Wen habt ihr zum Reden?

  • Das ist ja genau mein Problem - der Umzug und das Anfangen bei Null. Das Kontakteknüpfen über die Kinder geht nicht (mehr), die sind schon viel zu groß dafür.... Mit zunehmendem Alter (ich bin jetzt 44) finde ich es auch ziemlich schwer, einfach mal so jemand anzusprechen. Im Kollegenkreis gibt es nur wenig Gleichaltrige, der Rest ist viel älter (und hat einen Freundeskreis) oder viel jünger (da passe ich irgendwie auch nicht rein).


    So ein Neubeginn in einer fremden Stadt ist gar nicht so einfach.... :rolleyes2:

  • hmm, den meisten scheint ein Neuanfang ziemlich schwer zu fallen....
    da bin ich wohl eher die Ausnahme....nach 30 Umzügen....
    Das hat sich leider auch zum Teil schon auf die Kids ausgewirkt...
    man bildet einfach keine sehr tiefen Wurzeln...
    wobei die Sehnsucht nach dem "Angekommen sein" schon ziemlich stark ist...

  • Mit zunehmendem Alter (ich bin jetzt 44) finde ich es auch ziemlich schwer, einfach mal so jemand anzusprechen.


    44 ist ja auch schon kurz vorm Tod..... :ohnmacht:



    Mensch, werd wach...meld dich hier mal zum Treffen an, lernst genug kennen und vlt. ist jemand aus Deiner Gegend bei.



    Heimat ist im Herzen, da ist es egal wo man wohnt, ich bin auch so oft umgezogen und habe teilweise in Kasernen, Feldlagern oder im LKW gelebt........Heimat und ankommen, ist dort wo die Wurzeln sind und man sich wohlfühlt.

  • .nach 30 Umzügen....

    :wow das ist heftig .... und ich dachte schon, dass ich viel umgezogen bin, mit meinen 5 mal seit der Trennung von KV 2005....


    Was den Neubeginn in einer fremden Stadt angeht, das kenne ich auch, hab zwar den Freundeskreis meines Partners, der auch zu meinem geworden ist,
    aber das ist doch was ganz anderes, als die altangestammten Freunde, die man selbst hat(te).
    Per mail und Tele halte ich noch Kontakt zu meinen Freunden, aber die Möglichkeit sich mal zu treffen ist so gut wie bei Null, seit ich wieder Vollzeit arbeite :(


    Da ich schon immer lieber meine Sorgen und Probleme für mich behalten habe und versucht alleine damit klar zu kommen, ist das für mich kein Grund, jemanden zum reden zu brauchen,
    aber mal nen Mädelsabend oder so, das vermisse ich schon ...
    da ich aber gerade eine neue Arbeit angefangen habe, besteht Hoffnung, im Kolleginnenkreis evtl. neue Freundschaften zu schließen :-)
    die meisten zwar sehr viel jünger, aber einige auch in der Nähe meines Alters.


    liebe Grüße,
    Inge
    :Flowers

    Was nicht aus dem Herzen kommt
    , wird ein anderes Herz nie erreichen :-)

    (Phil Bosnans)

  • Wie wohl vielen in unserer Situation ist das auch bei mir mit dem Reden so eine Sache. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass die "Heile-Welt-Familien-Mitglieder" verstehen können, dass ich mir halt den Urlaub am Meer nicht leisten kann oder mit der Ausrichtung eines Runden Geburtstages an meine finanziellen Grenzen stoßen würde. Aus meiner Sicht ist eine solche Situation für die meisten nicht denkbar. Und wenn man dann darüber redet, kommt man sich so einsam mit seinen Sorgen vor, weil all die anderen es ganz anders haben. Ich erlebe da teilweise durchaus Verständnis und Mitgefühl, fühle mich dann aber wie eine Außenstehende, die einfach nicht dazugehört. Darum lasse ich das Thema, wenn es irgenwie geht. Nur gaaaanz selten und bei seeehr guten Freunden kommt es manchmal vor, dass darüber geredet wird. Aber auch dann droht bei mir eine "Heulattacke". Davor habe ich auch Angst.
    Auch mir fehlt so eine Vertraute Person, die das alles nicht nur versteht, sondern in einer ähnlichen Situation ist. Deshalb bin ich auch hier im Forum gelandet.




