Kind nach Kuba


  • Ich habe sie gefragt, wie der Kleine Deutsch lernen soll. Antwort: "Na, wenn er 6 oder 7 Jahre alt ist, schicke ich ihn zu dir nach Deutschland. Da geht er dann in die Schule." Meine Reaktion: "Er muss doch Deutsch können, um hier in die Schule zu gehen, sonst versteht er die Lehrer nicht." Ihre Meinung dazu: "Es ist die Aufgabe der Schule, ihm Deutsch beizubringen". So, NemesisLady, jetzt verteidige das mal...


    Was gibt es da zu verteidigen? Es ist totaler Quatsch dass man die Sprache können muss, bevor man in die Schule geht. Kinder lernen es automatisch, da braucht nicht mal die Schule was beizubringen.
    Ich bin nicht mit 6 sondern mit 16 hergekommen, sofort in die Schule (Gymnasium sogar) und habe die Sprache in 3 Monaten gelernt. Und ein 1er Abitur gemacht, war die zweitbeste in der ganzen Schule.
    Also da gebe ich deiner Frau vollkommen Recht, für die Schule ist die Sprache erstmal unwichtig.


    Ansonsten prallen da bei euch zwei völlig verschiedene Welten aufeinander. Und das sollte man sich ja, früher überlegen. Nicht ob man das Kind in die Welt setzt (obwohl das auch, ist aber nicht immer möglich, manchmal kommen sie einfach), sondern über die eigenen Vorstellungen. Vor allem wenn man eine binationale Ehe hat. Deine Frau wird dich NIE verstehen, denn ja, in ihrem Kulturkreis gehören kleine Kinder zur Mutter. Genauso wie in meinem. Und das wird mir (und sicherlich ihr auch) keiner rausprügeln, bestimmte Wertevorstellungen werden einfach mit Muttermilch aufgesaugt sozusagen. Da ist es vollig egal wenn jemand dir erklärt dass hier die Gesetze anders sind. die Meinung wird man nie wieder ändern. Wenn du ihr das Kind wegnimmst wird sie dich abgrundtief bis aufs Knochenmark hassen und verfluchen. du wärst sofort eine persona non grata in ihrer gesamten Familie. Deshalb verstehe ich sie vollkommen. Ihr ist gar nicht klar was du willst, das kann sie nicht begreifen dass ein Mann einer Mutter das Kind wegnimmt. Ihr Fehler dass sie sich nicht vorher informiert hat über Verhältnisse und aktuelle Gesetzeslage in Europa. Aber auch dein Fehler, dass du nicht mit ihr gesprochen hast vorher.
    Ich habe zum Beispiel bei jeder meiner Beziehung gleich am Anfang angesagt, werden wir jemals Kinder haben, bleiben diese im Zweifelsfall bei mir und es kommen keine Alternativen in Frage.


    Daher sehe ich für euch da keine Lösung. Ich finde die ersten Jahre hätte das Kind es definitiv besser in Kuba und das nicht nur wegen Mutter, sondern auch wegen des Landes. Und ja, wenn er ins Schulalter kommt, wäre er besser in Deutschland aufgehoben. Aber nicht vorher. Und so hätte er beide Kulturen verinnerlicht. Und so bleibt ihm nur das Deutsche (denn du wirst ihm sicherlich kein Spanisch beibringen und ihn nicht regelmäßig nach Kuba fliegen) und das ist sehr schade.


  • Sorry was erwartest du? Sie ist Kubanerin. Du drohst ihr, das Kind hier zu behalten. Ist doch klar dass sie dir genau mit dem gleichen droht. Ist ja alles auf deinem Mist gewachsen, mit Der Trennung und dem Einbehalten von Kind.


    Wenn du ihn nur zweimal in 6 Monaten gesehen hast, wie kannst du dann argumentieren, dass du eine bessere Bindung zum Kind hast? Die hat in dem Fall ja wohl definitiv die Mutter, das Argument solltest du ganz schnell vergessen.


