Belohnung fürs Zeugnis?

  • ich gehe auch nur täglich zum job, weil mein lohn, der monatsscheck davon abhängig ist. meine tochter geht auch oft nur zur schule, weil es eine schulpflicht gibt. sie bekommt wöchentlich taschengeld, weil sie hingeht. ich bekomme zweimal im jahr eine zusatzzahlung. meine tochter auch, am zeugnistag. da gibt es dann einen größeren wunsch erfüllt. die summe unterscheidet sich danach, was sie gerade braucht, mal ein fahrrad, mal eine federtasche, mal ein buch, mal ein schulrucksack....


    das bemühen und anstrengen, die erfolge, egal welcher art, belohne ich anders.

  • Offensichtlich völlig unpädagogisch führe ich bei meinem Kids weiter, was meine Eltern getan haben: nach Noten gestaffelte Beträge. Und zusätzlich habe ich eingeführt, zu Ferienbeginn lecker essen zu gehen.


    Ehrlich: das Argument, damit würde man dem Kind beibringen, sich nur wegen dem Geld anzustrengen, ist doch Quatsch. Soooviel Geld gibt bestimmt niemand, dass das DER Anreiz ist, sich ein Schulhalbjahr lang anzustrengen und zu lernen. Und andererseits finde ich auch, dass es okay ist, sich AUCH wegen einem finanziellen Anreiz anzustrengen.


    Neben dem verbalem Lob ist das halt eine zusätzliche Form der Anerkennung von Leistung. Finde ich weder schlimm noch materialistisch, sondern einfach: realistisch.

  • wir gehen Freitag Abend legga Essen.


    die Kleine (14) bekommt ein Stoff-Paket geschenkt mit passendem Garn, da sie sich Utensilos und zwei Kissenhüllen nähen möchte
    die Große (16) bekommt eine weitere Staffel von Sex and the City und ein Top


    sinnvolle Dinge bilde ich mir ein :lach

  • Aber mal an die, die nach Noten staffeln: Es gibt auch Kinder, die können sich noch so anstrengend und büffeln ohne Ende in manchen Fächern. Ist das nicht ein bisschen unfair?


    Da ist dann vielleicht eh schon jemand enttäuscht, weil er nicht erreicht hat, was er wollte und dann kommen noch die Eltern und sagen: Tut mir leid Schatz, aber du weißt ja, für eine 4 gibt es nichts ( oder gar noch härter, ab einer 4 bekommen wir etwas von dir).


    Ich finde, wenn überhaupt, sollten die Bemühungen belohnt werden und nicht das Ergebnis, das demotiviert doch sonst total. Und es sind und bleiben Kinder, daher fände ich dasArgument, im Arbeitsleben zählt auch nur das Ergebnis auch nicht kindgerecht.


    LG,


    Borte

  • Da ist dann vielleicht eh schon jemand enttäuscht, weil er nicht erreicht hat, was er wollte und dann kommen noch die Eltern und sagen: Tut mir leid Schatz, aber du weißt ja, für eine 4 gibt es nichts ( oder gar noch härter, ab einer 4 bekommen wir etwas von dir).


    Also ich denke, dass man das natürlich berücksichtigt. Bei uns gibt es für eine 4 z.B. nix mehr. Hätte ein Kind aber mal eine 5 gehabt und sich reingehangen, dass es eine 4 wird, würde ich das selbstverständlich anerkennen loben und sagen:"Kind, Du weißt ja, für eine 4 gibt es nix. Aber in diesem Fall gibt es als Anerkennung für Deine Arbeit und Dein Durchhaltevermögen Betrag x."


    Ich denke nicht, dass das soooo unflexibel gehandhabt wird. Und das jemand für eine schlechte Note etwas abgeben muss, höre ich zwar auch zum ersten Mal, gehe aber davon aus, dass das Leistungsvermögen des Kindes dabei berücksichtigt wurde und das unter dem Gesichtspunkt geschieht, dass Noten unterhalb eines bestimmten Levels in der Regel nicht vorkommen.


