ADHS und nun?

  • Hab ich nix von, heute wird so ein Kind von der Seite angesehen, als hätt es einen an der Klatsche. ::)

  • Heute war zweiter Diagnostiktermin im SPZ. Sie hat mit ihm noch einige Tests bzgl. seiner Aufmerksamkeit und Konzentration gemacht. Nach dem Termin hat sie gesagt, dass wir nicht mehr wiederkommen brauchen, mein Kind hätte kein ADHS.


    Er hat in einem der Aufmersamkeits- und Konzentrationstest sogar überdurchschnittlich gut abgeschnitten. Wenn er tatsächlich ADHS hätte, dann wäre der Test wesentlich schlechter ausgefallen.


    Fazit: er kann sich konzentrieren, er will nur nicht bei den Dingen, die ihm keinen Spaß machen.

  • er kann sich konzentrieren, er will nur nicht bei den Dingen, die ihm keinen Spaß machen.


    Dann hätte ich wohl früher eine ADHS Diagnose bekommen, das kannte man Gott sei Dank in den 70ern noch nicht. Bei mir stand in jedem Zeugnis, das ich interessenbezogen lerne und in den Fächer, die ich nicht mochte, habe ich auch den Unterricht gestört, stand deswegen gelegentlich vor der Tür. :D Meine Kopfnoten waren in der Summe sehr hoch *lach*
    Muckelmama, nun hast du es amtlich und kannst die besserwissende Lehrerschaft auch mal vermitteln, dass sie bitte ihren Unterricht interessanter gestalten sollen und es lernen müssen auch lebendigen Kindern Wissen zu vermitteln.

  • Nach dem Termin hat sie gesagt, dass wir nicht mehr wiederkommen brauchen, mein Kind hätte kein ADHS.

    Hey super, genaus so hatte ich das gehofft. :daumen
    Jetzt kannst Du das ganze hoffentlich als doofe Panikmache abhaken.


    Muckelmama, nun hast du es amtlich und kannst die besserwissende Lehrerschaft auch mal vermitteln, dass sie bitte ihren Unterricht interessanter gestalten sollen und es lernen müssen auch lebendigen Kindern Wissen zu vermitteln.

    Äääääääh, nö?

    Als wir ihn haben testen lassen, hab ich auch erzählt, dass auf ADHS getestet wird und von jedem: Lehrerinnen, Erzieherinnen und sogar eine Mutter mit ADHS-Kind haben gesagt: Der... nie und nimmer. Wir sind da alle grad ziemlich geplättet...

  • :party Na also, es ist amtlich, ein ganz normales Kind :daumen


    Ich hoffe Du kannst Dich drüber freuen. Nicht böse gemeint, aber Du wirktest auf mich, als würdest Du in der Rolle als Mutter eines ADHS-Kindes aufgehen. Vielleicht magst in ner ruhigen Minute mal drüber nachdenken :blume





    Mein Sohn war übrigens vom Verhalten her ein ADS`ler, wie er im Buche steht. Einen leichten Austismus hätte man ihm auch unterstellen können. Ich bin sicher wir hätten die Diagnose schnell bekommen, aber ich hab's verweigert, hatte Angst vor der Spirale, in die wir geraten könnten und hab wie erwähnt den Schulwechsel vorgezogen, der uns schon sehr weitergeholfen hat, auch wenn es danach alles, aber nicht leicht war. In der Pubertät wurden die Probleme schlimmer und er war ne Weile stationär und anschließend in der Tagesklinik. Dort liefen alle Tests, aber Ergebnis war.... nüschts.... kein ADS, kein Autismus. Etwas sonderbar und anders als andere wird er immer bleiben, an Genie und Wahnsinn musste ich immer denken, aber er fängt an seinen Weg zu gehen, einen normalen Weg mit Übergangsjob, baldigem Ausbildungsbeginn und WG-Leben und ich bin sicher, er wird es schaffen, auch wenn er vielleicht noch den einen oder anderen Umweg einlegen wird :daumen

  • Äääääääh, nö?


