Wieviel Betreuung und durch wen sind einem Kind eigentlich in welchem Alter zumutbar?

  • Also ich hätte mich an die eine Antwort gehalten von derjenigen, die offensichtlich Tagesmutter ist (kenne mich in diesem Forum hier mit den Leuten noch nicht so gut aus). Die wird noch am ehesten wissen, was richtig ist.


    Meine persönliche Meinung wäre: Wenn du so früh wieder Vollzeit gehst, besteht die Möglichkeit, dass du zwar dein Selbstwertgefühl befriedigst; weil du dir aber von irgendwem ein schlechtes Gewissen einreden hast lassen, wirst du die Schuldgefühle, die du deinem Kind gegenüber entwickelst, auf die Art bewältigen, dass du es zu Hause auf Händen trägst, ihm überhaupt jeden nur erdenklichen Wunsch erfüllst und es sowas von verzogen und verkorkst wird, dass du dir später weiss machen kannst, das war jetzt, weil du so früh wieder arbeiten gegangen bist.


    Und nicht weil du dich deswegen
    nicht im Griff hast.


    Vielleicht schreiben deshalb auch manche, du sollst nach deinem Gefüüüühll gehen...

    :wink

    Einmal editiert, zuletzt von sheiverain ()

  • Halt, halt, stop, stop :wow


    Missverständnis: Ich hab nicht davon gesprochen, Vollzeit arbeiten zu wollen. Das hatte ich nur als extremes Beispiel angeführt. Ich für mich wäre mit 80-maaaaaaximal 100h im Monat gut dran. :nanana Nix Vollzeit :-)

  • Ich denke so lange du es gut für dich vertreten kannst sind alle Lösungen denkbar. Es kommt nicht auf die Menge der Zeit an sondern auf die Qualität der Zeit.


    Mein Sohn war mit 6 Monaten bei einer Tagesmutter, 20 Wochenstunden.
    Das wurde dann auf 5 Tage mit 1 Jahr gesteigert, mit 2 Jahren hatte er einen 45 Stunden Platz im Kiga.
    Er ist sozial sehr weit für sein Alter und wir haben eine ganz normale Bindung. Natürlich hab ich auch oft gedacht ob das richtig war.....und es fiel mir auch schwer ihn abzugeben, aber ich brauchte auch für MICh die arbeit.


    Keinem Kind nützt eine Mutter was, die z. B. frustriert oder gelangweilt neben einem sitzt nur damit das kind nicht in einer Betreuung ist....


    Gruß, Linda

    2 Mal editiert, zuletzt von Lin1277 ()

  • Also mein Selbstwertgefühl definiert sich nicht über Arbeit. Es ist vorhanden egal ob ich arbeite oder ALG beziehe, denn ich weiß ja dass es nur vorübergehend ist.
    Als AE bekommt man aber 14 Monate Elterngeld, dazu Kindergeld, UVS, und vorher werde ich bestimmt keinen Finger rühren aus einem einfachen Grund - ich will die Entwicklung meines Kindes nicht verpassen. Ich will nicht dass es bei jemand anderen seine ersten Schritte macht, sein erstes Wort sagt und viele andere Sachen. Ich will dabei sein und es miterleben und ganz bewusst genießen, denn ich werde fast sicher keine Kinder mehr haben und somit habe ich es nur einmal im Leben. Was die anderen sagen ist mir dabei komplett egal.
    Tja und wenn das Elterngeld ausläuft, werde ich mich langsam nach einer Stelle umschauen. Vorher denke ich nicht mal daran obwohl das Geld echt knapp ist. Aber jede Stunde mehr mit dem Kind ist es wert.


  • Betreuungsunterhalt kann ich knicken, denk ich. Wo soll er das denn mit Alg2 Bezug hernehmen?


    Ich war halt in der letzten Zeit bereits an mehreren Tagen für mehrere Stunden im JobCenter, insgesamt 5 Minuten Gespräch bei etwa 4 Stunden Wartezeit, bei jedem Besuch und das Gespräch handelte von den Dingen die ich nicht kriege. Und wie man dort mit einem umgeht, hab ich als bleibendes Erlebnis in Erinnerung. Die Dinge, auf die ich wirklich Anspruch habe, wie mein Mehrbedarf und meine Einmalzahlungen, davon hat mir dann erst die Dame bei donum vitae erzählt. Deswegen darf ich ja diese Woche wieder in dem Sauladen (sorry, aber muss sein :angry ) aufkreuzen. Aber diesmal mit böser Begleitung.
    Wie unterscheidet sich denn ein Aufstocker von einem "normalen" Hartzi? Oder was würde mir nicht passieren, was die normalerweise so mit einem machen?

