Schlechtes Benehmen

  • Nachdem ich letztens hier so gute Ratschläge bekommen habe, möchte ich gern wissen, wie ihr über folgendes denkt:


    Jetzt am Sonntag haben Kind (5 Jahre) und ich uns mit einer Mutter und deren Kind (auch 5 Jahre) zum Fahrradfahren und schwimmen an einem See getroffen.
    Während die Kinder am und im Wasser spielten, lagen die Mutter und ich auf einer Decke.
    In der Nähe war Niemand.
    Die Kinder liefen herum und spielten und waren auch nicht ganz leise. Ich fande das in Ordnung, der Mutter gefiel das nicht.
    Das andere Kind hatte einen Plastik-Becher mit (wir hatten sonst überhaupt nichts zum spielen dabei). Es füllte immer wieder Wasser in den Becher, stellte den Becher dann auf den Boden und stieß ihn dann immer wieder mit dem Fuß um. Der Mutter war das nicht recht. Sie verbot ihm das: "Das ist kein Spielen, sondern Mist machen".
    Ich habe nicht verstanden, was ihr daran missfallen hat.
    Die Kinder fingen dann an Müll, der im See am Ulfer lag, zu holen (Kronkorken etc.). Mein Sohn nahm z.B. eine Flasche da heraus und warf die dann in den Abfalleimer. Für mich war in Ordnung.


    Irgendwann setzten sich die Kinder dann auf die Decke. Mein Sohn fing dann an, einen "Reim" aufzusagen. Beim Aufsagen musste er immer wieder lachen, weil er es so lustig fand.
    Ein Reim war: "Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum- die Oma hängt ihm Gartenzaun. Dann ruft sie die Polizei und die kommt nackig vorbei."
    Ein 2. Reim war der: " 2 Polizisten schissen in die Kisten, .... und du bist weg."
    Beide Kinder lachten und sagten weitere Sätze, in denen irgendetwas mit "pupsen" vorkam. Sie hatten Spaß.
    Das gefiel der Mutter überhaupt nicht. Sie sagte, das würden nur schlecht erzogene Kinder machen. Ein anderes Kind aus dem Kiga würde auch solche Sachen machen und sie sei froh, dass ihr Sohn und dieses Kind nicht zusammen zur Schule gehen werden.
    Meine Frage: Findet ihr es auch falsch, wenn Kinder in dem Alter solche Reime/Geschichten sagen?


    Die Mutter und ich überlegen, ob wir demnächst zusammen mit Kindern über ein WE zelten.
    Aber ich frage mich jetzt, ob das überhaupt eine gute Idee ist.
    Es kommt eigentlich bei jedem Treffen dazu, dass ihr Kind etwas nicht darf, was ich meinem aber erlauben würde.
    Und ich finde es schwierig dann damit umzugehen.

  • Ich finde das Verhalten der beiden Jungs vüllig normal, sowas ist ganz typisch in dem Alter. Wie Du damit umgehst, daß die andere Mutter sich immer wieder daran stört, weiß ich auch nicht. Wenn sie das nicht entspannter sehen kann, würde mich das zu sehr stressen und ich würde den Kontakt verringern. Meinem Kind solche harmlosen, offenbar für die Jungs hochamüsanten Spielereien komplett zu verbieten, nur weil eine andere Mutter übertrieben empfindlich reagiert, käme nicht in Frage. Ist Dir die Beziehung zu der anderen Mutter so wichtig, daß Du den steinigen Weg eines Versuches, einen Kompromiß zu erarbeiten gehen möchtest?

    Einmal editiert, zuletzt von Dr. Dolittle ()

  • Hi!


    Also ja, ich würde mit zelten gehen. Ich finde dein Problem super normal und verständlich. Bei mir ist es so, dass ich es hasse, mit Wasser bespritzt zu werden, typische Sommeraktivität, Kinder lieben es. Ich war mit Freundinnen im Garten am Planschbecken und hätte meiner Tochter jeden Spritzer verboten. Zum Glück waren meinen Freundinnen da ganz anders. Ich habe alle Handys und Taschen gerettet und mich verkrümelt und sie haben mit allen Kindern Mordsspaß gehabt. Ich saß etwas weiter weg und konnte aus der Distanz mit einem schicken Eiscafe im Liegestuhl dann doch Spaß daran haben ;)


    Ich finde zum Beispiel nichts daran, dass mein Kind einen Eismund hat, Nutella an der Nase und gebe zu (ich manchmal auch) Ich gehöre also nicht zu den Mamas die panisch auf jeden Fleck reagieren. Für mich haben Flecken und Narben etwas wunderbar unperfektes und einen ganz eigenen Charme.


