Hartz4 und Nebenjob, wieviel darf man behalten?

  • Muckel kommt auf den Job an... In manchen Jobs wird man durch einen vorherigen Minijob eher "runtergestuft", vor allem gehaltstechnisch.

  • Also ich weiss bei Hartz4 Empfängern nur, dass sie 100e dazu verdienen dürfen ohne das denen etwas angerechnet wird. Und 165€ bei Arbeitslosen. Oder hat sich das jetzt geändert, weil man ja auch 450€ jetzt als Minijob hinzuverdienen darf?

    Das Herz hat seine Gründe, die der Verstand nicht kennt

  • nein, die Sätze haben sich nicht geändert.
    165 Euro zuzügl. Fahrtkosten 0,30 Euro je Kilometer... bei ALG I


    und 100 zuzügl. Fahrkosten und 20 vom Restbetrag bei ALG II


    lg
    Kila

    Homo homini lupus est


    Gott vergibt, ich nicht

  • aber ich Ärger mich wenn ich jeden Tag arbeite gehe und andere für "nur" 160 mehr nicht arbeiten gehen.


    Sieh es mal so:


    Freu Dich, dass Du Arbeit hast, es kann genauso gut Dich treffen. Ich ärgere mich nicht, dass ich jeden Tag arbeiten gehe. Denn ich weiß, dass diejenigen in unserer Gesellschaft, die verarmt sind - auf jeden Fall die Mehrheit von ihnen - viel lieber arbeiten gehen würde, bzw. bei der Arbeit soviel verdienen können, dass es ausreicht zum Lebensunterhalt.


    Einige Menschen finden keine Arbeit, obwohl sie sich bemühen. Das kann verschiedene Gründe haben. Bestimmt jeder von denen würde tausendmal lieber einer Arbeit nachgehen, als zum Jobcenter zu gehen. Diese Menschen leiden. Wir kennen die individuelle Situation von Einzelnen nicht. Aber wir kennen die Situation auf dem Arbeitsmarkt und die ist seit langer Zeit sehr schlecht. Man sollte nicht vorschnell urteilen. Wenn jemand 160,- € behalten darf aber Fahrtkosten und Kinderbetreuung diesen Betrag übersteigen, hat er noch weniger als das WEnige, was er vorher hatte und es ist absolut nachvollziehbar, dass jemand einen solchen Job ablehnt, denn das wäre existenzgefährdend.

  • Vor allem sollte man bedenken, zu welchen Konditionen der Arbeitgeber einstellt, bei dem man den 400€-Job macht.
    160€ mehr im Monat kann man wenig oder viel finden, aber wenn ein ALGII-Empfänger dafür bspw. 80 Std. im Monat arbeitet, dann kriegt er sehr wenig Stundenlohn, und der Arbeitgeber tut ein vermeintlich gutes Werk, in Wirklichkeit beutet er aber den Arbeitnehmer aus.
    Doch aufgrund mancher Meinungen wie hier gelesen läßt man sich das gefallen ...


    Klar, zusammengerechnet mit den Leistungen des JC mag es ordentlich erscheinen, für 80 Std. Regelleistung + Miete + 160€, aber man sollte schon überlegen, wer sich hier am meisten "gesund stößt auf Kosten anderer".

    ... Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.
    (Mahatma Gandhi)


    Es sind nicht die großen Katastrophen, die uns fertigmachen ... Das Herz bricht still zwischendurch an einem schönen klaren Tag.

  • Die ganze Diskussion ist doch völliger Blödsinn!


    Es geht nicht darum was Du behalten darfst, sondern was du an Sozialleistungen zusätzlich bekommst. Das ganze muss man andersrum sehen. Wenn Dein Einkommen nicht zum Lebensunterhalt reicht, hast Du ein ANRECHT darauf Sozialleistungen zu beantragen. Gehst Du arbeiten wird deine Einkommen angerechnet bis auf die Freibeträge.


    Die ersten 100 Euro sind der Grundfreibetrag, darüberhinaus immer vom Brutto sind anrechnungsfrei


    20 % von 101 - 1000 Euro
    10 % von 1001 - 1200 Euro (mit Kind bis 1500 Euro)


    das macht maximal 330 Euro anrechnungsfreies Einkommen.


    Hinzukommen noch Versicherungspauschale 30 Euro
    und Fahrtkosten, sofern das Einkommen über 400 Euro ist.


    Außerdem kommst Du in den Genuss andere Hilfen zu beantragen, die anderen nicht zustehen.


    Wie zb. Bildungspaket, Übernahme der Klassenfahrt und Umzugsbeihilfen, Erstausstattung uvm.


    Das 450 Eurojobs meist die reinste Ausbeutung sind und die Sozialkassen schädigen ist ein anderes Thema (teils ja schon Halbtagsjobs)

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    Die Vergangenheit fallen lassen. Die Gegenwart leben und die Zukunft auf sich kommen lassen...
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    Einmal editiert, zuletzt von RobertK ()


  • Ja, diese Berechnung haben wir vor ein paar Jahren auch gelernt. Die Erfahrung zeigt, dass selbst die Ämter da nicht durchsehen und die "Freibeträge" frei berechnet werden. Zudem wechseln ständig die Sachbearbeiter, weil die meist nur 2-Jahres-Verträge haben.


    Die meisten in 400,-€ Jobs würden gern Vollzeit arbeiten. Es gibt nun mal nicht genug Jobs in Vollzeit bzw. werden die durch zwei 400,-€-Jobs ersetzt.

