Wie reagiere ich richtig

  • schreibe zum 1. mal hier und hoffe auf Hilfe.
    Habe eine Tochter 7 Jahre alt. Sie hat vor ca 4 Wochen erfahren das ich mich von Papa wohnlich trenne und sie mit mir von Norden nach Süden zu Oma ziehen wird. Sie konnte schon vorher sehr gut bockig reagieren.
    Oft habe ich das Problem das sie morgens Schwierigkeiten hat sich fertig zu machen. Da ist ihr die Hose zu eng das sie Bauchschmerzen bekommt, das Oberteil zu weit oder es ist ihr zu kalt zum aufstehen usw.
    Abends wenn sie ins Bett gehen soll findet sie kein Ende in dem was sie gerade macht ob es lesen ist malen oder spielen. Ich kann sie mehrmals auffordern mit zu kommen und sich fertig zu machen. Sie trotz so stark das ich sie schon ins Bad zerren musste. Oder sie haut um sich usw. Ich komme mir dann oft vor als würde ich gegen eine Wand fahren. Bis ich dann rumbrülle (was ich ja gar nicht will, das sage ich ihr auch). Sie beschimpft mich wie schrecklich ich als Mutter bin usw.
    Ich weiß nicht wie ich in diesen Situationen richtig handel ohne sie anzubrüllen und ihr Schaden zuzufügen.
    Nun ist es so das sie zwar gewaschen aber ohne Zähne geputzt zu haben im Bett liegt aber liebevoll Gute Nacht zu sagen dazu ist es leider nicht gekommen. Ich hab sie gebeten zu kommen sie kam aber nicht sondern legte sich ins Bett und schmolte und ich möchte sie so ungern ständig durch die Gegend zerren. Hoffe ihr könnt mir helfen

  • Ist es ein Wunder,dass deine Tochter trotzig reagiert?


    Sorry,aber ich finde es vollkommen verständlich.Für ein Kind ist eine Trennung seiner Eltern immer schwer.Egal in welchem Alter.Aber jetzt soll sie auch noch ihre gewohnte Umgebung und ihren Vater verlassen :kopf :wand Außerdem wenn ihr gemeinsames Sorgerecht hat,muß der Vater zustimmen.Und selbst wenn er zustimmen sollte,würde ich selbst stark in mich horchen ob ich es meinem Kind zumuten kann


    Ich hab es selbst hinter mir.Bin zwar nur 30km weggezogen,aber auch dies war nen harter Einschnitt im Leben meines Sohnes

  • Hallo Mona74,


    ich kann Dir sehr sehr gut nachfühlen.


    Mein Mann und ich haben uns im Januar getrennt, nachdem ich herausbekommen habe, dass er fast das ganze letzte Jahr eine neue Freundin neben mir hatte. Meine Kinder sind 6 und 10. Wir sind dann vor 4 Wochen aus unserem gemeinsamen Haus ausgezogen und mein Mann mit Freundin 8 Tage später in das Haus eingezogen. Das heißt, wenn die Kinder bei Papa sind, müssen sie in das Elternhaus in dem Papa mit seiner Freundin nebst Tochter wohnt und sie sich jetzt ein Zimmer teilen müssen.


    Mal ganz davon abgesehen, dass die Kinder noch nicht einmal in Ruhe anfangen konnten, sich mit dem Gedanken abzufinden, dass Mama und Papa nicht mehr zusammen sind, gibt es denn Papa ja jetzt nur noch im Gespann mit neuer Freundin. Ganz blöde Situation f. d. Kinder (von mir sprechen wir mal gar nicht)


    Die 6jährige hat alles zu beginn mit kindlicher Unbekümmerkeit gut aufgenommen. Doch in letzter Zeit häufen sich auch b. uns die Wutausbrüche. Sie schläft schlecht, motzt viel, bockt b. Hausaufgaben, Anziehen, etc., ist in der Schule besonders nach Papatagen unkonzentriert. Kein Wunder sie schläft sehr schlecht an Papatagen ein, weint viel, stellt viel Fragen, warum Papa nicht bei uns wohnt, warum das andere Kind ihr Zimmer hat und und und.


