Mein Sohn will mich nicht sehen!

  • Ich lebe seit drei Jahren getrennt von Noch-Frau und Sohn (bald 11 Jahre). Anfangs konnten wir in KOntakt bleiben, haben sogar Urlaube gemeinsam verbracht oder sind einfach nur Essen gegangen. Da es immer wieder heftige Auseinandersetzungen gab, wurde der Kontakt immer schwieriger, weil mein Sohn sich konsequent auf die Seite seiner Mama stellt und mich mit Beschimpfungen und Tritten aus dem Haus gejagt hat (Wenn es der Mama schlecht geht, ist der Papa daran schuld!). Auch zu seinem Geburtstag wollte er mich nicht sehen. Es gibt seit Monaten keine gemeinsamen Begegnungen mehr - lediglich, wenn ich ins Haus muss (Mutter und Kind wohnen in meiner Immobilie), um irgendwelche Reaparturarbeiten durchzuführen, sehen wir uns kurz, aber ich muss jeder Zeit damit rechnen, von meinem Sohn attackiert oder beschimpft zu werden. Es ist sehr demütigend. Die Mutter macht mich dafür allein verantwortlich, weil ich die "Beziehung zu meinem Sohn nicht geklärt habe".
    Ich sehe es anders: mein Sohn ist klug und spart sich den Spagat, zwischen Mama und Papa entscheiden zu müssen. Aber er ist auch etwas sonderlich, weil er nur KOntakt zu Erwachsenen hat und keine Freunde seines Alters. Er ist fast ausschließlich mit seiner Mama zusammen und zeigt Ansätze des Asperger-Syndroms.
    Nun fordert die Mutter meines Kindes von mir einen Ausgleich, weil ich ja meiner Verpflichtung zur Übernahme des Sohnes im Rahmen einer bisher noch nicht geregelten Besuchszeit überhaupt nicht nachkomme. "Du hast dich aus deiner Verantwortung herausgezogen. Ich bin zu 100 % verantwortlich". Diese Forderung steht einer einvernehmlichen Lösung zur Bestimmung des Trennungsunterhaltes noch im Wege, denn derzeit wirtschaften wir noch aus einer Kasse (ich bin der Ernährer).
    Was soll ich tun? Mein Sohn versichert mir in unregelmäßigen Abständen, dass er mich hasst, dass ich mich verpissen soll, und dass ich nicht sein Vater bin (woran aber kein Zweifel besteht).
    Als Minimum habe ich mehrfach zugesagt, dass ich für den Sohn da bin und den MIttwoch nachmittag freihalte, aber das Angebot hat er bisher nicht angenommen.
    Ein erzwungenes Besuchsrecht bringt nur weiter Hass und Streit! Deshalb möchte ich darauf verzichten, das Jugendamt einzuschalten.
    Wer kennt so eine Situation? Wer weiß Rat?
    Vielleicht gibt es ein Echo?!?!?

  • Nur so interessehalber... Ihr seid seit 3 Jahren getrennt, aber es gibt noch keine Regelungen bezüglich Trennungsunterhalt, Umgang, oder ähnlichem?
    Und Du zahlst weiter fröhlich für alles???


    Sorry, aber meiner Meinung nach müsste Ihr als Eltern erstmal alle Rahmenbedingungen klären, wenn Ihr das alleine nicht könnt, dann mit Hilfe eines Mediators wie z.B. beim JA oder mit Hilfe von Anwälten.
    Ein Teil dieser Regelungen betrifft dann auch natürlich den Umgang zwische Vater und Sohn. Und da ist meine Meinung, dass Du es (wie bisher) bei Angeboten belassen solltest. Gerne auch mal außer der Reihe, z.B. zum Kino oder sonstwas machen, was dem Sohn Spaß macht. Ich denke, da sollte die Mutter nichts gegen haben. Ob dann die Angebote angenommen werden, solltest Du dem Jungen überlassen, so weh das auch tut, wenn er ablehnt. Ich bin mir fast sicher, dass er seine Haltung zum Vater im Laufe der Zeit revidieren wird.

  • Hm,
    also ich kann nur sagen, dass ich als Kind nach jahrelangen regelmäßigen Besuchen bei meinem Vater auch nicht mehr hinwollte. Ich hab mich nicht wohlgefühlt bei ihm und seiner neuen Frau.
    Am Anfang hat meine Mutter mich noch überreden können, aber irgendwann flossen die Tränen vorm Umgangswochenende so, dass ich nicht mehr musste.
    mit jedem Mal, wo ich hinmußte, wuchs meine Abneigung.
    Ein Besuchszwang zu erwirken halte ich für total falsch. Es wird dich nur noch weiter entfernen.
    Ich würde auch sagen, bleib weiter frei, zur Verfügung, biete dich an.
    Vielleicht entscheidet er sich irgendwann anders.
    Andernfalls bleibt dir nichts anderes, als es zu aktzeptieren.
    Ich würde meinen Sohn nie zum Umgang zwingen.
    LG,
    Borte

  • Ihr streitet halt über Dinge die längst geklärt sein könnten.Je eher ihr da klare Verhältnisse schafft um so weniger Streit / Angriffsfläche gibt es. Was euren Sohn betrifft hat es wohl wenig Sinn auf ihn irgendwie einzuwirken.Im Grunde machst zumindest du da schon das richtige. Mehr wie anbieten kann man da nicht.

  • Aber mal jedes Verhalten hintenangestellt...
    Es geht nun gar nicht, das ein 11jähriger seinen Vater beschimpft und tätlich angreift!!!!!
    Da muss bedeutend mehr vorgefallen sein!


    Und als Mutter stehe ich da in der Pflicht einzugreifen... ein 11 jähriger hat seinen Eltern noch mehr Respekt zu zollen, als anderen Erwachsenen.
    Er kann seine Meinung äussern... aber reine Beschimpfungen ... da ist wohl verdammt viel falsch gelaufen...


    Mein Sohn hat auch einen dicken Hals auf seinen Vater... trotzdem kommt von mir ein absolutes Veto wenn er sich in ungebührender Form äussert... (mal ungeachtet meiner eigenen Einstellung)!!! Ich hab als Elternteil Vorbildfunktion...


    Und mit 14-15 haut er seinem Vater dann ne Axt in den Schädel... oder wie???


    lg
    Kila

    Homo homini lupus est


    Gott vergibt, ich nicht