Doch kein BV...bin rat- und hilflos

  • Huhu!


    Puh...ich komme soeben von einem Besuch von meinem Betriebsarzt; ich bin fest davon ausgegangen, dass ich von ihm heute das benötigte Beschäftigungsverbot (BV) ausgestellt bekomme - aber da habe ich die Rechnung wohl ohne den Wirt (im Klartext: meine Chefin) gemacht.
    Aber von vorne:
    Ich bin in der 24. SSW.
    In der 16. SSW bin ich mit schweren Blutungen 6 Tage stationär in einer Klinik behandelt worden. Grund für die Blutungen war ein retro-plazentares Hämatom.
    In der 18./19. SSW stand ich erneut in der Klinik, wiederholte Blutungen, diesmal durfte ich aber nach Hause, weil mit dem Kind alles in Ordnung war (und ich auch drum gebeten habe).
    In der 20. SSW erneute Blutungen. Wieder zur Klinik gefahren. Diesmal fand die Ärztin heraus, dass ich eine Plazenta praevia habe; sprich, die Plazenta sitzt zu weit unten.
    Sie beruhigte mich; sagte, es wäre nicht unüblich und ich hätte gute Chancen, dass sich die Plazenta von alleine "wieder hochzieht" - das muss sie bis zur 24. SSW machen, ansonsten ist eine normale Geburt nicht möglich plus die Gefahren, da das Kind möglichweise nicht optimal versorgt ist.


    Ok. Soweit geht es meinem Baby gut. :-) Mir so lala, ich mache mir natürlich Sorgen; wegen der ganzen Blutungen war ich insgesamt 6 Wochen am Stück krankgeschrieben.


    Ich bin Azubi in der Altenpflege; keine Frage, ich liebe diesen Job, aber er kann halt wahnsinnig anstrengend sein, deswegen hätte ich gerne das BV bekommen gehabt. Die Praxis meines Frauenarztes schreibt kein BV aus, er überweist dann eben an den Betriebsarzt.
    Eine Kollegin ist mit mir schwanger, sie ist drei Wochen "hinter mir", auch sie hatte leider ein retro-plazentares Hämatom und war vier Wochen krankgeschrieben. SIE hat das BV vom Betriebsarzt komischerweise bekommen. Deswegen war ich heute recht optimistisch, denn bei mir liegen ja mehrere Diagnosen vor.
    So...der Betriebsarzt hat dann nach unserem Gespräch mit meiner PDL telefoniert - keine Ahnung, ob das die normale Vorgehensweise ist, ich hatte nichts dagegen, dass er mit ihr telefoniert. Er hat mir erklärt, dass ein BV nur dann ausgeschrieben werden kann, wenn der Arbeitgeber den Arbeitsplatz nicht zu Gunsten der werdenen Mutter verändern kann. Tutti! Man kann den altgewordenen Menschen ja nun nicht einfach sagen: "Machen Sie alles alleine!" Und da ich erst Anfang des 2. Jahres bin, kann ich natürlich noch nicht Verwaltungsarbeit übernehmen.
    Nach dem Telefonat war ich allerdings sehr schnell ernüchtert. Meine PDL hat zugesichert, dass sie den Arbeitsplatz anpassen können. Im Klartext heißt das folgendes:
    * leichteste Station im Haus (wobei "leicht" Definitionssache ist - viel stehen, gehen und bücken muss ich mich ja dennoch)
    * nur noch Spätdienste von 12:30 Uhr bis 20 Uhr (ja, am Nachmittag IST der Dienst leichter, aber...bis zum MuSchu, der am 23.3. beginnt, Spätdienst???)
    * die anderen beiden Kollegen der Spätschicht nehmen mir die jeweils 'schweren' Bewohner ab


    Das alles hat sie dem Arzt GARANTIERT. möööööööp. Ich finde es sehr mutig, in der Pflege etwas zu garantieren, da muss nur mal eine Kollegin krank werden, dann wackelt das ganze Dienstplangerüst. Abgesehen davon müssen die beiden übrigen Kollegen extrem schuften, weil selbst auf dieser Station drei Bewohner sind, die mir abgenommen werden. Sie machen es zwar, aber so ganz begeistert sind sie davon auch nicht, was ich nachvollziehen kann.


