Verschiedene Erziehungsstile - wie geht man damit um?

  • Hmm, also mir wird auch ab und an gesagt ich erziehe zu lasch. Zwergnase schläft zwar in seinem Bett ein,kommt aber nachts immer rüber. Er durfte,als er kleiner war,hier auch gewisse Schränke ausräumen. Warum? Weil Kinder immer das interessant finden,was von den Großen ist. Und damit er mir die Messerschublade in Ruhe lässt,gab es halt Schränke mit ungefährlichen Sachen. Da hat er dann stundenlang so Sachen wie Schöpflöffel und Pfannenwender sortiert... :D
    Den DVD-Player kann er auch schon fast selber programmieren und meine alte Hifi-Anlage (ca 20 Jahre alt) hab ich ihm auch schnell selbst überlassen.
    Dafür gibt es aber feste Regeln,wie feste Schlafenszeit, es wird am Tisch gegessen und Spielzeug muß wieder ins Kinderzimmer geräumt werden wenn es im Wohnzimmer landet.
    Dazu kommt noch, wenn er langanhaltend trotzt und knatscht ohne Grund muß er in sein Zimmer. Auf meinen Nerven mag ich mir nicht rumtrampeln lassen.
    Ach ja, für Knete, Fingerfarben, Bügelperlen und seinen Lernlaptop muß er fragen. Die Gründe muß ich wohl nicht erklären... ;)
    Er darf auch schon immer in jedes Zimmer,die Küche war nie abgesperrt,beim KV auch nicht. Wir sind uns da schon immer einig gewesen, das ein Kind lieber soviel wie möglich sieht und kennenlernt und bei sovielen Sachen dabei ist wie nur möglich.
    Auf die Herdplatte hat er nie gefasst,er bevorzugt da die heißen Kessel.... :pfeif:kicher
    Was ich ihm seit Monaten versuche beizubringen ist, das er das Licht ausmacht wenn er einen Raum verlässt..... Das klappt noch nicht so... ;)


    Ach ja,seine Bedürfnisse stehen für KV und mich auch schon immer an erster Stelle. Je älter er wird,desto einfacher wird es aber..... Seine erste Silvesterparty letzte Woche hat er ganz gut gemeistert... :lach


    Also ich denke wenn man auf die Bedürfnisse des Kindes hört, dazu darauf achtet was einem wichtig ist an Regeln dann kann man nix falsch machen. Und ganz ehrlich - ein Mann,der mein Kind gar nicht kennt aber meint,er wisse das ich nahezu alles falsch mache in der Erziehung kann mich mal ganz schnell von hinten sehen. Solche schnell gefällten Vorurteile mag ich gar nicht.
    Hör auf dein Bauchgefühl. Wenn das dir sagt es ist alles gut,dann mach weiter so. :knuddel

  • dass Kinder nicht an die Grenzen gehen in der Hoffnung dass sie brechen, sondern in der Hoffnung, dass sie halten. Das gibt Sicherheit und ich glaube, dass sie sich mit dieser Sicherheit wirklich frei entwickeln können.


    TiMi, danke!!!! dieser satz hilft mir unglaublich!!


    mein fräulein testet JEDEN TAG, ob die grenzen auch vom vortag noch gültigkeit haben, und von dem tag davor und davor und davor... :ohnmacht::ohnmacht::ohnmacht:


    und ich bin öfters daran, "aufzugeben" und sie "machen zu lassen", weil es irgendwann zermürbt, müde und wütend macht.


    aber ich hab den sicherheits-aspekt übersehen...das erklärt vieles!


    :thanks::thanks::thanks::bigkiss

    "und sobald du die antwort hast, ändert das leben die frage..."


    "you will never truly understand something, until it actually happens to you!"

  • meine Kinder wußten sich zu benehmen bei anderen Familien


    das weiß mein Kind auch, trotz der Freiheiten zu Hause. Zu Hause darf sie auf der Couch rumhopsen, woanders nicht. Zu Hause darf sie Schränke ausräumen, woanders nicht.
    Versteht und akzeptiert sie auch mit ihren 2 Jahren schon.



