In den Pfarrdienst wechseln - ja oder nein

  • Wo ich gerade Adventszeit lese..


    Darf ich mal neugierig fragen, wie du das gerade zu Weihnachten regelst bzw. regeln möchtest? Ich meine, wegen der Kinder...
    Di schreibst ja selbst, dass gerade zu dieser Zeit sehr viel zu tun ist.. einen "gemütlichen" Heilig Abend gibts dann wohl nicht mehr, oder?

  • Weihnachten ist bei uns immer gemütlich, nur ein wenig anders. ;)


    Der Gottesdienst findet bei uns am frühen Abend statt, das wäre auch nicht das Problem. Aber direkt am 24. haben wir noch nie gefeiert, wie es sonst üblich ist. Unser Sohn ist am 24. beim Papa und die machen sich einen entspannten Männerabend, weil Sohn mit der Kirche nichts am Hut hat und früher war Tochterkind auch bei ihm. In meiner Gemeinde findet am 24. sozusagen ein Weihnachtsfest für alle statt, die sonst allein wären - z.B. Singles, Senioren, Obdachlose aber auch für Familien, die nicht genug Geld haben um Weihnachten "groß" zu feiern. Es wird für alle gekocht und Geschenke verteilt und eben gefeiert. Für mich ist das eine wichtige Herzensangelegenheit und meine Familie hat dafür auch immer Verständnis.


    Wir feiern am 25. - wir gehen zu dem Großeltern väterlicherseits (meine Eltern sind über Weihnachten im Skiurlaub), dort essen wir gemeinsam, es gibt die Bescherung usw. Die Kinder haben sich noch nie beschwert und so würden wir es auch in Zukunft halten. :daumen

    Einmal editiert, zuletzt von Kailynn ()

  • wie du das gerade zu Weihnachten regelst bzw. regeln möchtest? Ich meine, wegen der Kinder...


    ... einen "gemütlichen" Heilig Abend gibts dann wohl nicht mehr, oder?

    Also ich denke, die Kids können mit einbezogen werden, zumal sie ja auch nicht mehr klein sind ;-)


    Heiligabend wird, denke ich, nicht problematisch sein ------> gerade in evangelischen Freikirchen ist der heilige Abend ein ganz Besonderer :-)
    Da wird gefeiert, evtl. gemeinsam gegessen und der Gottesdienst wird auch zusammen gefeiert


    In freien Gemeinden ist das Leben des Glaubens und gerade der Gottesdienste nicht so steif wie in der klassischen katolischen oder evangelischen Kirche
    (bei uns darf auch getrunken werden - man muss nicht steif auf der Bank sitzen - es wird getanzt, .... -----> was gibt es besseres für Kinder
    Ich hab auch - mit Baby, bzw. Klein(st)kind auf dem Arm/an der Hand Dienste verrichtet und sogar Gottesdienstleitung gemacht


    Von daher kann ich aus meiner Erfahrung sagen, dass das mit Kindern kein Problem sein wird
    (vielleicht in der Adventszeit) aber nicht am Tag der Geburt Jesu ;)



    "Seid wie die Kinder, lasset sie zu mir kommen" :daumen

  • In meiner Gemeinde findet am 24. sozusagen ein Weihnachtsfest für alle statt, die sonst allein wären - z.B. Singles, Senioren, Obdachlose aber auch für Familien, die nicht genug Geld haben um Weihnachten "groß" zu feiern. Es wird für alle gekocht und Geschenke verteilt und eben gefeiert.

    :daumen
    Das ist eine ganz tolle Sache - ich finde das auch ganz wichtig: Heilig Abend derer zu gedenken, die abgewiesen werden oder keine Familie haben.
    Es ist das Fest der Liebe
    Darum hatte ich ja auch letztes Jahr hier im Forum das hier angeboten
    Ich kann das absolut nachempfinden




    Für mich ist das eine wichtige Herzensangelegenheit

    :platz




    Ich glaube, Menschen, die noch keinen Einblick in freie Gemeinden bekommen haben, können sich das schwierig vorstellen.
    Ich bin streng katholisch groß geworden incl. Nonnenschule etc ... --------> das Glaubensleben in einer freien Gemeinde (und bei den Evengelen) wird einfach anders und lebendiger gelebt

  • liebe kailynn,


    ohne jeden einzelnen deiner beiträge gelesen zu haben: die antwort kennst du schon. smile. :-)


    dann noch zwei dinge:
    1. der mensch wächst an seinen aufgaben. also trau dich!!!
    2. im leben gibt es keine zufälle!


    alle antworten, die du brauchst, trägst du schon in dir. :D


    und nun: viel mut bei deiner entscheidung!!!

