Hallo zusammen!
Ich liege zur späten Stunde wach und mir brummt der Schädel. Nachdem mich die KM vor über drei Jahren mit unserem Baby sitzengelassen hat und untergetaucht ist, meldet sie sich nun ganz unverhofft- über facebook.
Ihr Account ist erst ein paar Monate alt und unter einem anderen Nachnamen geführt (dem Mädchennamen ihrer verstorbenen Mutter), weshalb man sie zuvor nie finden konnte. Sie hält sich momentan in Kolumbien auf (sie ist Halbkolumbianerin und hat beide Staatsbürgerschaften).
Ob ich denn immer noch in der Wohnung von früher wohne, möchte sie wissen. Sie möchte ihre Tochter sehen. Es täte ihr Leid.
Einen Absatz später bettelt sie darum, nicht den ausstehenden Kindesunterhalt einzuklagen, wenn sie denn für S. (unsere Tochter) zurückkommt. Dafür habe sie kein Geld, sagt sie. Und das glaube ich ihr. Die paar Fotos ihres facebook-Accounts zeigen im Hintergrund oft ungepflegt dreckige Wände. Sie hat keinen Schulabschluss, keine Ausbildung.
Ich fragte sie zurück, woher denn jetzt auf einmal das plötzliche Interesse käme. Daraufhin kam nur ein: "Was, darf ich denn nicht zur Besinnung kommen? Wieso hinterfragst du mich jetzt?"
Ich habe ein merkwürdiges Gefühl dabei. Sie war zumindest bevor sie uns verlassen hat eine sehr, nennen wir es mal "instabile" Person. Sehr wankelmütig, emotional leicht aus der Bahn zu werfen, teilweise selbstverletzendes Verhalten. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie eigentlich psychologischer Hilfe bedarf oder zumindest damals bedurfte, aber sie blockte diesbezüglich immer ab.
Nun bin ich mir nicht sicher, ob ich sie wirklich "einfach so" mit unserer vierjährigen Tochter konfrontieren sollte, oder ob das nicht mehr Schaden anrichtet, als es Gutes bringt.
KM möchte den Kontakt aber "einfach so". Sie möchte nicht, dass ich irgendwem von ihr erzähle. Ich vermute sie fürchtet die Konsequenzen, was ihr Untertauchen angeht (was auch immer diese Konsequenzen wären).
Ein Teil von mir möchte ihr helfen, ein anderer Teil möchte sie abblocken.
Es ist merkwürdig. Ich habe mir immer vorgestellt, dass es ein freudiges Wiedersehen wird, aber jetzt, da es in Aussicht kommt, bin ich einfach nur enttäuscht. Ich kann nicht über ihr Verhalten hinwegsehen wie ich zunächst dachte.
Was würdet ihr tun? :hilfe
Meine Tochter wünscht sich nichts mehr als ihre Mama kennenzulernen. Aber ich möchte einfach nicht, dass es für sie zur Enttäuschung wird.