    Kinder können die Unterschiede durchaus lernen, warum auch nicht? Das müßen sie doch eh ständig. Oma und Opa haben andere Regeln als Mama und Papa. Evtl. muß man sogar noch mehr trennen: Oma udn Opa X haben andere Regeln als Oma und Opa Y. Im Kindergarten gibt es später auch andere Regeln als zu Hause. Kinder haben das schnell raus, wie wir Erwachsenen auch.


    Deswegen muss es ja nicht falsch sein wie andere Erziehen, nur weil sie für sich andere Regeln haben, oder?

  • Jeder muss seinen eigenen Erziehungsstil finden und sich mit dem identifizieren können. Wenn du unsicher bist, merkt dein Kind das und dann fangen die Probleme an. Du musst deine eigenen Regeln finden. Wichtig finde ich, dein Kind muss spüren, dass du ihm wichtig bist. Dazu gehören auch gewisse Grenzen. Kinder brauchen klare Regeln und Grenzen, das gibt ihnen Sicherheit.


    Jedes Kind ist anders und was bei dem einen gut funktioniert hat, kann bei dem anderen ganz anders ankommen.


    Meine Kinder haben lange mit mir (früher mit uns) in einem Bett geschlafen. Nicht die ganze Nacht, aber zum Einschlafen ja. Wir haben immer viel gekuschelt. Resultat ist, dass wir auch heute noch ein sehr herzliches und inniges Verhältnis zueinander haben. Obwohl die Jungs jetzt 16 und 12 sind. Aufgehört, bei mir zu schlafen, haben sie irgendwann von alleine.


    Erziehung mit Regeln und Grenzen ist natürlich anstrengend. Dem Kind alles zu gestatten, ist einfacher. Aber dann wird das Kind später Probleme als Erwachsener haben und allgemein in seinem Umfeld nicht so gut ankommen.


    Überlege dir, was ist dir wichtig? Was empfindest du als gutes Benehmen, gute Umgangsformen?

  • Patchwork und unterschiedliche Erziehungsstile---das wird lustig :D Mein Partner hat keine eigenen Kinder, so kann mein letztes Argument immer sein: Du hast ja keine eigenen Kinder :tongue::D


    Mal ernsthaft: jeder hat seinen eigenen Erziehungsstil, bei welchem eigene Erfahrung und die eigene Erziehung mit reinspielen. Ich glaube in Erziehungsfragen lässt sich niemand gerne reinreden. Wenn es Dich stört, dass der Kleine im Familienbett schläft, dann musst Du ihn langsam an sein Bettchen gewöhnen, vielleicht indem Du neben ihm auf einer Matratze liegst und erst einmal seine Hand hältst. Wenn Du dahinter stehst, dann behalte es doch bei. Ich persönlich konnte so nicht schlafen, kleine Kinderfüße, die mich an den Rand des Bettes katapultierten, aber das muß jeder selbst entscheiden.


    Eine einzige Sache die mir sehr wichtig war: auf mich hören im Straßenverkehr! Da habe ich auch keine Ausnahme gemacht, das ist in der Großstadt einfach zu gefährlich.

  • @Hefalumpi: Ja, Deine Tochter ist 2 und meine mittlerweile 15 und 12.
    Glaube mir, da wirst du noch viel erleben und wenn ein 35kg-Freund aus der Schule mal in die Kissen hopst, wirst auch
    Du das nicht soooo lustig finden.... aber die Zeit wird es mit sich bringen!

    .... Auch das geht vorüber!.... :daumen
    oder
    .... das blöde am Leben ist, dass auch Arschlöcher mitmachen dürfen!.... :lach

    Einmal editiert, zuletzt von goodluck1974 ()

  • Also Zwergnase weiß sich auch außerhalb zu benehmen. Bekomm ich regelmäßig gesagt,wie toll es war, das es gar keine Probleme gab, das er gehört hat, sogar schön gegessen hat usw.....
    Kann Heffalumpi nur zustimmen - Kinder kennen den Unterschied.
    Und das sie das kennen zeigt etwas ganz tolles. Nämlich das sie wissen,zuhause kann ich auch mal die S....rauslassen, trotzen, nicht hören, rumspringen etc - Mama/Papa liebt mich trotzdem!