    Mein Neurologe/Psychologe sagte mir gestern erst noch, dass es für die Kinder ein echt traumatisches Ereignis sei und alles viel zu schnell gehen würde. Der Papa will die Kinder in seine neue Heile-Welt-Familie drücken und die Kinder können das alles nach so kurzer Zeit nicht verstehen und verarbeiten. Leider sehen das nur mein Arzt, Jugendhilfe, Caritas, Anwältin so. Der Papa meint es sei alles in Ordnung, weil die Kinder bei ihm kaum Auffälligkeiten zeigen. Das habe aber wohl damit zu tun, dass sie unterschwellig Angst haben, Papa ganz zu verlieren oder ihn zu verletzen.


    Ich glaube unsere Kinder müssen mit soviel Ängsten, Wut und Trauer und Gefühlen, die sie selbst nicht kennen und einschätzen können, klar kommen, dass es kein Wunder ist, dass sie solche Reaktionen zeigen. Ich habe mich an die Caritas-Erziehungsberatungsstelle gewandt und meine Kinder dort mit angemeldet. Ich hoffe, dass Ihnen evtl auch spielerisch, ein paar Sorgen und Ängste genommen werden können. Ich hoffe, dass der Papa vielleicht irgendwann versteht, wie sehr die Kinder gerade jetzt Zeit mit ihm brauchen um wieder eine Beziehung zu ihm zu bekommen.


    Vielleicht gibt es ja in Deiner Nähe eine ähnliche Beratungsstelle. Ansonsten versuche ich immer ruhig zu bleiben und die Kleine aufzufangen, ihr zu zeigen, dass ich immer für sie da bin. Sie sagt dann oft nach Bockanfall: "Jetzt hast Du mich gar nicht mehr lieb oder" Ich sage ihr dann immer, dass ich sie immer lieb habe, egal ob wir uns streiten oder vertragen, und dass ich immer für sie da bin. Und glaub mir das ist nicht immer einfach. Bin gestern mit schreiendem Kind, welches nicht in die Schule wollte, durchs Dorf gelaufen. Nicht schön. Aber ich glaube, die können im Moment nicht anders, weil sie selbst nicht wissen, was da alles passiert.


    Wünsche Euch alles Gute.
    Tanni

  • Hallo noch mal,
    ich muss vielleicht erwähnen ich bin damals von meiner Familie weggezogen wegen meines Mannes der schon zwei Kinder hatte.
    Wir hatte in den letzten Jahren viele Probleme gehen auch zur Eheberatung usw. Nun kam es das mein Mann die räumliche Trennung wollte. Da ich keine Familie hier im Norden habe und arbeiten gehen muss und mein Mann und ich es bisher alles mit der Organisation alleine bewältigt haben da auch von seinerseite niemand war der uns helfen konnte entschied ich mich wieder nach Süden zu ziehen damit ich arbeiten gehen kann und mein Kind ein geregeltes Leben hat. Hier oben würde der Papa auch ca 30 bis 45 Minuten von uns entfernt sein. Ich weiß das die Leidtragende meine Tochter ist deshalb ja die bitte um Hilfe damit ich sie richtig auffange und in solchen Fällen richtig reagiere und sie gut behandel.

  • Hast Du es schon mal bei einer Erziehungsberatungsstelle versucht? Eventuell wäre es auch gut, einen Therapeuten für die Kleine hinzuzuziehen.

  • Du willst sie nicht durch die Gegend zerren, tust es aber. :rolleyes2:


    Du willst sie nicht anbrüllen, tust es aber. :kopf



    Die Kleine macht nichts komisches. Entschuldige, aber nach dem was du uns zu lesen gibts, überdenke bitte DEIN Verhalten und suche DU dir Hilfe, aber tu deinem Kind den Gefallen und bring sie nicht zum Psychologen. Geh zu einer Beratungsstelle.

  • Was deine Tochter macht das machen viele Kinder in dem Alter. Meine auch jetzt noch mit 9.


