Kind und neuer Partner

  • Wie habt Ihr es Euren Kindern beigebracht, dass Ihr einen neuen Partner habt? Wie lange hat es gedauert, bis ihr ihnen davon erzählt habt und sich Kind und neuer Partner dann das erste Mal getroffen haben?



    Ich bin ziemlich unsicher, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist und was die richtigen Worte dafür sind. Ging es Euch ähnlich?

  • Ich kann zwar nicht aus der Erfahrung sprechen, aber ich würde es so handhaben, dass die neue Partnerin gerne zu uns nach Hause kommen kann oder wir zusammen etwas unternehmen. Erst einmal geht es ja darum, sich so kennenzulernen, um dann irgendwann sagen zu können: ja, das ist meine neue Partnerin.


    Parallel dazu würde ich die Zeiten ohne Kind nutzen, um zu zweit ebenfalls Zeit miteinander zu verbringen.


    Und wenn dann beides passt, kennen sich (hoffentlich) alle Beteiligten schon soweit, dass sie einen Draht zueinander haben. Ich würde das dann mit meiner neuen Partnerin vorher besprechen und bei einer Unternehmung zu dritt gerne "offenbaren". Damit das Kind merkt, dass wir als Eltern eine gemeinsame Entscheidung getroffen haben.


    Mir wäre dabei wichtig, dass das Kind auch weiß und spürt, dass die Frau an meiner Seite kein Mama-Ersatz ist. Auf keinen Fall würde ich mich "heimlich" verpartnern wollen, denn das Kind, auch wenn es kein Mitspracherecht hat, sollte sich doch mit der neuen Frau an meiner Seite verstehen können.


    Generell ist aber meine Tochter, was Kontakt zu "neuen" Menschen angeht, sehr unkompliziert. Das macht die Sache vielleicht grundsätzlich leichter.


    Und für mich sind alle neuen Kontakte, welche das Leben bereichern, gut.

  • Ich hab mir damals auch Gedanken ohne Ende gemacht.... kommt halt auch auf das Alter des Kindes an....


    Meine Tochter war damals 10 als ich meinen Freund (jetzt wieder Ex) kennenlernte.


    Ich hab ihn ihr zuerst als Bekannten vorgestellt und wir haben ein paar Mal zusammen gespielt und er war zum Essen da. Irgendwann meinte er nach dem Abendessen, dass er jetzt los muss, worauf meine Tochter meinte, warum eigentlich, das zweite Bett im Schlafzimmer ist doch frei. Ist ja doof, wenn er immer fahren muss.....


    Tja, Kinder verstehen mehr als man denkt. Man darf sie auf keinen Fall unterschätzen....

  • Bei uns ging das schleichend ineinander über. Mein Lebensgefährte war über einen langen Zeitraum "nur" mein bester Freund. In der Zeit haben wir bereits einiges mit den Kindern unternommen: schwimmen gehen, Fahrradtouren, Kino, kochen, Filme gucken usw. Mein LG und ich - wir mochten uns damals, aber wenn uns irgendwer erzählt hätte, dass wir irgendwann ein Paar werden würden, wären wir wohl beide :nixwieweg geflüchtet ;) .


    Die Kinder kannten ihn also lange, bevor wir überhaupt an "Beziehung" dachten :D .


    Tja und dann... wurde es ernst. Meine Tochter (damals 14) war begeistert (endlich jemand, der ihr mit Mathe im Gymnasium helfen kann), mein Sohn (damals 10) sah in ihm plötzlich die große Konkurrenz und fing an, seinen leiblichen Vater zu vergöttern. Es war auch für meinen LG nicht leicht, aber mittlerweile haben wir uns alle ganz gut zusammen gerauft. Und das ist einfach nur schön... :love

  • Ich denke, es kommt auch darauf an, wie alt das Kind ist..


    Ich habe meinen Freund 3 Monate nach der Trennung kennengelernt, Sohni war damals 18 Monate alt. Erstmal haben wir uns "nur" so getroffen. Mit Kind dabei. Aber es wurde eben doch schnell so, dass mein Freund bei mir/uns übernachtet hat. Es hat sich einfach so entwickelt. Wir haben noch 1,5 Jahre getrennt gewohnt und haben eine mehr oder weniger WE-Beziehung geführt.
    Dann sind wir zusammengezogen, weil ein neues Familienmitglied unter'm Herzen trug...