  • @goodluck: genau deswegen bring ich meiner Tochter ja auch bei, das es woanders eben andere Regeln gibt. Das gehört natürlich dazu. Aber es funktioniert eben, obwohl sie zu Hause solche Dinge darf und ich ihr nicht alles verbiete.

  • :blume Pilar
    Ein Mann, der jahrelang mit schwererziehbaren Kindern gearbeitet hat, hat ihn gesagt, als ich mit Ex dort saß, der mir permanent in den Rücken gefallen ist und mich verspottet hat wegen meiner Grenzen (das mit den Fernbedienungen konnte er übrigens nicht verstehen, hat mir Materialismus unterstellt, nur weil ich sowas halt einfach nicht leiden kann :ohnmacht: ). Es ist doch auch ein Ausdruck von Liebe, denn es kostet unendlich Kraft und Energie zuweilen. Meine Kinder dürfen aber natürlich auch flitzen, sich ausprobieren, toben und ordentlich dreckig machen, werden also nicht nur eingeschränkt und hören "mach dies nicht und mach jenes nicht", aber das dann doch eher draußen ;)


    mein fräulein testet JEDEN TAG, ob die grenzen auch vom vortag noch gültigkeit haben, und von dem tag davor und davor und davor.


    Oh ich weiß, was Du meinst und Du hast mein volles Mitgefühl. So ging das hier die ganze Zeit, aber momentan merke ich eine Veränderung und ich glaube da war ein Entwicklungssprung.

  • Mein Erziehungsstil ist auch eher frei.


    Aber ich habe auch gelernt, dass die Freiheit jedes Einzelnen dort endet, wo die Freiheit der anderen anfängt. Das kann räumlich gesehen werden (z.B. Ordung/Dekoration), das kann zeitlich gesehen werden (Schlafenszeiten/Ruhezeiten) oder auch was Gegenstände angeht, wer darf etwas benutzen (wie ist das mit Spielzeug? Darf das Kind selber bestimmen, wer damit spielen darf oder wird es ständig aufgefordert, es zu teilen?)
    Dazu kommt, dass der einen Mutter es gar nichts ausmacht, wenn das Kind Regale ausräumt, der anderen innerlich die Haare zu Berge stehen. Die erste Mutter würde sich vermutlich aufreiben, wenn sie dem Kind das Regal-ausräumen verbietet, wärend die zweite Mutter jeden Tag Nerven lässt, wenn sie es zulässt.
    Mütter mit mehreren Kindern merken auch bald, dass auch nicht jedes Kind gleich auf die Erziehungsstile reagiert, ein Kind braucht mehr/andere Grenzen als das andere. Manche Kinder müssen aufgefordert werden, Grenzen zu testen, andere bestimmt nicht.


    Erziehung wächst mit; mit den Kindern, mit der Familiengröße, mit der Erfahrung. Erziehung ist Entwicklung.

  • Was das Schlafproblem betrifft, Du ziehst doch bald um ? (oder hab ich da was falsch gelesen).


    In der neuen Wohnung bekommt er doch ein quasi "neues" Kinderzimmer. An diesem Punkt würde ich ansetzen und von ihm verlangen, daß er dort schläft.


    Wenn es garnicht klappen will vielleicht erstmal nur Mittagsschlaf zum Einstieg, aber vielleicht klappt es ja auch Nachts sofort.


    Ich würde ihm das ordentlich "schönmalen" und ggf. auch belohnen (Geschenke von der Nachtfee, die nur ins Kinderzimmer kommt oder so.........), sofern er das vom Alter her schon versteht.


    L.G. Tani

  • Ach ja. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass strengere Erziehung und feste Grenzen für die Kinder viel besser sind.