    Und was das Wohlergehen des Kindes angeht, ich halte Kuba für viel besser in den ersten Jahren. Was wäre denn hier so viel besser fürs Kind? WS kannst du ihm hier geben was man auf Kuba nicht könnte?
    Dort hätte er eine Großfamilie, eine lebensfrohe Lebensart, schönes Wetter und Menschen die viel Zeit mit ihm verbringen. Mehr braucht ein Kleinkind nicht. Hier würde er fremdbetreut werden, hätte einen gestressten arbeitstätigen AE Papa und sonst niemand. Oder wohnt deine Großfamilie um die Ecke. Und das Wetter ist auch miserabel und kalt. Die Menschen sind verschlossener als auf Kuba, ich denke es ist nie zu spät mit der europäischen Lebensweise konfrontiert zu werden.
    Die Argumente abgesehen davon ob ein Kleinkind nun zur Mutter gehört oder nicht. Du sollst dein Verhalten nicht mit dem Wohlergehen deines Sohnes argumentieren, denn es ist nicht der Fall. Es geht um dein Wohlergehen. Das Kind hätte es drüben viel besser.
    Du meinst dem Kind würde ein Vater genommen werden. Aber du darfst dem Kind ruhig die Mutter und auch noch die gesamte Großfamilie und sein Herkunftsland nehmen. Denn dort ist er nämlich geboren und hat bis jetzt Großteil seines Lebens verbracht.
    Du könntest dagegen immer nach Kuba fliegen., wenn auch nicht so oft, aber sicherlich würde sie mit dem Kind auch herkommen.
    Da finde ich das was du dem Kind nimmst viel mehr als umgekehrt. Und ja ich finde deine Einstellung egoistisch.

    2 Mal editiert, zuletzt von NemesisLady ()

  • Kann beide Seiten verstehen.
    Man kann hier nicht sagen wer im Recht ist bzw. Recht bekommen sollte oder Empfehlungen aussprechen, wie es denn für euch drei weitergehen sollte.


    Was ich völlig daneben finde ist eine Behauptung aufzustellen, wo das Kind leben sollte, weil es hier order dort besser wäre.
    Nur weil dort eine Großfamilie und besseres Wetter ist heißt das nicht, dass das Kind in Cuba besser aufgehoben ist als hier.
    Andersherum ist es aber genauso..... nur weil das Kind hier vielleicht die größeren Möglichkeiten hat heißt es auch nicht, dass es hier am besten aufgehoben ist.


    Nach Cuba auszuwandern ist nicht so einfach, wenn das ganze Rundherum nicht stimmt.
    Ich habe einen Halbcubanischen Kumpel, der nach Volljährigkeit mit seiner Cubanischen Mutter zurück nach Cuba wollte, um dort zu leben. Er hat auch die doppelte StaBü.
    Beide waren nach 3 Monaten wieder da, weil er auf Cuba seinen deutschen Pass hätte abgeben müssen, um dortzubleiben. Was das bedeutet sollte denen, die sich ein bisschen auskennen klar sein.
    Will er seine Familie in Deutschland besuchen muss er einen Visumsantrag stellen, der unter Umständen erst nach Monaten (kann auch mal bis zu 2 Jahre dauern) genehmigt wird.
    Das war es beiden nicht wert, weswegen sie wieder zurückgekommen sind.


    Es ist schon keine einfache Situation für euch alle 3.
    Die guten Ratschläge, sich an einen Tisch zu setzen und zu reden, welches die besten Möglichkeiten sind, sind immer gut gemeint und wären im Idealfall sicher der beste Weg. Aber ich weiß aus eigener Erfahrung wie es ist, wenn die Fronten verhärtet sind und keine Gespräche mehr möglich sind.


    Hier bleibt mir nur zu sagen, dass ich euch allen dreien eine positive Lösung wünsche... wird wohl nicht einfach.




    Gibt es denn vielleicht schon etwas neues hier?

    Einmal editiert, zuletzt von Bumchen7 ()

  • Diesen Thread verfolge ich schon lange, und ehrlich gesagt fällt mir nichts Gescheites ein. Obwohl ich in ähnlichen Fällen ja immer recht schnell zu einem Urteil komme :-)


    Und ja, ich habe so ne ähnliche Nummer - mit gänzlich anderen Vorzeichen natürlich - durch.


    Da klar ist, wer hier eigentlich die Hauptbezugsperson ist, würde ich mal sagen:
    Kind geht mit KM nach Kuba, dort auf den deutschen Kiga/die deutsche Schule und dann sehen wir weiter. KV blecht derweil (ist teuer, aber nicht unbezahlbar, ordentliches Einkommen von KV vorausgesetzt) und es gibt Besuche. Von Zeit zu Zeit wird neu entschieden (vielleicht will KM ja irgendwann wieder ihr Leben genießen, hihi).