    Jeder ist anders.


    Du kannst also lustige Reime und auf den ersten Blick "sinnlos" erscheinendes Spielen gut ab. Ich würde mich da an deiner Stelle nicht beirren lassen. Vielleicht kann die andere Mama selbst mal schauen, ob sie sich dann etwas zurückzieht oder die Kinder ihre Reime nicht in ihrer Gegenwart aufsagen oder du eine Aktion mit den Kindern machst und die Mama ruht sich aus. Ich würde da einfach Bewegung reinbringen. Ihr müsst ja nicht immer alle genau da bleiben, wo ihr sitzt.


    LG

  • Es gibt bestimmte Sachen, die ich bei mir zuhause nicht hören möchte. Das sage ich dann auch meiner Tochter. Nur dann, wenn es beleidigend wird, ist für mich die Grenze der Toleranz erreicht. Schließlich ist es mir wichtig, dass meine Tochter lernt, nett und freundlich zu anderen zu sein.

  • Dr. Dolittle,


    bis jetzt habe ich meinem Sohn noch nie etwas verboten, weil dieser Mutter das Verhalten nicht gefallen hat. Wir treffen uns auch nur sporadisch. Mein Sohn freut sich immer sehr auf dieses andere Kind.
    Abgesehen von jetzt am Sonntag: Da habe ich meinem Sohn gesagt, er solle jetzt aufhören, weitere "Pups-Geschichten" zu erzählen. Das Kind der Mutter durfte das nicht und sie schimpfte mit ihm, und mein Sohn fing dann aber immer wieder an.
    Ich habe dann festgestellt, dass ich mich aber auch nicht mehr wohl gefühlt habe.
    Mir aber auch die Frage gestellt, ob diese Pups-Sätze jetzt vielleicht wirklich irgendwie schlimm sind.

  • völlig "normales" verhalten der kids, wenn auch tlw anstrengend...


    ich würde mir aber überlegen, ob ich mir den stress mit der anderen mutter antun möchte, denn die wird ihre art zu denken auch mit zum zelten nehmen... :rolleyes2:


    ist einer der gründe, warum ich mit der family meines patenkindes keinen urlaub machen möchte, weil wir einfach manchmal welten verschieden sind, was die kindererziehung angeht - und das gelaber darüber nervt mich dann einfach mehr, als ich mich entspannen kann!! :laber

    "und sobald du die antwort hast, ändert das leben die frage..."


    "you will never truly understand something, until it actually happens to you!"

    Einmal editiert, zuletzt von Pilar ()

  • Mir aber auch die Frage gestellt, ob diese Pups-Sätze jetzt vielleicht wirklich irgendwie schlimm sind.

    Okay

    Ein Reim war: "Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum- die Oma hängt ihm Gartenzaun. Dann ruft sie die Polizei und die kommt nackig vorbei."
    Ein 2. Reim war der: " 2 Polizisten schissen in die Kisten, .... und du bist weg."

    Grenzwertig finde Sprüche die Personen herabsetzten vor allem solche die Autorität darstellen sollen daneben

    Die Kinder liefen herum und spielten und waren auch nicht ganz leise. Ich fande das in Ordnung, der Mutter gefiel das nicht.
    Das andere Kind hatte einen Plastik-Becher mit (wir hatten sonst überhaupt nichts zum spielen dabei). Es füllte immer wieder Wasser in den Becher, stellte den Becher dann auf den Boden und stieß ihn dann immer wieder mit dem Fuß um. Der Mutter war das nicht recht. Sie verbot ihm das: "Das ist kein Spielen, sondern Mist machen".

    Okay

    Die Kinder fingen dann an Müll, der im See am Ulfer lag, zu holen (Kronkorken etc.). Mein Sohn nahm z.B. eine Flasche da heraus und warf die dann in den Abfalleimer. Für mich war in Ordnung.

    Grenzwertig Verletzungsgefahr, Infektionsgefahr

    Probiers mal mit Gemütlichkeit mit Ruhe und Gemütlichkeit

    jagst du den Alltag und die Sorgen weg

    Einmal editiert, zuletzt von luvi ()

  • Ich habe dann festgestellt, dass ich mich aber auch nicht mehr wohl gefühlt habe. [...] Da habe ich meinem Sohn gesagt, er solle jetzt aufhören, weitere "Pups-Geschichten" zu erzählen.