    Leider widerspricht das oft meinem Naturell und auch meiner Bequemlichkeit.


    So habe ich für mich die Lösung gefunden, dass immer wenn mich etwas stört (in diesem Fall das Schlafthema) ich es dann auch abstelle.
    Das ist anstrengend und kostet Kraft. Klar weint das Kind erstmal und man muß immer wieder hingehen und hat Terror über Stunden, tage und Wochen.
    Aber wenn du es durchgesetzt hast - ist es ein echter Gewinn für dich und dein Kind (denn das lauert ja jetzt auch immer im Halbschlaf wann Mama weggeht - das ist auch kein entspanntes Einschlafen...).


    Tja und übrigens ist es normalen Müttern mit drei oder vier Kindern (und das sollte m.M.n. normal sein) eh nicht möglich jeden Abend bis zu zwei Stunden neben einem Kind zu liegen bis es einschläft.
    Es ist einfach unnatürlich und nervig.


    Mir hat geholfen "Kinder brauchen Grenzen" von Rogge zu lesen. Da ist mir sehr klar geworden, dass meine lockere Erziehung auf Kosten meiner Tochter geht und was ich ihr damit eigentlich antue...


    LG morgan

    Ich habe zwar keine Lösung, aber ich bewundere das Problem.

  • naja ob dein kind in deinem bett schläft oder nicht, ist DEINE sache. meine großen jaben 3 bzw 4 jahre in unserem bett geschöagfen, die kleine gar nicht-der ist ihr bettchen heilig!
    ob du dir nen gefallen tust, in dem ein sooo kleines kind alles darf wie schubladen ausräumen ect.... wag ich zu bezweifeln.
    meine jüngste ist 1 1/2 und darf sowas nicht! meine kinder genießen sicher viel freiheit was andere evtl nicht dürfen, aber ich erwarte auch das sie sich benehmen!
    zb kann ich mit allen 3 überall hingehen, sei es ins restaurant,museum oder sonstiges, ich brauch keine angst haben das die "terror" machen.auch ist meine wohnunge dekoriert-und das bleibt so. ich muss nichts hoch/wegstellen..... ok glasvasen und giftpflanzen stehen jetzt nicht in reichweiter einer 1 jahrigen!
    wenn freunde zu uns kommen, deren 3 jährige mir innerhalb von miunten die bude zerlegen-krieg ich die krise. wenn dann ein "XY lass das bitte..." kommt und XY dann mama grinsend vors schienenbein tritt , bin ich doch ganz glücklich das meine NICHT alles dürfen!
    die frage ist, was erwartest DU? wie du schreibst, fühlt es sich wohl nicht richtig an. dann änder was. zwischen lasch und superstreng gibts 1000 andere wege.
    mit 14 monaten fängt man doch erst an "zu erziehen"
    aber ICH denke das man seinem kind auf dauer keinen gefallen tut, wenn es alles darf und kriegt. spätestens im kiga wird das kind dann seine probleme kriegen, weil es überall aneckt.
    hee und 14 mon ist doch noch mini.! :rolleyes::sonne

  • Ich hab mir jetzt keine der Antworten durchgelesen, denn :
    Ich erziehe mein Kind so, wie ich es für richtig und gut halte.


    Es gab bei mir auch einen Partner, der mich ZU lasch fand. ( Wohlgemerkt : GAB ;) )


    Wenn ich mir mein Tochterkind so angucke, denk ich - Passt scho


    Ich möchte Dir empfehlen, auf Deinen Bauch zu hören.

  • zb kann ich mit allen 3 überall hingehen, sei es ins restaurant,museum oder sonstiges, ich brauch keine angst haben das die "terror" machen

    kann ich mit meiner auch. Ich hab auch noch nie Theater im Supermarkt oder ähnliches gehabt, wenn ich sie bitte sie möge es weglegen legt sie es auch weg und ende. (und nein, ich kauf ihr nicht ständig irgendwas, ganz im Gegenteil. War aber noch nie bei uns ein Problem). Obwohl doch, letztens hatte ich tatsächlich ein Trotzkopf im Supermarkt - da ging es aber ums getragen werden, und nicht um Süßkram oder Regale ausräumen.


    wenn freunde zu uns kommen, deren 3 jährige mir innerhalb von miunten die bude zerlegen-krieg ich die krise. wenn dann ein "XY lass das bitte..." kommt und XY dann mama grinsend vors schienenbein tritt , bin ich doch ganz glücklich das meine NICHT alles dürfen!