    ;)

  • als ich nach der Trennung anschluss gesucht habe, bin ich auf das örtliche Frauenhaus bzw. den Frauentreff gestoßen. Die machen Gesprächsrunden zu allen Themen: Schwangerschaft, frische Trennungen, Handarbeitsrunde, Buchbesprechungen, Konfliktbewältigung etc.


    Hab jetzt nicht alle Beiträge gelesen, also sorry, wenn der Vorschlag schon kam. Aber gibt es vielleicht sowas ähnliches in deiner Stadt? Da würdest du sicher Gleichgesinnte außerhalb des Internets finden.


    Und ich hab auch so ne witzige Freundin. Die ruft seit Monaten an, um mir von ihrer kurzlebigen Geschichte mit irgendeinem Typen aus der Disko oder dem Freundeskreis oder so zu erzählen. Meist ist sie traurig und fragt mich, warum bei ihr immer alle Männer so scheise sind und sie nie den richtigen findet...
    Ich höre mir das möglichst geduldig an und denke mir: :-D was soll ich eigentlich sagen? ich bin schwanger, der ex hat einen ungesunden Lebenswandel, er hinterlässt mir Schulden und ich hab mich selten so einsam gefühlt, wie im letzten halben Jahr... Ähm, ich hab immer Glücksgriffe mit den Männern gemacht :-D


    Ich glaube jeder hat unsensible Freunde. Die Frage ist nur, ob es einem schadet, wenn man für sie da ist. Und das muss jeder für sich wissen.


    idefixx: is das nich n bissl hart? ich bin keine 30 und find es schwierig, mal eben neue Leute anzusprechen. Ich kann mir gut vorstellen, dass das in 10 Jahren nicht unbedingt leichter geht. Sowas hängt auch davon ab, ob man aus sich rausgehen kann, welche Möglichkeiten für einen in Frage kommen und auf welche Leute man trifft.

  • Ich habe nur noch eine Frau kennen gelernt, die mich wirklich versteht.... die auch alleinerziehend ist und auch Geldprobleme hat..... aber das paßt auch nicht so wirklich.... aber wenigstens mal jemand, der einen versteht, die Probleme nachvollziehen kann....


    Genau das kann ich gut nachvollziehen Anmida, ich habe bestimmt 2-3 eigentlich gute Freundinnen im Laufe der letzten 2 Jahre "aussortiert", ich habe mich immer weniger bei denen gemeldet, bis sie sich auch nicht mehr meldeten. Konnte mir oft nicht erklären, wie das kam.


    So langsam überlege ich, ob das unbewusst auch daran lag, daß ich mit deren guten Leben nicht klar kam. Dahinter verbirgt sich kein Neid oder keine Missgunst, aber es ist nicht immer einfach mit soviel Glück Anderer klar zu kommen, wenn es einem selber nicht gut geht, und es nicht klappt, das zu ändern. Und man will auch nicht "zur Last fallen".


    Meine engste Freundin seitdem ist tatsächlich auch eine AE Mama, mit ähnlichen Problemen...


    Bettina

  • Ich habe niemanden zum reden..und möchte auch niemanden! ;)
    Ich mache alle Dinge gerne mit mir selbst in einer ruhigen Umgebung mit mir aus...mit meinem Shuffel, Hund und einem Spaziergang.
    Es gibt für mich mich nichts schlimmeres, als darüber stundenlang zu palabern....ich mache mir meine Gedanken, teile sie mit und liefer mir somit gleich selbst die Lösung!


    Wenn ich was zu quaken habe, dann schreibe ich es hier ohne eine Antwort oder Beurteilung dafür zu wollen.
    So geht es mir gut damit! :daumen

    Liebe Grüße Tinchen

    "Sacrificium Intellectus!"
    :-)
    "Ama et fac quod vis!"