    Wenn du mit der Muckelmama nicht verwandt, verschwägert oder einer Beziehung stehst, was soll dieser Kommentar? :Hm Es sei denn, du bist Lehrer, das erklärt dann vieles und entschuldigt alles. :D

  • was soll dieser Kommentar?

    Okay, noch einfacher, weil Dein Arbeitstag so lang war ...: Die Lehrer vom Muckel waren alle der Ansicht, daß er kein ADHS hat, waren dementsprechend auch nicht besserwisserisch, sondern haben die Situation zutreffend eingeschätzt. Daß Lehrer ihren Unterricht interessant gestalten sollten, gilt völlig unabhängig davon.


    OT: Um Dir eine Freude zu machen: Es findet das Berufsbild des Lehrer in den Reihen meiner Verwandtschaft. :D

  • Die Lehrer vom Muckel waren alle der Ansicht, daß er kein ADHS hat, waren dementsprechend auch nicht besserwisserisch, sondern haben die Situation zutreffend eingeschätzt.


    Hatte ich überlesen oder falsch verstanden, sorry. Lehrer sind alle gut und die Besten. :D

  • Heute war zweiter Diagnostiktermin im SPZ. Sie hat mit ihm noch einige Tests bzgl. seiner Aufmerksamkeit und Konzentration gemacht. Nach dem Termin hat sie gesagt, dass wir nicht mehr wiederkommen brauchen, mein Kind hätte kein ADHS.

    Toll :daumen das freut mich für den Muckel und dich :sonne


    liebe Grüße,
    Inge
    :Flowers

    Was nicht aus dem Herzen kommt
    , wird ein anderes Herz nie erreichen :-)

    (Phil Bosnans)

  • Zitat

    Heute war zweiter Diagnostiktermin im SPZ. Sie hat mit ihm noch einige Tests bzgl. seiner Aufmerksamkeit und Konzentration gemacht. Nach dem Termin hat sie gesagt, dass wir nicht mehr wiederkommen brauchen, mein Kind hätte kein ADHS.


    :daumen


    Zitat

    Fazit: er kann sich konzentrieren, er will nur nicht bei den Dingen, die ihm keinen Spaß machen.


    Es ist aber kein bewusster Wille den man ändern kann.
    Hab jahrelang selber darunter gelitten, habe immer versucht doch zu wollen aber es ging einfach nicht.
    Leider gab es eben auch viel Druck von den Eltern.

  • Fazit: er kann sich konzentrieren, er will nur nicht bei den Dingen, die ihm keinen Spaß machen.

    Jedem fällt es schwer, sich auf Dinge zu konzentrieren, die keinen Spaß machen. Wollen hilft da nicht weiter sondern nur Motivation. Sobald er Interesse daran findet, wird er sich besser konzerntrieren können.

  • Ich hoffe Du kannst Dich drüber freuen. Nicht böse gemeint, aber Du wirktest auf mich, als würdest Du in der Rolle als Mutter eines ADHS-Kindes aufgehen. Vielleicht magst in ner ruhigen Minute mal drüber nachdenken


    Hallo TiMiDa,


    als ADHS-Eltern kann man offenbar alles nur falsch machen.


    Leugnet man das ADHS, werden die Kids zu Schulversagern, legen von Unglücklichsein geprägte Schulkarrieren hin, werden ausgegrenzt, haben nur selten Freunde. Sie haben Depressionen, Aggressionen und/oder greifen gerne mal zu Drogen. Ganz gerne gibt man sie in der Pubertät in die Obhut anderer Menschen - sie sind so "schwierig".
    (seit einigen Jahren ist glücklicherweise diese Thematik in den U-Untersuchungen aufgegriffen worden - zum Glück für die Kinder!)


    Leugnet man als Eltern das ADHS nicht und geht offen an die Thematik heran, wird man innerhalb kürzester Zeit zur Mama, die nach der Pille schreit um Ruhe zu haben. Oder aber man wird (neue Tendenz im gesellschaftlichen Geschehen, ist mir aber auch widerfahren) zur Mama, die für sich selbst Anerkennung und Bestätigung holen möchte aus dem Syndrom des Kindes - sie reden sich die Probleme offenbar ein, damit sie selbst eine Art Heldenstatus erreichen dürfen. Münchhausen lässt hier besonders herzlich grüßen.