    Gibt es eigentlich nur diese Extreme? alles dürfen und super streng erzogen? Natürlich muß ein Kind lernen was es wo darf und was nicht. wie schon geschrieben, meine durfte in dem alter auch ihre Umwelt ( bei mir ! und auch bei ihrem Vater) erforschen, Schränke und Schubladen ausräumen usw. Trotzdem würde sie mir mit Sicherheit nicht grinsend vors Schienenbein treten oder sonst wie respektlos mein "nein"
    ignorieren und anderer Leute Wohnungen verwüsten. Klar gibt es solche Eltern / Kinder auch, die wirklich absolut alles durchgehen lassen. Kenn ich ja auch. Aber das sind dann nicht die ausgeräumten Schubladen und Schränke, sondern das Gesamtbild. Wenn das Kind die Schubladen ausräumen darf weil es mir einfach egal ist, dann stimmt auch der Rest nicht, und dann geht es in die Hose. Wenn das Kind es aber darf, weil ich es seien Umwelt erforschen lasse (und auch hier entsprechend der Rest stimmt), dann kann das funktionieren.


    Heißt ja nicht, dass es die einzig richtige Erziehung ist, aber auch nicht zwangsläufig total falsch.

    aber ICH denke das man seinem kind auf dauer keinen gefallen tut, wenn es alles darf und kriegt.

    Steht das irgendwo, dass das Kind ALLES darf und bekommt?

  • Also zuallererst zu dem Mann (ich weiss ja nicht was "kennengelernt" in dem Fall bedeutet :-) ): das würde ich persönlich mir nicht gefallen lassen - schon gar nicht wenn derjenige das Kind nicht kennt. Ich hatte auch mal so einen Bekannten, der mehr hätte werden können, aber da er auch schon so angefangen hat, was ich besser machen müsste oder falsch machen würde (obwohl er KEIN Kind hatte - is nochmal doppelt so schlimm finde ich) hab ichs nicht so weit kommen lassen. Das geht nicht gut aus. Aber das muss bei dir nicht so sein. ich fand das halt nicht angebracht, aber wie gesagt, v.a. weil er bei Kindererziehung einfach nicht mitreden konnte.




    Zum Familienbett habe ich eine ganz eigene Geschichte, die dir vielleicht Mut macht:


    noch verheiratet haben wir den Kleinen nach paar Monaten in der Wiege, die im Schlafzimmer stand an das eigene Bett gewöhnt (aus ganz egoistischen Gründen ;) ). Das war ein sehrsehr harter Weg, weil es kein Baby war das leicht eingeschlafen ist. Ich war oft am Rande des Zusammenbruchs. Stand eeewig lange neben dem Bett und hab den Schnuller gehalten, gestreichelt, gesungen....er ist eingeschlafen irgendwann, dann wieder aufgewacht und gebrüllt und das mehrmals nacheinander. ich hab das das Buch empfohlen bekommen "Jedes Kind kann schlafen lernen". Habe es mit gemischten Gefühlen gelesen, weil es sehr geteilte Meinungen darüber gibt. Aber ich habe einfach das aus dem Buch gezogen, was für mich gepasst hat und: es hat geklappt. Ich bin konsequent geblieben, hab ihn auch mal schreien lassen (mein mann musste mich damals fast an der Couch festbinden), aber nie lange! Wichtig glaub ich war eher, dass ich konsequent war und v.a. ÜBERZEUGT aus dem Zimmer gegangen bin und nicht mehr der Angst im Hinterkopf herausgeschlichen, dass er eh bald wieder aufwacht. Das ist auch ein Tip von mir seitdem an Freundinnen. Babys haben da ja ganz feine Antennen.