    Geklärt muss allerdings sein: KV blecht für Kind und Schule und nicht für die Restverwandtschaft.


    Bei Kindesentzugsversuchen a la "wenn du nicht mehr zahlst, siehst du dein Kind nicht wieder" sollte unverzüglich mit einem "dann zahl ich gar nix mehr" geantwortet werden, ich weiß nicht, aus welchen Verhältnissen KM stammt, aber wenn ich es richtig einschätze, dürfte dies die einzig funktionierende Methode sein.


    Und da sie eh schon die Einschulung in D erwähnte - alles bestens.
    Auf romantisierende Einschätzungen a la "in Kuba ist doch alles supi" würde ich nix geben, in ganz SA ist nix supi, wennde nicht richtig Kohle hast. Für diese Einsicht braucht es jedoch ein gewisses Verständnis, das auch die KM meiner Kinder nicht hatte ... :D

    Hüte Dich. Erliege nicht dem Haß. Er führt zur dunklen Seite der Macht.

  • Ich fänd es interessant zu erfahren wie es hier weiter geht.


    Zitat

    Geklärt muss allerdings sein: KV blecht für Kind und Schule und nicht für die Restverwandtschaft.


    Das wird schwer nachvollziehbar sein. Und wer weiß, wie der Hase in der Karibik läuft, der wird genau darauf eben nicht vertrauen!
    Wobei Cuba da auch wieder anders ist als alle anderen Antillen-Staaten!

  • Wow, ist es echt schon 4 Jahre her, dass ich hier geschrieben habe? Also ich berichte mal, wie es weiterging.


    Ich habe nochmal mit meiner Frau gesprochen und ihr gesagt, dass sie mit unserem Sohn doch noch länger bleiben soll. Mein Vorschlag, sie solle doch mit dem Kind so lange bleiben wie vereinbart, also die vollen 6 Monate, hat sie überhaupt nicht interessiert. Sie hat völlig am Rad gedreht, das komme ja überhaupt nicht in Frage. Von ihrer Seite kamen nur Geschrei und körperliche Angriffe. Da ich ihr körperlich überlegen bin, hätte ich das ausgehalten und die Situation ausgesessen bis sie sich beruhigt. Aber das Kind war dabei, gewissermaßen zwischen den Fronten. Also habe ich das Kind genommen und bin weggefahren, zu meinen Eltern. Ich bin aber nach einigen Stunden zurückgekehrt und habe nochmal mit ihr gesprochen. Nun war sie ruhiger, aber zu keinem Kompromiss bereit. Sie müsse sich um die Probleme in Kuba kümmern (insbesondere ihr großer Sohn, damals 19 Jahre alt; der ist ein Thema für sich) und deshalb unbedingt nach Kuba fliegen. Mir war klar, dass ich mich damals nicht plötzlich allein um ein so kleines Kind (9 Monate alt) kümmern und ich meine Frau nicht zum Hierbleiben zwingen konnte. Deshalb habe ich eingelenkt. Wir haben dann vereinbart, dass ich im Oktober nach Kuba fliege und sie dann gemeinsam mit mir und dem Kind wieder für ein halbes Jahr nach Deutschland komme. Daran gehalten hat sie sich nicht weil ihr dann einfiel, dass sie ja dann über den Winter in Deutschland wäre.


    Sie kam erst im Mai 2014 wieder "für ein halbes Jahr", das dann doch nur 2 Monate dauerte. Ich war dann im Oktober 3 Wochen in Kuba. 2015 war es ähnlich, Meine Frau war von Februar bis Mai hier, immerhin 2,5 Monate diesmal. Jetzt wäre der richtige Zeitpunkt gewesen, darauf zu bestehen, dass unser Kind hierbleibt. Aber zum einen hatte ich die Illusion auf ein Zusammenleben aller drei noch nicht ganz aufgegeben, zum anderen fühlte ich mich für den Schritt nicht vorbereitet. Ich war dann wieder den gesamten Oktober drüben. Jedesmal hat mein Sohn beim Wiedersehen gefremdelt. Das hat sich aber immer innerhalb von Stunden gegeben und er war dann wieder Papa-Kind. Einen wirklichen Beitrag zur Erziehung konnte ich so natürlich nicht leisten. Das war eine Kurzfassung dieser zwei Jahre.


