HIIIILLFE!!! Meine Frau will meinen Sohn "therapieren" lassen!!!

  • Hallo zusammen.


    Der eine oder andere kennt meinen Fall ja vielleicht. Ich hab´s hier mal dargelegt:


    Jetzt hat es mich auch erwischt......


    Jetzt habe ich seit gestern ein neues Problem. Der Trainer meines Sohns hat mich gestern auf einen
    deutlich erkennbaren Leistungseinbruch hingewiesen. Darauf hat er meine Frau auch beim abholen angesprochen.


    Sie hat dann erzählt das er auch zuhause sehr verändert ist. Rebellisch, leicht reizbar, unfreundlich und so garnicht in der
    Lage zu einem miteinander beizutragen. Auch aus der Schule kämen Meldungen, die ich allerdings als eher lächerlich ansehe,
    er wirft mit Schneebällen, rauft sich gerne und nimmt immer drei Stufen der Treppe auf einmal. Na und???? Er ist 9!!! Jahre alt und
    mitte dritte Klasse. Das ist für mich nicht Verhaltensauffällig.


    Wie auch immer, kurz für die, die die Vorgeschichte nicht kennen, meinen Kindern wurde am Tage meines Auszugs der neue Freund und dessen
    Kind vorgesetzt. Und das ist wortwörtlich zu verstehen. An dem Tag als ich gehen musste ist der Abends eingezogen. Fakt ist, mein Sohn mag
    den Freund meiner Frau nicht und ist lieber bei mir. Und, weil er eben nicht so funktioniert wie meine Frau das will und er die neue heile Famile
    boykottiert, will sie ihn nun in eine Therapie stecken.


    Und das macht mir große Sorgen. Ich habe mit einer befreundeten Familientherapeutin gesprochen und die sagt das man damit das falsche
    Zeichen setzt. Man signalisiert den Kindern wohl das mit ihnen etwas nicht stimmt und schadet ihnen mehr als man ihnen hilft.


    Meine Frage ist jetzt, kann ein Elternteil so eine "Therapie" ohne Wissen und/oder Zustimmung des anderen, sorgeberechtigten Elternteil einleiten?
    Oder muss dazu meine Einwilligung vorliegen?


    Eins vorweg, ein vernünftiges Gespräch ist mit der Mutter völlig ausgeschlossen. Die steht vollkommen unter der Kontrolle ihres Freundes.


    Bitte gebt mir Ratschläge. Ich bin wirklich in Sorge.



    Danke

  • Meine Frage ist jetzt, kann ein Elternteil so eine "Therapie" ohne Wissen und/oder Zustimmung des anderen, sorgeberechtigten Elternteil einleiten?
    Oder muss dazu meine Einwilligung vorliegen?


    Das ist wie immer sehr schwammig im Gesetz formuliert. Die Zustimmung beider sorgeberechtigter Eltern ist immer dann notwendig, wenn die Entscheidung entscheidende Auswirkungen auf das (spätere) Leben des Kindes hat. Das würde ich persönlich bei einer Verhaltenstherapie bejahen und somit deine Zustimmung als notwendig erachten. Ob das ein Familienrichter auch so sähe, ist wie immer vom Richter selbst abhängig - die Einen entscheiden so, die Anderen so.

  • An dem Tag als ich gehen musste ist der Abends eingezogen.


    Kenne ich...


    Auch aus der Schule kämen Meldungen, die ich allerdings als eher lächerlich ansehe, er wirft mit Schneebällen, rauft sich gerne und nimmt immer drei Stufen der Treppe auf einmal. Na und???? Er ist 9!!! Jahre alt und mitte dritte Klasse. Das ist für mich nicht Verhaltensauffällig.


    Sehe ich auch so.


    Fakt ist, mein Sohn mag den Freund meiner Frau nicht und ist lieber bei mir.


    Würde er denn bei dir leben wollen?


    Und, weil er eben nicht so funktioniert wie meine Frau das will und er die neue heile Famile boykottiert, will sie ihn nun in eine Therapie stecken.


    Gehirnwäsche bzw. Konditionierung. Mehr fällt mir dazu nicht ein.


    die sagt das man damit das falsche Zeichen setzt. Man signalisiert den Kindern wohl das mit ihnen etwas nicht stimmt und schadet ihnen mehr als man ihnen hilft.


    Sehe ich auch so.