    ***********************************


    Die meisten Menschen wollen nicht glauben, dass sie alles in sich haben, das
    nötig ist, um das zu werden, was sie sich wünschen. Und so versuchen sie sich
    mit Dingen zu begnügen, die ihrer nicht würdig sind.
    Norman Vincent Peale


    Eine mächtige Flamme ensteht aus einem winzigen Funken.
    Dante Alighieri

  • gerade in evangelischen Freikirchen ist der heilige Abend ein ganz Besonderer :-)
    Da wird gefeiert, evtl. gemeinsam gegessen und der Gottesdienst wird auch zusammen gefeiert


    Stimmt, ist immer etwas Besonderes und für mich persönlich auch sehr wertvoll. Das Essen und die gespendeten Geschenke sind zwar vorrangig für die reserviert, die nichts oder wenig haben, aber spätestens um 22 Uhr ist sowieso die halbe Gemeinde da und dann gehts rund. Bei uns ist es so, als wäre Jesus ein guter Kumpel, für den wir eine große Geburtstagsparty schmeißen. :party Das volle Programm: Karaoke, Limbo tanzen und improvisiertes Kegeln im Flur mit Colaflaschen. :ohnmacht:



    In freien Gemeinden ist das Leben des Glaubens und gerade der Gottesdienste nicht so steif wie in der klassischen katolischen oder evangelischen Kirche
    (bei uns darf auch getrunken werden - man muss nicht steif auf der Bank sitzen - es wird getanzt


    Im Jahr wird bei uns so gut wie nie getrunken, weil wir einige trockene Alkoholiker haben und für die ist es nicht so schön, wenn die Versuchung an jeder Ecke wartet. Aber an Wiehnachten werden dann schon mal die Fässchen geöffnet. ;) Es gibt Glühwein und einer von uns arbeitet bei einer Brauerei und der bringt lecker Bier mit. Das es eben nicht so steif zugeht, finde ich so wundervoll. Kirche soll kein Ort des Schreckens sein, wo es um Angst, Sünde und Demut geht und wo ganze Menschengruppen ausgeschlossen werden.


    Wenn hier nicht alle 15 Min. das Telefon klingeln würde, hätte ich euch schon vor zwei Stunden erzählt, wie das Gespräch mit meinem Pfarrer gelaufen ist. :crazy


    Also, er hatte leider nicht so viel Zeit, die Unterhaltung war trotzdem sehr informativ und ergiebig. Er hat mir klar gemacht, warum er und der Vorstand mich wählten, denn ich bin nicht die einzige, die von der Ausbildung her für diesen Posten in Frage kommen würde, was ich bisher gar nicht wusste. Bei dieser Entscheidung ging es also nicht um Nächstenliebe oder weil er mich so gern mag, sondern weil sie mich für geeignet halten. Fand ich schon mal sehr schön.


    Der Mensch wächst an seinen Aufgaben, hat er auch gesagt und werde ja 1,5 Jahre eingearbeitet. Er erzählte mir von seinem ersten Jahr als Pfarrer und das es in dieser Zeit immer drunter und drüber geht, bevor man für sich selbst ein gewisses System gefunden hat um gut arbeiten zu können. Das wäre ganz normal und ich soll mir da keine Sorgen machen. Er hat mir deutlich gemacht, wie wichtig es ist als Pfarrer seine Grenzen zu setzten, denn sonst kampieren die Leute bei einem im Vorgarten. Für die Menschen da sein ist wichtig, aber man darf sich nicht aufreiben. Im Grunde wie mit Kindern und das kenne ich ja schon. Und ich muss Nachts natürlich nicht los, weil ich eben minderjährige Kinder habe und bei uns darf so oder so jeder segnen.


