen können... "


    Mir ist bewusst, dass mein Beitrag jetzt hier nichts an der Einstellung eines jeden einzelnen ändert, aber ich möchte dies einfach einmal mehr zum Ausdruck bringen...


    BTW bitte ich Euch alle, zum Tropic zurückzukehren... wie der heutigen Tagespresse zu entnehmen ist, rudern die USA wie auch Großbritannien derzeit ein wenig zurück.... ich verfolge die Sachlage sehr gespannt und hoffe, dass es sich nicht zu einem Flächenbrand entwickeln wird... dass alles irgendwie - gerade für die Zivilisten gut wird... auch wenn da mehr der Wunsch Vater des Gedanken ist...

    Liebe Grüße
    Dani




    Gefühle brauchen keine Rechtfertigung - sondern Verständnis


  • mag sein, dass ich wohl die falschen Radiosender höre...
    Ich frage mich nur, warum solche Künstler nicht in diesen Sendern gespielt werden?
    Political correctness?
    Vorauseilender Gehorsam?


    Nun, die Dixie Chicks wurden ja nach diversen Äußerungen von einem großen Teil der Radiostationen mal direkt auf den Index gesetzt.
    Ganz ehrlich, ich bin sicher wenn ein Künstler einen guten deutschen Song veröffentlicht, in welchem Frau Merkel kritisiert wird, dann wird der auch gespielt. In diesem Bereich sind die USA nicht mehr Vorreiter.
    Und wenn Künstler X oder Y mal kritische Worte über unsere Regierung verliert, kann ich mir nicht vorstellen, dass er gleich verbannt wird.
    Das Problem ist vermutlich eher, dass die Songs nicht besonders gut sind, oder den aktuellen Massengeschmack (Stichwort Hip Hop) nicht treffen.


    Ja, die Qualität der amerikanischen Allgemeinbildung scheint abzunehmen, das kann man auch leider an deutschen Schulen beobachten...
    Die Bildung sehe ich als essentiell an, um nicht auf Propaganda und Meinungsmache hereinzufallen.


    Zum diesem Thema gibt es im Moment einen sehr spannende Fall in den USA zu beobachten. Da ist gerade Al Jazeera America an den Start gegangen. Diverse Sender und Kommentatoren sind not amused. Gerade FOX News und andere konservative Medien sind kurz davor mit Mistgabeln und brennenden Fackeln vor das Studio von Al Jazeera zu ziehen.
    Motto: Al Jazeera = Al Quaida (Lieber NSA, ja ich habe das böse Wort geschrieben. War nicht böse gemeint. ;) )


    Auf die Argumentation "Soldaten sind Mörder" und sind selber schuld möchte ich hier nicht weiter eingehen, da die unterschiedlichen Meinungen wenig bis gar nicht objektiv und sachlich vorgetragen werden.


    Das hat hier doch niemand gesagt, oder?
    "Soldaten müssen töten" und "Soldaten sind Mörder" sind doch zwei Paar Schuhe. Alles Gut!

  • Es gab mal eine Zeit, und das ist garnicht so lang her, da war man ganz froh das GI hierzulande stationiert waren, zu Zeiten des Kalten Krieges, als in der DDR schon die Jüngsten zum etwaigen Aufmarsch des Klassenfeinds trainiert wurden. Man trug gern American Sportswear, Schüleraustausch war voll in und die GreenCard war äußerst beliebt. Dann marschierten US-Soldaten Richtung Kuwait, Deutschland hielt sich dank der finstren Vergangenheit bedeckt, "Kein Blut für Öl", die Mauer fiel und offenkundig zur Schau gestellter Antiamerikanismus wurde absolut salonfähig.
    Mittlerweile werden Vorurteile gepflegt wie kleine Haustiere: Jeder "Ami" ist ein stiernackiger Redneck der Dreijährigen eine MP in die Hand drückt, jeder einzelne ein Kriegstreiber, der mit Freuden alles niedermäht.


    Würde man als Deutscher im Ausland leben, würde man seine Staatsbürgerschaft ablegen, nur weil "Die Deutschen" (ich spar mir mal das obligatorische Schimpfwort) unbeliebt sind?
    Nein, vermutlich würde man das nicht tun, selbst wenn man mit dem was die Regierung macht nicht einverstanden ist. Staatsbürgerschaft wechselt man eigentlich nicht wie Unterhosen, und man macht nicht schlappt, nur weil das eigene Land unbeliebt ist.
    Es gibt ja durchaus einige EU-Länder wo "der Deutsche" nicht mehr gern gesehen ist, weil die Regierung den German way of Sparsamkeit allen aufdrücken will, sich als Musterschülerzeigt (verblüffende Parallelen btw.), wobei "die Deutschen" doch nicht unwesentlich zu der Verarmung anderer EU-Länder beigetragen haben. Übrigens: 2 Freunde von mir sind schon vor 20 Jahren mit zitternden Autofahrerherzen ins benachbarte Ausland gefahren (nein, ich nenne keinen Staat), weil teilweise allein das deutsche Nummerschild schon ausgereicht hat, um sich Kratzer und Dellen nächtens einzufangen. So neu ist das also nicht und so lang man da wohnt wo man "hingehört", kann man sich gern einbilden, man wäre überall gerngesehen, und hätte die Moral gepachtet.
    Einbilden.


    Zu Syrien an sich: Ich bild mir ein Cameron war der Kläffer der gleich vorspringen wollte. Aber ganz egal: Obama hat den Fehler mit der "Roten Linie" gemacht, und sich damit selbst unter Zugzwang gesetzt. Da hätte er mal gucken können wie Merkel jedes noch so heikle Thema zu Boden sitzt.

    Einmal editiert, zuletzt von butterblum ()

  • Mein persönlicher Anti-Amerikanismus ist eigentlich nicht mal besonders ausgeprägt.
    Ich bin noch immer ein riesiger NFL-Fan, und ohne die USA wären meine Musik- und Video-Sammlungen ein schlechter Witz.
    Vermutlich müsste ich bei Handy- und Computerprodukten sogar auf irgendwelche asiatischen Dinger ausweichen... ;)
    Es gibt ganz vieles Bewundernswertes an Amerika.


    Ich finde lediglich einige politische und gesellschaftliche Entwicklungen in den USA bedenklich. Ist vielleicht auch nur enttäuschte Erwartung. Früher galten die USA halt (hier im "Westen") immer als leuchtendes Beispiel für Freiheit und Gerechtigkeit.
    Jetzt ist halt klar, dass das auch nur ein Land wie viele andere auch ist.


    Die Zeit in der "Die Deutschen" im Ausland sonderlich beliebt waren, kann auch nur sehr kurz gewesen seien. Sei es aus Gründen der älteren Geschichte oder bedingt durch die aktuelle Politik.
    Diese "Wir-wissen-und-können-alles-besser-Attitüde" ist möglicherweise tatsächlich eher anstrengend.