    Meine Frage ist jetzt, kann ein Elternteil so eine "Therapie" ohne Wissen und/oder Zustimmung des anderen, sorgeberechtigten Elternteil einleiten? Oder muss dazu meine Einwilligung vorliegen?


    Eine Therapie ist nach meinem Empfinden eine längerfristige medizinische Behandlung und Angelegenheit mit erheblicher Bedeutung für das Kind. Daher sehe ich das als Sache des gemeinsamen Sorgerechts und damit eine Sache bei der du mitzubestimmen hast sofern du Sorgerecht hast.

  • Meinst du nicht, dass eine Therapie dem Kind nur zu Gute kommen könnte?


    Meinst du nicht, dass es sein könnte, dass das Kind seine "Unzufriedenheit mit seiner Umwelt" über sein Verhalten ausdrückt? Wobei ich dieses geschilderte Verhalten nicht für besondern auffällig halte.


    Weshalb macht es dir Sorgen wenn dein Kind zum Therapeuten geht?


    Vielleicht weil das Kind seiner Meinung nach nicht therapiebdürftig ist sondern lediglich der eine oder andere Umstand geändert werden müsste?


    Selbst wenn das ganze Verhalten eures Sohnes an deiner Frau liegt kann es doch nur gut sein wenn er Hilfe bekommt, der Therapeut der Mutter vielleicht aufzeigt was SIE anders machen kann/muss.


    Wenn KM etwas anderes machen muss weil sie etwas falsch macht, dann soll halt KM in Therapie gehen.

  • Viele Kinder machen eine Therapie, wenn die Eltern sich trennen. Das ist überhaupt nichts schlimmes. Sie wird ein Gespräch mit dem Psychologen führen und der wird ihr dann sagen, dass das Verhalten des Sohnes nicht auffällig ist. Zumindest nicht das, was du beschrieben hast. Du solltest von dem Gedanken weg kommen, dass es was ganz dramatisch schlimmes ist. Damit suggerierst DU dem Kind, dass etwas nicht stimmt.


    Ich war mit meinen Jungs nach der Trennung auch beim Psychologen. Wir sind nämlich auch ausgezogen und tagsdrauf wohnte dann da die Neue mit ihren Kindern und unsere Kinder hatten das so hin zu nehmen. Klar, dass Kinder mit sowas Probleme haben. Es ist dann auch egal, wie nett oder aufmerksam der neue Partner ist, die Situation ist für die Kinder einfach ätzend.


    Ich würde das mit der Therapie entspannt sehen, würde aber auch darüber nachdenken, ob es möglich ist, ob euer gemeinsames Kind bei dir lebt und zu der Mutter dann eben alle 14 Tage ein WE geht. So kann der Junge sich erstmal mit der Tatsache abfinden, dass die Eltern sich getrennt haben und sich langsam an den neuen Partner der Mutter annähern.

  • Hallo
    von mir ein JEIN


    Bei einer stationären Therapie ist bei gemeinsamen Sorgerecht eine Unterschrift von Dir zwingend.
    Bei ambulanter Therapie die z.B. nur einmal Wöchentlich stattfindet, eher nicht bzw. fragen die Therapeuten danach.
    Aber ich denke, einen Therapeuten kann Deine EX nicht vera....
    Von daher sehe ich auch keinen Schaden darin.

    Sei einfach Du selbst, alle anderen gibt es schon

    Einmal editiert, zuletzt von Micha67 ()

  • Wenn ihr gemeinsames Sorgerecht habt, dann darf eine Psychotherapie und eine psychologische Diagnostik nur durchgeführt werden, wenn die ausdrückliche Einwilligung beider Eltern vorliegt. Es gibt hierzu meines Wissens auch entsprechende Gerichtsentscheidungen.


    Wenn du mit einer Psychotherapie des Kindes nicht einverstanden bist, dann kannst du einer Behandlung sicherheitshalber beim vorgesehenen Psychologen/Psychiater auch widersprechen, eine psychologische oder psychiatrische Diagnostik und Behandlung darf dann nicht durchgeführt werden.


    Wie jeder therapeutische Eingriff haben auch Psychotherapien zum Teil erhebliche unerwünschte Wirkungen/Nebenwirkungen. Es muss also gute Gründe geben eine Psychotherapie bei einem Kind durchführen zu lassen, mit klaren Zielvorstellungen (was beeinträchtigt das Kind so erheblich, dass eine gezielte Therapie, die bei solchen Problemen einen wissenschaftlich nachgewiesenen Nutzen hat, angewandt werden muss?).