    Er hat mir auch die Augen dahingehend geöffnet, in welch privilegierter Position ich mich befinde. Ich könnte zwar irgendwann meinen Probedienst machen, was aber bedeuten würde, dass ich irgendwo zu einer Gemeinde geschickt werde, die halt gerade jemanden braucht. In seiner Heimatgemeinde arbeiten zu können ist quasi wie ein Sechser im Lotto und damit hat er wirklich Recht.


    Es wird so laufen, dass ich unkompliziert aus meinem alten Job entlassen werde und meinen Resturlaub im August nehmen werde, damit ich noch ein paar Wochen habe um Kraft zu tanken. Der Vertrag wird dann nächste Woche aufgesetzt und es werden noch ein paar Details geklärt. Ich bin sehr gespannt...


    Ich habe mich zwar entschieden, aber es würde mir gefallen hier auch ein Zukunft berichten zu können wie es so läuft. Der Austausch mit Außenstehenden ist für mich sehr hilfreich.


    Noch mal vielen Dank für eure vielen Beiträge :blume

  • Kirche soll kein Ort des Schreckens sein, wo es um Angst, Sünde und Demut geht und wo ganze Menschengruppen ausgeschlossen werden.

    Danke :blume
    So sei es





    und dann gehts rund. Bei uns ist es so, als wäre Jesus ein guter Kumpel, für den wir eine große Geburtstagsparty schmeißen.

    Das kenne ich auch. Der Glaube wird gelebt. Ich bin als Baby katholisch getauft worden, hab mich als Erwachsene nochmal im Rhein evangelisch taufen lassen, weil die Auslegung und das Leben des Glaubens meinem Herzen mehr entspricht.





    In seiner Heimatgemeinde arbeiten zu können ist quasi wie ein Sechser im Lotto und damit hat er wirklich Recht.

    Das ist wunderbar
    Du kennst die Gemeinde, sie kennen dich, du fühlst dich dort zu Hause und wohl.
    Bessere "Start"bedingungen könnte es gar nicht geben :blume




    aber es würde mir gefallen hier auch ein Zukunft berichten zu können wie es so läuft.

    Sehr gerne :daumen







    :tuschel ich glaub, ich war schon öfters bei euch im Gottesdienst ;-)

  • Sorry, habs jetzt erst gelesen....


    Herzlichen Glückwunsch...


    Es ist die richtige Entscheidung.....


    Grüßle
    Teddy

    Humor ist der Knopf, der verhindert, das Einem der Kragen platzt... :sonne

  • Du hast in dich gehorcht, das Für und Wider abgewogen, hast die Gespräche mit Menschen gesucht, die sich auskennen. Du gehst nicht leichtfertig an diese Aufgabe heran. Im Grunde hast Du Deine Berufung "Dafür", zum "Ja für diesen Posten" schon gespürt und hast jetzt Deine Bestätigung für dieses Amt bekommen.


    Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du weiterhin mit Bedacht dieses Amt ausführst, die Einarbeitung bzw. Schulung wird Dir noch mehr Sicherheit geben. Und Du wirst an Deinen Aufgaben wachsen. Und vergiss nie: Auch Du darfst Fehler machen! Solange Du sie erkennst und benennen kannst und dazu stehst, ist das nur zu natürlich und keiner wird Dir deswegen den Kopf abreissen.


    Und mach Dir nicht allzu viele Gedanken über Deine Kinder, sie sind nicht mehr klein, und sie werden durch Dein Amt und Dein Wirken mehr mitnehmen als Du denkst.
    ( Ich setze es gleich mit "indirekter Erziehung und Prägung der Persönlichkeit Deiner Kinder )


    Und ja, berichte weiterhin über Deinen Werdegang, ich finde es sehr interessant und spannend!


    Nochmals: vom Herzen alles Gute!

    Verzage nicht, es geht immer weiter- ob Du willst oder nicht willst- Also mach das Beste draus