  • Zitat

    RobertK
    Es geht nicht darum was Du behalten darfst, sondern was du an Sozialleistungen zusätzlich bekommst. Das ganze muss man andersrum sehen. Wenn Dein Einkommen nicht zum Lebensunterhalt reicht, hast Du ein ANRECHT darauf Sozialleistungen zu beantragen.


    Viele AG ruhen sich aber auf dem sozialen Kissen aus und sagen, der AN bekommt nur den und den Lohn und kann sich doch den Rest aufstockend beim Amt holen, wenn es nicht reicht. Dann säuselt er bei entsprechender Kenntnis noch von den zusätzlichen Dingen wie Bildungspaket usw., und der AN ist überglücklich über den unterbezahlten Job und der AG läßt die Steuerzahler quasi für sich zahlen in Form von aufstockendem ALGII, weil er selbst am Lohn spart.
    Umgekehrt wird der AN zu jedem Job gezwungen, wenn er nur paar € weniger vom JC bekommt dadurch, anstatt das JC evtl. die Kompetenz hätte, dem AG auf die Noten zu schauen und einen anderen Lohn fordern zu dürfen, der nicht ganz so niedrig ist ...
    Ich finde nicht, dass man das bei so einer Diskussion ausblenden sollte.


    Zitat

    Hinzukommen noch Versicherungspauschale 30 Euro


    Die sind in dem Freibetrag von 100€ bereits drin. Nix hinzukommend. ;)

    ... Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.
    (Mahatma Gandhi)


    Es sind nicht die großen Katastrophen, die uns fertigmachen ... Das Herz bricht still zwischendurch an einem schönen klaren Tag.

  • ALG 2 und absolutes existensminimum ? es gibt soviele die am ende des monats mehr raus haben als einer der vollzeit arbeiten geht und da läuft hier in deutschland was ganz gewaltig falsch. Klar gibt es welche die wirklich daran zu kanppern haben und am ende des monats nichts mehr da ist aber viele ruhen sich doch darauf haus haben etlichte Haustiere und rauche wie ein schornstein da würde bei mir auch das konto in die roten zahlen rutschen
    es gibt soviele stellen auf 400 euro basis wo man sich was dazu verdienen kann und die chance erheblich steigt aus hartz rauszukommen aber viele sind sich zu schade für solche arbeiten und das regt eben auf wir steuerzahler leben heute am existensminimum :wand

  • Also, ich sags ganz offen, ich hab meine jetzige Stelle über einen 1-Eurojob bekommen. Von der Tatsache das vom FORDERN und fördern nicht viel Veto einlegen kann: Wohl hab ich mich dabei nicht gefühlt. Denn ohne Frage wurde das von AG, hier: ÖD, gnadenlos ausgenutzt. Das ganze System stinkt.
    Aber was willste machen :frag? Mehr als ein trockenes "Gehört nicht zu meinem Aufgabenbereich." als es mir dann doch zu kess wurde, dürfte ich mir nicht erlauben.


    @Poseidon
    Mannomann. Das kommt ja schnittfrisch vom Stammtisch. Jetzt fehlt noch die spätromische Dekadenz die der Westerwelle gedroschen hat und der Ball ist rund :rolleyes2:

    Einmal editiert, zuletzt von Raanan ()

  • ALG 2 und absolutes existensminimum ? es gibt soviele die am ende des monats mehr raus haben als einer der vollzeit arbeiten geht und da läuft hier in deutschland was ganz gewaltig falsch. Klar gibt es welche die wirklich daran zu kanppern haben und am ende des monats nichts mehr da ist aber viele ruhen sich doch darauf haus haben etlichte Haustiere und rauche wie ein schornstein da würde bei mir auch das konto in die roten zahlen rutschen
    es gibt soviele stellen auf 400 euro basis wo man sich was dazu verdienen kann und die chance erheblich steigt aus hartz rauszukommen aber viele sind sich zu schade für solche arbeiten und das regt eben auf wir steuerzahler leben heute am existensminimum :wand


    Poseidon, wo hast du denn den Quatsch her?
    Wenn Du zu wenig verdienst, hast Du die Möglichkeit Sozialleistungen in Anspruch zu nehmen. Wohngeld, Kinderzuschlag oder ergänzende Leistungen nach SGBII (HARTZIV). Weniger als ein Leistungsbezieher kann man nicht haben. Diesem Quatsch wurde schon damals dem Westerwelle zum Verhängnis...


    Das einzig vernünftige wäre die Minijobs endlich wieder auf die 15 Stunden Wochengrenze herunterzufahren (so war es mal bis 2003) damit wieder mehr Personen in ein Sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis kommen. Damit sprudelt wieder genügend Geld in die Sozialkassen und aus einen Minijob wird schnell wieder ein Halbtagsjob. Ebenso muss dringend ein Mindestlohn her, welchen mittlerweile fast alle europäischen Länder zahlen.


    Aber nein, alle Bundestagsparteien außer die Linke haben im Bundestag und Bundesrat der kontraproduktiven Erhöhung auf 450 Euro zugestimmt. Hier vor Ort arbeiten Studentenaushilfen im Handel teils 20 Stunden in der Woche für 450 Euro. Wichtige Halbtags- oder Vollzeitstellen sind besonders im Handel verloren gegangen aufgrund dieser Unsitte. In der Fleischindustrie arbeiten die Leute sogar noch mehr für 450 Euro. 25 Stunden sind da keine Seltenheit.

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    Die Vergangenheit fallen lassen. Die Gegenwart leben und die Zukunft auf sich kommen lassen...
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