    Eigentlich habe mich mir keine großen Gedanken gemacht, sondern auf meinen Bauch gehört. Und ich bin damit ganz gut gefahren... Mein Freund ist inzwischen der "Papa"...

    Wir Frauen sind Engel...


    ...Und wenn man uns die Flügel bricht, fliegen wir eben weiter...
    ...auf einem Besen!!! Wir sind ja schließlich flexibel...

  • kommt aufs alter an.
    nem älteren kind würde ich sagen wie es ist..hab da einen kennengelernt..
    bei nem jüngeren würde ich es langsamer angehen,erst mal nur vorstellen als bekannten ...dann gemeinsam was unternehmen und schauen wie es sich entwickelt und zu passender gelegenheit dann sagen wie es ist...

    ...Wer immer nur der Herde folgt,braucht sich nicht zu wundern,wenn er nur Ärsche vor sich hat...

  • bei uns ist das ja ganz aktuell. Ich habe meiner Kleinen, die von Anfang an von ihm wusste (kinderfreie Zeiten habe ich fast nur, wenn ich arbeite!), ihn gleich vorgestellt. er war öfter mal bei uns, wir haben gemeinsam gearbeitet, mit ihr gespielt, er hat mit ihr gekocht, wir waren spazieren - alles mögliche eben.
    Sie hat konkret gefragt - Mama, warum kommt er so oft her?
    Hab ihr erklärt, dass wir uns sehr mögen und es ja für andere Kinder durchaus normal ist, dass sie mit 2 Erwachsenen zusammen leben. Dass es bei uns eben anders gelaufen ist - weil ich mich mit ihrem Papa nicht so verstanden hab, wie es nötig gewesen wäre. Und dass wir jetzt eben mal schauen wollen, wie das mit uns so klappt.
    Inzwischen fragt sie, ob er nicht zu uns ziehen mag?
    Naja, erstmal wohl nicht, wir schauen mal, wie es sich entwickelt, vielleicht nächstes Jahr, aber wegen der Entfernung wäre dann ein Umzug und Schulwechsel nötig.
    Sie hat das sehr entspannt genommen. Ist aber auch für das Alter (6) extrem weit, kognitiv gesehen, viel zu vernünftig und erwachsen... eben von Anfang an mit Mama allein und immer und überall dabei - so dass sie viel Arbeit, Verantwortung, Helfen, etc. mit lebt von Anfang an.


    Ich würde auf mein Bauchgefühl hören, das Kind genau beobachten, ihm viel Zuwendung geben und mich mit ihm bzgl der auftretenden Fragen eben auseinandersetzen. Mir war wichtig, dass die Kleine immer weiß: Mama bleibt immer für mich da, ich darf auch weiter zu ihr kommen. So eben, dass das Kind das Gefühl haben kann, dass es einen großen "Freund" gewinnt, und ihm nichts "weggenomen" wird.

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    Vertrauen ist das Gefühl, einem Menschen sogar dann glauben zu können,
    wenn man weiß, dass man an seiner Stelle lügen würde.


    (Henry Louis Menecken)
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  • Meine Kids haben meine Partner genau 6 Monate nachdem er und ich ein Paar wurden kennen gelernt.
    Ich wollte erst einmal für mich selbst sicher sein das es nicht nur Schwärmerei und rosa Brille ist bevor ich meine Kinder dem aussetzte.


    Gesagt habe ich ihnen das er mir ein wichtiger Mensch ist und ich gerne wüsste wie sie ihn so finden.


    Tja, Freitag sind wir 4 Jahre und 9 Monate zusammen und werden Heiraten. Hätte nie gedacht das ich diesen Schritt noch einmal gehen werde ^^


    Die Kinder haben alle ein sehr gutes und auch inniges Verhältnis mit ihm. Vertrauen ihn auch und suchen, auch bei Problemen, das Gespräch mit ihm genauso wie mit mir.