    Aber:


    nach der Trennung - und jetzt bin ich froh, dass ich das hier lese und damit kein Einzelfall bin - hab ich Junior in mein Singlebett zurücklehren lassen :D Nicht weil ER es unbedingt wollte oder nicht mehr einschlafen konnte ohne sondern einfach weil ich es schön fand bzw. wir beide. Und es war eine schöne Zeit. Da war er aber schon 5. Als dann mein Freund bei uns eingezogen ist war es absolut kein Problem, dass Junior wieder in sein eigenes Bett gegangen ist! Auch heute noch (er ist jetzt 8), geniessen wir es den ein oder anderen Abend, wenn mein Schatz unterwegs ist, zusammen einzuschlafen im "Familienbett" (wusste gar net, dass es dafür einen Ausrduck gibt). Es ist also möglich die Kleinen - egal in welchem Alter - aus dem Famileinbett wieder rauszubekommen, wenn man das möchte. Wenn man das SELBER möchte wohlgemerkt! Ich dachte immer ich wäre komisch, weil ich das mit Junior mache und hab mich kaum getraut das vor anderen zu erzählen, eben aus Angst vor der Kritik, dass das die falsche Erziehung ist. Aber wir habens beide genossen und er ist nicht "komisch" davon geworden :lach


    Wegen Schubladen: ich find es sogar gut, die Kleinen Schubladen ausräumen zu lassen. Aber eben nur DIE Schublade! Mein Junior hatte damals quasi eine eigene und ich hab versucht im beizubringen, dass er nur diese ausräumen darf. So lässt du ihm den Spass (war halt die typische Tupper-Schublade) und erziehst ihn trotzdem. Vielleicht magst du das ja mal probieren.


    Ansonsten gebe ich zu, auch manchmal zu "lasch" zu sein und zu viel durchgehen zu lassen oder zu wenig konsequent zu sein, aber ist das nicht ein allgemeines Problem von uns AE-Mamis? Das latente schlechte Gewissen vielleicht, das im Unterbewusstsein schlummert oder was weiss ich.


    Aber irgendwie kommt es auch darauf an, wen man fragt oder in welcher Situation. Von meiner Mama höre ich nämlich je anch Situation ich wäre zu streng oder zu "lasch" :rolleyes:


    Ich versuche jedenfalls für mich "strenger" zu sein als früher erwische mich aber dabei, das nicht immer durchzuhalten. Wenn also jemand Kritik übt, der Ahnung von Kindererziehung hat, dann höre ich es mir an, denke drüber nach und ziehe etwas für mich heraus, wenn nötig.


    "ALLES" erlauben geht natürlich nicht, was dabei rauskommt kennen wir glaub ich alle. Aber natürlich immer bei den anderen Kindenr , thihi :daumen Nein, ich mein das ganz ernst: Grenzen sind natürlich wichtig, aber das muss jede Mama/jeder Papa für dich selber definieren. Wichtig ist einfach, dass die "Umwelt" nicht leidet unter der Erziehung, die man gewählt hat (dass das Kind nicht darunter leiden sollte muss ich wohl nicht erwähnen hier).
    Ist und bleibt ein schwieriges Thema.



    Ach ja: wenn Junior was anstellt dann denke ich immer als erstes: ohje, da hab ich das mit der Erziehung wohl komplett falsch gemacht. Ich denke, das ist komplett menschlich (oder fraulich?!?!) ist aber vielleicht nicht mal wahr, weil Kinder einfach Sachen ausprobieren müssen.

    Einmal editiert, zuletzt von szettchen ()

  • Dani : Keine Sorge, hab ich. Aber das les ich hier bei vielen Antworten, das es irgendwie nur extreme zu geben scheint.


    Die TE wurde hier von Ex und ihrem Neuen verunsichert, und hier geht es genauso weiter.