    Wenn ein 9-jähriges Kind 3 Treppenstufen auf einmal nimmt, dann sollte das allerdings dringend tiefenpsychologisch 1 - 2 Jahre lang aufgearbeitet werden. Wenn es tatsächlich sogar zu Schneeballwürfen gekommen ist, dann werden 1 - 2 Jahre wohl kaum reichen ..... :D

  • Ein systemischer Therapeut - also einer der das Kind im Zusammenhang mit seiner Umwelt wahrnimmt - wäre doch eine tolle Sache.


    Vielleicht würde der KM und NEXT ein paar Regeln für kindgerechtes Verhalten vermitteln :strahlen

  • also bei einer Therapie müssen beide Sorgeberechtigte einverstanden sein.


    Ich hatte "damals" auch eine Therapie für Zwergnase organsiert, allerdings weil das von der Gutachterin, die das gerichtl. bestellte famlilienpsychologische Gutachten erstellt hat, das dringend empfohlen hat. Der Vater wurde von mir informiert, welche Therapeutin ich warum ausgewählt habe, aber er hat nicht unterschrieben, erst als wir wegen anderer Sache wieder vor dem Gericht standen, wurde er aufgefordert den "Therapievertrag" zu unterschreiben. Das hat er dann auch getan. Da lief die Therapie aber schon ca. 3 Monate.


    Also es geht auch nur mit einer Unterschrift, obwohl die zweite eigentlich zwingend erforderlich ist!!

    Meine Finger sind offensichtlich immer schneller oder langsamer?? (wer weiß das schon??) als meine Gedanken, daher seht mir die Rechtschreibfehler (Flüchtigkeitsfehler) nach oder malt sie bunt an :blume


  • :daumen
    @3erPapa: da bin ich mal ganz deiner Meinung!

    _________________________________________________________________________
    keks3


    life is a tale told by an idiot, full of sound and fury, signifying nothing (shakespeare)
    'Does anybody remember laughter?' (R.P.)

  • Hallo,



    Ich finds nicht gut. Auch wenn es dem Sohn helfen könnte, wird ihm erstmal vermittelt, dass etwas mit ihm nicht stimmt. Er hat ein Problem, das behandelt werden muss. Auch wenn die KM dann Tips oder dergleichen bekommt, es läuft alles auf dem Rücken des Sohnes ab.



    Dabei scheint er nur gegen die plötzlichen Veränderungen in seinem Leben zu rebellieren. Er zeigt mit seinem Verhalten, dass er mit der Situation nicht einverstanden ist, überfordert ist und etwas gewaltig schief läuft.


    Dein Sohn wird hier zum Instrument gemacht, zum Problem, der die heile Familienidylle stört.


    Ich würde mich da auch wehren, wenn es um mein Kind gehen würde. Warum muss das Kind es ausbaden, wenn die Mutter einiges falsch macht?


    Zudem find ich das Verhalten deines Sohnes auch nicht auffällig.




    Lg


    Aramee

  • Ich würde das pragmatisch sehen, wie im Berufsleben:


    Wenn eine bunte Sau durch's Dorf getrieben wird, solltest Du auf der ersten jubelnd mitreiten - dann kannst Du zumindest etwas die Richtung bestimmen.





    Meine Erfahrungen sind ambivalent:


    Bei mir war es ähnlich, KM hat wegen Nichtigkeiten eine "Behandlungsnotwendigkeit" entdeckt, ich hielt das für ziemlich konstruiert und eher als taktisches Mittel für eine Argumentation vor Gericht (a la "das Kind ist in Behandlung, das beweist, wie belastend KV ist...). Wehren kann man sich gegen einen Behandlungswunsch aber eh nicht sinnvoll, also habe zugestimmt und aktiv mitgewirkt - dem Kind schadet es ja nicht.