    Genauso würde ich es auch machen. Irgendwann gehen einem die Geschichten auf die Nerven und dann vermittelt man dem Kind, daß jetzt das Limit erreicht wurde und ein Themenwechsel ansteht. Wenn Du und die andere Mutter Euch da in der Frage der "Leidensfähigkeit" ;) einander annähernd könntet, wäre das eine gute Lösung. Ich wäre allerdings strikt dagegen, die Jungs deswegen prinzipiell zu tadeln. Es sollte ausreichen, wenn sie damit aufhören, wenn man es nicht mehr länger mitanhören mag.


    Mir aber auch die Frage gestellt, ob diese Pups-Sätze jetzt vielleicht wirklich irgendwie schlimm sind.

    Ganz sicher nicht, so gar kein bißchen. Das ist ein völlig normaler Teil der Entwicklung, der lediglich nicht über die Maßen ausufern sollte. Wenn es zu sehr nervt, dann sollen die Zwerge das Thema wechseln oder außer Hörweite ihre Pupsgeschichten austauschen. Mehr Aufhebens würde ich da nicht drum machen.

  • Deine Bekannte sollte sich ein 2. Kind zulegen, dann hätte sie keine Zeit mehr, sich um solche Albernheiten zu kümmern. Die Kinder die zuhause nichts dürfen, sind dann immer die, welche woanders über die Stränge schlagen.

  • Prinzipiell sind solche Sprachspiele völlig normal und zeugen von Kreativität und Erfindungsgeist in Bezug auf die Muttersprache. Der Wortschatz wird erweitert und Strukturen werden gefestigt.


    Du solltest deine Bekannte auf den Tag am See ansprechen und sagen, was dir aufgefallen ist. Im selben Atemzug würde ich auch einen Vorschlag machen, z.B. dass die Kinder durchaus etwas herumblödeln dürfen, aber ihre sprachliche Kreativität muss Grenzen (Kacke-ja, Scheiße-nein) haben bzw. darf nicht in der Öffentlichkeit stattfinden, vor allem nicht, wenn ihr nicht alleine seid. Damit kommst du ihr entgegen, dein Sohn kriegt klare Grenzen, darf sich aber im privaten Bereich kreativ ausleben.


    Ich finde es generell wichtig, dass Kinder zeitig lernen zu unterscheiden, was zu Hause erlaubt und in der Öffentlichkeit unerwünscht ist.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Für mich klingt das auch nicht nach spielen, sondern eher nach etwas tun. Kein "Spiel"
    Ich hätte es auch unterbunden und andere Dinge angeregt.


    Und mein Wunsch ist schon das die sich zurückhalten können, es wäre ja kein "Spiel"abbruch gewesen sondern ein Angebot sich anders und sinnvoller zu beschäftigen.


    Ja bei uns im Kindergarten werden so Dinge rigeros unterbunden, es wird nicht sinnlos gejagt/gerannt und rumgeschrien.

  • Für mich klingt das auch nicht nach spielen, sondern eher nach etwas tun. Kein "Spiel"


    Den Kindern hat es Spaß gemacht. Woran machst du es denn fest, ob etwas ein "Spiel" oder "etwas tun" ist?


    Ja bei uns im Kindergarten werden so Dinge rigeros unterbunden, es wird nicht sinnlos gejagt/gerannt und rumgeschrien.


    Die Kinder haben nicht sinnlos gejagt und auch nicht rumgeschrien.


    Grenzwertig finde Sprüche die Personen herabsetzten vor allem solche die Autorität darstellen sollen daneben


    Luvi,
    mein Sohn hat letztens über diese Sprüche gelacht, im Kiga, als ein anderes Kind sie erzählt hat. Er musste sich dann zur Strafe an einen anderen Tisch setzen. (Die genauen Umstände weiß ich aber nicht, ob es vielleicht beim Mittagessen war o.ä.)
    Im Bus hat er so etwas auch schon erzählt. Einige ältere Leute guckten missbilligend.
    Auf der anderen Seite: Es ist so harmlos, einfach eben albern und, er will damit auch nicht bewusst Autoritäten herabsetzen.