    Man kennt doch sein Kind und seine Stärken und Schwächen.

  • Bei uns gibt es auch was und zwar nicht zu knapp. Der Große hat eine Absprache mit seinem Vater pro 1 gibt es so und so viel und pro 2 so und so viel und ab 3 nichts mehr. Der bekommt teilweise bis zu 200 € dann von seinem Vater. Aber er strengt sich nicht wegen des Geldes an. Er ist allgemein sehr ehrgeizig aber klar, über das Geld freut er sich



    Der Kurze hat keine Absprache mit seinem Vater.
    Er hat auch nie eine 1 im Zeugnis oder eine 2.
    Der wird ziemlich kurz gehalten. Was ich zwar doof finde, aber es geht mich nichts an.
    Aber er bekommt auch immer was von seinem Vater. Da gibt es nur keine klaren Absprachen.

    Oma und Opa geben auch ein bisschen was

    Von mir bekommen sie kein Geld. Ich freue mich über ihre Zeugnisse und vor allem reden wir darüber. Ich sehe, wer sich wo angestrengt hat. Essen gehen oder sowas ist keine Belohnung bei uns. Das machen wir auch so oft genug.


    Strafen gibt es aber keine. Weder für eine 4 noch für eine 5 oder 6.


    Ach, und das Kinder dann mangelhafte Zivilcourage entwickeln könnten, halte ich für Humbug. Meine Kinder setzen sich ein, wenn sie irgendwo Unrecht mitbekommen. Es dreht sich zwar überwiegend dabei um Tiere, aber ich sehe, dass sie ihre Umwelt wahr nehmen. Und da fragen sie auch nie: "Was bekomme ich dafür?"

  • Da ist dann vielleicht eh schon jemand enttäuscht, weil er nicht erreicht hat, was er wollte und dann kommen noch die Eltern und sagen: Tut mir leid Schatz, aber du weißt ja, für eine 4 gibt es nichts


    Ich mache das generell am Noten-Durchschnitt fest und in dem wirkt sich die eine (oder auch zwei) Vier in einem Fach das nicht so liegt recht wenig aus. Der Unterschied zwischen bspw. 2x sehr gut, 5x gut und 6x befriedigend zu 2x sehr gut, 5x gut, 4x befriedigend und 2x ausreichend ist mit 2,73 zu 2,91 nicht wesentlich.

  • Viel schwieriger finde ich es, bei schlechten Noten zu reagieren. Man kann dem Kind nicht sagen, dass es es hätte besser machen sollen, weil es ja selbst enttäuscht ist. Meine Violetta kommt nach den Sommerferien in die erste klasse. Ich bin gespannt und freu mich, habe aber auch einwenig bammel. Man will ja alles richtig machen. Ich denke ich werde sie belohnen, weil sie lernen soll, dass es gut ist sich zu bemühen und man dann auch etwas gutes bekommt. Sieht das jemand anders?

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  • Hallo,


    bei uns zu Hause gabs auch schon Zeugnisgeld.


    Die Sitte habe ich fortgeführt. Mal mehr, mal weniger. Je nach Zeugnis. Habe es aber nie übertrieben. :nanana


    Jetzt zum Abschluss gab es ein Gutschein für Klamotten, fand er super und hat ihn sofort eingelöst. :lach


    LG Silvie :winken:

    Liebe Grüße Silvie :winken:

    Einmal editiert, zuletzt von Silvie ()

  • Das mit dem Durchschnitt scheint dann noch eine ganz gute Lösung zu sein. Ich meine mich nämlich tatsächlich sogar daran zu erinnern, dass hier einer schrieb, ab einer 4 muss gezahlt werden.


    Klar, man kennt seine eigenen Kinder am besten, erscheint mir aber sehr hart.


    Schlimm finde ich aber, wenn übermäßige Forderungen gestellt werden. Ich hatte eine Klassenkameradin, da waren die Eltern immer sauer, wenn nicht mind. ne 2 nach Hause kam ( dafür gabs dann aber auch nur ein, naja, hätts dich mehr angestrengt, wärs vielleicht auch eine 1 geworden.) und ab einer 3 gabs entsprechend Spielverbot und Lerngebot, aber ganz extrem.