    Letztlich ist es genau so gekommen, wie ich anfangs befürchtete, nach einer Weile kam aus dem Blauen eine Klage, die vor allem auf dem Fakt der kinderpsychologischen Behandlung aufbaute, nach dem Motto "Wo Rauch ist, ist auch Feuer". Aber gegen sowas kann man sich sowieso nicht wappnen, und wäre es nicht die Behandlung gewesen wäre die Klage mit irgendeiner anderen Begründung gekommen.
    ABER: Die Kinderpsychologin selber hat sich sehr neutral und objektiv verhalten. Sie hat sich nicht in den Film von KM einspannen lassen. Sie hat KEINE Behandlungsnotwendigkeit des Kindes gesehen, sondern vor allem ELterngespräche geführt (also eigentlich uns behandelt). Kind ist gerne zu ihr gegangen und die Psychologin hat durchaus auch positiv auf KM eingewirkt. Und darüber bin ich im nachhinein ganz froh: Kind hätte sie nicht gebraucht, aber KM hat die Kinderpsychologin ganz gut getan. Und deswegen sind meine Erfahrungen (doch noch) durchwachsen und nicht schlecht .




    Also sie's nicht ganz negativ, Kinderpsychologin schadet Eurem Kind ja nicht. Und Psychologen sind in der Regel auch professionell genug, um sich nicht in Elternkonflikte einspannen zu lassen, hier hast Du auch nichts zu befürchten.

  • Warum wird Therapie immer als Schwäche gesehen??


    Dem Kind kann es nur nutzen, wenn er eine neutrale Vertrauensperson an die Seite bekommt.


    Du kannst die Therapie übrigens verhinden, da Dein Einverständnis erforderlich ist.
    Das kann aber auch negativ für Dich ausgelegt werden.


    Was hälst du davon, wenn du der Therapie grundsätzlich zustimmst, den Therapeuten aber mit aussuchen möchtest.

  • huhu,


    schlag deiner Ex doch mal vor, dass SIE eine Therapie machen sollte, da sie da ja offensichtlich was falsch macht. (kleiner Scherz, besser nicht, da das die Situation mit Sicherheit nicht entspannt)


    und nein das Verhalten deines Zwerges ist nicht seltsam, sondern eines 9 jährigen angemessn.
    Wenn ihr das Kind wirklich therapieren lassen wollt, ist es ganz wichtig, dass er NICHT das Gefühl bekommt, dass mit ihm irgendwas nicht stimmt (wie oben schon gesagt wurde)




    LG,
    Raga

  • Eine systemische Familientherapie schadet definitiv keinem!! Damit wird man Dich auch miteinbeziehen und wirklich auf das ganze System der Familie sehen...ich finde, dass man Therapien nicht gleich verteufeln sollte, solange alle miteingeschlossen werden und das ist bei einem 9 jährigen Kind doch immer so....mir scheint fast, als würde in unserer Gesellschaft oft immer noch Therapien als etwas Unnützes angesehen, statt die Chance dahinter zu sehen, die diese bringen kann.....schade.....

  • Nimm´s nicht so schwer, nach einer ausführlichen Anamnese, schickt euch der kompetente Jugendpsychiater wahrscheinlich zur Mediation, statt das Kind zu therapieren ;) . Und damit hättet ihr sehr wahrscheinlich sehr viel gewonnen.

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • eine Familientherapie wär wahrscheinlich kein Fehler, aber so wie ich den TE verstanden habe, soll der Zwerg alleine therapiert werden

  • Würde man meinem Söhnchen mit den Worten 'Psychologe', 'Therapie' etc. kommen, er würde sofort dichtmachen, und so war er schon immer.
    Er ist übrigens völlig normal und altersentsprechend wild. Ein Neunjähriger kann ganz schön wild sein, das ist sowas von normal.
    'Mein KV' wollte ihm ständig irgendwelche inneren Konflikte einreden, dabei ist es der KV, der echt einen Schatten weg hat. Aber Projektion seiner eigenen Schwächen war schon immer seine Stärke.
    Ich werde jedesmal ganz arg stinksauer, wenn Erwachsene an eigentlich völlig normalen Kindern rumtherapieren und sie zum 'Psychologen' schicken wollen, obwohl es so oft an den Umständen liegt - für die die Erwachsenen verantwortlich sind! Wir sogenannten Erwachsenen sollten immer erstmal uns selbst hinterfragen, in Vorleistung treten, und Ursachen bei uns selbst suchen und bei uns selbst anfangen, was zu verändern. Ich bin sicher, in den allermeisten Fällen liegen die Gründe wenn was schief läuft, beim Erwachsenen, jedenfalls nicht beim Kind.
    Und als Lesetipp wers noch nicht kennt: Jesper Juul.

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    keks3


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