Patchwork ! Zwischen Himmel und ...?

  • Ich wünsche mir schon, dass er mich erzieherisch unterstützt. Ich bin ja nicht immer da. Nur irgendwie klappt es nicht. Ich denke auch, dass meine Erwartungen an eine Patchworkkonstellation zu hoch waren / sind.

  • Hallo Mariechen,
    wie schon geschrieben wurde, ist ein Miteinander-hinsetzen mit Partner nötig, um zu klären, welche Erziehungsrichtung jeder einschlagen möchte und wo die Schnittpunkte sind, an denen ihr euch orientieren wollt. Da wird wahrscheinlich jeder ein paar Abstriche machen müssen - dem Kind zuliebe. So, wie das Ganze bei euch momentan läuft, ist es ein "Unding", und dein Sohn muss sich damit zurechtfinden oder auseinandersetzen - alleine.


    "Meinem Sohn passt es jetzt nicht, dass ich Rückenstärkung habe" Sorry, aber das hört sich für mich so an, als ob jetzt 2 gegen 1 den Kampf angesagt haben.


    " dass ihm jemand fehlte der ihn spiegelt." Dein Sohn ist 11 (oder?). Ohne gelernt zu haben, wie man sich verhält, wenn ein anderer ihn spiegelt, ist sehr wohl auch für einen Erwachsenen nicht einfach, oder? Er wird mit Eigenschaften konfrontiert, die du bei ihm akzeptiert hast und jetzt soll er sich damit auseinandersetzen, ohne dass er eine Alternative oder eine Anleitung dazu erhält.


    Verbesser mich, wenn ich das zu hart sage. Aber ich empfinde es nach deinen Erzählungen so.


    Es soll doch ein Miteinander sein, auch fürs Kind. Es mag sein, dass du spürst, nicht mehr alleine für alles verantwortlich gemacht zu werden oder zu sein, das erleichtert dich sicher, weil dein Partner dich unterstützt. Doch es soll auch eine Unterstützung fürs Kind sein. Das hört sich leider nicht so an.


    Ich würde euch anraten, euch Hilfe bei einer Familien- und Erziehungsberatungsstelle zu holen. Die sind meist kostenlos (Diakonie, etc.) und können euch zur Seite stehen - auch dem Kind.


    Für sehr förderlich finde ich nach meiner Erfahrung auch die Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg. Hier werden auch in Rollenspielen (wenn gewünscht) auf Gefühle und Bedürfnisse eingegangen. Und zwar sind auch die Gefühle und Bedürfnisse deines Kindes sehr wichtig (ich merke es daran, dass er das braucht, weil er voll in der Konfrontation ist!). Wenn diese weiterhin mißachtet werden, um "ihm endlich die freche Art auszutreiben", und "dass der Junior unbedingt seine überhebliche und allwissende Art lassen muss"


    sind wir in der Erziehung ziemlich hintendran.


    Ich selbst befinde mich grad in der zweiten Konstillation einer Patchworkfamilie. Diese kann nur jetzt funktionieren, weil ich in und nach der ersten Patchw.zusammenstellung mittels Gewaltfreier Kommunikation massiv dazu gelernt habe. Voraussetzung ist natürlich, dass der Partner willig ist, dazuzulernen und auch eine Änderung akzeptiert (z. B. Respekt ggü Kinder = sich auch mal beim Kind entschuldigen, weil ICH Mist gebaut habe. Nur weil wir die Großen sind, ist es nicht selbstverständlich, dass wir immer recht haben!).


    Wenn du mehr über Gewaltfr.Kommunikation wissen willst, kannst dich jederzeit melden.


    Viel Erfolg und ich drück euch allen die Daumen, dass ihr das hinbekommt!


    die blumenelfe :blume