    Das mit dem Umzug mag zwar toll für dich sein aber für Tochter sicher nicht. Hat man sich für ein Kind entschieden dann ist man nicht mehr alleine und kann nicht egoistisch denken. Jobs gibt es im Norden auch.
    Es ist ein Unterscheid ob es 30/45 Min sind oder mehrere Stunden.
    Wenn Du es dir aber leisten kannst den Umgang zu finanzieren dann sollte das ja kein Problem sein.
    Wenn ich nun aber von Flensburg zu Hamburg ausgehe dann ist das zwar auch Norden Süden aber eben nicht so weit. Von welcher Entfernung sprechen wir eigentlich.
    Wenn ihr gemeinsames SR habt dann darfst Du ohne Zustimmung sowieso nicht umziehen und mit den Argumenten wird dir (deinem Kind denn Du darfst alleine Umziehen wohin Du möchtest) vermutlich kein Gericht den Umzug gestatten.


    Zähneputzen ist wichtig und kann man mit dem Schock von Fauligen Zähnen behandeln. Danach immer sagen: Willst Du faulige Zähne?
    Bettgehen kann man behandeln idem es immer die gleiche Zeit ist. Meine muss schon um 20 Uhr beginnen sich Bettfertig zu machen. Ist sie das darf sie bis kurz vor 21 Uhr machen was sie will. Ist sie das nicht dann ist früher SChluß.

    Einmal editiert, zuletzt von vatertochterduo ()

  • Ehrlich, ich finde das ein ganz normales Verhalten für eine 7jährige! Schon ohne Trennungstrauma sind die in dem Alter doch so drauf, mit Trennungstrauma und der Vorstellung nun auch noch alles andere zu verlieren, finde ich das nicht wirklich erstaunlich. Meine hat mich getreten und ist vor mir weggelaufen als ich ihr das erste Mal gesagt habe, dass wir aus dem Haus raus müssen - irgendwann. Das ist jetzt ein paar Monate her, wir sind immer noch im Haus, aber auf Wohnungssuche. Es ist immer noch schwer für sie, aber ich konnte ihr auch ein paar Vorteile von einer neuen Wohnung vermitteln. Sie kann sich ihr Zimmer anders streichen, umstellen, neu dekorieren, ich habe etwas mehr Zeit, weil ich nicht mehr 150 qm + Garten in Ordnung halten muss usw.. Darauf freut sie sich jetzt, aber sowas braucht Geduld - für Kinder, die ja noch nicht vorrausschauend leben, kommt das doch alles wie ein Schock. Gib ihr Zeit und überleg dir gut, ob du sie wirklich aus dem gewohnten Umfeld jetzt schon rausreisst. Hast du überhaupt schon einen Job?


    Andere Variante wäre ja, sie bleibt bei Papa und du ziehst alleine um. Also, ich kann nur von meiner Tochter sprechen und für sie ist es schon der Alptraum nur in den Nachbarort zu ziehen. Bei deiner käme ja noch ein Schulwechsel dazu. Wenn es nach meinem Noch-Mann ginge, müsste ich das auch in Erwägung ziehen. Mach ich aber nicht, denn das würde sie nicht mehr verkraften im letzten Schuljahr auch noch in einer anderen Schule anfangen zu müssen.

    Einmal editiert, zuletzt von Frau Zausel ()

  • Mag sein das da momentan einiges mit reinspielt ,aber im Grunde ist ihr Verhalten altersgerecht. Ungefähr alle 7 Jahre endet eine Entwicklungsstufe.Mit 7 ist man kein Kleinkind mehr,mit 14 Jugendlicher und mit 21 erwachsen.Und entsprechend jeder Stufe möchte man behandelt werden.

  • Ich schließe mich den Vorrednern an: deine Tochter verhält sich alters- und situationsgemäß. Auch wenn es dir im Moment schwer fallen mag, versuche dich in die hinein zu versetzen. Was sie im Moment braucht sind Geduld, Konsequenz und ganz viel Liebe und Geborgenheit. Sie müssen wissen, dass sie von dir und ihrem Papa geliebt wird!
    Für deine kleine bricht wahrscheinlich gerade die Welt zusammen, das musst du verstehen!