    Und die Kinder, die bei der Zeugnisvergabe anfingen zu weinen, weil sie schon an die auferlegten Strafen und Schimpfe zuhause dachten.

  • Das Zeugnis an sich wird nicht belohnt. Wir läuten die Ferien mit Essen gehen ein und beenden die Ferien bei Mc-Kotz :D Während des Schuljahres wird viel genug über Noten gesprochen :frag


    Allerdings steht es meinen Kindern frei, sich bei den diversen Opas und Omas ihre Finanzspritzen abzuholen :D Da lassen sie sich auch nicht von abhalten.


    Wenn sie mich fragen, wieso ich ihnen die Noten nicht bezahle, sage ich, Schüler sein ist deine Verpflichtung, der Du nachgehen musst. Ich sorge dafür, dass Du dieser Verpflichtung nachgehen kannst, indem ich Dein Arbeitsmaterial beschaffe, Dir Zeit zum Lernen verschaffe und dafür sorge, dass Du ordentlich ernährt und gekleidet wirst. Ich pflege Kontakt zu Deinen Lehrern und versuche Dir das ganze Jahr über zu vermitteln, dass Schule wichtig ist. DAS ist mein Anteil an deinen Noten. Was bekomme ich dafür? :D

    Finde Dein Licht und finde Deine Schatten. Erst dann wirst Du zu Deiner Mitte finden.

  • Zitat

    Ich halte Belohnungs-Systeme in jeder Form für nicht sinnvoll. Egal ob
    Sterneliste, Smilys oder Belohnung fürs Zeugnis. Dadurch bringe ich den
    Kindern bei, dass es sich lohnt etwas zu tun, weil man was dafür
    bekommt.

    Das lese ich immer wieder.Von Leuten die das belohnungssystem nie ausprobiert haben und da generell dagegen sind.Aber ich muß sagen, wir bekamen als Kinder auch Geld für gute Noten.jede 1 2Mark. Jede 2 -1 MArk. Für ne 3 Fünzig Cent...
    Und dennoch wurde uns dadurch nicht vermittelt nur noch was zu tun wenn man dafür auch etwas erwarten kann.oder nur noch zu helfen,wenn man etwas dafür bekommt.
    Es kommt doch eher drauf an was man sonst so für Werte vermittelt bekommt. Da spielt es keine Rolle,wenn man für ne 1 auf dem Zeugniss mal etwas besonders tolles erhält.

  • Meine kriegen zu Beginn der Sommerferien ihr "Extrageld" von mir und meinem Ex Mann. Nicht als Belohnung für Noten, sondern weil das Schuljahr zuende ist und das wollen wir feiern. Später Grillen wir mit der ganzen Familie. Von den Großeltern bekommen sie eigentlich immer Geld, was ich auch ok finde. Damit können sie sich in den Ferien ein paar Wünsche erfüllen.


    Für besonders gute Noten belohne ich auch ab und an, aber im Schuljahr, als Überraschung und ich bewerte da nach den individuellen Begabung. Meine Tochter hat vor 2 Monaten in Mathe eine 3 geschrieben und das ist für sie ein riesen Ding, dafür habe ich ihr ein Paar Ohringe von Bijou Brigitte geschenkt, die sie schon lange wollte. Würde ich meinen Sohn für gute Mathenoten belohnen, würde ich daran arm werden - denn der stand in diesem Fach noch nie schlechter als 1, ohne sich dafür auch nur ansatzweise den Po aufreissen zu müssen, ein fettes Lob bekommt er trotzdem. Wenn er aber in Deutsch eine außergewöhnliche Note mit nach Hause bringt, gibt es dafür eine Kleinigkeit.


