Hallo Ihr Lieben,
hatte heute morgen ein tolles Gespräch mit einer Frau von pro familia, bei dem u.a. auch das Thema "Wunsch nach Zärtlichkeit/körperperlicher Nähe (in der SSW)" aufkam...
ich merke, dass das etwas ist, was mich sehr umtreibt und mir enorm fehlt...
Auch ohne SSW würde ich das vermutlich vermissen, weil ich eigentlich in meinem ganzen Erwachsenenleben nie männerlos war - eine kurze Zeit mal beziehungslos, ja, aber auch in der Zeit nicht männerlos (sogar eher im Gegenteil, um das Allein-Gefühl zu ersticken habe ich sie sich damals eher die Klinke in die Hand geben lassen....) Ich kenne das also so gar nicht - keinerlei Körperkontakt mehr (von freundschaftlichen Umarmungen mal abgesehen natürlich), kein Händchen halten, kein Atem neben mir auf der anderen Bettseite, kein Rücken oder Bauch auf den ich meine Hand beim Einschlafen lege, kein Arm der sich um mich legt auf dem Sofa oder beim spazieren gehen, kein Kuss auf die Stirn, kein Inhalieren eines vertrauten Geruchs der einem soviel Wohlgefühl und Geborgenheit gibt... nichts mehr.
Wie gesagt, auf all das zu verzichten wäre auch ohne SSW sicherlich schwer für mich und ehrlich gesagt täte ich es vermutlich auch nicht - wäre ich jetzt "nur" Single, hätte ich seit Herbst letzten Jahres vermutlich schon Affäre 3 oder 4 am Start.
Insofern betrachte ich diesen Zustand, diese "Umstände" jetzt auch als Chance - ich war noch nie so auf mich selbst zurückgeworfen, habe noch nie so sehr ausgehalten, es nur mit mir auszuhalten...
Denke unheimlich viel nach, lese, schreibe viel, habe nette Gruppen gefunden, die sich mit ähnlichen "Umbruchthemen" befassen und fühle mich an der Schwelle zu einem ganz neuen Abschnitt und auch einem großen Wandel in mir selbst...
Aber dennoch - und nicht zuletzt wohl auch schwangerschaftsbedingt, das hat mir die nette pro familia Frau heute zumindest aus fachlicher Sicht nochmal bestätigt - ist mein Bedürfnis nach Körperkontakt, Wärme, (starken) Händen, die auch mich mal halten, mich anlehnen können usw manchmal, insbesondere natürlich abends, einfach riesig...
Um Sex geht es mir dabei wenig bis gar nicht, vermisse ich kaum, keine Ahnung was wäre wenn ich doch plötzlich jemandem körperlich nahe käme, vielleicht brodelt da ja doch noch was in mir, aber das meldet sich derzeit kaum bis gar nicht zu Wort.
Es geht mir um Hautkontakt, einen anderen Menschen riechen, festgehalten werden, Zärtlichkeit, sich körperlich auch mal aufgehoben und aufgefangen, festgehalten fühlen - und dadurch dann sicher auch psychisch.
Wie geht Ihr anderen allein-schwangeren damit um, kennt Ihr das oder liegen diese Bedürfnisse derzeit "auf Eis"?
Ich habe ernsthaft schon überlegt, einen lieben Bekannten, mit dem ich vor Ewigkeiten mal ein Techtelmechtel hatte, mit Ankündigung zum gemeinsamen Sofa-Kuschel-und-danach-händchenhaltend-Einschlaf-Abend einzuladen - bei ihm wäre ich absolut sicher, dass er jede von mir gesetzt Grenze akzeptieren würde, ich mag ihn, er mag mich, es ist ein loser, freundschaftlicher, wohlwollender Kontakt, es gibt keine Frau an seiner Seite, alsoalles in allem nichts Verwerfliches. Aber: Eigentlich ist das Thema Körperlichkeit wirklich in JEDER Hinsicht zwischen uns abgehakt und ich hab zwar ein riesiges "Kuschelbedürfnis"- aber merke dann doch, das sich dies zumindest nicht wahllos auf den gesamten männlichen Teil der Weltbevölkerung erstreckt...
und auf ihn, wenn ich ehrlich bin, eigentlich leider auch nicht...
Von daher: Plan gecancelt.
Würde mich sehr freuen, etwas über Euren Umgang mit diesen Thema zu erfahren und auch ganz grundsätzlich, ob Euch das auch manchmal so umtreibt oder wie oben schon gesagt derzeit mal so gar nicht beschäftigt...
Liebe Grüße
(fast :schwanger )allein-auf-Sofa-Linn