  • Luvi,
    mein Sohn hat letztens über diese Sprüche gelacht, im Kiga, als ein anderes Kind sie erzählt hat. Er musste sich dann zur Strafe an einen anderen Tisch setzen. (Die genauen Umstände weiß ich aber nicht, ob es vielleicht beim Mittagessen war o.ä.)
    Im Bus hat er so etwas auch schon erzählt. Einige ältere Leute guckten missbilligend.
    Auf der anderen Seite: Es ist so harmlos, einfach eben albern und, er will damit auch nicht bewusst Autoritäten herabsetzen.

    deswegen ja auch Grenzwertig
    ab und an geht und Kids in dem Alter sind sich noch nicht richtig bewusst was Sie alles plappern

    Probiers mal mit Gemütlichkeit mit Ruhe und Gemütlichkeit

    jagst du den Alltag und die Sorgen weg

  • Normales Verhalten, wenn zwei Kids aufeinander treffen. Es gibt Kombinationen, da wird die Pupsschiene besonders ausgeschmückt und bei anderen weniger!
    Shorty hat auch so einen Kandidaten...die Beiden stacheln sich gegenseitig hoch und wenn es mir zuviel wird, sage ich ganz klar "OK, Jungs, ich mag das echt nicht hören, verkrümelt euch ins Häuschen (Spielhaus) und wenn ihr fertig seid, könnt ihr wieder kommen"...dauert meist nur zwei Minuten und das Thema ist durch!
    Das, was wir vielleicht nicht als Spiel oder sinnlose Eierei empfinden, sehen Kinder ganz anders!!
    So lange andere nicht beleidigt oder verletzt werden, darf Shorty toben, schreien und seine Pupsphase ausleben!


    Ich würde vor dem Zelten mit der Mutter ein lockeres Gespräch führen...vielleicht überlegt sie ja auch schon, ob so ein Vorhaben sinnvoll ist!? :frag

  • Also ich kann die Einstellung der anderen Mutter nachvollziehen.


    Was den Becher angeht, sehe ich auch nicht als Spiel sondern als "etwas tun". Eine ziemlich sinnlose Beschäftigung. Wäre ich mit dem Kind allein, würde ich es animieren, was sinnvolleres zu tun - malen, bauen usw.
    Aber ok, am See, wo kein Spielzeug dabei ist (nicht mal ein Ball?), würde ich wahrscheinlich nichts sagen, solange das Wasser nicht andauernd auf mich gekippt wird. Für mich ist dieses "Spiel" ein Zeichen dafür, dass das Kind nicht wusste, womit es sich beschäftigen soll.


    Was die Reime angeht, würde ich aber sehr wohl was sagen, denn ich finde es nicht lustig, sondern ziemlich herabsetzend, nachdem was du zitiert hast.
    Man kann es natürlich nicht ganz unterbinden, denn sie werden es bestimmt oft im Kindergarten usw hören, aber ich würde Wert darauf legen, dass mein Kind weiß, dass es keine schöne Ausdrucksweise ist und dass ich es nicht gut heiße. In meiner Gegenwart sowie in Gesellschaft anderer Personen würde ich zumindest versuchen, es zu unterbinden.

  • Also ich weiß ja nicht, ob man immer alles so verbiestert sehen muss, wenn Kinder Reime mit "Polizei" o.ä. machen. Wir haben früher Witze und Reime über Erich Honecker gemacht, da hat sich keiner aufgeregt, war halt Kinderquatsch. Die Phase geht ja auch vorbei, je gelassener man bleibt, desto schneller.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Danke Kaj...ich weiß, dass ich als Kind solche Reime geliebt habe und meine Mutter damit auf die Palme bringen konnte!! :lach
    Finde diese Phase völlig normal!!
    Ich sage Shorty schon, dass ich es nicht hören möchte und auch alle Anwesenden um uns herum nicht aber soll er sich doch mit seinem Kumpel verkriechen und kiechernd Reime erfinden!!
    Es sind Kinder und keine kleinen Erwachsenen und Shorty weiß sich ansonsten gut zu benehmen...wie die Mutter! :D

  • Ich finde, Kinder sollen Kinder bleiben.


    Einen Becher immer wieder mal umzuschubsen , was ist denn daran nicht in Ordnung.? Schadet auch keinem.
    Müssen Kinder immer was "sinnvolles " machen?
    Kinder werden in der heutigen Gesellschaft sehr oft nur noch gefördert.


    Wo bleibt da das Kind?????


    Dies ist nur mein persönliche Meinung . Ein umgekippter Becher schadet keinem, hat aber wohle einen Spaßefekt gehabt. Dies alleine gestehe ich meinem Kind auch mal zu. Spaß an sinnfreien Dingen.


    Ok , ich bin 44 und mache auch manchmal sinnfeie Dinge. :D:rotwerd:lach


    Ihr nicht?


    LG janias

    Ich lebe in der Gegenwart,
    das Verweilen in der Vergangenheit verbaut mir nur die Zukunft. :tuedelue

    Einmal editiert, zuletzt von janias 69 ()