    Nun bin ich vorhin noch bei meiner Arbeit gewesen und habe mir den Dienstplan angeschaut. Ich bin nicht mal zusätzlich auf dem Plan, sondern gleich als volle Kraft; ab nächste Woche Montag soll ich 10 Tage durcharbeiten ohne einen freien Tag. Das kläre ich natürlich noch mit der PDL, obwohl ich mir ihre Antwort schon denken kann.


    Wie auch immer...ich bin jetzt ein wenig ratlos, was ich machen soll.
    Ein Freund meinte, ich solle zum Amtsarzt gehen...mhm...Problem ist ja nur, der ist kein Gynäkologe - kann mir also wegen eines gynäkologischen Problems kein BV ausstellen. Er könnte mich nur wegen eines allgemedizinischen Problems von der Beschäftigung befreien. Ich bin gesund (Gott sei Dank!!!); also fällt das auch flach. Ich könnte ja sagen "Ich hab Rücken" - aber...deswegen bekommt man so schnell kein BV - deswegen rennt man auch nicht zum Amtsarzt.
    Dasselbige mit dem Hausarzt...er ist auch Allgemeinmediziner.


    Ich bin gerade sehr ratlos. Den Frauenarzt möchte ich definitiv nicht wechseln!
    Hat einer eine Idee?

  • Hausärzte können völlig problemlos ein BV aussprechen :daumen


    wobei fraglich ist, ob er jetzt noch gegen die Entscheidung des Betriebsarztes angeht-

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

    Einmal editiert, zuletzt von Luchsie ()

  • Hausärzte können völlig problemlos ein BV aussprechen :daumen


    wobei fraglich ist, ob er jetzt noch gegen die Entscheidung des Betriebsarztes angeht-


    Ja? Können die das wirklich? Ich dachte, die können auch nur wegen eines allgemeinmedizinischen Problems ein BV aussprechen? Nun bin ich leicht verwirrt. :-)

  • zumindest bei "regulären" AN-
    ob es da bei Azubis Ausnahmen gibt (zur Schule solltest Du ja möglichst noch gehen...) das weiss ich nicht genau

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • zumindest bei "regulären" AN-
    ob es da bei Azubis Ausnahmen gibt (zur Schule solltest Du ja möglichst noch gehen...) das weiss ich nicht genau


    Mit der Schule habe ich das schon geklärt, auch was etwatige Fehlstunden etc.pp. angeht.
    Na, ich werde mich morgen mal schlau machen und meinen Hausarzt anrufen.
    Danke! :)

  • Hallo Glitzerspray,


    Also erstmal.. die Diagnosen entsprechen keinem Beschäftigungsverbot in dem Sinne sondern
    eher einer Arbeitsunfähigkeit (aufgrund von Blutungen)- wobei ich natürlich nicht Deine Akte vor den Augen habe
    und nicht Dein Arzt bin :D, dies ist eher allgemein...


    Dein Job als Altenpflegerin oder Azubine in diesem Job würde u.U. ein Beschäftigungsverbot
    befürworten, sollte man Dich anderweitig nicht einsetzen können
    (Bedingt durch die Infektionsgefahr und mehr wie xy kg. Heben)..


    Sprich, wenn gewährleistet ist, dass Du zB. Bürotätigkeit absolvieren kannst oder ähnliches,
    dann kann auch kein Beschäftigungsverbot ausgestellt werden, zumindest kein völliges
    sondern es muss auf bestimmte Tätigkeiten eingeschränkt sein.


    Ich würde Dir empfehlen nochmals Kontakt zum Frauenarzt aufzusuchen und nochmal ausführlich mit demjenigen
    sprechen oder ggf. mit dem Betriebsarzt.


    *Viele Grüße Susayk*



    _____


    * Lass los, dass Du nicht ändern kannst*


    *Träume sind wichtig, sie gestalten Dein Leben u. Dein Handeln*


  • Wenn es dir nicht gut geht, kann der Gyn dich ja einfach weiter krank schreiben.


    Dann bekommst du zwar nur noch Krankengeld, aber Azubigehalt wird ja auch nicht viel sein, und du bekommst sicher aufstockend irgendwelche Leistungen.