  • ich will die Entwicklung meines Kindes nicht verpassen. Ich will nicht dass es bei jemand anderen seine ersten Schritte macht, sein erstes Wort sagt und viele andere Sachen. Ich will dabei sein und es miterleben und ganz bewusst genießen, denn ich werde fast sicher keine Kinder mehr haben und somit habe ich es nur einmal im Leben. Was die anderen sagen ist mir dabei komplett egal.

    es kommt ja auch auf die stunden an. ich hab bei meinem sohn nichts an entwicklung verpasst, das ist ein vorurteil.

  • Hmpf, und mir dann jetzt erklären zu lassen, meine Probleme wären keine Problem, ich sollte halt auch harzen :radab . Nein, nein, nein ich will nicht.

    Falscher Stolz zu lasten Deines Kindes. Steh da drüber.


    Und wie man dort mit einem umgeht, hab ich als bleibendes Erlebnis in Erinnerung.

    Schieb es weg und sammle schönere bleibende Eindrücke mit Deinem Kind. Die ersten drei Jahre sind sehr kostbar, die ersten anderthalb sogar unverzichtbar für eine gute Bindung, von deren Qualität das gesamte weitere Leben maßgeblich bestimmt wird.


    Wie unterscheidet sich denn ein Aufstocker von einem "normalen" Hartzi? Oder was würde mir nicht passieren, was die normalerweise so mit einem machen?

    Weniger Druck.

  • ich habe aufstockung erhalten nach der Trennung und ich musste trotz meiner vollzeitstelle laufend zu "Berufsberatungsgesprächen". im ersten gespräch hieß es sogar man "müsste mal schauen ob ich bei einem anderen arbeitgeber mehr arbeiten könnte" :radab

  • Ich meine vor allem immer, die kriegen ne Prämie für jeden Euro, den sie dir vorenthalten und wer hinterher am meisten Bedürftige beschissen hat, wird Mitarbeiter der Monats :amok:


    Bei mir gings ja auch um nen Vorschuss. Weil die Agentur innerhalb der ersten 7 Tage der AL noch nicht vorschießen kann. Nach Betteln bei Freunden und zwei Tagen gar nix essen (und wir reden ja hier von einer Schwangeren) hatte ich dann Tag 7 rum und konnte mir was vom Alg1 abholen. Das JobCenter? Nix, gar nix. Bargeld hätte es ja nicht mal gebraucht. Aber auch kein Lebensmittelgutschen und auf meine Frage, ob ich irgendwas bekommen könnte, womit ich zur Tafel hätte gehen können, kam ein freches "Nö, auch das nicht!"

  • Falscher Stolz zu lasten Deines Kindes. Steh da drüber.


    Schieb es weg und sammle schönere bleibende Eindrücke mit Deinem Kind. Die ersten drei Jahre sind sehr kostbar, die ersten anderthalb sogar unverzichtbar für eine gute Bindung, von deren Qualität das gesamte weitere Leben maßgeblich bestimmt wird.


    Weniger Druck.


    Warum wird denn nun versucht ihr ein schlechtes Gewissen zu machen?


    Kinder profitieren von ausgeglichenen Eltern und Betreuungspersonen. Und ich finde es ist völlig legitim und NICHT zu Lasten des Kindes wenn die Mutter/Vater arbeiten gehen möchten/müssen.


    Eine gute Bindungsfähigkeit ist nicht von der Bindung abhängig die eine Eltern-Kindbindung mit sich bringt, vielmehr ist es eine tragfähige verlässliche Bindung an eine Betruungsperson.
    Es ist so ein Mupitz und es schwillt mir der Kamm wenn unterschwellig immer gesagt wird, das Kind leidet und ist später Bindungsunfähig wenn es früh betreut wird!


    Resilienzen entwickeln Kinder durch stabile Bindungen, wenn es das nicht gäbe wären wohl ziemlich viele Menschen in der Ex DDR fürs Leben geschädigt!