    Das Wort ADHS reicht bereits, um über die Eltern der Kinder Urteile zu fällen.
    Egal was sie tun, es wird kritisiert und vor allem beurteilt.


    Meiner Meinung nach hat Muckelmama alles richtig gemacht - perfekt sozusagen.
    - Sie hatte ein Problem erkannt, war unsicher, ob das nicht ein großes Problem sein oder werden könnte. Hinsichtlich der familiären Vorbelastung dürfte das in der Erziehungsverantwortung für ein Kind unter die Rubrik "Vorsorge" fallen.
    - Muckelmama hat den Spezialisten aufgesucht, die Diagnose hat sie aufgenommen (statt sie komplett von sich zu weisen), war sich aber unsicher und hat eine zweite Meinung geholt - hat aber immer parallel den Austausch mit Betroffenen gesucht und sich informiert.
    - Die zweite Meinung hat nun die eigene innere Haltung bestätigt und gibt nun Ruhe und Gelassenheit, wenn der Junge vielleicht nicht so gerne und flott am Schreibtisch arbeiten mag wie andere Kinder.


    Ich finde es absolut in Ordnung, wenn Eltern Probleme erkennen, offensiv angehen, Lösungen suchen und "darin aufgehen" frühzeitig zu intervenieren, um dem Kind ein hoffentlich normales Leben ermöglichen zu können.
    Frühzeitig deswegen, damit die Methoden zur Hilfe sanft sein dürfen.


    Lese ich diesen Themenstrang hier von vorne durch, gelange ich zur Erkenntnis, es wäre besser für betroffene Eltern, nichts mehr von derartigem Verdacht oder von Diagnosen zu erzählen. Schade eigentlich.


    Vielleicht denken einige der Schreiberinnen und Schreiber mal darüber nach.


    Beste Grüße
    FrauRausteiger, die ganz besonders interessant findet:
    Sind diese "überbesorgten" Eltern erfolgreich mit ihrer Strategie der frühzeitigen sanften Internvention und mit ihrer Arbeit mit dem Kind, bestätigt auch dies die Kritiker: "Sag ich doch, das Kind hat nichts. Hatte noch nie was."
    Man weiß schließlich Bescheid.

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    •» Cave quicquam dicas, nisi quod scieris optime. :rauchen «•
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  • Jedem fällt es schwer, sich auf Dinge zu konzentrieren, die keinen Spaß machen. Wollen hilft da nicht weiter sondern nur Motivation. Sobald er Interesse daran findet, wird er sich besser konzerntrieren können.


    Ich fürchte das wird nix, dass jemand Interesse an einem Thema findet, das ihn 0,0 interessiert. Mir ist das zumindest noch nie gelungen. Manchmal mag der Knoten aufgehen, aber wenn nicht, dann sollte eine andere Motivation herhalten. Z.B. ein Hobby, das animiert die lästige Pflicht so schnell wie geht hinter sich zu bringen oder etwas anderes Schönes. Wir belohnen uns doch auch häufig selbst, indem wir uns was gönnen, nachdem wir die ganz blöden Aufgaben erledigt haben "Das hab ich mir jetzt aber verdient." :sonne




    @ Frau Raussteiger, ich werde mit Dir hier in keine Diskussion gehen, da ich meine Wahrnehmung niedergeschrieben habe (sollte mir schon noch zugestanden werden), die man lesen und drüber nachdenken oder überlesen und vergessen kann, fertig aus.

  • Ich gehe in meiner Rolle als Mutter auf... oder besser gesagt, ich nehme die Verantwortung gegenüber meinem Kind sehr ernst, egal ob er nun ADHS hat oder auch nicht.
    Mir wurde schon angeraten, vielleicht noch eine dritte Meinung einzuholen, ich werde aber meinem Sohn aber nicht nochmal so eine Testung "zumuten", es reicht irgendwann.


    Es ist schon "Hammer". Von: "Ihr Sohn hat ADHS und braucht DRINGEND Medikamente" bis "Es gibt keine Anzeichen für ADHS"... dazwischen liegen Welten.