    Da ich misstrauisch über die Motive meiner Frau war, habe ich Augen und Ohren offengehalten. Ich hatte immer noch Freunde auf der Insel, die mir vertrauten. Einer oder zwei hätten mich belügen können. Aber mehrere erzählten mir unabhängig voneinander die gleichen Dinge. Wer die kubanische Mentalität kennt, weiss dass das nicht selbstverständlich ist. So habe ich einiges erfahren und ich habe auch einiges gesehen:


    Mein Sohn war mehr bei anderen Leuten als bei meiner Frau. Wenn er Hunger hatte, müde war, spielen wollte oder etwas unternehmen (Zoo, gleich die Straße runter) dann ging er zur Patentante, zu deren Mutter, zur Tante oder einer Nachbarin. Oder zu mir, wenn er dann mal wieder Vertrauen zu mir gefasst hatte. Praktisch nie zur Mama. Sie hat sich zwar auch gekümmert, wurde aber schnell überdrüssig und hat delegiert. Wenn ich in Kuba war, hat unser Sohn bei uns geschlafen, weil ich das so wollte. Sonst war er meist bei der Madrina (Patentante).


    Ich hatte ja Zweifel, ob meine Frau mir so ganz treu ist. Diese Zweifel wurden ausgeräumt. Jetzt weiss ich, sie war mir nicht treu, nicht in der Liebe und auch nicht beim Geld. Sie dachte, dass ich das nicht erfahre. Aber ich habe es doch erfahren. Dass von dem Geld, das ich ihr monatlich geschickt habe immer auch was für die Familie (ihre Mutter, ihr Bruder) abfällt, war mir klar und ich habe es toleriert. Aber sie hat vom Unterhalt den ich für mein Kind überwiesen hatte, ihrer "neuen Liebe" das Haus renoviert. Ihr eigenes Haus (also unser Haus) stand monatelang leer, weil meine Frau eben "woanders" gelebt hat. Da hat aber unser Sohn die traute Zweisamkeit gestört. Deshalb hat sie ihn so oft es ging zu Verwandten oder Bekannten gegeben. Unter anderem auch öfter zu ihrer Tante. Deren Mann war mir gegenüber immer freundlich und zuvorkommend, hat aber oft und gern seine Frau geschlagen und ihr auch schon das Handgelenk gebrochen. Mein Kind soll er auch geschlagen haben. Ich habe das erst nach meinem letzten Aufenthalt in Kuba erfahren, sonst hätte ich dort ein Fass aufgemacht. Mein Sohn ist auch immer, wenn er etwas lauter angesprochen wurde, zusammengezuckt und hat abwehrend die Hände gehoben. Das macht er jetzt glücklicherweise nicht mehr.


    Im März 2016 kam sie mit dem gleichen Plan her. Diesmal war ich vorbereitet, ggf. auch ohne meine Frau klarzukommen. Ich habe einen Kita-Platz organisiert. Mein Sohn war jetzt mit 3 Jahren kein Baby mehr. Und ich wusste jetzt so manches über meine Frau, was ich ein Jahr zuvor noch nicht wusste - aber längst noch nicht alles. Ich war gewillt, mein Kind hierzubehalten - mit oder ohne seine Mutter. Ich sags nochmal - weil ich sonst kaum an seiner Erziehung teilhaben könnte.


    Einen oder zwei Tage vor ihrer Ankunft sagte sie mir, dass sie unbedingt bis 12. Juni wieder in Kuba sein müsse. An diesem Tag habe sie eine Messe für ihren ersten Sohn. Der war im Alter von 8 Monaten verstorben. Die Messe gab es im Übrigen nicht, wie ich später erfahren habe.


    Es wäre übrigens wichtig gewesen, genau am 12. Juni in Deutschland zu sein. Genau an dem Tag lief ihre befristete Aufenthaltserlaubnis ab und sie hätte nun endlich die Niederlassungserlaubnis, also einen unbefristeten Aufenthaltstitel bekommen können. Da war ich schonmal sauer.


    Am Flughafen ist mir mein Sohn sofort um den Hals gefallen und nicht mehr von meiner Seite gewichen. Es war das erste Mal, dass er nach einer mehrmonatigen Trennung überhaupt nicht gefremdelt hat.