    Meine Kinder wissen aber schon von klein auf, dass die Schule ihr Ding ist und ich dafür nicht die Verantwortung übernehme. Ich saß nie stundenlang neben meinen Kindern und habe mit ihnen Hausaufgaben gemacht, obwohl sie natürlich zu mir kommen können, wenn sie Fragen haben. Wenn sie ihre Hausaufgaben nicht machen, weil sie keine Lust haben oder nicht für Klausuren lernen, ist das deren Sache und ich habe sie das ein oder andere Mal ordentlich auf die Nase fallen lassen, seit dem läuft es.

  • Ich habe früher nie eine Belohnung für mein Zeugnis bekommen, dies aber auch nicht erwartet. Eine gute Note sollte eigentlich Belohnung genug sein, ergänzt natürlich durch das Lob der stolzen Eltern. Man kann eigentlich kaum genug loben. Das motiviert m. E. mehr als Geld.

  • Kailynn: :-) besser hätts man fast nicht sagen können. So liefs praktisch bei uns und genauso wird's auch bei mir laufen.


    Ich denke, dass spielt sowieso ganz stark eine Rolle: Wie man es selbst als Kind erlebt hat.

  • Eine gute Note sollte eigentlich Belohnung genug sein, ergänzt natürlich durch das Lob der stolzen Eltern. Man kann eigentlich kaum genug loben. Das motiviert m. E. mehr als Geld.


    Ich bin erwachsen und schon lange kein Kind mehr.
    Natürlich freue ich mich über ein Lob meiner Chefs oder ein Danke eines Kollegen. Genauso freue ich mich aber, wenn mein Chef übers Jahr mit mir sehr zufrieden war und ich daher am Jahresende eine Bonuszahlung bekomme. Die ist nämlich nicht Gegenleistung für meine reguläre Arbeit sondern Anerkennung für meinen Einsatz und geleistete Dienste.
    Genauso wie ich mich über diesen Bonus freue freuen sich auch meine Kinder, wenn ich nicht nur "Gut gemacht sage" sondern ihnen für herausragende Leistung einen Bonus zukommen lasse.

  • Dieses Jahr wirds ordentlich vorallem für meinen Großen.


    Nach dem Halbjahreszeugnis mit versetzungsgefährdet in Mathe und Englisch, bringt er in Mathe ne 2 und in Englisch nun ne 3 mit nach Hause und das hat er sich alleine durch Fleiß und dem berühmten Plong im Kopf erarbeitet.


    Er darf sich über 50 Euro freuen da er sich ein bestimmtes Rad zusammensparen will.


    Der Lütte bekommt zwei Bücher und die lange gewünschte Inlineskater, sein Zeugnis ist sehr gut, bis auf Mathe da hat er sich absichtlich verschlechtert um den Gang aufs Gymnasium zu verhindern. :rolleyes2:

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Hallo,
    auch mein Sohn bekommt eine "Bonuszahlung".
    Warum?
    Weil er seinen Job gut gemacht hat, weil er ihn in diesem Schuljahr weitgehends allein gemacht hat, weil ich sehe, dass er trotz Schulunlust, dran bleibt.
    Meine "Bonuszahlung" sieht so aus:
    1 = 5 Euro
    2 = 2 Euro


    Hauptfächer werden gedoppelt.
    Er würde durchaus auch für eine 3 Geld bekommen, wenn er darum kämpfen müsste und gekämpft hat. Diesen Fall hatten wir aber bisher nicht...seine 3er waren ursächlich Faulheit, die wird nicht belohnt.
    Sohni wird wahrscheinlich ca. 30 Euro bekommen. Das ist eine Größenordnung, die ich für einen 12-jährigen ok finde, zumal es keine Zwischenzeugnis bekommt, wofür ja auch viele Kinder einen Bonus erhalten.


    Für diese Summe würde er sich vermutlich auch nicht das ganze Jahr "krumm" machen. Er weiß auch noch nicht von seinem Glück.


    LG Lotta, die auch immer etwas Extra-Geld fürs Zeugnis bekommen hat, das Zeugnis aber nicht wegen dem Geld gezaubert hat, sondern einfach ihren "Job" gemacht hat

    edit: Rechtschreibfehler gefunden und korrigiert


    Nur wer einen Schatten hat, steht auf der Sonnenseite des Lebens!