Hallo an alle !
Bin gestern auf diese Seite gestoßen......
Ich bin seit 01.12.12 alleinerziehender Vater(40). Die Mutter(47) meiner 7-jährigen Tochter hat sich das Leben genommen.
Es ist verdammt schwer damit zurecht zukommen.
Lösungen zu finden, sich aufs Kind zu konzentrieren, die ganzen Behördengänge...
Ist noch jemand in solch einer Situation oder hat Tips, was mir/uns so alles zusteht auf rechtlicher Seite !? Gruß Jochen
-
-
Hallo Jochen
erst einmal herzliches Beileid von mir. Nicht als Floskel, sondern wirklich ehrlich gemeint. Ich habe dasselbe als Kind mit 9 Jahren erlebt, also weiß ich wovon ich rede und kann die kindliche Sicht nachvollziehen.
Aber zur Frage: Dir steht u.U. eine Witwerrente zu. Es kommt drauf an, ob Deine Frau berufstätig war und Du z.B. zu Hause beim Kind warst. Deinem Kind steht auf jeden Fall sicher eine Halbwaisenrente zu. Zu beidem bitte beim Versicherungsträger informieren. (LVA oder bFA etc.). -
Hi Joggi,
dafür ist wichtig zu wissen ob Ihr verheiratet wart und wenn ja wie lange.
Wenn ja, kannst Du unter bestimmten Umständen eine Witwernrente beantragen, die Art und Höhe dieser Rente ist von einigen Faktoren abhängig.
Auf jeden Fall bekommen die Kinder eine Halbwaisenrente.
Sollte diese einen bestimmten Betrag unterschreiten(müsste ich nochmal nachschauen wie hoch der war) kannst Du noch Unterhaltsvorschuss beantragen.Zudem kannst Du bezüglich Betreuung beim Jugendamt einkommensabhängige Zuschüsse beantragen.
Naja und das war es schon fast.
Achja und Lohnsteuerklasse 2 eintragen lassen wenn Du jetzt mit Kind alleine lebst.Gruß
der Frosch
-
Es ist verdammt schwer damit zurecht zukommen.
Lösungen zu finden, sich aufs Kind zu konzentrieren, die ganzen Behördengänge...
Ist noch jemand in solch einer Situation oder hat Tips, was mir/uns so alles zusteht auf rechtlicher Seite !?mein beileid,
für dich und die tochter! :flennneben der halbwaisenrente für die tochter, kannst du für dich die erziehungsrente beantragen:
http://www.tagesspiegel.de/wir…iehungsrente/1614306.html
-
@ joggi12
Erst mal "Mein Beileid"
und dann auch :welcome hier.
Ich kann mir vorstellen, das es nicht einfach ist...gerade auch für eure Tochter.
Ich wünsche Dir für die Zukunft alles Gute und das Du Dich hier gut austauschen kannst.
-
Herzliches Beileid für Dich und Deine Tochter .
-
neben der halbwaisenrente für die tochter, kannst du für dich die erziehungsrente beantragen:Erziehungsrente gibt es nur, wenn die Ehe geschieden war, ansonsten ggf. halt Witwernrente.
Gruß
der Frosch
-
Erziehungsrente gibt es nur, wenn die Ehe geschieden war, ansonsten ggf. halt Witwernrente.ja, eigentlich, aber das verfassungsgericht hat sich schon mit der frage beschäftigt, ob/dass es verfassungswidrig ist,
bzw. eine benachteiligung der nichtehelichen eltern...falls er nicht verheiratet war, ist ja hier nicht klar, ob eheliche tochter... :hae:
er sollte einen antrag stellen und sich einen guten anwalt nehmen
http://rentenberatung-aktuell.…nichteheliche-kinder.html
-
Das Verfassungsgericht hat die Klage des OLG zurückgewiesen, Juwi. Du hast das freundlicherweise selbst verlinkt. Hier zu raten, man solle sich einen "guten Anwalt" nehmen und selbst klagen, ist ein ziemlich vergifteter Rat ...
Ansonsten: Herzlich willkommen, Joggi. Schön einerseits, dass du da bist. Der Grund dafür ist, wie meist hier im Forum, nicht schön.
Es gibt hier einige Forenmitglieder, die aus dem gleichen Grund alleinerziehend sind wie du. Ich denke, ihr werdet euch finden. Ein bisschen könnte dir dabei die Suchfunktion helfen. Von einigen Usern in ähnlicher Situation wie du weiß ich, dass sie gegen eine nette PN zur Kontaktaufnahme nichts einzuwenden haben - falls sie nicht selbst über diesen Thread stolpern.Ein Hinweis noch: Sollte der Thread sich mehr in Richtung Behörden und Sozialleistungen entwickeln, wird ihn das Team in diesen Bereich verschieben. Sollte es mehr in Richtung Sorgen im Alltag gehen, kommt er dorthin.