    Ich bin ein wenig verunsichert, zwei so unterschiedliche Meinungen. Und nun?


    Tja... wir werden die Stunden, die er noch bei der Ergo hat, machen. Ein neues Rezept werden wir aufgrund der Diagnose im SPZ nicht mehr bekommen. Das ADHS-Coaching bei dem Kinder- und Jugendpsychologen werde ich absagen und auch den Termin in einem halben Jahr.


    Ich werde meinen Sohn weiterhin beobachten und versuchen, das Beste daraus zu machen. Medikamente waren für mich ja sowieso zurzeit keine Option.


    Ob mit oder ohne ADHS. Er ist mein Sohn und ich werde ihn so annehmen wie er ist, ihn motivieren und versuchen, ihm eine glückliche und ausgefüllte Kindheit zu bieten.

  • Tja... wir werden die Stunden, die er noch bei der Ergo hat, machen. Ein neues Rezept werden wir aufgrund der Diagnose im SPZ nicht mehr bekommen. Das ADHS-Coaching bei dem Kinder- und Jugendpsychologen werde ich absagen und auch den Termin in einem halben Jahr.


    So würde ich es auch machen. Und bitte die Ergotherapeutin Dir beizubringen, wie Du Muckel wegen seiner Dyskalkulie unterstützen kannst. Vielleicht gibt es auch Möglichkeiten, wegen der Dyskalkulie noch weitere Unterstützung zu bekommen, evtl. über das Jugendamt.


    Du hast das bisher gut und richtig gemacht und wirst das auch weiterhin gut machen, denke ich. Versuch, der Einschätzung des SPZ volles Vertrauen zu schicken und den restlichen Kram abzuschütteln. Das war bloß blinder Alarm.:-)

  • Ob mit oder ohne ADHS.

    Tja... wir werden die Stunden, die er noch bei der Ergo hat, machen. Ein neues Rezept werden wir aufgrund der Diagnose im SPZ nicht mehr bekommen. Das ADHS-Coaching bei dem Kinder- und Jugendpsychologen werde ich absagen und auch den Termin in einem halben Jahr.

    Was erst mal wichtig ist, daß die Medikamentengabe vom Tisch ist.


    Alle anderen Maßnahmen wie Ergo oder auch das Coaching schaden nicht machen kein Kind krank und das eine oder andere ist sogar für ganz normale Kinder sinnvoll und hilfreich. Man findet da auch gute Erzeihungstipps oder Verhaltensregeln die bei anderen Problemen die auf den langen und mühseligen Weg vom Kind zum Erwachsene auftreten dann anwenden kann.

    Probiers mal mit Gemütlichkeit mit Ruhe und Gemütlichkeit

    jagst du den Alltag und die Sorgen weg

  • Also dieses spezielle Coaching ist IMHO schon geeignet, Kinder krank zu machen, nachdem was ich da so gelesen habe.

  • Heute hatte ich ein kurzes Telefonat mit der Lehrerin. Ich hatte ihr ja den Kurzbericht vom KJP mit u. a. auch der Einschätzung der Schule übersandt. Die Angaben des KJP, was die Lehrerin angegeben haben soll stimmt überhaupt nicht mit dem überein, was sie tatsächlich in dem Fragebogen angegeben hat. Die Aussagen der Lehrerein weichen EXTREM von der in dem Arztbericht angegeben Aussagen ab. Das ist ja wohl der absolute Hammer. Des Weiteren hat sie mir mitgeilt, dass sie schon öfter solche "Geschichten" von genau diesem KJP gehört hat. Ich musste grad erheblich schlucken und überlege, ob ich mich an die Ärztekammer wende.

  • Das ist kriminell!


    Ich fände es auch gut, wenn Du oder die Lehrerin, deren Aussagen ja gefälscht wurden, es melden würden. Himmel, da darf ich mich gar nicht reindenken, wie skrupellos die auf Kosten von Kindern Geschäfte machen :( Da wundert einen dann der Spruch, dass es ohne Medikamente auf gar keinen Fall gehen würde nicht mehr.


    Schön, dass Du drangeblieben bist und es mit der Lehrerin nochmal aufdröselst :daumen