    Für mich ist mein Weg der richtige, mein Kind gibt mir (bisher) recht. Ich habe weder Probleme mit ihrem "Benehmen" (abgesehen von den üblichen Trotzreaktionen in dem Alter, aber das gehört dazu) noch mit dem Essen noch mit Süßkram.


    Für dich ist dein Weg der richtige, und deine Kinder geben dir da genauso recht.


    Davon, Kinder gar nicht zu erziehen halte ich genauso wenig wie du, da sind wir uns einig. Aber dazwischen gibt es eben unendlich viel, und das vermiss ich hier bei einigen Antworten.


    Rynn hat es besser in Worte gefasst was ich meine. es muß eben jeder seinen Weg finden, ohne sich da von jedem reinreden zu lassen. denn DEN perfekten Weg zur Erziehung gibt es nunmal nicht, dafür sind wir alle zu verschieden, und das von Geburt an.


  • Beispiel Schubladen: Warum sollte denn ein Kind Schubladen ausräumen dürfen? Machst Du das auch? Also warum willst Du es ihm erlauben, verstehe ich nicht.


    Weil es Kindern Spaß macht Schubladen, Schränke, Kisten,... aus- und einzuräumen. Und neben dem Spaß lernen sie doch tatsächlich auch noch was über die Ordnung der Dinge.
    Sie erfahren, dass Handtücher in dem einen Fach im Schrank liegen, Socken im anderen. Das diese Dinge gefaltet werden, bevor sie in den Schrank gelegt werden.
    Kinder lernen so Ordnungssysteme erkennen und sich selbst erschließen. Mein Sohn darf das auch und räumt auch immer wieder alles ein. Nicht so ordentlich wie ich es tue, aber er übt und ist stolz!


    Gegenfrage: Warum sollten Kinder das NICHT dürfen???


    Ich würde das Schlafen im eigenen Bett durchziehen, ob er schreit oder nicht.


    Würde ich nicht tun. Aus welchem Grund? Wer sagt, dass Kinder in ihrem eigenen Bett schlafen müssen? Was wenn nicht? Dann werden sie zwangsläufig verwöhnte Egoisten?
    Ich habe bis ich 4 war bei meinen Eltern im Bett geschlafen und danach bis ich 7 war m it meiner Schwester in einem Bett.
    Ich würde mich weder als verwöhnt noch egoistisch oder sonst wie gestört bezeichnen. Mein Umfeld auch nicht. Im Gegenteil.
    Mein Sohn hat bis er 17 Monate alt war ca. in meinem Bett geschlafen. Dann wurde es uns beiden zuviel und er schläft jetzt in seinem Bett in meinem Zimmer.


    Warum soll das Kind alle Knöpfe drücken dürfen bis auf ein paar Ausnahmen?


    Warum nicht? Solange es nicht gefährlich ist, oder dabei nichts teures (oder unersetzbares) kaputtgehen kann.
    Hier ist es wie mit dem Schubladen. Kinder lernen etwas über Ursache und Wirkung, wenn sie z.B. den Lichtschalter drücken und das Licht geht an oder aus.
    Sie lernen, wenn ich x tue, passiert y. Mein Sohn findet das wunderbar.
    Er weiß aber genau, welche Knöpfe er nicht drücken darf und hält sich daran.


    Außerdem sehen Kinder doch tagtäglich, dass Erwachsene Knöpfe drücken, Schubladen und Schränke ein- und ausräumen,...
    Und Kinder ahmen nach. Lernen am Modell. Solange dabei niemand und nichts zu schaden kommt ist das doch vollkommen ok, ja sogar wünschenswert.#




    Es ist wie bei dir: es gibt keine geschlossenen Türen und ich beschränke die Verbote auf das nötigste. Klar gibt es klare Grenzen (an der Strasse, Küche, Steckdosen usw). und die werden eingehalten, da disskutiere ich dann auch nicht drüber. Findet sie auch nicht immer gut, und es gibt dann ein heulendes Kind, das frustriert ihr Stofftier wegwirft, aber es funktioniert. (Trotzphase lässt grüßen, aber es wird besser ).