So kann man sicherstellen, dass er gefunden wird von denen, die Erfahrungen mitteilen können und wollen.Dir ein gutes Einfinden hier im Forum.
-
Hallo Joggi,
erst einmal mein aufrichtiges Beileid.
Neben den oben angesprochenen Versorgungsfragen gilt es auch der Tochter altersgerecht zu erklären, warum die Mama gegangen ist. Oft verstehen wir Erwachsenen das nicht, deshalb ist es für ein Kind noch unverständlicher.
Ich habe mich eine Weile mit der Thematik auseinandergesetzt, weil sich die Schwester der KM ebenfalls suizidiert hatte und ich meinen Kids erklären musste, warum die Tante das getan hatte.
Auf der Suche nach Literatur fand ich nur zwei Bücher, die aber wenig hilfreich waren. Die Kinder hat es immer nur in ein tiefes Loch gezogen und nach einer Seite gemeinsames Lesen brachen sie in Tränen aus.Hilfreicher fand ich da eine Beratungsstelle für Kinder mit psychisch erkrankten Eltern. Es war eine Art Selbsthilfegruppe, in der die Kinder mehr oder weniger unter sich waren. Da wurde dann offen über Depressionen, Suizidversuche gesprochen.
Eine andere für uns hilfreiche Stelle war auch die Beratungsstelle für Kinder krebskranker Eltern, da die KM krebskrank ist. Da wurde das Thema Tod offen ausgesprochen und nicht vermieden.Quintessenz dieser Beratungen war, dass Kinder ganz schnell die Schuld bei sich suchen. Ein Beispiel: ein Lieblingsspruch der KM war, wenn die Kids ihr Zimmer nicht aufgeräumt hatten: ihr macht mich krank... Also suchten die Kinder für die Krebserkrankung der KM bei sich, weil sie das Zimmer nicht aufräumen wollten. Seither ist meine Große vom Aufräumwahn besessen und ich kann es bei ihr nicht abstellen. Es ist zu tief auf ihrer Festplatte eingebrannt.
Was ich damit sagen will: suche dir und deiner Tochter professionelle HIlfe. Schwierig, weil die Wartelisten lang sind und nicht jeder Therapeut auf Anhieb passt. Versuche heraus zu hören, ob deine Tochter die Schuld für den Suizid bei sich sucht. Sollte dies der Fall sein, kann es passieren, dass die Kinderseele in ihrer Not sich dafür zu bestrafen sucht. Vielleicht nicht jetzt, aber später. Das kann ritzen sein, das kann Hungern sein, Fressattacken, Drogen-, Alkoholmißbrauch bis hin zu selbstverletzendem Verhalten (volles Risiko).
Was dem Kind gut tut, sind feste Strukturen und Kontinuität. Das bedeutet für dich vermutlich eine ziemliche Umstellung deines Tagesablaufes. Aber durch das mühlenartige Wiederholen gewisser Rituale (zu Bett bringen mit einer Gutenachtgeschichte, gemeinsame Mahlzeiten, feste Zeiten für Papa und für Kind) bringt dem Kind Sicherheit. Deine Tochter wird immer wieder nachsehen wollen, ob du nich da bist. Deshalb lasse ihr die Tür einen Spalt auf, dass sie auch im Unterbewusstsein während des Schlafes ein gewisses Sicherheistgefühl vermittelt bekommt.
Ein wichtiger Indikator, wie es deiner Tochter geht, kanst du an den Schulleistungen absehen, deshalb ist ein enger Kontakt mit Schule und Lehrer sehr wichtig.
Und du wirst vermutlich viele Dinge selber erst mal erlernen müssen. Kochen, Waschen, Bügeln, Organisieren...geht nicht ohne Wochenplaner. Routineuntersuchungen bei Kinderarzt, Zahnarzt, Augenarzt, später auch Frauenarzt...dann kommen noch Therapietermine, viel Behördenkram und und und...
Dafür brauchst du viel Kraft und ein gut funktionierendes verlässliches Netzwerk.
Wenn du mit etwas nicht klar kommst, frage nach Hilfe, auch wenn es manchmal schwer fällt. Denn aus einer Überforderung kann ganz schnell ein Chaos werden, was euch beiden mehr schadet als nützt.Sorry für meine direkte Art, aber huschelchen und puschelchen hilft dir momentan nicht weiter, sondern nur klare Ansagen...
-
Das Verfassungsgericht hat die Klage des OLG zurückgewiesen, Juwi. Du hast das freundlicherweise selbst verlinkt.Nicht zurückgewiesen, sondern verwies die Sache zur erneuten Entscheidung an das Landessozialgericht zurück.
Das Bundesverfassungsgericht hat nicht über die Verfassungsmäßigkeit des geltenden Rechts entschieden, sondern die Begründung einer richterlichen Vorlage als unzureichend erachtet. Die Rechtsfrage selbst ist weiterhin offen...