  • hallo,
    wenn ich das hier so lese bin ich beinahe schockiert. wenn ich mich nämlich in meiner umgebung umsehe, bekommen die schwangeren wegen jedem S***** n BV ausgesprochen. demnach überrascht es mich, dass du mit ernsthaften diagnosen keins bekommst!! :angry :angry :angry allerdings kannst du bei deinem job auch in sachen hygiene/ infektionen argumentieren, da ja n katheter/ windel/ etc vorhanden sind! und JA auch ein allgemeinmediziner darf n BV aussprechen. Ich drück däumchen :troest

  • Es gibt ein Mutterschutzgesetz speziell für die Pflegeberufe
    Ich habe als ich schwanger war nicht mehr im Nachdienst gearbeitet, mit sofortiger Wirkung nach Bekanntwerden der Schwangerschaft.
    Bis zur 24 Woche in der Pflege und danach war ich nur noch in der BT und hatte einen Zwischendienst


    Ich hätte auch kein Beschäftigungsverbot bekommen,w eil eben die Möglichkeit besteht andere Arbeit zu leisten. Alles andere wäre eine Krankschreibung.


    Schau mal Hier


  • Sprich, wenn gewährleistet ist, dass Du zB. Bürotätigkeit absolvieren kannst oder ähnliches,
    dann kann auch kein Beschäftigungsverbot ausgestellt werden, zumindest kein völliges
    sondern es muss auf bestimmte Tätigkeiten eingeschränkt sein.


    Ich würde Dir empfehlen nochmals Kontakt zum Frauenarzt aufzusuchen und nochmal ausführlich mit demjenigen
    sprechen oder ggf. mit dem Betriebsarzt.


    Das ist eben das "Problem", ich bin vom schulischen Ausbildungsstand (noch) nicht soweit, dass ich Büroarbeiten übernehmen kann.
    Aber mit meinem Gyn werde ich auf jeden Fall morgen nochmal sprechen; ebenso mit meinem PDL-Herzchen.


    Wenn es dir nicht gut geht, kann der Gyn dich ja einfach weiter krank schreiben.


    Dann bekommst du zwar nur noch Krankengeld, aber Azubigehalt wird ja auch nicht viel sein, und du bekommst sicher aufstockend irgendwelche Leistungen.


    Da hatte ich auch schon dran gedacht, das Krankengeld ist wirklich nicht viel, aber muss dann eben gehen.


    Es gibt ein Mutterschutzgesetz speziell für die Pflegeberufe
    Ich habe als ich schwanger war nicht mehr im Nachdienst gearbeitet, mit sofortiger Wirkung nach Bekanntwerden der Schwangerschaft.
    Bis zur 24 Woche in der Pflege und danach war ich nur noch in der BT und hatte einen Zwischendienst


    Ich hätte auch kein Beschäftigungsverbot bekommen,w eil eben die Möglichkeit besteht andere Arbeit zu leisten. Alles andere wäre eine Krankschreibung.


    Schau mal Hier


    Wie ich eben schon sagte...ich bin vom Ausbildungsstand leider noch nicht soweit...obwohl ich mir im Grunde schon recht viel zutraue, mal schauen...vielleicht setzt sich eine Exe mit mir mal hin und ich zeig ihr alles, vielleicht lassen sie mich dann.




    Ich möchte ja gerne weiter arbeiten, ich geh sonst auch ein ;)


    Dankeschön.
    :tuedelue

  • So Ladies,


    ich hatte jetzt Gespräche mit meiner PDL und PAL (Praxisanleitung, also direkte Ausbilderin). Die Gespräche sind zu meiner vollsten Zufriedenheit verlaufen.
    Aus der Pflege bin ich vollständig rausgenommen worden, jetzt mache ich Beschäftigung (sprich Koch-, Vorlese-, Gesprächsrunden etc.pp.) und unterstütze die Ergotherapie; zudem werde ich täglich ca. 1 1/2 Std. an Verwaltungsaufgaben herangeführt, die zwar noch nicht meinem Ausbildungsstand entsprechen, aber ich bin ja nun auch nicht aufs Köpfchen gefallen , lerne gerne und schnell und traue es mir zu.
    Ich bin begeistert, so kann ich trotzdem weiter arbeiten (die 6 Wochen zu Hause/Krankenhaus waren doch seeehr... :wand:heul ), aber werde geschont. Tutti! Ich freu mich.
    Aber wie immer drängt sich die Frage auf: Warum nicht gleich so? :D


    Prima, prima! :thanks::strahlen:lach:love:lgh:sabber:sonne:rolleyes:

  • super, mein glückwunsch! allen beteiligten ist geholfen und sind noch dazu glücklich! :daumen:daumen

    "und sobald du die antwort hast, ändert das leben die frage..."


    "you will never truly understand something, until it actually happens to you!"