  • Ich meine vor allem immer, die kriegen ne Prämie für jeden Euro, den sie dir vorenthalten und wer hinterher am meisten Bedürftige beschissen hat, wird Mitarbeiter der Monats :amok:

    ja den eindruck hatte ich auch...bei mir hat man sich insgesamt 3 x vertan und wir reden von 8 monaten aufstockung. ich hab erst vorgestern noch ein schreiben erhalten, jetzt zweifeln sie plötzlich die erste zahlung an mich für juni 2012 an :rolleyes2:

  • trotz meiner vollzeitstelle laufend zu "Berufsberatungsgesprächen". im ersten gespräch hieß es sogar man "müsste mal schauen ob ich bei einem anderen arbeitgeber mehr arbeiten könnte"


    jo, wenn der nette SB jemanden findet der mehr zahlt - hab ich ihm gesagt *smile* hat sich nie wieder gemeldet

  • Warum wird denn nun versucht ihr ein schlechtes Gewissen zu machen?

    Du unterstellst zu unrecht derartige Absichten. Es geht mir um Aufklärung und Anstoßen zum Umdenken. That´s it.

  • Ich möchte mal ein Gegenbeispiel bringen, weil hier ja offenbar die Meinung vorherrscht, dass Fremdbetreuung für Kinder unter einem Jahr irgendwie schädlich ist. Der Kiga meiner Kinder hat schon immer die Kinder ab einem Alter ab 6 Wochen aufgenommen, auch ganztägig. Die Gruppengrößen und die Anzahl der Betreuer waren darauf ausgelegt, die Kinder in den Gruppen altersgemischt zu betreuen. Die Kinder hatten durchweg eine sehr gute Bindung an ihre Eltern, bei keinem Kind stellten sich später irgendwelche Schäden raus - die ersten dieser Kinder sind bereits erwachsen, daher bin ich mir sicher. Die altersgemischten Gruppen habe ich für meine Kinder als Bereicherung erlebt - sowohl die jüngeren als auch die älteren haben viel dabei gelernt.


    Daher würde ich die Arbeitszeit davon abhängig machen, wie viel Du selbst "brauchst" - sei es finanziell oder psychisch.

    Im Forum gängige Abkürzungen:
    ABR: Aufenthaltsbestimmungsrecht (kann sich auf das alleinige ABR beziehen) / ASR: Alleiniges Sorgerecht / GSR: Gemeinsames Sorgerecht / SR: Sorgerecht
    BU: Begleiteter Umgang oder Betreuungsunterhalt / KU: Kindesunterhalt / UHV: Unterhaltsvorschuss / WM: Wechselmodell / BET: Betreuungselternteil / UET: Umgangselternteil
    TE bzw. TS: Threadersteller bzw. Themenstarter / JA: Jugendamt
    KV: Kindsvater / KM: Kindsmutter / ET: Elternteil / GE: Großeltern

  • Der ganz krasse Fall zum Beispiel direkt nach dem Mutterschutz Vollzeit arbeiten gehen (müssen), also mit 2-3 Monaten mindestens 37,5 Stunden in der Woche betreut werden... Verliert das Kind da nicht irgendwie auch die Bindung zur Mutter wenn die Hauptbezugsperson im Grunde eine andere ist?


    Ich bin so ein ganz "krasser" Fall!! Zwergnase war ein "Unfall", der KV arbeitslos und ich musste nach 8 Wochen wieder Vollzeit gehen. Zwergnase war dann allerdings bei der Oma, weil KV nicht mit dem Säugling klar kam.


    Fehlende Bindung? Nein, Zwergnase und ich haben eine ganz tolle Bindung!! Ich habe auch immer zugesehen, dass unsere Zeit qualititiv gut ist und Zwergnase nicht einfach "nur nebenbei" ist!! Ich war auch diejenige, die in der Nacht mehrfach für Zwergnase aufgestanden ist.


    Nee trotz Vollzeitjob und das direkt nach dem Mutterschutz passt zwischen Zwergnase und mir nichtmal ein Stück Papier (bildlich gesprochen)

    Meine Finger sind offensichtlich immer schneller oder langsamer?? (wer weiß das schon??) als meine Gedanken, daher seht mir die Rechtschreibfehler (Flüchtigkeitsfehler) nach oder malt sie bunt an :blume