    Die ersten gemeinsamen Tage waren schön. Mein Sohn war wieder mehr auf mich fixiert, als auf seine Mutter. Wie das möglich ist, obwohl er ja mutmaßlich mehr Zeit mit seiner Mutter verbracht hat, mögen die Experten erklären. Wir haben ihn auch bald in die Kita zur Eingewöhnung gebracht, alles super. Mein Sohn war auch gleich von der Kita begeistert, weil es da viel mehr Spielzeug gibt als bei der Tagesmutter in Kuba. Nur die Verständigung mit den Erziehern und den anderen Kindern war schwierig, weil er ja praktisch kein Deutsch sprach. Woher sollte er das auch können? Mittlerweile kann er ganz gut deutsch, hat aber noch Förderbedarf.


    Es kam dann ganz schnell wieder zu dem Thema, dass sie bald wieder nach Kuba müsse, und zwar noch vor Juni. Ich habe ihr dann in ganz ruhigem Ton gesagt, dass mir ihre Probleme in Kuba mittlerweile egal sind. Ich kann sie eh nicht lösen und irgendwas ist ja immer. Ich möchte auch keine Ehe führen mit mehr Getrennt- als Zusammenleben. Vor allem akzeptiere ich nicht mehr, so lange von meinem Sohn getrennt zu sein und so keinen Einfluss auf seine Erziehung nehmen zu können. Ich war auch nicht mit seiner Erziehung in Kuba einverstanden (gar nicht mal wegen Kuba an sich, sondern wegen des familiären Umfelds). Meine Frau konnte ich nicht zum Bleiben zwingen, ich habe sie nochmals gebeten zu bleiben (auch wenn ich wusste, das würde schwierig werden). Aber meinen Sohn würde ich hierbehalten. Wie erwartet hat sie mich wieder verbal und tätlich angegriffen. Eine gemeinsame Freundin die anwesend war, hat den Kleinen genommen und ist aus dem Zimmer gegangen, damit er die Auseinandersetzung nicht mit ansehen musste. Ich bin ruhig geblieben und habe nur immer wieder gesagt, dass ich mein Kind nicht gehen lasse.


    Irgendwann hat meine Frau dann eingesehen, dass sie allein so nicht gegen mich ankommt. Sie hat dann mit ihrer Familie gesprochen. Jedenfalls mit dem Teil, der in den USA lebt. Sie hat sich da Unterstützung erhofft, aber nicht bekommen. Da sie eingesehen hat dass sie mich nicht umstimmen kann, ist sie nach nur 20 Tagen wieder nach Kuba geflogen und hat unser Kind seitdem nur noch per Videotelefonie gesehen.


    Ich konnte natürlich nicht sicher sein, wie mein Sohn das Weggehen seiner Mutter verkraftet. Aber er hat nur einmal einen Tag später gefragt "Wo ist Mama?" Ich habe geantwortet "Sie ist wieder nach Kuba geflogen." Er hat das nur mit einem "ok" quittiert und nie wieder gefragt.


    Seine Mutter ruft per Videotelefonie mindestens einmal pro Woche an um ihr Kind zu sehen. Er möchte das meist aber nicht. Manchmal redet er mit ihr, meistens aber nicht. Er versteckt sich dann, oder er spielt irgendwas und sagt "ich möchte nicht mit Mama reden" oder sagt einfach gar nichts. Ich weiss, das belastet ihn, aber ich möchte den Kontakt zu seiner Mutter aufrecht erhalten. Vielleicht muss ich das aber etwas einschränken.

  • Respekt, Cubanero, ich finde, du hast das gut gelöst. Bist der Mutter sehr weit entgegengekommen und hast um deinen Sohn gekämpft. Das ist bei der Distanz nicht so einfach. - Ja, die Mentalität ist eine ganz andere als hier. Als alemán ist man in ganz Lateinamerika sehr angesehen und begehrt. Was da neben der Liebe manchmal noch alles mitschwingt kann man sich gar nicht vorstellen. Ich habe es mehr als einmal miterlebt, dass Frauen sich schwängern ließen, um "versorgt" zu sein, indem sie den Mann durch ein Kind an sich binden. Viele -nicht alle!- Frauen ticken da gaaanz anders.
    Halt uns auf dem Laufenden, wie es dir und deinem Sohn ergeht. Alles Gute und salu2.

  • Cubanero, ich habe deine Geschichte durchgelesen. Du hast alles richtig gemacht meiner Meinung nach! Respekt!
    Ich wünsche deinem Kind und dir alles Gute im Leben. :)