  • wenn ich das so lese, dann weiß ich, dass ich mich sehr glücklich schätzen kann. neben meiner familie habe ich fünf sehr enge freundinnen - teilweise noch aus der schule, teilweise über die kinder kennengelernt, teilweise in einer beziehung, teilweise alleinerziehend, und es gibt immer wieder tage, da könnte ich vor glück platzen, dass ich sie in meinem leben hab. dass ich mit ihnen ganz viel spaß haben kann, sie aber auch ganz wunderbar im aufbauen sind, wenn es mal nicht gut aussieht (und da ist neben meiner einen alleinerziehenden freundin interessanterweise grade die freundin, die sehr glücklich mit dem vater des kindes zusammen ist, besonders gut drin, wenn ich ärger rund um kind und papa und so hab) und die mir auch durchaus mal sehr gut den kopf zurechtrücken können.
    ja, ich bin einfach nur froh, dass ich sie hab; denn ich lerne nicht so leicht neue leute kennen, also, habe selten das bedürfnis, das zu vertiefen. die drei, die nicht noch aus der schule stammen, fielen mir quasi vor die füße und es passt einfach. was ein glück!


    unsensible freunde habe ich irgendwie nicht. liegt vielleicht aber auch an der selektion und der neuorientierung, die mit der elternschaft eintrat. nur unsensible bekannte, die gerne freunde wären - aber noe.

    wer einem alles geben kann, kann einem auch alles nehmen.
    kettcar, "in deinen armen"

  • Also, ich habe die Erfahrung gemacht, dass man einfach auch selbst auf die Menschen zugehen muss, die einem wichtig sind und von denen man sich wünscht, dass sie einem zur Seite stehen. Manchmal sehen die anderen einfach nicht, wenn es einem schlecht geht, einfach weil jeder sein eigenes Päckchen zu tragen hat. Bei wirklichen Freunden ist das nicht schlimm - die sind da, wenn man den Finger hebt und "Hilfe" ruft. Und die, die dann doch nicht da sind, die kann man getrost und guten Gewissens aus seinem Leben aussortieren!


    Ich selber habe zwei sehr enge Freundinnen, die ich seit nunmehr 30 ( :ohnmacht: :anbet) Jahren kenne. Wir sind immer füreinander da, und die beiden sind nach meinem Sohn die wichtigsten Menschen in meinem Leben!!! Dazu habe ich einen guten männlichen Freund, den ich ebenfalls schon seit über 30 Jahren kenne. Darüber bin ich auch sehr froh, denn es ist sehr aufschlussreich manche Dinge aus objektiver männlicher Sicht erläutert zu bekommen :brille
    Ich bin gesegnet, stelle ich gerade fest!!!


    Du darfst nur nicht den Fehler machen zu denken, dass die anderen (egal jetzt wie lange man sich kennt und wie gut man befreundet ist) Gedanken lesen können. Wenn man aber konkret um Hilfe ruft, müssen Freunde da sein. Sonst sind es keine Freunde.

  • also Männer ticken da wohl ein wenig anders....
    Manchmal ruft bei mir jemand an, mit dem ich mal geschäftlich zu tun hatte. Wir haben uns nie gesehen, haben aber festgestellt, dass unsere Exen an der gleichen Krankheit leiden. Seither tauschen wir uns sporadisch immer wieder aus.
    Was ich ganz toll an diesem Forum her finde, dass ich ab und an PN's von Userinnen bekomme, die manchmal Fragen stellen zu Themen, wo ich ein wenig bewandert bin.
    Ich fühle mich richtig geehrt, wenn dann daraus ein mehr oder weniger intensiver Mailkontakt zu stande kommt, wo mir das ganze Leben und Sorgen ausgeschüttet wird. Der Vorteil daran ist, dass ich aus meiner neutralen Beobachterposition den ein oder anderen Tip geben kann und manchmal dies auch hilfreich erscheint. Für den Notfall habe ich auch mal meine Telefonnummer weiter gegeben (was eigentlich atypisch für mich ist). Angerufen wurde ich bis dato noch nicht, vermutlich weil man um seine Anonymität fürchtet. Das ist auch in Ordnung so, ich respektiere das.
    Ich denke, die Tatsache, dass wie hier alle mehr oder weniger im gleichen Boot sitzen, aber auch die Anonymität in diesem Forum gewahrt werden kann, macht es wesentlich leichter, sich mal an den ein oder anderen mit einer Frage zu wenden. Das kommt dem Reden mit einem Freund sehr nahe und hilft ungemein, Sorgen abzubauen.
    Deshalb bin ich sehr, sehr dankbar, dass es dieses Forum gibt und dass es auch gehegt und gepflegt wird.


    Wir sind eben nicht allein....