    Genauso handhabe ich es auch. Und ich habe überhaupt keine Probleme damit, dass sich Kind daneben benimmt. Im Gegenteil. In der Krippe höre ich nur Lob, wie gut erzogen mein Kind ist.
    Ebenso von allen Verwandten, bei denen wir hin und wieder für 1 Woche zu Gast sind...

    Erziehung besteht aus 2 Dingen: Vorbild sein und Liebe. (Montessori)


    Es gibt kein problematisches Kind, es gibt nur problematische Eltern. (A.S. Neill)


    Erziehe dich selbst, bevor du Kinder zu erziehen trachtest. (J. Korczak)

  • jedes kleine kind findet es spannend,türen und schubladen zu öffen und zu schauen was wohl dahinter ist.
    es gibt türen und schubladen,die zu sein müssen-aus sicherheitsgründen..ohne wenn und aber.
    andere schubladen und türen sind weniger wichtig...
    wichtig im sinne von ,gefährlich.
    socken,töpfe und schuhe gefährden kein kind...nur das eigene ordnungsempfinden.
    wichtig finde ich,dass die kinder lernen,dass dinge ihren platz haben...
    ausräumen ,betrachten,anfassen,anlutschen sind wichtige erfahrungen um zu lernen und zu be-GREIFEN.
    aber einräumen gehört genauso dazu.
    wer nicht wieder hilft einzuräumen,der macht die nächste tür gar nicht erst auf.


    zum thema schlafen...
    ich persönlich kann es nicht leiden mit jemandem eng umschlungen zu schlafen.
    mich macht das kirre...
    aus diesem grund bin ich das schlafthema natürlich anders angegangen also du.
    das bett meiner tochter stand ca 8 monate neben meinem...
    wir haben abends gekuschelt,dann bin ich aber raus.
    und oft 30 mal wieder rein ;) -aber dann wieder raus.
    nur war mir die vorstellung ein graus,die nächsten jahre von meinem abend nichts mehr zu haben,weil ich std lang als einschlafhilfe herhalten muss.
    ich hab das also von anfang an versucht so zu drehen,dass sie alleine einschläft...
    ihr schnuller,ihr bärchen und sie...
    da kamen dann andersrum sprüche wie,leg dich doch dazu...
    no way...
    da war ich mir sicher,das wollte ich nicht...
    so und bei dir wars anders..
    du stehst auf familienbett und hast kein problem mit kontaktschlafen..
    nur abends nervt es dich jetzt,dass du da nicht mehr so wirklich was für dich machen kannst ,sondern entweder ultrafrüh ins bett musst oder spielen darfst bis der arzt kommt.
    also ist bei dir ne grenze überschritten...
    dann musst du das step by step ändern.
    das wird mit terror verbunden sein...aber der ist zeitlich begrenzt.
    du bist gross....grosse schlafen nicht so früh wie kleine.
    mach ihm ne kassette an...
    meine hat immer irgendeine kasette gehört..
    das hat sie abgelenkt und beruhigt..
    klar sagen,ich lege mich ein bisschen dazu,wir kuscheln,aber dann gehe ich raus..
    nicht rausschleichen,sondern klar sagen...
    gute nacht mein schatz und dann gehst du.
    so hat er auch nicht die angst,den punkt zu verpassen,an dem du abhauen willst.
    er ist unruhig,weil er weiss,du willst dich aus dem staub machen.
    dann lieber im wachen zustand die ankündigung,ich gehe jetzt noch etwas was weiss ich machen,du schläfst jetzt...
    kassette an,kuscheltier in die hand drücken..auch dem kuscheltier gute nacht sagen und rausgehen...
    das wird einige tage oder wochen dauern,ehe das reibungslos klappt.
    aber es lohnt sich.
    die aussicht auf einen ruhigen abend alleine ist es wert finde ich...
    und ein bett ganz alleine ist auch was feines.

    ...Wer immer nur der Herde folgt,braucht sich nicht zu wundern,wenn er nur Ärsche vor sich hat...