-
Landessozialgericht zurück.
Das Bundesverfassungsgericht hat nicht über die Verfassungsmäßigkeit des geltenden Rechts entschieden, sondern die Begründung einer richterlichen Vorlage als unzureichend erachtet. Die Rechtsfrage selbst ist weiterhin offen...Eben, und deshalb gilt aktuell halt, dass er (es sei denn er war von seiner Frau geschieden) kein Recht auf Erziehungsrente hat.
Joggi braucht Fakten, und keinen Prozess über eine Rente die sowieso nur in wenigen Fällen zur Geltung kommt.
Er steht mit Sicherheit gerade vor einem Scherbenhaufen, dessen Gipfel er gar nicht erkennen kann, und da ist man froh wenn man das nötigste strukturiert und geregelt bekommt und hat nicht ansatzweise einen Nerv sich einen Prozess an`s Bein zu hängen dessen Ausgang mehr als Zweifelhaft ist.
Es bleibt dabei, solange wir die ehemaligen Familienverhältnisse nicht kennen kann man ausser Halbwaisenrente nicht viel sagen.Gruß
der Frosch
-
Hallo Joggi,
kann Dir zwar keine Tipps geben, möchte Dir aber sagen, dass mir eure Situation sehr leid tut
Und natürlich :welcome in diesem Forum.
Bestimmt bekommst Du noch viele gute Ratschläge, es gibt ja auch ein paar User in ähnlicher Situation.Liebe Grüße vom Einhorn
-
Ich wuensche dir viel Kraft fuer dich und deine Tochter. Ich kann dir leider keine behoerdlichen Tipps geben, nur einen fuer dein Kind. Nimm es in den Arm, schlaf bei ihr und sag ihr, dass die Mama krank war und deshalb nicht mehr leben wollte. Oft. Aus eigener Erfahrung heraus muss ich sagen, dass mir das sehr geholfen haette, mich nicht schuldig zu fuehlen.
-
Hallo Joggi12,
ich kann es dir so nachfühlen. :flenn Mein Mann starb an Krebs, als meine Tochter 1 1/2 Jahre alt war.
(Das ist jetzt in kürze 14 Jahre her und es fühlt sich manchmal an, als wäre es erst gestern gewesen)
Es ist eine schwierige Zeit für euch und ich wünsche dir viel Kraft, das Schöne dieser Welt auch in kleinen Dingen zu sehen.Ich bekam damals Witwenrente und Halbwaisenrente, dazu ergänzende Sozialhilfe.
-
ein aufrichtiges Beileid von mir. Ich glaube, man kann gar nicht den Schmerz nachempfinden, wenn man nicht selber in der Situation ist. Ich kann nur erahnen, aber wirklich wissen wie es ist, bestimmt nicht. Ich stelle es mir schrecklich vor.
Ich hoffe deine Tochter gibt dir Kraft die schwere Zeit durchzustehen.
-
Alles anzeigen
Nicht zurückgewiesen, sondern verwies die Sache zur erneuten Entscheidung an das Landessozialgericht zurück.
Das Bundesverfassungsgericht hat nicht über die Verfassungsmäßigkeit des geltenden Rechts entschieden, sondern die Begründung einer richterlichen Vorlage als unzureichend erachtet. Die Rechtsfrage selbst ist weiterhin offen...
:ohnmacht:
Abgesehen davon das es im Grundsatz falsch ist denn es kann nur ein negatives Urteil kommen (geltendes Recht), ist ein Anwalt das letzte was TS braucht.@TS: Mein Beileid für Euch und :welcome hier.
-
Mein aufrichtiges Beileid! Leider kann ich dir in deiner Situation nicht helfen
-
hallo Joggi
ich kann sehr gut nachvollziehen, wie es dir geht ...
als unser sohn gerade mal 1 jahr alt war, verunglückte mein partner bei einem verkehrsunfall tödlich ...
an weihnachten waren es nun 6 jahre ... und selbst nach all den jahren kann ich sagen ... die zeit heilt nicht alle wunden :heul
man steht plötzlich alleine da und neben der trauer und dem schmerz sollte man sich noch um die alltäglichen dinge kümmern
und um dinge, um die man sich im vorfeld nie gedanken drum gemacht hat ...
zum damaligen zeitpunkt habe ich ALG 2 bekommen, da ich noch in elternzeit war ... keine witwenrente oder sonstiges, weil
wir nicht verheiratet waren ...
heute arbeite ich 100% und mein sohn bekommt die halbwaisenrente ...
ich wünsche euch für die kommende zeit viel kraft und menschen, die für euch da sind ... :knuddel
noch ein herzliches :welcome
fühl dich wohl bei uns ...
viele liebe grüsse vom bodensee
milka08 :blume
-
:welcome